Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Hab den auch die Tage erst gesehen (nach mindestens 10-15 Jahren) und muss sagen, der funktioniert immer noch richtig gut. :fuerdaswasesseinwill:

William Dafoe hatte ich zum Beispiel vollkommen vergessen, und der macht soo viel Spaß beim zusehen. :grin:

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Der Leuchtturm. Zwei Männer werden wahnsinnig. Echt gut gemacht, großartige Schauspieler. Hat mich angenehm an Aguirre, der Zorn Gottes erinnert :slight_smile:

reiner Selbstschutz

Wenn nur das Ende nicht wäre.

​Black '47

​Irland 1847, auf dem Höhepunkt der Großen Hungersnot. Der Ranger Feeney kommt aus dem Krieg in Afghanistan nach Hause, um festzustellen, dass fast seine gesamte Familie verstoben ist. Seine Mutter ist verhungert, sein Bruder wurde wegen Mordes geängt. Als er dann auch noch miterleben muss, wie das Haus in dem die Witwe seines Bruders mit den Kindern Unterschlupf gefunden hat, von den Engländern demoliert und der Neffe erschossen wird, fängt Feeney einen Rachefeldzug gegen die Obrigkeit an. Auf der anderen Seite wird Hannah (Hugo Weaving), ein Ermittler der Polizei, auf Feeney angesetzt. Währenddessen sucht sich Feeney ein Ziel nach dem anderen, bis es dann am Ende zum Showdown kommt.

Filme darüber, wie England die Iren unterdrückt gibt es jetzt nicht so wenige, aber einen Film während der Great Famine ist dann doch etwas anderes. Insofern liefert der Film schon sehr fiese, sehr finstere Bilder ab über eine System von Herrschern und Beherrschten, in dem die letzteren weniger Wert sind als Dreck. Wenn die Leute wie die Fliegen an Hunger, Kälte und Krankheiten sterben, aber die Landlords noch massiv Nahrungsmittel nach England exportieren. Da passt ein Film über Rache schon rein, aber dann wird aus einem möglichen Drama am Ende “nur” ein gut gemachter Revenge-Flick. Und Hugo Weaving mit Bart sieht im ersten Moment aus wie Sam Neill.

Meine Güte. Wenn man wirklich schlechte Laune haben will, muss man sich nur mal die Geschichte zur Great Famine bei Wikipedia durchlesen. Vor der Hungersnot hatte Irland um die 8 Millionen Einwohner. Durch die Hungersnot hatte auch eine massive Auswanderungswelle eingesetzt und selbst jetzt, 170 Jahre später hat Irland gerade mal um die sechseinhalb Millionen Einwohner.​

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Titan - Evolve Or Die 4/10

Hast du seine (Cronenberg) ersten Werke schon gesehen?
Hab vor kurzem Possessor gesehen vom Sohn.
Auch ne Canadische Produktion, erinnert stark an die Anfänge Cronenberg’s, explizit, roh, und Atmosphärisch sehr dicht.
Gibt leider, glaub ich, noch keinen Deutschen Verleih.

Gifted

Hachachach, so ein herzergreifender Film. Toll. :heart: Und wie wunderbar ist denn bitte Mckenna Grace? :smiling_face_with_three_hearts:

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Habe gefühlt zwar schon viel von ihm gesehen, aber eigentlich viel zu wenig. :smiley:
Shivers, Rabid, Scanners, Videodrome, Fliege, Naked Lunch :beangasm: und jetzt eben eXistenZ. Da gibts also noch viel zu holen, explizite Tipps nehme ich gerne mit. :smile:

Unbedingt noch …Die Brut, Die Unzertrennlichen
Eigentlich einfach alle :slight_smile:

Und die neueren die eher psychological-Horror sind, wie zb Cosmopolis, oder Maps to the Stars gefallen mir ausserordentlich gut.

