Mosquito Coast ( 1986 )
Regie: Peter Weir
mit Harrison Ford, Helen Mirren, River Phoenix, Martha Plimpton
Inhalt:
Der exzentrische Erfinder Allie Fox, will aus den Vereinigten Staaten von Amerika, endgültig auswandern.
Der Konsum, der Materialismus und die Ignoranz der Bevölkerung, gegenüber der Natur und seinen Erfindungen, nehmen ihm die Luft zum atmen.
Er beschließt, mit seiner Frau und seinen vier Kindern, in den südamerikanischen Dschungel auszuwandern, um dort den Menschen seine Lebensphilosophie zu vermitteln und eine neue Zivilisation zu schaffen…
Meine Geschichte zu Mosquito Coast begann mit einem Missverständnis.
Damals, als Zwölfjähriger, als ich ihn auf Video sah, erhoffte ich mir einen Abenteuerfilm mit einem heldenhaften Harrison Ford. Ich wurde enttäuscht und kann ihn heute umso mehr schätzen.
Vor–und besonders hinter der Kamera sind ausschließlich die Besten der Besten vertreten. Basierend auf dem Roman von Paul Theroux und dem Drehbuch von Taxi Driver-Autor Paul Schrader nahm Peter Weir ( Der einzige Zeuge ) auf dem Regiestuhl Platz, John Seal ( Der Club der toten Dichter ) hinter der Kamera, Maurice Jarre ( Lawrence von Arabien ) komponiert die Musik und Saul Zaentz ( Amadeus ) produziert.
Ein mehr als beeindruckendes Team wurde hier zusammengetrommelt.
Harrison Ford verkörpert auf eindrücklich-verschrobene Art diesen ebenso idealistischen wie selbstgerechten Aussteiger, der sich als fehlgeleiteter, zunehmend zynischer Gutmensch herausstellt und in seiner Besessenheit an Fitzcarraldo erinnert.
Großartig und ergreifend ist aber vor allem die darstellerischen Leistungen des damals 15-jährigen River Phoenix, der in seiner Filmrolle als ältester Sohn und zugleich Bindeglied der wankenden elterlichen Ehe fungiert.
Mosquito Coast hat ohne Zweifel seine Schwächen.
Zum Beispiel die Rolle der Mutter wirkt blass und eindimensional. Es fehlt ihrer Figur an nachvollziehbarer und verständlicher Motivation, wodurch die Beweggründe für ihr Verhalten einfach nicht zu verstehen sind. Abgesehen davon gibt es durchaus noch den einen oder anderen Fehler, die dem Film zeitweise das Tempo rauben und für Durchhänger sorgen.
Aber wegen seiner großartigen Atmosphäre, den überaus dichten Bildern und einer starken Thematik, bleibt der Film dennoch ein Highlight in der Filmografie aller Beteiligten.
Der Film ist eine aufregende Parabel auf unsere hochtechnisierte Existenz und aktueller denn je.
Hier der gesamte Soundtrack von Maurice Jarre.
Am 30 April 2021 kommt auf Apple TV+ eine siebenteilige Miniserie die als Prequel zum Film angelegt ist mit Justin Theroux und Melissa George.
Fun fact: Paul Theroux der Autor des Romans ist der Onkel des Hauptdarstellers.