So, in Vorbereitung auf dem 9. Star Wars (den ich bisher noch nicht kannte) habe ich mir in den vergangenen Tagen noch einmal alle bisherigen Episoden-Filme angeschaut. In chronologischer Reihenfolge.
(Alle auf Disney+ gesehen, außer Episode 9, den „musste“ ich mir kaufen)
Star Wars - Episode I - Die dunkle Bedrohung
Mein erster Star Wars, den ich im Kino gesehen habe. Daher wird er immer eine Stelle in meinem Herzen haben.
Der Film hat viel gutes: Er zeigt von vorne bis hinten ein gutes Weltraum-Märchen, Qui-Gon, Obi-Wan, Mace Windu, Amidala, Darth Maul, die Droideka, die Unterwasser-Sequenz zu Beginn des Films, das Podrennen (hier vor allem das Visuelle und der Sound).
Und ja, Jar Jar Bings nervt etwas, aber das tut dem Film keinen Abbruch. Ich finde ihn nach wie vor gut und es ist ein würdiger Star-Wars-Teil und einen guten Start in die zweite Trilogie.
4/5
Star Wars - Episode II - Angriff der Klonkrieger
Eine gute Fortsetzung, jedoch etwas schwächer als sein Vorgänger. Dies liegt vor allem an der doch etwas zu viel Raum einnehmenden Liebesgeschichte zwischen Anakin und Padmé. Es war notwendig diese zu erzählen, aber etwas weniger Präsents hätte dem Film gut getan. Außerdem ist es mir nach wie vor unbegreiflich, dass nach dem Zwischenfall mit Anakins Mutter, und wie er Padmé bereitwillig erzählt, wie er Frauen und Kinder abgeschlachtet hat, niemand Konsequenzen daraus zieht.
Der Film hat viel gutes: Count Dooku, Jango Fett (der leider hier genauso verheizt wurde, wie Darth Maul im Vorgänger), die Entstehungsgeschichte der Klonkrieger, die (leider etwas kurze) Schlacht der Klonkrieger am Ende des Films. Ein nettes Detail fand ich immer, dass man nun endlich die Klonkriege sieht, die Obi-Wan in Episode IV bei Luke erwähnte/ erwähnen wird („Ich habe mit deinem Vater in den Klonkriegen gekämpft“). Der Kampf zwischen Count Dooku und Yoda war gleichermaßen cool und albern. Weil es ein schöner Kampf war, aber man Yoda diese Beweglichkeit einfach nicht abnimmt.
Und ja, Anakin nervt etwas, aber das tut dem Film keinen Abbruch. Ich finde, wie bereits geschildert, die ausgebreitete Liebesgeschichte störender als Anakin selbst. Alles in allem ein guter zweiter Teil.
3/5
Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Ein guter Abschluss der Prequel-Trilogie, wieder etwas stärker als sein Vorgänger. So manches mal merkt man dem Film aber leider an, dass er etwas holprig schnell den Status Quo von Episode IV herstellen muss. Der Wechsel von Anakin zur dunklen Seite (auch wenn vorher bereits angedeutet) passiert unterm Strich einfach zu schnell. Zwischen „was hab ich bloß getan“ zu „Jawohl, mein Meister, ich töte alle Kinder.“ liegen keine 5 In-Film-Minuten. Außerdem ist der Grund für das Aussehen des Imperators etwas lasch erzählt und der Grund für Padmès Tod („Sie hat ihren Lebenswillen verloren“) sehr lachhaft.
Der Film hat trotzdem noch ein paar gute Sachen: General Grievous (auch wenn ich den Austausch von Count Dooku etwas unnötig fand. Der hätte genauso gut noch eine Stunde überleben können), der Befehl zur Order 66 und die Machtergreifung des Imperators im Senat beschert mir immer noch Gänsehaut, der Abschlusskampf zwischen Obi-Wan und Anakin. Und nicht zu vergessen: Die Verwandlungssequenz von Anakin zu Darth Vader, wenn er langsam die Maske aufgesetzt bekommt und dann das Atmen einsetzt … Gänsehaut.
Insgesamt ist es ein guter Abschluss, der den Übergang zu Episode IV gut vorbereitet hat, wenn es auch etwas besser hätte klappen können.
3,5/5
Star Wars - Episode IV - Eine neue Hoffnung
Der Film, der das Milliarden-Franchise begann. Nach wie vor ein zeitloser Klassiker mit einer spannenden Geschichte und tollen Charakteren.
