Christmas with a view
Ach Leute.
Ich hatte ja befürchtet, dass es nach dem ganz okayen holiday calender einen Sturz der Qualität geben würde, aber dass es ein so tiefer Fall werden würde, hatte ich nicht geahnt.
Zuerst einmal hat Christmas with a view nichts mit dem Film Room with a view gemein, auch wenn der Titel ja eindeutig an ihn angelehnt ist - nur dass er so abgeändert nun selten dämlich klingt.
Es geht um Person Frau, die Kellnerin in einem Hotel in den Bergen ist (diesmal war immerhin Budget für echte Schnee-Aufnahmen vorhanden), wo ein neuer Chefkoch eingestellt wird, der zufällig der Gewinner einer Fernseh-Kochshow ist.
Auffällig an diesem Film ist vor allem, dass wirklich alle jüngeren SchauspielerInnen aussehen wie Models - perfekte Figur, perfekte Haut, perfekte Frisur, perfekte Zähne. Nirgends auch nur ein Makel, irgendeine Ecke oder Kante zu erahnen. Passend dazu sieht das Hotel aus, jede Einstellung hat die perfekte Kulisse, alles wirkt total steril und hindrapiert. Das Ganze setzt sich dann auch fort im Schauspiel. Man merkt, es geht den Schauspielern vor allem um ihre Wirkung und nicht um Authentizität - jeder Blick, jede Geste, jedes Wort muss perfekt sein in dieser perfekten Welt.
Kommen wir mal zu den „besten“ Szenen…man kann sich kaum entscheiden! Schön war, wie der Chefkoch, eine der beiden Hauptpersonen also, die ersten Szenen, in denen er stattfindet, überhaupt nichts sagen darf - vielleicht ist auch den Filmemachern aufgefallen, dass der Schauspieler besser nicht allzu viel Dialog haben sollte. Dies ändert sich (leider) im Laufe des Films und so kommt es zu solch denkwürdigen Dialogen wie diesem zwischen Chefkoch und Frau:
Er: Kann ich dich zu deinem Auto begleitet?
Sie: Oh, mein Auto ist gerade in der Werkstatt und der letzte Bus vor einer Stunde gefahren, kannst du mich vielleicht nach Hause bringen?
Er: Ich fahre dich.
(Im Auto, er bewundert sie, weil sie in einem Haus wohnt und nicht in einem Hotel )
Er: Du bist großartig.
Sie knutschen.
Sie: Wahnsinn, ich küsse einen Promi.
Er: Ich glaube, das ist keine gute Idee.
Logischer Dialog? Aber sicher!
Naja, sie kommen dann natürlich durch mehrere extrem cringy Momente doch noch zusammen (Sie (guckt die Landschaft an): Es ist so schön! Er (guckt sie an): Das stimmt. ).
Ich kann gar nicht beschreiben, wie schrecklich das alles war. Später machen sie noch „romantische Pärchendinge“ zusammen, wie eine Schneeballschlacht, er trägt sie huckepack durch die verschneite Landschaft, sie bringt ihm Langlaufskifahren bei (und er fällt, so witzig, ständig um), sie gehen zusammen Schuhe kaufen (?) etc. Man möchte brechen.
An dieser Stelle hat man noch ca 40 Minuten Film vor sich und ich habe mich zu Tode gelangweilt. Deshalb weiß ich auch nicht so richtig, wie es weiterging, es war noch irgendein Problem mit dem Hotelbesitzer dabei, keine Ahnung.
Ich glaube, am Ende eröffnet Frau ein eigenes Hotel oder so, gähn. Chefkoch schenkt ihr vorher noch ein Investment in ihr zukünftiges Hotel und sie macht den besten Gag des Films, dass sie nur einen Schal für ihn gekauft hat. Puh.
Was soll ich sagen. Das Geld für den Film hätte man mal lieber Unicef spenden sollen.