Hm, da magst du recht haben.
Ich glaube, die beste Beschreibung, die ich da mal gehört habe war: “Das clevere am Marvel-Modell ist, dass du nicht alle Filme gesehen haben musst, um dem Plot wirklich folgen zu können. ABER sie sind gut darin dir das Gefühl zu geben, dass du alle gesehen haben solltest.”
Also, du konntest mit jedem Film in die Serie starten und deinen Spass haben, und wenn du etwa die Hälfte gesehen hast, dann kannst du fast jedem Film wirklich folgen. Aber die Eastereggs und die Überschneidungen sind so clever gemacht, dass die meisten Zuschauer denen ein Paar dieser Filme gefallen haben sich dann trotzdem irgendwann durch ALLE Filme durcharbeiten, einfach um alle “Lücken” (auch wenn sie relativ klein sind) geschlossen zu haben.
So gesehen stimmt es vielleicht schon, dass die Schnittstellen zwischen den Filmen (wenn man bedenkt dass es über 20 Filme sind) nicht so gross sind, wie man den Eindruck bekommen könnte.
Ich glaube, dass wuerde ich nur so halb unterschreiben. Das MCU wurde uebrigens, wenn ich mich nicht vertue, vorher schon geplant. Vielleicht nicht die ueber 20 Filme wie wir sie jetzt haben, aber das mit Thanos etc. war glaube ich schon vor Iron Man klar.
Aber zum Thema Geschichte. Ich finde schon, dass das MCU als ganzes in gewissserweise eine (meistens) zusammenhaengende Geschichte ist. Aber wie @Truchsess schon geschrieben hat, du kannst dennoch in jeden Film springen und ihm dennoch folgen. Einfach weil die Ereignisse der grossen und ganzen Story so aufgeteilt sind, dass man sie als eigenstaendige Story zeigen kann.
Ich habe in letzter Zeit viele “alte Schinken” nachgeholt, nachdem ich von “Diabolique (1955)” so enttäuscht war und die Faszination von alten Filmen nicht nachvollziehen konnte. Konnte meine Meinung diesbezüglich ein bisschen positiver stimmen, nachdem ich folgendes gesehen habe:
Frühstück bei Tiffanys (1961)
Puh, aus moderner Sicht sind Romanzenfilme von damals irgendwie leicht ekelhaft, ständig 50 Jahre alte Männer, die Frauen mit Anfang 20 hinterherlechzen, die wiederum den lechzereien einfach kokett oder bloß gar kichernd erwidern.
Nun dachte ich das wird ein Emanzipatorischer Film, wo die Frau mal das sagen hat, aber dann verfällt der Film trotzdem in alte Muster, wo der starke Hengst (der wenigstens Jung und -einigermaßen- Sympatisch ist (Er hat ihre Lebensgeschichte einfach ohne zu fragen in ein Buch verwandelt, Hallo, gehts noch?!)) ihr die Richtung am Ende zeigen muss. Dann diese ganze verklemptheit darüber, ob sie eine Prostetuierte sei oder nicht war auch komisch…
Ich glaube es ist einfach dem gesellschaftlichen Kontext geschuldet, dass man keine alzu starke Frau darstellen konnte damals, die sich nicht von priviligierten alten Männern angrabbeln lässt. Die Figur wird mit 14 Jahren an einen ~40+ Jahre alten Mann angeheiratet und ihr Fresher Lover zuckte nichtmal mit den Augen, als sie diese Aussage tätigte; Das sagt schon alles über damals aus.
PS: Nichtsdestotrotz ist der Charakter Holly eine frische Darstellung von damals, und ich verstehe wieso der Film Ikonenstatus hat.
PPS: Die Deutsche Synchro macht den Film besser als das englische Original mMn
Fail Safe (1964)
Äh, what? Literally “Dr Strangelove” aber auf Ernst getrimmt, und es kam im gleichen Jahr raus? Kein Wunder, bedienen sich doch beide auf die gleiche Literaturquelle…
Der Film hätte potential gehabt ein Klassiker zu werden, an der Qualität mangelt es nicht, aber mit Strangelove, der 8 Monate vorher anlief, war wohl kein Platz mehr für einen weiteren “Amerika löst ausversehen den nächsten Kalten Krieg aus”-Film.
Solaris (1972)
Mochte ich mehr als Stalker, da ich hier auch weniger oft zwischendurch eingenickt bin. Ein philosophischer Science-Fiction Film wo kein Raumschiff kaputt geht, und keine Besatzungsmitglieder sich gegenseitig umbringen. Da nicht viel passiert kann ich nicht viel sagen, aber die Bilder, Stimmung und Philosophie war angenehm. Ich mochte z.B “2001” nicht so, vorallem das Ende; Aber Solaris war dann schon eher meins.
Stalker (1979)
Schaut euch die Filmanalyse von Wolfgang an, mehr muss ich wohl nicht sagen^^
Hab den vorher (wie alle anderen auch) nie gesehen, und immer nur so mitbekommen, dass der irgendwie gut sein soll. Und obwohl ich mehrmals eingepennt bin, habe ich das eher als Qualitätsmerkmal gesehen, dass der Film so atmosphärisch war, dass ich mich darin fallen lassen konnte.
