Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Ich fand den ersten schon überschätzt.

Sentinelle (2021)
Soldatin Klara (Olga Kurylenko) kehrt nach ihrem letzten Nahost-Einsatz, wo ihre Einheit durch einen Bombenanschlag ums Leben kam, traumatisiert in die französische Heimat zurück, wo sie den Dienst bei der Sentinelle-Einheit antritt. Dabei hat sie zunehmend mit ihrer Paranoia und Medikamentensucht zu kämpfen. Als ihre jüngere Schwester eines Tages nach einer Vergewaltigung im Koma liegt beginnt sie auf eigene Faust den dafür verantwortlichen Täter zu suchen und überschreitet dabei immer mehr die Grenzen. Als gar ein Attentat auf ihre Schwester verübt wird, um eine potentielle Aussage zu verhindern, sieht Klara entgültig rot. Was hier wie ein Drama um eine Kriegsheimkehrerin mit posttraumatischen Belastungsstörungen beginnt verwandelt sich im Laufe des Films immer mehr zu einem Rache-Actionthriller. Und je mehr der Film diese Richtung einschlägt desto weniger spielt das anfängliche Trauma eine Rolle. Das ist an sich dann das größte Manko, das ich dem Film ankreiden würde, denn ansonsten ist es ein solider Actionthriller. Gibt es bessere von, aber auch schlechtere. Und mit gerade einmal 80 Minuten Spielzeit hat er auch kaum Längen.
6/10

Olga Kurylenko ist für mich Milla Jovovich in gut. Denn sie kann schauspielern. Jetzt nicht überragend, aber dennoch nicht schlecht. Denn durch Jovovich habe ich das Gefühl, dass sich diverse osteuropäische Models sich auch zur Hollywood-Schauspielerin berufen fühlen. Und so dachte ich damals dann auch von Kurylenko als sie auf einmal quasi out of nowhere prominente Rollen im zweiten Craig-Bond und „Hitman“ bekam. „Nicht wieder so eine“ war da mein erster Gedanke und fühlte mich anfangs durch „Max Payne“ auch bestätigt. Denn da war sie wirklich nicht gut. Der Fairness halber muss man aber sagen, dass der ganze Film nicht gut war. Mittlerweile finde ich sie aber in ihren Rollen ganz in Ordnung und auch um einiges erträglicher als Jovovich. Zumal sie halt eine angenehmere Synchronstimme hat als sie.

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Prinz von Zamunda 2

Uff was soll ich sagen. Die neuverfilmung hat nicht verstanden warum der erste Film gut ist. Die Gags sind flach, übertrieben und blöd. Es wirkt schon so als ob man eine Parodie auf den ersten Teil drehen wollte. Ich kann nicht empfehlen ihn anzuschauen.

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Moxie

Riot Grrrl!!!

Habe den gestern Abend auch noch geschaut, der war eigentlich angenehm knackig und mit 80 Minuten auch recht kurz, insofern wäre es wohl zuviel verlangt gewesen, da gleich beide Teile komplett auszuleuchten. Insofern muss ich Dir zustimmen, ist es schade, dass man den Eindruck bekommt die Macher konnten sich nicht für ein Thema entscheiden. Die PTBS hätte man prinzipiell auch weglassen und sich nur auf den Rache-Teil konzentrieren können oder halt anders herum.

Abgesehen davon, dass der Film wegen der Laufzeit angenehm kurz bleibt, gefiel mir aber auch das geerdete in der ganzen Inszenierung. Was hätte Hollywood daraus wieder für ein buntes Actionspektakel gemacht. Das wäre bestimmt auch nicht langweilig geworden, aber over-the-top Actionfilme gibts auch so genug.

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Malcolm & Marie, 2021
Sam Levinson

Triggerwarnung: der Film enthält emotionalen Missbrauch

Ouh, ouh, ouh. Ich kann mir seeeeeeehr gut vorstellen, warum einige Kritiker:innen wohl so auf den Film anspringen. Es geht um Malcom & Marie und einen Abend, der irgendwie nicht richtig enden will.

