Dune von Denis Villeneuve. Ist das ein Meisterwerk? Hmja, fast. Kratzt jedenfalls hart daran. Vielleicht auch einfach deswegen, weil man so eine Art von Film, der einen Spagat zwischen Blockbuster und Arthaus probiert und dabei eine Ernsthaftigkeit an den Tag legt, lange nicht mehr gesehen hat.
Das wird wohl meckern auf hohem Niveau, aber. Villeneuve könnte zum einen bei dem Brutalismus in seinen Szenenbildern echt mal einen Gang zurückschalten. Auch wenn es ja zu Arrakis passt und durchaus Sinn macht, nach Arrival und Blade Runner 2049 wirkt das bei Villeneuve schon fast nach einem billigen Trick, um beim Zuschauer sowas wie Entfremdung, soziale Kälte oder schlicht den Umstand hervorzurufen, dass etwas „Alien“ ist. Vielleicht hätte Caladan etwas grüner sein können? Andererseits kann ich auch verstehen, dass Villeneuve das durchzieht, damit der Kontrast umso stärker reinhaut.
So sind einige der wichtigsten Szenen des Films, wie ich finde, gleich relativ zu Anfang und zwar kurz bevor Haus Atreides von Caladan aufbricht, das Gespräch zwischen Leito und Paul über Leitos Wunsch, eigentlich Pilot zu werden. Das ganze vor einem stahlgrauen Meer mit stahlgrauem Himmel, so dass (hier IMHO zweitwichtigste Szene) die Sonne von Arrakis umso stärker reinhaut, wenn sich bei der Landung auf dem Planeten die Rampe des Raumschiffs für die Familie öffnet und Paul erst einmal den Blick abwenden muss.
Und ab da kommt es zu einer spektakulären Kamerafahrt oder Einstellung nach der anderen. Und es stimmt, was schon andere gesagt oder geschrieben haben, die neuste Verfilmung von Dune ist ein Fall für die Kinoleinwand.
Und zwischen einem Haufen echt guter Schauspielerinnen und Schauspieler sticht dann Timothée Chalamet heraus. Den hatte ich jetzt echt nicht so auf dem Schirm, aber wie er diesen Konflikt in Paul Atreides rüberbringt, dass er nicht dieser Prophet sein will, den anscheinend alle anderen in Ihm sehen (außer sein Vater, daher ist das Gespräch zwischen den beiden vor dem Abflug nach Arrakis IMHO auch so wichtig), das war wirklich ganz großes Kino.
Nur die Musik von Hans Zimmer war dann ein echter Tiefpunkt. Klar, der hat hier wieder was episches zusammengestrickt, aber nach einer Weile ging mir das echt auf die Nerven, denn die Musik hat vieles so zugekleistert mit dem Gedröhne.
Und zum Ende hin bekommt der Film ein etwas eigenartiges Erzähltempo. Aber wirklich viel zu kritisieren habe ich jetzt nicht an dem Film.