“He hanged himself a week later. Because he realized that not just any wish comes true here, but only your innermost wish. Not what would you holler at the top of your voice… Coming true here is only what’s in line with your nature, with your essence, of which you know nothing.”
Er war sicherlich als Bösewicht geplant. Aber aufgetaucht ist er in Phase 1 doch nie oder maximal ganz am Rand. In Age of Ultron taucht er auch erst in den Postcredits kurz auf. Ich finde nicht, dass man da sagen kann, dass er während dieser ü20 Filme ein etablietrer Bösewicht a la Darth Vader ist, nur weil sein Name vielleicht mal irgendwo fällt.
Eine Star Wars Trilogie bietet aber aus meiner Sicht ganz andere Ansprüche. Da soll in drei Filmen eine durchgehende, stringente Handlung erzählt werden, wo es auch Fallhöhen gibt. Das war aus meiner Sicht immer das Problem an Marvelfilmen. Man wusste, dass keiner Figur etwas ernstes passieren kann, weil ja irgendwann der nächste Avengersfilm ansteht, wo eh wieder alle putzmunter versammelt sein werden und wo es viel zuviele Figuren gibt, als dass eine wirkliche Charakterentwicklung stattfinden kann.
Aber gut, wie es da jetzt im nächsten Abschnitt weitergeht wird man sehen.
Verwechselst du gerade Age of Ultron mit Avengers 1? Da tauchte er doch auch schon in den Postcredits auf … Bzw. war der Sinn der Postcredits, dass wir endlich sehen, von wem alle reden …
Ich habe “A secret love” auf Netflix geguckt. Ein Dokumentafilm über das Leben eines lesbischen Paares, die seit den 40er Jahren ein Paar waren, ihr Outing aber erst in sehr hohem Alter hatten. Ihr Großneffe hat sie daraufhin mit der Kamera begleitet und die Geschichte ihrer Liebe erzählen lassen.
Der ist schon echt anrührend und nah. Ein Film zum Kulleraugen machen, aber jetzt nicht übertrieben kitschig oder so
Ein Horrorfilm mit einer düsteren Atmosphäre und der sich schön Zeit lässt für den Aufbau. Genau das gefällt mir. Der Soundtrack ist ebenfalls empfehlenswert.
Dieses bescheuerte Herz
Eins vorweg, es freut mich, dass das Vorbild für den schwerkranken Jungen aus dem Film noch lebt. Aber was im Film aus seiner Figur gemacht wurde, ging mal gar nicht. Mal davon abgesehen, dass der Film eigentlich genau all das verkörpert was am deutschen Film so schrecklich ist, muss man schon sagen, dass es eine ganz besondere Leistung ist, wenn man die sterbenskranke Hauptfigur so nervig schreibt, dass man sich als Zuschauer wünscht, dass sie endlich draufgeht.
David ist im Film 15 Jahre alt und hofft seinen 16. Geburtstag zu erleben, die Figur ist aber geschrieben und gespielt wie ein 5 jähriges Rotzblag, das einfach nervt so bald es den Mund aufmacht.
Letzte Woche habe ich ‘Ziemlich beste Freunde’ gesehen und alles was der Film richtig gemacht hat, hat ‘Dieses bescheuerte Herz’ in den Sand gesetzt. 1/5
Die Logik bzw. der Realismus werden schnell über Bord geworfen, aber der Gore ist handgemacht und reichlich vorhanden, die Bilder stylisch und die Musik macht auch Bock. Ein moderner Exploitation/Rape-and-Revenge-Film, der einfach schön durchzieht.
Dass es ein bisschen doof ist, juckt mich ehrlich gesagt gar nicht.
@FireSmoke und @Drake4849 ihr wart euch bei der filmthemenchallenge und auf letterboxd ja schon ein wenig uneinig.
Ich habe endlich mal Mystic River nachgeholt. Hab das Buch schon vor einigen Jahren gelesen.
Man merkt ihm seine 17 Jahre, die er auf dem Buckel hat, an. Trotzdem ein wirklich fesselnder Thriller. Sean Penn war überragend. Ich finde es gibt viel zu wenig von diesen hochklassigen Thrillern à la Gone Girl etc.
So schön und so traurig. und am bemerkenswertesten: endlich kinderschauspieler, die nicht nerven, sondern ganz im Gegenteil großartig sind.
Toller Film. Da schmilzt selbst ein Gorehoundherz.^^
Mit The Rise of Skywalker meinen Disney Triolgie Rewatch beendet, und ja, ich mag halt alle drei Filme. Klar sind die jeder für sich nicht perfekt und ja, natürlich hat die Trilogie das massive Problem dass einfach kein klarer Plan von Anfang an da war, aber trotzdem mag ich die Filme an sich. Entweder bin ich da wohl nicht Star Wars Fan genug, oder zu sehr Fanboy
Nur gute Filme heute. Klassisch surreal mit ganz viel ekligem Schleim- und Viechzeug, ein bisschen feiner Gore und im Zentrum der Handlung steht eine Virtual Reality Spielekonsole. 1999!