Iwans Kindheit
von Andrei Tarkovsky
Weniger verkopft, weniger episch als seine anderen Werke, aber dafür sehr persönlich. Interessanter Ansatz, dass hier ein Kind nicht nur Opfer des Krieges ist, sondern aktiv am Krieg teilnimmt. Es bleibt dennoch realistisch und irgendwann gibt es den Moment im Film, wo die erwachsenen Zuschauer und die Erwachsenen im Film verstehen, dass dieses Kind durch den Krieg eben kein Kind mehr ist und man begibt sich auf vollkommene Augenhöhe.
3,5 von 5 Sternen.
Braveheart
Immer noch ein toller Film. Klar wird hier Geschichte geklittert und gnadenlos einer filmischen Dramaturgie untergeordnet. Gewalt wird verherrlicht. Mel Gibson mit schottischem Akzent, der sich sogar für mich als Deutscher unecht anhört. Einfaches Gut-Böse-Schema. Ich finde auch die Entwicklung von William Wallace vom Rächer seiner Frau zum „Freedom“ schreienden Befreiungskämpfer Schottlands nicht wirklich nachvollziehbar. Und eins im Film hat mich dann sogar wirklich gestört: Wir lernen, dass die Frau die Liebe seines Lebens ist, alles baut darauf auf und dann steigt er nach zwei Dritteln mit der Prinzessin von England ins Bett?
Wenn man den Film mal wirklich analysiert, kann man den böse auseinander nehmen.
Aber es funktioniert dann doch irgendwie Der Film bedient wahrscheinlich eher niedere Instinkte, aber das tut er wirklich sehr sehr gut. Die Schauspieler sind toll, die Action ist gut gemacht. Die Ausstattung ist großartig.
Fun Fact: Der beste Charakter war mit Abstand Robert the Bruce. Der einzige Charakter, der wenigstens etwas grau ist. Er steht unter der Fuchtel seines Vaters, meint etwas gutes zu tun., verrät aber William Wallace, hat seine Redemption und hat mir dann am Ende echt Gänsehaut gegeben als er sagt: „You have bled for Wallace, now bleed with me!“. Das ist echt toll, wie man erst meint, dass er eine epische Rede anfängt und dann bricht seine Stimme…
Ab Minute 2.
Ich kannte den Schauspieler nicht und habe ihn mal gegoogelt. Der hat echt nix mehr gerissen danach… Sehr schade.
Allein aufgrund dessen, werde ich mir übrigens auch die inoffizielle „Fortsetzung“ von Braveheart" anschauen: Outlaw King. Der geht in etwa da weiter wo Braveheart aufhört und dreht sich um Robert the Bruce. Leider natürlich mit einem anderen Schauspieler.
4 von 5 Sternen gebe ich.
PS: Der Film wird ja immer wieder gerne mit Gladiator in einen Topf geworfen und es gibt zwei Fraktionen, die den einen besser finden als den anderen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Gladiator mit Braveheart den Boden aufwischt.