Es ist der nächste Tag und Hauke ist immer noch weg. Kein Irrtum, kein falscher Alarm.
Ich bin unendlich traurig. Hauke war eine meiner absoluten Lieblingsbohnen - und das ist noch untertrieben. Ich mochte P&P, wie alle, aber mehr noch werde ich seine ganze Person selbst vermissen. Seine ruhige, superangenehme Stimme wenn er eine seiner vielen Geschichten vom Mars erzählt, oder wenn er bei Minecraft seine Meinung zu allem Möglichen zum Ausdruck bringt (oder einfach mal abdanced). Ich habe seine Überzeugungen, seine Bodenständigkeit, seine Ernsthaftigkeit immer bewundert. Aber ebenso fand ich es toll, wenn er sein wahnsinniges Schauspiel- und auch Improvisationstalent bei P&P zeigen konnte, in seinen diversen Personas als Sexy-Sellout-Schlauke auftrat oder einfach mal zum Fake-Assi mutiert ist (meistens in der Nähe Gunnars) - einfach weil er’s konnte. Hauke hat viele Facetten, viele Talente, und ich bin dankbar, dass er uns ein paar davon gezeigt hat.
Gott, das liest sich wie ein Nachruf. Es tut mir leid, das ist albern und unangemessen. Aber gerade fühlt es sich wirklich so an, als würde ein guter Freund aus meinem Leben verschwinden. Ich kann nicht anders.
Obwohl ich die Jungs seit acht Jahren verfolge, habe ich mich erst relativ spät in Hauke verknallt - sogar nach dem Beginn von T.E.A.R.S.: Bei seiner ersten After Dark-Session. Nichts kam da je wieder ran. Es war fantastisch, The Long Dark und Hauke sind wie gemacht füreinander. Ich gucke es zur Entspannung manchmal immer noch.
Ich weiß nicht, wie oft ich mir Hauke und Bens Reisebericht aus Tokio mittlerweile angesehen habe. Wäre ich nicht schon zuvor in dieses Land verliebt gewesen - ihr hättet es geschafft.
Wusstet ihr, dass ich nach “Gott und die Welt und Haukeeh” über eine Stunde darauf verwendet habe, den kompletten Text von “Auf der Reeperbahn nachts um halb eins” auswendig zu lernen? DAS ist mein Fangirl-Level.
(Meine Schwärmerei für Hauke war fast schon ein Running Gag in meiner Twitterfamilie, aber ganz ehrlich? Hauke war tatsächlich mein Promicrush. Andere haben Schauspieler und Sänger, bei mir war’s ein Moderator eines Internetsenders. Shame on me.)
Hauke ist was ganz Besonderes. Klar, Mitarbeiter kommen und gehen, aber ihn wird man nie ersetzen können. In hundert Jahren nicht. Ich werde ihn mehr vermissen, als angebracht wäre. Niemand reicht daran: Nicht Wolf, nicht Ian und auch nicht Trant. Und bei denen war wenigstens klar, dass man in irgendeiner Art wieder von ihnen hören wird. Trotz möglicher Gastauftritte wird Hauke dagegen faktisch aus der medialen Welt sein, vermute ich stark.
Ich habe mich immer gefragt, wie es sich anfühlt, Dich auf einem Communitytreffen zu umarmen. Meine Vermutung war: “Wie ein flauschiger, nach Zedernholz duftender Regenbogen.”
Jetzt werde ich es nie erfahren. Sehr schade.
Das klingt alles furchtbar melodramatisch, wo es doch ein leichter, herzlicher Abschied werden sollte. Gelingt mir nicht. Sorry.
Aber das Allerwichtigste: DANKE. Und:
Hauke, ich hoffe so, so sehr, dass Du genau das bekommst, was Du Dir von Deiner Zukunft erträumst. Ich wünsche Dir alles Glück dieser Welt.
Sayonara.