Oder A History of Violence

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Troop Zero

Sehr netter, schöner Film. Er erfindet sicher nix neu und die ein oder andere Szene fand ich eher sehr fehl am Platz, aber insgesamt hatte ich Spaß und hab mich gut unterhalten gefühlt. Außerdem: Viola Davis :heart_eyes:

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Marie Antoinette (2006)
von Sofia Coppola

Ein bisschen ähnlich wie in The Last Temptation of Christ, wo Scorsese (bzw. natürlich zunächst mal der Autor des Ausgangsstoffes, beides sind nämlich Buchadaptionen) abweichend von anderen Erzählungen seine Geschichte auf einer sehr irdisch-menschlichen Hauptfigur aufbauend erzählt und somit genremäßig statt in einem traditionellen Bibel- oder Historienfilm eher in einer Charakterstudie landet, erzählt Coppola mit Marie Antoinette die Geschichte der (späteren Königin von Frankreich) Marie-Antoinette unter anderem aufbauend auf dem Ansatz, dass sie ja bei ihrer Verheiratung mit (dem späteren König) Ludwig XVI. (ebenso wie ihr Gatte) noch eine Teenagerin war und landet statt in einem traditionellen Historienfilm bzw. Kostümdrama bei einem ganz interessanten Genremix aus ernsthafter Charakterstudie, historischer Erzählung und witzig-verspieltem Coming-of-Age-Drama aus Sicht einer Teenagerin.

Ernsthaft, weil der Film unter anderem der Frage nachgeht, wie sich wohl eine Heranwachsende fühlt, wenn sowohl ihr Wohl, als auch das Wohl ihrer Familie & ihres ganzen Königshauses, davon abhängt, dass sie möglichst schnell schwanger wird. Schwanger wird, von einem jungen Mann, den sie aus geopolitischen Überlegungen ihrer Familie heiraten musste und der weder sexuell noch sonst irgendein großes Interesse an ihr zeigt. Wie sie sich wohl fühlt, wenn sie aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen wird und in einem fremden Land & Königshof mit neuen Regeln und neuen ungeheuren Ansprüchen an sie zurecht kommen muss. Und weil sie diesem Druck im Grunde allein und doch unter den ständigen Blicken und Flüstereien anderer standzuhalten und zu entkommen versucht.

Witzig, verspielt und modern deshalb, weil die Inszenierung mit ihrer modernen Musik, ihren oftmals die Bilder überlagernden, leise im Hintergrund hörbaren Lästereien und ihren teilweise schnell geschnittenen Montagen aus Schokoladen-, Schuh- und Kleiderexzessen alles andere als einem konventionellen Kostümdrama oder Historienfilm und mehr der dynamischen Welt & Sichtweise einer Teenagerin entspricht. Und weil Sofia Coppola auch hier wieder Sinn für Humor dabei beweist, wie sie das Korsett aus absurden Regeln & Etikette am königlichen Hof zur Schau stellt.

Dieser tonale und genretechnische Balanceakt macht Marie Antoinette zu einem eigenwilligen Werk einer oftmals eigenwilligen Regisseurin und hat mir letztlich sehr gefallen.

9/10

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Knives Out - Mord ist Familiensache

Was für ein großartiger Film. Ich bin diesem Genre des Cluedo-artigen Kriminalfalles eh sehr angetan. Aber dieser Film macht diese Sache einfach perfekt. Tolle Charaktere und tolle Schauspieler. Die Geschichte ist spannend, spaßig und unterhaltsam erzählt und obwohl man mehr weiß, als die Polizei weiß, weiß man doch nicht alles. So ergibt sich nach und nach ein besseres Gesamtbild. Und das Ende setzt eine perfekte Note, sodass ich diesem Film nur eine volle Punktzahl geben kann.

5/5

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Mich hat allerdings zutiefst irrtiert, dass bei den Gesprächen zwischen dem Polizisten, Blanc und dem jeweiligen Familien-/Haushaltsmitglied nie das A-Wort gefallen ist, wie in Anwalt.

Abgesehen davon hat der Film halt ganz viel Charme und Schauspieler, die einfach Bock auf die Rollen hatte und schafft irgendwie einen angenehmen Spagat zwischen altmodisch und modern.

