Die deutsche Tonspur macht es ja schlimmer
Hab mal meine ersten Erfahrungen mit indischem Kino gemacht an den letzten beiden Tagen, nachdem die beide auf Prime bei den bestbewertetsten Filmen aufgetaucht sind.
PK - Andere Sterne, Andere Sitten
Kann man wohl als Liebeskomödie bezeichnen, wobei die meisten Lacher bei mir nicht gezündet haben. Die für Bollywood übliche Musik war schon extrem nervig + schlecht und ich konnte es nicht aushalten und musste parallel etwas zocken dabei, sonst hätte ich aus stellen müssen. Am Ende hatte der Film schon ein paar ganz nette Szenen und auch eine ganz gute Message, aber bei einer 8,1er Wertung auf IMDB hatte ich schon mehr erwartet.
Bãhubali: The Beginning
Wurde ja auch bei Kino+ besprochen und dort als indische Antwort Fast & Furious in Sandalen beschrieben und das trifft es schon ganz gut.
Der Start war wieder ziemlich zäh und als der Gesang losging wäre ich fast schon wieder aufgestanden und hätte ausgestellt. Später wird es schon unterhaltsamer, wenn man auf eine fette (CGI)-Schlacht steht.
Hat bei mir gereicht, um den zweiten Teil auch noch gucken zu wollen, allerdings gibt es den bei Prime nur für 4 € zu leihen und da warte ich lieber noch und hoffe, dass der bald auch für lau kommt.
Auch hier ist die 8,1er Wertung nicht wirklich nachvollziehbar. Das Schauspiel, die Story, das Drehbuch, die Effekte lassen einfach doch sehr viel Luft nach oben, aber hat mir schon etwas mehr Spaß gemacht als der erste Film. Aber so eine epische Schlacht geht halt immer mal
Am Rande: Ich glaube ich mag indische Frauen - In beiden Filmen fand ich die weiblichen Leads irgendwie ganz ansprechend, während ich bei den Männern mich echt gefragt habe, ob das dem Schönheitsidealen in Indien entspricht. Die fand ich beide ganz komisch, aber das wie gesagt nur am Rande
Was leider in der Serie aber fortgeführt wurde mit Johnnys Sohn.
Ja seine Fähigkeiten lassen sich schon storymäßig erklären bzw. macht es Sinn, aber man hätte sicher auch ein paar Nummern kleiner bei den Actionsequenzen von der Story her irgendwie rechtfertigen können und dann ist es halt auch ein großes Stück Regieentscheidung, was für eine Art von Film man hier im Sequel eigentlich machen will.
Najaa, wobei ich es bei ihm realistischer finde, dass er das eher drauf hat, weil er ja durch seine kriminelle Vergangenheit mit Sicherheit auch vorher schon die ein oder andere Schlägerei hatte. Zumindest kaufe ich es ihm deutlich eher ab als Daniel in KK.
Der wird doch am Anfang von seinen Gaunerfreunden chancenlos vermöbelt. Also sehe ich das schon als sehr ähnlich an, auch wenn Daniel evtl der größere Lappen war Hatte das auch hier in meiner Review schon geschrieben. Naja, ich mag den Film ja auch noch immer und hatte mit so etwas gerechnet, aber das ging mir dann doch ein wenig zu einfach.
Ja stimmt, in dem Vergleich ist das schon auffällig
Absolut, auch wenn der zumindest vorher mal ein paar Kampfszenen hatte. Ich mag Cobra Kai für viele Dinge, aber das auch hier am Ende der ersten Staffel blutige Anfänger ein Tournier dominieren, war schon albern.
Wollte nur nochmal klarstellen die Matrix Dokus die ich weiter oben verlinkt habe, sind keine Fanmade dokus (was nicht bedeutet dass Fanmade Dokus perse schlecht sind) .
Also es sind keine Dokus, die momentan so inn sind, “Matrix in 10 Minuten erklärt“ oder “Wir erklären dir das Ende“ usw usw.
Die Dokumentation war Teil des Ultimate Sets, und hat einen philosophischen Ansatz.
Wollte es nur nochmal einordnen.