In Bezug auf die nachträglich vorangegangene Trilogie ergeben sich ein paar nette Bezüge. Grade in dem ersten langen Gespräch zwischen Luke und Obi-Wan wird soviel Bezug auf die Episode I - III genommen, die zu diesem Zeitpunkt nicht einmal im Traum angedacht waren. Das muss man an dieser Stelle auch einer der Prequel-Trilogie zugute halten, dass sie es geschafft hat, fast zu 100 % kohärent zu den bestehenden Filmen zu bleiben. Das schaffen sehr viele andere Filme nicht. Durch das zeitnahe gucken konnte ich besonders darauf achten. Und einzig der Satz, dass sich Obi-Wan schon vor der Geburt von Luke Ben genannt hat, passt nicht. Aber wie gesagt, dass der Film soviel erzählt, was wir erst 20 Jahre später sehen sollten, ist schon beachtlich.
Ikonische Szenen hat der Film bereits viele. So zum Beispiel der Anflug auf den Todesstern.
Was ich aber nach all der Zeit weiterhin nicht verstehe, ist, warum sich Obi-Wan einfach so „unnötig“ geopfert hat. Lukes Reise wird auch die gleiche gewesen sein, wenn er überlebt hätte.
4/5
Star Wars - Episode V - Das Imperium schlägt zurück
Das ist er also, der beste Star Wars der Filmreihe.
Dieser Film hat alles, was einen Star Wars Film ausmacht und begründet nach dem Einstieg erst so richtig die Geschichte. Der Imperator wird eingeführt, der berühmteste Plot-Twist der Filmgeschichte verrät Lukes Vater, es taucht zum ersten Mal Yoda auf. Außerdem lernen wir Lando und Boba Fett kennen, und sehen das erste Mal AT-ATs.
Der Film lässt keine Wünsche offen und hat einen Cliffhanger am Ende des Films, welcher damals richtig schlimm gewesen sein muss, wo man doch 3 lange Jahre auf die Auflösung warten musste.
5/5
Star Wars - Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Und der Abschluss der klassischen Trilogie.
Ein gelungener Abschluss mit Abzügen in der B-Note. Die Gesangseinlage bei Jabba war etwas albern. Außerdem scheinen die Ideen für außerirdische Lebensformen ausgegangen zu sein, weshalb man sich nun munter in der Tierwelt (Nilpferd/Wildschwein, Fisch etc.) bedient. Ich meine, man setzte einem Alien einen Fischkopf auf und nennt ihn General Ackbar (= Aqua). Ernsthaft ??? Und da wären noch die Ewoks. Ja, diese Ewoks … Ich hau es jetzt einfach mal raus: Ich mag die nicht.
Der Imperator macht einen „guten Job“. Er funktioniert wunderbar als böses Mastermind hinter allem. Den Sinneswandel von Darth Vader kann ich aber leider bis heute nicht zu 100 % nachvollziehen. Natürlich hat er schon vorher geäußert, dass er mit seinem Sohn über die Galaxis herrschen will, und früher war er auch mal gut gewesen, aber das kam mir zugunsten eines Plot-Twists zu schnell und überraschend.
4/5
Star Wars - Episode VII - Das Erwachen der Macht
Beginn der Sequel-Trilogie. Und J. J. Abrams hat es tatsächlich geschafft beiden „verfeindeten“ Franchise ein gelungenes Comeback zu bescheren.
Rey und Finn sind gute Hauptprotagonisten und BB8 ist ein gelungener, neuer Druide. Schön ist auch, dass man den neuen Darstellern zunächst genügend Raum gibt, sich zu etablieren, bevor die alt-bekannten Charaktere ihren Auftritt bekommen. Außerdem feiert der Film nicht ein reines Nostalgie-Fest ab, was leicht hätte passieren können, sondern er schafft es, die alten mit den neuen Charakteren clever zu verbinden, sodass der Film auf eigenen Beinen stehen kann und auch für Neuankömmlinge genug Filmspaß bieten würde (aber wer guckt sich schon Episode 7 an, ohne Episode 1 - 6 zu kennen …).
Han Solos Tod fand ich sehr schade, aber eine logische Konsequenz im Rahmen der Filmreihe. Außerdem fand es ich angenehm, dass aus Kylo Rens Herkunft kein großes Geheimnis gemacht wurde, sondern es recht schnell offen gelegt wurde. Das hätte auch in einem schlechten Versuch, den Plot-Twist aus Episode 5 zu kopieren, enden können. Aber gut, dass es nicht gemacht wurde.
Und nach einer längeren Suche kommt Ray schließlich bei Luke an. Ein Finale, was (zum damaligen Zeitpunkt) unheimlich Bock auf Episode 8 gemacht hat.
