Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Ich habe Paterson von Jim Jarmusch in der arte-Mediathek gesehen. Was soll ich sagen, einfach nur schön. Schöne Bilder, schöne Charaktere und und zwei Stunden eine gute Zeit.

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Ich möchte kein Mann sein (1919)
von Ernst Lubitsch

Ossi Oswalda wieder super charismatisch. Außerdem ist es einfach ein komplett anderes Gefühl, ein 100 Jahre altes Berlin aus zeitgenössischer Perspektive als Setting gefilmt zu sehen und nicht Jahrzehnte später imitiert.

6/10

Mochte ihn nicht so besonders. Kann aber auch mit Gedichten nicht viel anfangen.

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Du meinst das zusammenhanglose Geschreibe? Ja da konnte ich auch nichts mit anfangen :grimacing:

what !? :wink:
mich hat die stimmung des films richtig gut mitgenommen. eine tolle ode auf die kleinstadt und das langsame leben

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The Bad Batch, 2018

Ana Lily Amirpour

Hatte bei Keanu Reeves Rolle ein echtes Déjà-vu von Vincent Chase als Pablo Escobar…
Was ist mir entgangen?
Ich sags frei heraus, ich hab ihn nicht verstanden. Was zu Beginn passiert, wird ja im Laufe irgendwie irrelevant. (Ich bin aber auch kein Fan von Max Road.) Die ganze Atmosphäre hat mich nicht gepackt.

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The Lovebirds, 2020

Michael Showalte

Tja, es ist wie mit jeder US-amerikanischen Komödie: Der Film hat seine Momente.
Ich mag ja Issa Rae und empfehle Insecure. Sehr sympathisch. Und hier performt sie eine ähnliche Rolle.
Kann man machen. Kann man sich berieseln lassen.

Ich fand das eigentlich am Anfang sehr interessant und mit einigen lustigen Ideen gespickt, Reeves Rolle hätte man meiner Meinung nach gar nicht so ausbauen müssen, denn nur dadurch wurde das so wirr.

Hab den auch letztes Jahr mal reviewed, ich war auch verwirrt :smiley:

Review

Irgendwie bin ich mir nicht ganz sicher, was ich hier gerade gesehen habe. Auf jeden Fall einen dystopischen Film, der zwar sehr ruhig erzählt ist, aber immer wieder Spannungsspitzen bietet. Dazu kommen noch einige Szenen, die wie in einem Drogenrausch an einem vorbeiziehen. Wer hier ein Action- oder Horrorfeuerwerk erwartet, der ist hier fehl am Platze, auch die in allen Berichten beschriebene Romanze bleibt aus. Das hanebüchene Ende hätte man sich sparen können, was wollte man denn da noch suggerieren?

Die Schwächen hat der Film einfach darin, dass er kaum eine Geschichte zu erzählen weiß. Ein bisschen Mad Max, ein bisschen Kannibalenfilm (ohne Horror) und ein bisschen Survivalfilm im Burning Man-Setting. Die Kamera und Regie sind durchaus gut, die Nebenrollen prominent besetzt. Giovanni Ribisi spielt den verrückten im Camp, Diego Luna den DJ der Raveparties, der kaum wieder zu erkennende und stumme (!) Jim Carrey einen in der Wüste herumirrenden Obdachlosen, der aber mit allen Personen verbunden scheint und Keanu Reeves den Sektenführer des Camps.
In den Hauptrollen ein Jason Momoa, der wenn er spricht einen sehr schlechten spanischen Akzent hat und eine Suki Waterhouse, die mich immer wieder überzeugen kann und selbst in diesem Film und ohne einige Gliedmaßen wunderschön ist.

Ich mochte den Film trotz einiger erzählerischer Defizite und dem klischeehaften Ende. Mit Sicherheit kein Meisterwerk, aber für zwischendurch mal ganz nett.

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Ich hatte exakt den gleichen Gedanken.

Danke für’s Teilen, da gucke ich auf jeden Fall mal rein! :smiley:

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Gosford Park
Gosford Park führt den Zuschauer auf eine falsche Spur. Der Film ist ein komplexes Sittengemälde der englischen Upper-Class und ihrer Bediensteten. Auf amüsante und durchaus spannende Art zeigt er die Abgründe und Klassengegensätze, die sich hinter dem perfekt organisierten Leben verbergen. Irgendwann geschieht dann auch tatsächlich ein Mord, aber der trottelige Kommissar ist mehr vom Lebenstil der Upper-Class fasziniert, als das er an der Aufklärung des Mordes interessiert ist. Der Mord selbst verdeutlicht die Klassengegensätze und die mit ihnen einhergehenden Machtverhältnisse nur noch stärker. Zwar kein Who-Done-It, wie auf Amazon beschrieben, dennoch ein guter Film. Allerdings bedarf es schon recht viel Aufmerksamkeit um bei den riesigen Ensamble-Cast ohne wirklich Hauptrolle den Überblick zu behalten. ***1/2 auf Letterboxed.