The Devil All the Time
auf Netflix
Sehr guter Film, der aber alles andere als ein Gute-Laune-Film ist. Sehr deprimierend und traurige Geschichten. Der Film erzählt fast episodenhaft verschiedene Geschichten von verschiedenen Menschen zu verschiedenen Zeiten, die aber alle miteinander verknüpft sind. Dabei ist aber stets der seelische Abgrund ein Thema.
Egal ob Tom Holland, Sebastian Stan, Bill Skarsgard, Robert Pattinson oder auch Harry Melling (den ich sehr stark fand) … alle spielen echt fantastisch und mitreißend.
Toller Film, wenn man grade für etwas deprimierendes bereit ist.
4,5/5
Dollman (SchleFaZ)
auf Tele 5
Recht langweiliger Film über einen Mann eines fremden Planeten, der verblüffend ähnlich der Erde ist, mit dem Kniff, dass die Bewohner von dort aber nur so groß wie eine Flasche sind.
Falsche Ausgangsbasis für das anscheinend niedrige Budget. Den Größenunterschied auf der Erde nimmt man kaum war, da nur in einer Handvoll Szenen der Dollman mit anderen zu sehen ist. Den Rest der Zeit sind die Aufnahmen immer komplett voneinander getrennt, dass man keinerlei Unterschied merkt, da auch die Umgebung nicht wirklich auf den Maßstab des Dollman angepasst wurde.
0,5/5
1917 auf Amazon Prime
Der Film sieht gut aus, das Sounddesign ist klasse, die Atmossphäre ist dicht, es gibt wirklich tolle Bilder, aber… so richtig holt er mich am Ende leider nicht ab. Und das liegt zu großen Teilen an dem „One-Shot“. Dadurch, dass fast alles am Stück dargestellt wird, wirkt die Welt merkwürdig gestaucht. Als wäre jedes Set piece nur 10 Minuten von einander entfernt. Da hätte der Film doppelt so lang sein müssen, um die Laufwege besser abbilden zu können.
Am Ende wars ein ganz netter Film mit Kriegssetting.
The devil all the time
Eigentlich hat @TIMBOlino1984 alles gesagt, was ich auch gesagt hätte. Daher spar ich mir, das zu wiederholen
Auch von mir gibt’s 4,5/5 Sterne.
I am not your Negro (2016)
von Raoul Peck
Exzellente Doku auf Basis eines unvollendeten Manuskripts von James Baldwin, in dem er die Geschichte (vor allem anhand der großen Bürgerrechtler der 50er & 60er) und den damaligen (bis vor seinem Tod 1987) Status Quo der Afro-Amerikaner in den USA und das Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen analysiert, wovon das meiste bis heute an Gültigkeit nichts verloren hat.
Der Film lebt dabei vor allem auch von den brillanten Rhetorik- und Analysefähigkeiten von Baldwin, die wahlweise in Originalinterviews oder in von Samuel L. Jackson (top!) als Erzähler vorgetragenen Auszügen zum Besten gegeben werden. Ich glaub ich könnte Baldwin trotz der aufwühlenden Thematik stundenlang beim Reden, Analysieren und Debattieren zuhören.
9/10
Trailer: https://youtu.be/rNUYdgIyaPM
Und da heute ja der erste sogennannte „Dokumentarfilmtag“ ist und zugleich mit Ruth Bader Ginsburg eine andere einflussreiche Bürgerrechtlerin gestorben ist, hier noch ein Bonus-Doku-Tipp:
RBG (2018):
Trailer: https://youtu.be/biIRlcQqmOc
Filmisch nicht ganz so bemerkenswert wie „I am not your Negro“, aber trotzdem ganz sehenswert, wenn man sich für das Thema oder die Person interessiert.
Batman Begins
Bin kein fan von superheldenfilmen, auch von diesem nicht.
Die Kampfszenen sind aber wirklich bemerkenswert schlecht, das ist bei einem film dieser größenodnung echt eine frechheit so einen dreck abzuliefern.
Angriff der Killer Tomaten
Ist in meinen Augen einer der Besten Trashfilme die ich bisher gesehen habe. Bom bom Bom bom Der war seiner zeit mit Genmanipuliertem Gemüse voraus. Und es gab sogar einen ungewollten echten Hubschrauberabsturz ohne Tote. Einfach nur schön! Kriege gerade wieder Lust ihn mir Anzuschauen.
Tomb Raider 2018
Ja hey!
Der war GUT!
