Flucht aus Alcatraz
Sehr straight erzählt. Ein Mann wird in Alcatraz eingebuchtet, weil er aus zahlreichen Gefängnissen ausgebrochen ist und dieser berühmte Knast ist dann seine nächste Aufgabe. Clint Eastwood spielt das solide runter, aber sein Charakter wird nur rudimentär gezeichnet, andere Insassen sind da sehr viel spannender (aber auch meilenweit vom Charme von „Die Verurteilten“ entfernt). Das Ganze ist allerdings sehr spannend inszeniert.
3,5 von 5 Sternen.
Das Kartell
Den mochte ich irgendwie… trotz Tom Clancy. Es ist so eine typische seiner Geschichten, wo die USA es in einem fremden (souveränen) Land selbst in die Hand nehmen. Diesmal geht es um den Drogenkrieg in Südamerika. Der CIA-Agent Jack Ryan (ja, der von dem es jetzt eine Serie gibt) soll gewaschenem Geld nachermitteln, dass wohl für Kartelle bestimmt war. Das geht dem Präsidenten und seinen Geheimdienstlern nicht schnell genug und sie schicken da verdeckt ein Special Ops Team hin, das dort aufräumen soll. Dem kommt der Hauptprotagonist dann auf die Spur.
Das politische Komplott fand ich sehr spannend und auch überraschend für einen Film, der sich an Tom Clancy anlehnt. Weil er auf der Seite des Rechts spielt und es durchaus kritisch darstellt einfach mal in fremde Länder zu spazieren… aber, aber dann kommt eine Wende in der letzten halben Stunde, wo der Film es dann so dreht, dass man auf der Seite der Soldaten sein soll und auch ist, denn das, was man mit ihnen macht ist einfach mies. Der Film ist fast schon schizophren… 80% ein Politthriller, der die Methoden der USA hinterfragt und in den letzten 20% ein pathetisch-patriotischer Actionfilm. Für mich fühlt sich das so an, als hätte da ein Produzent kurz vor Schluss nochmal dran erinnert, welches Publikum Tom Clancy anspricht
Auch hier muss ich einfach sagen, dass das alles grundsolide war; hochwertig und spannend inszeniert.
Harrison Ford fand ich solide… Willem Dafoe dafür umso besser und James Earl Jones in seinen kurzen Auftritten geradezu grandios.
3,5 von 5 Sternen
Legende
Was mach ich mit dem… hab viel erwartet, weil der bei Kino+ einen sehr positiven Status hat. Ich sehe das etwas zwiespältiger.
Das Make-Up und die echten Sets sind ganz klar das, was den Film hervorhebt. Sowas gibt es heute nicht mehr und als Nostalgiker kann man sich daran kaum satt sehen. Es wird eine fast surreale Atmosphäre aufgebaut.
Aber inhaltlich ist das wirklich nicht viel und auch nichts besonderes. Ich würde es nicht einmal als klassische Fantasy bezeichnen, sondern eher als Märchen. Es gibt absolut KEINE Ambivalenz. Es gibt das absolute Böse auf der einen Seite und das reine Gute auf der anderen. Die Geschichte und der Plot passen auf einen Bierdeckel. Und natürlich gibt es die Damsel, die gerettet werden muss.
Schauspielerisch auch eher befremdlich. Sehr theateresk mit großen Gesten und geschwollenen Sätzen. Tom Cruise soll wohl naiv spielen, kommt dabei aber rüber wie zugedröhnt. Das Highlight aus der Sicht ist wohl David Bennent (Oscar aus „Die Blechtrommel“), der als Theaterschauspieler dort auf gewohntem Gebiet spielt.
Ridley Scott ist ja nicht irgendjemand und alles andere als ein Dilettant. Deswegen ist dieses naive Märchen mit diesen Larger-than-Life Performances der Schauspieler wahrscheinlich auch beabsichtigt. Dennoch bekommt mich das einfach nicht. Aber der Film lohnt sich allein wegen der Visuals.
3 von 5 Sternen.