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Andrei Rublev

von Andrey Tarkovsky

Den habe ich lange vor mir hergeschoben. Solaris, Stalker und Der Spiegel vom russischen Altmeister habe ich schon gesehen und war begeistert. Aber 3 Stunden über einen russischen Kirchenmaler im 15. Jahrhundert?

Und ja, der gefällt mir bisher am wenigsten, wobei das in keinster Weise bedeutet, dass der Film schlecht ist.

Der namensgebende Rublev ist in seinem Glauben mit sich selbst zutiefst zerstritten. Gefühlt 75% des Films geht es in Mono- und Dialogen um die Auslegung von Religion. Das ist für mich als Atheist jetzt nicht das interessanteste Thema, aber es ist gut geschrieben und man gewinnt ja auch für sich wenn man selbst nicht glaubt trotzdem Erkenntnisse über das Wesen von Glauben.
Der Film selbst ist in Kapitel unterteilt die teilweise in sich abgeschlossene Geschichten erzählen (z.B. ein zerstrittenes Brüder-Fürstenpaar oder ein junger Gießer, der eine Glocke fertigstellen muss). Rublev ist immer das verbindende Glied. Eine kohärente Geschichte entsteht dabei kaum und das Erzähltempo ist schon eine Geduldsprobe.

Tarkovsky ist ein zutiefst religiöser Filmemacher und das wird auch seine Intention im Film gewesen sein. Wahrscheinlich habe ich viele religiöse Metaphern verpasst… ich bin ja nicht bibelfest.

Was mich bei der Stange gehalten hat ist weniger das Religiöse, aber das Sittenbild vom russischen Spätmittelalter, das sich vor dem Hintergrund von Rublev abzeichnet. Und natürlich das Handwerk von Tarkovsky, der hier wieder eine für die Zeit meisterhafte Inszenierung abliefert mit großartiger Kamera. Und kleine geniale Einfälle, wie den Film über einen Maler in Schwarz-Weiß zu gestalten und erst nach 3 Stunden am Ende seine Ikonen in Farbe zu zeigen (man hat bis dahin nicht einen Pinselstrich gesehen).

Aber das ist so einer dieser “Da muss man sich drauf einlassen” - Filme. Bei Tarkovsky muss man in der Filmbubble etwas aufpassen, denn man gilt schnell als Banause, wenn man keine Höchstwertungen verteilt, aber ich vergleich den auch mit seinen anderen Werken, die ich gesehen habe. So komme ich auf:

3,5 von 5 Sternen.

Wer ihn sehen möchte: Er ist wie die meisten Werke von Andrei Tarkovsky legal und offiziell auf Youtube zu finden.

https://www.youtube.com/watch?v=x6kqlveBhVY&t=2s Teil 1

https://www.youtube.com/watch?v=4JpnrdEOAcM Teil 2

Jumanji: The Next Level
Gefiel mir besser wie der erste. Der Film konnte mich von Anfang bis zum Ende gut unterhalten und zum lachen bringen. Außerdem ist es wahrscheinlich Jack Blacks letzte Rolle, wenn er sich wirklich völlig zurück ziehen möchte. Jumanji von 1995 mit Robin Williams, bleibt aber nach wie vor für mich der Beste Jumanji.

Black 47
Spielt im Jahre 1847 zur Zeit der großen Hungersnot in Irland. Ein irischer Ranger verlässt die britische Armee, kommt zurück nach Hause, seine Mutter ist verhungert und sein Bruder wurde von den englischen Soldaten getötet. Daraufhin schwört er Rache und stellt sich gegen die englische Besatzung. Fand den Film sehr spannend. War wirklich nicht schlecht.

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Jack Black will sich zurückziehen ? :beansweat:

Jupp, hatte ich die Tage gelesen. Jack Black möchte mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Ist auch momentan der einzige von den Jumanji Darstellern der kein Filmprojekt mehr angenommen hat. Aber wer weiss, vielleicht überlegt er es sich nochmal oder kommt irgendwann wieder zurück.

Down a Dark Hall (6/10)

Isabelle Fuhrman, AnnaSophia Robb, Uma Thurman in einem optisch ansprechenen Film. Leider ist die Handlung bzw. die Umsetzung ziemlich bescheiden.

5 junge Mädchen bekommen als eine Art “Sozialstunden” einen längeren Aufenthalt in einem abgelegenen Internat aufgebrummt. Mit der Zeit werden in den “Krawall-Kids” unangeahnte Skills geweckt. Eine entpuppt sich zum Mathegenie, eine andere kann urplötzlich sämliche Klavierarragements der Klassik rauf- und runter spielen usw…mit der Zeit wird ihnen bewusst das sie nur als Seelengefäße von längst entschwundenen Künstlern fungieren.