Kriegt ne lockere 7 von mir.
Story überraschend nah am Reboot, hatte ich nicht erwartet. Schlägt als Film den ersten Film mit Jolie um Längen.
Ja, in Ordnung, superdämliches Plothole, um den Film in die Gänge zu bringen (es gibt keinen Grund, warum Daddy Croft die Himiko Unterlagen nicht selber verbrannt hat) , aber ignorieren wir das mal.
Vikander mimt die Reboot Croft sehr überzeugend, optisch wie auch von ihren Fähigkeiten.
Talente, die sie später im Film einsetzt, werden früh im Film etabliert, ohne dass sie overpowered wirkt:
- Nahkampf: Sie verliert mehrere ihrer Duelle, u.a. den „Bosskampf“, bis sie Hilfe bekommt
- Flucht: Von der Fuchsjagd bis zum Sturz in den Fluss, sie ist ganz gut im Abhauen, braucht aber auch da Hilfe
- Bogenschießen: Aus kurzer Distanz trifft sie gut, bei höherer Distanz geht ein Schuss auch mal daneben
- Klettern: Okay, gut. Hier fehlt eine Szene, in der man sie mal beim Hobby Bouldern sieht
Die neue Lara ist keine Mary Sue!
Und obwohl sie optisch fit wie ein Biest ist (was so richtig eigentlich nur am Anfang zur Geltung kommt), wirkt sie später oft genug auch glaubhaft verletzlich, körperlich wie seelisch.
Dickster Minuspunkt: Matias Vogel, Antagonist, ist eine wandelnde Schlaftablette. Ehrlich, sein Gesichtsausdruck wirkt, als hätte er dauernd eine Valium drin, und er erinnert mich irgendwie zu sehr an Alexander Marcus. Kann den nicht ernst nehmen.
Typischer Bösewicht, der zu sehr über die Taten definiert wird (z.B. nazimäßig Leute im Vorbeigehen hinrichten), aber überhaupt nicht über eine bedrohliche Ausstrahlung.
Alles in Allem hochzufrieden, nur nicht mit dem 3D. Hatte an keiner Stelle das Gefühl, der Effekt wäre eine Bereicherung (am Ende gab es einen sehr schönen Shot eines Helikopters überm Meer, das wars aber).
1917
Der Film sieht ohne Frage absolut fantastisch aus. Er spielt toll mit Farben, ist bildgewaltig und grandios inszeniert. George MacKay macht einen fantastischen Job, auch Dean-Charles Chapman ist super.
Aber… Irgendwie… Ich glaube, es hätte dem Film gut getan, wenn er kein Oneshot wäre. Zum einen wäre dann das von @DoctorYoshi angesprochene Problem nicht vorhanden, zum anderen hätte ich nicht dauernd das Gefühl, das ist alles, was ich an dem Film bemerken soll. Natürlich sieht es super aus, die Kamerafahrten sind teils wirklich überragend, aber wenn mir dabei dauernd auffällt, dass das jetzt nur für den Oneshot is… Ich weiß nich.
Mir gefällt außerdem der Einsatz von Musik fast gar nicht. Sie ist aufdringlich und laut und nimmt so gut wie jedes Mal vorweg, was passiert oder wie ich mich fühlen soll. Natürlich sollte Musik das unterstreichen, aber im besten Fall halt so, dass ichs nicht mit dem Holzhammer präsentiert bekomme.
Die Cameos mag ich alle… Aber nur auf Grund meiner Liebe zu den jeweiligen Schauspielern. Im Film fühlen sie sich irgendwie seltsam an. Ein bisschen wie Stan Lee bei Marvel, nur halt nicht in lustig. Am besten weg kommt dabei noch Andrew Scott, der sich am natürlichsten einfügt.
Die Story selbst hat mich wirklich mitgenommen und ich finde, sie war es wert, erzählt zu werden.
Zum Abschluss: schön gewählte Parallele zwischen Anfang und Ende.
„1917“ kriegt von mir 3,5/5 Sterne.
Empfehlung, schon zwei mal komplett gehört:
Podcast „Minutenweise Matrix“.
Hier wird „The Matrix“ in Minutenabschnitten von einem Kernteam und wöchentlich wechselnden Gästen „analysiert, diskutiert und zelebriert“.
Absolute Empfehlung.
LG
Dom