Für schwarz-weiß Aufnahmen bin ich sowieso zu haben und Filme wie Frances Ha, Oh boy, Control und Malcolm & Marie zeigen einfach, wie gut es funktionieren kann. Ich finde nämlich dieser Effekt verstärkt eine Prosa-Wirkung im Film. Die Ästhetik hebt das ganze als eine Erzählung und als eine Momentaufnahme der Wirklichkeit ab und das macht es für mich so ansprechend. So auch in Malcom & Marie, wo sehr minimalistisch und prosaisch die Beziehung der Beiden überwiegend durch den Dialog getragen wird.

Ich war zunächst skeptisch. Aber nicht wegen Levinson oder den ersten Eindrücken, für mich war es der Altersunterschied zwischen Zendaya und Washington. Aber der funktioniert hier sehr gut. Eigentlich sollte das Alter zwischen zwei Liebenden kein Problem sein, aber in der Realität kann er nun mal eines werden. Das Kernproblem dabei ist, sind beide Liebenden auf einer gemeinsamen Augenhöhe?
Und diese Augenhöhe wird im Dialog und szenischen Momenten ausgehandelt. Es entwächst ein Streit, mit allen Dimensionen, die er haben kann, nahezu toxisch.

Und gleich in mehreren Szenen scheint Levinson dialogisch die Welt zu spiegeln, in denen sich alle Producer, Schauspielende oder Regier führende Personen sowie Kritiker:innen bewegen. Malcolm greift sogar den Klassiker auf, worauf ich direkt die Antwort bieten möchte: Die Regie und Intention des Urhebers ist eine Sache, die Rezeptionsästhetik eine Andere. Sobald sich die Themen des Rassismus in der Branche nähern, kann ich es mir gar nicht anders erklären, als das Washington garantiert bestimmte Elemente improvisiert hat. Sein Monolog bis hin zu Pontecorvo, hat mich super amüsiert. Auch Maries Anspielungen, die für mich nach bell hooks klangen, über Do The Right Thing, ebenso. Ich glaube, hier steckt viel in den Zeilen, was man so leicht nicht rauslesen kann, wenn man nicht diese intensive Kulturkritik verfolgt oder das ein oder andere aus den Black Studies.

Dabei sprudelt Malcolms Rant gegen Kritiker:innen immer wieder hoch, das hat was. Er ist treffsicher, aber er entlarvt sich dabei auch als selbstgefälliger Regisseur.

Richtig komplex wird es, wenn sich die Dialoge der Beziehung hinwenden. Zwischen erlebtem und erzähltem. Und ziemlich erdrückend wird der Film, wenn sich mehr und mehr dieser emotionale Missbrauch von Marie offenlegt. Er hält mehr Monologe als sie und er erinnert sie immer wieder daran, wie dankbar sie sein sollte.

Ich fand das schauspielerisch sowie dialogisch einfach überzeugend. Dazu passt auch in Corona-Zeiten diese minilaistische Umsetzung, die die ganze Handlung so komprimiert und pointiert einfangen.

Wenn man schon Euphoria von Levinson kennt, kommen einen selbst einige Elemente zum Thema Drogenkonsum bekannt vor. Es wiederholt sich ein Stückweit, aber ich denke, dass ist aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen legitim und - hah - „authentisch“.
Durch die Drogenthematik und Zendayas Rolle rückt der Film unweigerlich an Euphoria heran, wodurch er fast einer Version von Rues Zukunft entsprechen könnte.

Das ist ein Film, den man mehrmals schauen kann. Einige empfinden es vielleicht als Pamphlet und sind getriggert durch getroffene Aussagen, aber das muss eigentlich nicht sein.

Ich kann ihn einfach nur empfehlen.