Das Tal der toten Mädchen (2017) El Guardián Invisible/ The Invisible Guardian

Ich empfehle den Film.
Mann:Was ist das im Schambereich?
Antwort: Sieht aus wie ein Keks.
Mist warum musste ich da lachen. :simonhahaa:
Dann wird Inspector Salazar das Kommando übertragen.
Älterer Herr: Müssen wir jetzt Chefin zu ihr sagen.
Nerven sie nicht!
Und sie kehrt in das Dorf ihrer Heimat zurück da der Fall sich dort abgespielt hat.
Und der Fall nimmt fahrt auf mit dem dritten Toten Mädchen.
Und zwischen durch wird die Inspector mit Familie und Vergangenheit konfrontiert ob das noch relevant wird?

Ist auf jeden Fall spannend.
Ach Fuck nicht das es Rosa und der eine Polizist ist die Indizien sprechen aber dafür. Die wurden im Film auch breit gestreut.
Fall wurde ihr entzogen. Unfähiger vertuschender Inspektor wurde der Fall übertragen.
Oh nein ein Unfall. :shocked_rikon:
Dann hat Inspector einen Unfall auf dem Weg zu ihrem Schwager den sie verdächtigt.
Dort findet sie ihn und ein Mädchen das zum Glück noch lebt.
Flora taucht auf tötet ihren Mann und rettet die beiden.
Dann gibt es einen Szene in der der Fall abgeschlossen wird aber auch benannt wird das es etwas älteres gibt was noch offen steht.
Die Abschlussszene ist ein freudiges zusammen sein mit der Ankündigung eines erwarteten Kindes.
Es wird deutlich angedeutet das es einen Invisible Guardian gibt. :aluhut:

Habe auch gesehen das es 2019 und 2020 jeweils einen Film in der Reihe gibt die aber miserable Bewertungen haben. :simonhahaa:

Hab mir neulich “Der Hauptmann” angeschaut (Noch bis 07. Juni in der Mediathek)

Ein sehr guter Film über die völlig realitätsferne Lage, in der sich viele Teile der Wehrmacht damals befanden. Ohne Hintergrundwissen zu der Handlung (Willi Herold), würde man den Film als überzogene Fiktion abtun, was er aber nicht ist.

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Lammbock, 2001

Christian Zübert

…Hm. Okay. Die Dialoge empfinde ich als Hommage an Tarantino. (Jackie Brown, Pulp Fiction. etc.) Gutes Ende. …Die Szene mit der Schwester empfand ich sehr übergriffg und verstörend. Ich konnte den Film danach nicht mehr ernst nehmen und fand’s nicht witzig. Dementsprechend kann ich mich nicht auf den Kultstatus für den Film einlassen.

Anderes Thema:

La battaglia di Algeri, 1966

(Die Schlacht um Algier)
Gillo Pontecorvo

Pontecorvo hat selbst als Journalist gearbeitet und ich schätze daher kommt seine Genauigkeit über die Nachstellung der Ergebnisse über den algerischen Unabhängigkeitskrieg 1954 bis 1962. Wer sich für Filmgeschichte interessiert, sollte ihn unbedingt sehen.

Meiner Ansicht schafft er es für den Betrachter zwischen der Kolonialmacht Frankreich und der FLN eine Ambivalenz herzurichten, die uns nur zögern lässt die Seiten in gut und böse einzuteilen. Einerseits die FLN, die für ihre Zwecke auch Kinder nutzt, auf der anderen Seite Frankreich mit dem europäischen Selbstverständnis der Überlegenheit. Aber entscheidend ist, wie Pontecorvo die Position Frankreichs entlarvt, als er die Folter deutlich und unmittelbar darstellt.

Der Film wurde in Frankreich verboten und erst spät gezeigt. Man kann auch nachlesen, dass er wohl instrumentalisiert wurde und als Muster für die Zerschlagung von Aufständen in den USA gezeigt wurde (Französische Doktrin).
Das wundert mich. Strategisch werden die Methoden deutlich, aber auch das moralische Zerwürfnis.
Besonders die Position Frankreichs, als eine der Alliierten nach dem 2. Weltkrieg und als 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet wurde, in der auch Folter verborten wurde, hat in diesem Konflikt die eigenen Werte der Demokratie völlig verspielt.
Hier ist für mich eine Schlüsselszene in der Ansprache von Col. Mathieu (Jean Martin), als er fragt: “Soll Frankreich in Algerien bleiben?” Das hat einen hohen Preis. Einen zu hohen. Und zuvor: Wie soll man die Operation nennen? - Champagne. Zu feiern gab es für Frankreich nichts.

Daneben schafft es Pontecorvo auch die Rolle der Frauen einzubinden, für 1966 sehr progressiv, gleichzeitig auch hier wieder Instrumentalisierung und die Herausbildung eines klaren Feindbildes eines Terroristen.

Technisch ist der Film ebenfalls bemerkenswert, hier finden sich ikonische Szenenbilder wieder von fokussierten Gesichtsausdrücken, von Schnitt bis hin zu Ton und Musik. Er wird auch als dokumentarisch beschrieben, aber das halte ich für irreführend. Es ist meiner Ansicht nach ein Kriegsfilm.

Der Film hat viele Facetten und ist schwer zu bewerten. Unmittelbar Sehenswert.

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Wobei das angetackerte Ende in der Jetztzeit für mich echt irritierend war.