Jay & Silent Bob Reboot
Ich weiss auch nicht, wie ich den Film beschreiben soll. Ist das pure Nostalgie? Ein Meta-Kommentar über das aktuelle Filmgeschäft? Ein Haufen Scheiße? Wahrscheinlich eine Mischung aus allen drei Sachen.
Kurzer Abriss: Jay und Silent Bob werden wegen Marihuana-Handel angeklagt. Ein windiger Anwalt haut die beiden aus dem Knast raus, aber luchst ihnen auch die Namensrechte an “Jay and Silent Bob” ab, da Saban Films einen Reboot von “Bluntman and Chronic” plant. Also machen sich die beiden auf nach Hollywood, um den Film zu verhindern und nehmen vier Teenager auf einen Roadtrip mit.
Ja, der Plot ist genauso zusammengestückelt wie man sich das vorstellt, es gibt Gastauftritte am laufenden Band. So klärt Brodie aus “Mallrats” die beiden überhaupt darüber auf, dass ein Reboot in Arbeit ist. Matt Damon darf einmal als “Loki” aus “Dogma” in die Kamera sprechen und die Leute darüber aufklären, dass Loki nicht immer ein beliebter Charakter aus den Marvel-Filmen ist. Auf den Kurzauftritt von Damon als Loki-Schauspieler in “Thor Ragnarok” geht er jetzt nicht ein, aber ja nun. In Chicago treffen die beiden dann auf Justice (Shannon Elizabeth aus “Jay and Silent Bob Strike Back”) und diese stellt Jay seine Tochter Millennum Faulken vor (gespielt von Harley Quinn Smith. Und sagen wir es mal so, besoders gut schauspielern kann Sie jetzt nicht gerade…)
Anyway, Millennium sammelt noch drei andere vegane Mädels ein (ja, das ist tatsächlich ein Plotpunkt) und mit Jay & Silent Bob gehts weiter nach Hollywood. Die Mädels müssen dann noch vor dem KKK gerettet werden, aber ich frag micht die ganze Zeit, wie zum Teufel Jay & Silent Bob die überhaupt wiedergefunden haben. Egal. In Hollywood gehts zur Chronic-Con, der jährlichen Bluntman and Chronic-Messe. Dort dreht Kevin Smith als Himself die letzten Szenen für den Reboot und man kann ein paar Bilder aus dem Film anschauen (starring Val Kilmer als Bluntman und Melissa Benoist als Chronic). Yadda, yadda und das war es dann auch so ziemlich. Gibt noch ein Gespräch mit Holden McNeill aus Chasing Amy (Ben Affleck). Im Abspann gibts noch einen Auftritt von Stan Lee und am Ende des Films weist Jay seine Tochter in sein tiefgründiges Wissen ein.
So. Ehrlich gesagt weiss ich nicht, was ich zu anfang erwartet habe. Das Smiths Filme jetzt nicht mehr die besten sind, sollte auch allen klar sein. Seit Dogma ist da jedenfalls die Luft raus. Witzig war der Reboot jedenfalls nicht. Zum einen recycled der munter die vorherigen Sachen und… man muss sich mal vor Augen führen, was Smith versucht hier aufzubauen: Reboots aus Gründen der Nostalgie, den angesprochenen Meta-Kommentar über Franchise-Filme, Russische Einmischung in den USA (kein Witz), den KKK, Ansichten von liberalen Millennials (get it?). Und das führt dazu, dass der Film einen Haufen irgendwie notdürftig aneinander geflicke Szenen bietet, die alle für sich genommen und im gesamten nicht einmal witzig sind. Garniert mit nicht sehr guten Schauspielern. Und, meine Fresse, sieht Jason Mewes fertig aus.
Das ist ein Film, den man echt niemanden empfehlen kann. Ich habe drei Anläufe gebraucht, um den zu Ende zu schauen.
Und trotzdem, die Nostalgie hat einen Nerv bei mir getroffen, ich musste dann doch ein ums andere Mal grinsen. Tja. Well, shit. Irgendwas hat Smith dann doch richtig gemacht.
Jetzt brauche ich erst einmal wieder was Gutes.