Martha Marcy May Marlene (2011)

Endlich konnte ich mir auch ein Bild vom Spielfilmdebüt der jungen Schwester der Olsen Twins machen. So hieß es zumindest damals, im Jahr 2011. Jetzt 10 Jahre später muss man schon sagen, dass die anderen Beiden dann eher die Schwestern von Elizabeth Olsen sind. Gerade auch nach ihrer Performance bei WandaVision.

Auch beim Film von Sean Durkin ist sie fabelhaft. Apropos, Durkin. Bei dem sehe ich gerade, dass „The Nest“ sein zweiter Film ist, der auch gute Kritiken bekommen hat. „Martha Marcy May Marlene“ ist ein doch ruhiger und langsamer Film. Das mag auch der Grund sein, warum der wohl meist unter dem Radar läuft. Sonst ist es eine stark gespielte und erzählte Geschichte über eine junge Frau, die zwei Jahre in einem dubiosen Hippie-Kult war und dann sich wieder bei ihrer Schwester meldet. Es ist ein Wechsel zwischen dem Jetzt bei ihrer Schwester und Ehemann sowie auch ihren Flashbacks, dem Trauma durch den Oberhaupt erfahren hatte.

Ich muss auch endlich mal dann auch mit „Winter’s Bone“ Jennifer Lawrence Einstand mal sehen. Den Film schiebe ich auch schon viel zu lange auf.

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Der Prinz aus Zamunda 2 (2021)
Ganz so schlimm wie Eddy ihn jetzt verissen hat fand ich den jetzt nicht, aber irgendwie überflüssig hat er dann doch gewirkt. Ein paar Schmunzler waren durchaus dabei, wahre Brüller hat man aber vergebens gesucht.
4/10

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Master and Commander (2003) auf Netflix

Starker Film.
Als ich den damals das erste Mal sah, hatte ich den als solala abgespeichert. War wohl einfach nich mein Ding. Aber jetzt, fast 20 Jahre später, finde ich den richtig gut.
Unglaublich detailreicher Einblick in diese Zeitepoche und das Leben auf einem Schiff.
Tolle schauspielerische Leistung. Vor allem zwischen Paul Bettany (Schiffsarzt) und Russel Crowe (Captain). Durchweg gut besetzt und fantastische Seeschlachten.

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Ich fand die Ästhetik leider schlimm. Erinnerte mich total an eine Calvin Klein Werbung. Und ich hab den beiden auch keine Sekunde abgekauft, dass sie echte Menschen sind.
Dieses Kritiker:innenbashing war in der Menge auch unangenehm.

Rogue Hunter (3/10)

megan fox als weiblicher rambo. der film hat alles: entführungsofer, terroristen, löwen die durchdrehen. 30min weniger spielzeit und 50% weniger dialoge hätte dem film besser getan. in der tat kommt man bei manchen „konversationen“ aus dem kopfschütteln kaum noch raus. abgesehen mal davon das der cast von megan fox für diesen streifen kompletter unfug war hätte aber auch niemand anderes diesen schwachsinn retten können! als unfreiwillige komödie daher 3/10.

Speed

auf Disney+

Ein toller Action-Film, der keine großen Explosionen braucht. Größtenteils nicht mal einen anderen Schauplatz als den Innenraum eines Busses. Die Einführung mit dem Fahrstuhl ist auch klasse macht. Wenn man was meckern möchte, dann dass man das Ende mit dem Abschnitt in der U-Bahn nicht mehr gebraucht hätte. Das zieht den Film nach hinten raus nur unnötig in die Länge. Außerdem ist es etwas quatschig, wie viel bei dem Abschnitt in der Stadt vor den Bus läuft. Und der Sprung ist natürlich auch totaler Käse. Aber er ist unterhaltsam und die Szene habe ich als Kind oft mit meinem Lego nachgespielt :joy:

Toller Film.