PS: Ein Lob an das deutsche Marketing-Team, bei welchem in Presseterminen immer nicht nur die deutschen Sprecher von Harrison Ford (Wolfgang Pampel) und Carrie Fisher (Susanna Bonaséwicz) dabei waren, sondern auch Hans-Georg Panczak, der deutsche Sprecher von Mark Hamill. Der in diesem Film gar kein Wort sagt und dementsprechend auch nicht synchronisiert werden musste. Aber um das Geheimnis zu bewahren, nahm man den Sprecher auf alle Termine mit. So muss das sein !
4/5
Star Wars - Episode VIII - Die letzten Jedi
Nun. Eines ist mir jetzt beim zweiten Mal gucken extrem aufgefallen. Viel zu viel Humor. Diese teilweise schon Slapstick-Einlagen funktionieren manchmal (Chewbacca beim Hühnchen essen), viel zu oft aber leider überhaupt nicht und wirkt sehr fehl am Platz (Laserschwert-Weitwurf).
Dieser Film wirft einige Konventionen über Board und macht Dinge anders, als man sie vielleicht zunächst erwarten würde. Das Mastermind, der neue Imperator, Snoke, wird getötet, bevor die Story sein Finale erreicht hat. Der vermeintliche Hauptgegner zweifelt weiterhin an sich selbst und bewegt sich mehr den je in einer Grauzone. Rey ist (laut Kylo Ren) augenscheinlich nicht die große Auserwählte, sondern eine austauschbare Zufällige, die in diesen Konflikt rein gezogen wurde (warum sie jedoch Macht-begabt ist, wird sich noch zeigen müssen). Und das große Andenken Skywalkers wurde beschädigt.
Der Film zeigt einem klar auf, dass viele immer nach was Neuem und Mut zur Änderung schreien. Wenn ein Film dies aber tut, ist es eben auch nicht immer passend. Star Wars besteht seit Anbeginn aus „More of the Same“. Von daher war es zwar ein mutiges (milliardenschweres) Experiment, für mich hat es aber nicht funktioniert.
3/5
Star Wars - Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers
So, das ist er also. Der mutmaßlich schlimmste Star Wars. Das erstem mal, dass ich ihn gesehen habe.
Vieles ergibt in diesem Film einfach keinen Sinn. Dass General Hux plötzlich ein Spion der Rebellen ist … ? Dass Rey die Enkelin vom Imperator ist, der plötzlich einen Sohn hatte … ? Ist man in Episode 7 noch dem Fehler ausgewichen, aus Kylo Rens Herkunft einen Episode-5-Moment zu machen, will man in Episode 9 eben so einen Moment mit Rey kreieren, was aber vorne und hinten nicht funktioniert. Einfach zu weit hergeholt und nicht nachvollziehbar.
Vieles an diesem Film wirkt einfach nicht durchdacht und man merkt, dass kein Gesamtkonzept hinter der Geschichte stand. Und man merkt leider auch ein milliardenschweres Tauziehen. Zum Beispiel setzt J. J. Abrams Kylo Ren in Episode 7 einen Helm auf, Rian Johnson zerstört als erste Amtshandlung in Episode 8 diesen Helm und lässt Kylo Ren nur noch ohne auftreten. Nur damit J. J. Abrams in Episode 9 Kylo Ren den Helm direkt am Anfang wieder reparieren lässt und dieser ihn nun wieder die meiste Zeit über trägt … Unnötig. Und das ist nur ein sehr prominentes Beispiel. Man merkt leider, dass hier nicht an einem Strang gezogen wurde. Und so wirkt der Film eher als Neustart einer neuen Trilogie als ein Abschluss der bisherigen 2 Filme. (Wenn man jetzt mal die Schlussszene davon ausnimmt, welche das Ruder aber auch nicht mehr rumreißen konnte)
Die einzigen nostalgischen Überraschungsmomente wurde leider auch direkt von offizieller Seite noch vor Kinostart gespoilert: Den Auftritt vom Imperator und von Lando. Beide bleiben aber eher Blass und tragen nichts zur Story bei. Der Imperator wird nur als Plot-Twist benutzt, was genauso gut von Snoke hätte übernommen werden können. War trotzdem schön, ihn nochmal zu sehen.
Und diese Jedi-Logiken wird man wohl nie verstehen. Hätte Rey dem Imperator direkt getötet, wär sie eine Sith geworden, aber 5 Minuten später geht das dann auch ohne den Sith-Teil …
Leider kein guter Abschluss der Sequel-Trilogie. Erst recht kein guter Abschluss der Skywalker-Saga. Und leider auch kein guter Star Wars Film, welcher wohl nur von den Ewok-Filmen und dem Star Wars Holiday-Special unterboten wird.
2/5
Zusammenfassung:
Episode I
Episode II
Episode III 1/2
Episode IV
Episode V
Episode VI
Episode VII
Episode VIII
Episode IX