A Prayer Before Dawn

Nach Black '47 schon wieder sowas deprimierendes. Ich sollte mir mal andere Filme raussuchen…

Den Kampf von Billy Moore um sein Leben, seine Zukunft in einem thailändischen Gefängnis wurde bei Kino+ schon öfter hochgelobt, also dachte ich mir, wenn Prime den schon ins Programm nimmt, gucke ich mir den auch mal an. Das war auch prinzipiell eine gute Idee, denn das ist ein, trotz der etwas ausgelutschten Story (Überlebenskmapf im Gefängnis ist jetzt nicht gerade eine neue Idee), wirklich fast schon schöner Film. Mir sind beim Anschauen zwei Sachen durch den Kopf gegangen. Die Kameraarbeit ist sehr intim, sie klebt regelrecht wie der Schweiss und der Dreck an Billy. Fast nur Nahaufnamen oder Großaufnahmen, eine Totale wirkt da schon fast wie ein Bruch und fällt umso stärker auf. Und das Zweite war diese schon fast religiöse Inszenierung. Die Vorbereitung auf den ersten Kampf (noch vor dem Knast), die Szene, in der Billy tätowiert wird. Auch später noch weitere Momente.

Man kann halt auch aus einem alten Thema viel rausholen, wenn die Inszenierung stimmt. Und das ist hier definitiv der Fall.

Jetzt brauche ich aber echt mal wieder einen Stimmungsaufheller.

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Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Zwei Jahre her, dass ich den Film im Kino gesehen hatte. Der Film ist weiterhin eine Wucht.

Der Selbstmord von Willoughby. Seine drei Briefe. Dixon wie er aus der Polizeistation springt.

Der Soundtrack ist wunderschön.

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Tyler Rake: Extraction

Habe ihn gestern endlich mal gesehen und ich muss sagen, nice! Die spezielle Autofahrt, die überall gelobt wird, ist schon richtig geil! Der Film allgemein ist echt gut gemacht. Chris Hemsworth macht hier einen guten Job und man nimmt Ihm den Ex-Soldaten/Söldner sofort ab.

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The Imitation Game

auf Netflix

Ein packender Film, um die Entschlüsselung des Enigma-Codes. Mit einem zutiefst traurigen Ende. Abgesehen von der menschlich zu verachtenden Tat einer Hormontherapie bei Homosexuellen, ist abseits davon somit quasi ein internationaler Held ohne den Hauch einer öffentlichen Würdigung in den Selbstmord getrieben worden.

Der Film ist mitreißend und hinterlässt am Ende einen jedoch zutiefst traurig, dass das so passieren konnte.

4/5

PS: Man sollte sich aber damit abfinden können, dass Benedict Cumberbatch im Prinzip eine Sherlock-Version spielt. Ich hatte damit allerdings kein Problem.

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St. Vincent

auf Netflix

Wenn man mal einen Film für’s Herz braucht, ist das der Movie of Choice.
Ein sehr berührender Film, der das Herz trifft und sehr unterhaltsam ist. Und mal wieder ein Bill Murray in einer Rolle, an der er augenscheinlich auch Lust hatte.

4/5

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American Animals, 2018
Bart Layton
auf Prime

Was für Vollidioten…
Die Dinger hätten sie ohne Zertifikat nur auf dem Schwarzmarkt verkaufen können, nach so viel Öffentlichkeit…

Kann 's kaum abwarten, dass sie den Münzraub aus dem Bode-Museum verfilmen.
Weil ich auch nicht über die witzige Vorstellung hinweg komme, wie drei Männer eine 100-Kilo Münze rausrollen.

3 1/2 /5

Do the Right Thing!
von Spike Lee 1989
auf: arte

Do the Right Thing! ist sehr sehr schwierig zu bewerten. Er gilt gemeinhin als einer der wichtigsten Anti-Rassismus-Filme überhaupt. Sicherlich gerade weil er kein Happy End hat und weil er irgendwie so keine Seite gut dastehen lässt.

Man denkt bis auf die letzten 30 Minuten zu keiner Zeit des Films daran, dass die Situation hier so eskalieren könnte.

Ich kann mit Spike Lees Ansichten eigentlich nicht viel anfangen, hier macht er es aber ganz gut und ich kann nachvollziehen warum der Film vielen so wichtig ist, obwohl hier die Perspektive sicher ausschlaggebend ist.

Denn die Zitate Martin Luther King’s und Malcolm Xs am Ende sind nicht nur zu hinterfragen, sie sind im Kontext des Films sogar nochmal ganz anders wahrzunehmen.

4/5