4,5/5

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Oh, echt ^^

naja, deswegen hab ich das ein bisschen vorangestellt, dass mir sowas zusagt und das daher sowieso son prosaischen Touch hat

aber du hast schon recht, es sind zu schöne Menschen, in schönen Kleidern, mit viel Stil und Inszenierung, in einem über-designten Haus, das hat schon was von einer theatralischen Parfum Werbung, das stimmt

wobei es mir hingegen gefällt, dass es Zendaya Figur mehr und mehr ablegt (es wäre realistischer gewesen die Schuhe ganz am Anfang in irgendeine Ecke zu werfen); ich fand viel eher störend, dass durch die Figur von Marie selbst betont wird, wie Frauen ständig sexualisiert dargestellt werden und im Film selbst Marie die ganze Zeit weniger an hat als Malcolm, der unentwegt im Anzug Hemd und Hose bleibt - vielleicht muss man den Film nicht als dokumentarischen Streit verstehen, vielleicht als Metapher und Abziehbild für toxische, emotionale Abhängigkeitsverhältnisse?

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Ich finde auch, dass niemand so streitet wie die beiden im Film. Das waren ja immer unterbrechungsfreie Monologe.

Ich kann mir eigentlich sowas sehr gut vorstellen, besonders dieses abwerten und nicht aufhören können im Streit. - Aber hatte nicht Malcolm mehr Monologe und Marie hat erst zum Schluss son finalen Contra gegeben?

(ach auch egal, aber wenn ich es mir so überlege ist der Film bestes Material für eine Gesprächsanalyse :simonhahaa:)

Ich hab es grundsätzlich so in Erinnerung:
Eine:r spricht 15min ohne Erwiderung und verlässt anschließend den Raum. Es wird irgendwann hintergegangen und der andere Part spricht 15 ohne Unterbrechung und so weiter.

Ich glaube, das wurde schon mal hier im Forum thematisiert und jemand hatte ein Interview verlinkt, in dem Zendaya, die auch am Drehbuch beteiligt war, sagt, dass das ihre Idee war, um ihrer Figur jeglichen Schutzschild zu nehmen und die innere Stärke hervorzuheben. Weiß aber gerade leider nicht mehr den genauen Wortlaut und wo das thematisiert wurde.

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Space Jam

auf Netflix

Sehr unterhaltsamer Mix aus Zeichentrick-und Realfilm. Mit einer Geschichte rund um Michael Jordan und Bugs Bunny mit einigen Gaststars aus der Looney Tunes- und Basketballwelt. Und Bill Murray.
Sieht immer noch gut animiert aus und macht durchaus Interesse an dem noch kommenden Nachfolger.

4/5

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den Hintergedanken find ich nachvollziehbar und nicht falsch

nur es täuscht leider schlecht darüber hinweg, denn immer wenn Frauen mehr Haut zeigen als Männer, evoziert das dieses sexualisierende Attribut… Und Zendaya ist schlank und schön, das reiht sich für meinen Blick einfach zu sehr ein in die Historie des idealisierten weiblichen Aktes - das zieht sich einfach von Venus pudica, der schlummernden Venus bis heute :confused:

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Auch heute Nachmittag geschaut und musste feststellen, der war auch erstaunlich hart, was den Umgang mit den Figuren betraf. Hätte ich jetzt auch nicht unbedingt so erwartet.

Und weil Prime gerade mehrere Filme aus russischer Produktion hochgeladen hat:

AK-47 Kalaschnikov

Biopic über Michail Kalaschnikov, Entwickler des wohl berühmtesten Gewehrs der Welt. Ich kann jetzt nicht sagen, ob sich der Film mit der Geschichte sehr dicht an der Realität hält oder ob man sich dabei viele Freiheiten genommen hat. Und letztendlich ist das ein gut gefilmtes, gut aussehendes Propaganda-Piece, aber wenn die Amis Propagandafilme liefern, warum dann auch nicht die Russen? Solide gemacht, kann man sich gut anschauen.