Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Silent Hill

Handwerklich wirklich gut gemacht mit einer tollen Atmosphäre und guten Designs der Kreaturen. Erzählerisch deutlich ein paar Klassen drunter. Die Hauptdarstellerin hat mich auch überzeugt und ja… der rangeklatschte Sideplot mit Sean Bean ist das unnötigste, was ich seit langen in Filmen gesehen habe.

3 von 5 Sternen

Unsane

Eine Frau wurde gestalked und hat noch immer mit den psychischen Nachwirkungen zu kämpfen. Als sie sich besonders schlecht fühlt, geht sie zu einer Nervenheilanstalt und fragt nach einen Termin bei einem Psychologen. Plötzlich wird sie aber dann dort gegen ihren Willen aufgenommen und festgehalten… und einer der Pfleger ist ihr Stalker.
Steven Soderbergh dreht also einen Film mit einem iPhone und Claire Foy spielt die Hauptrolle? Das muss doch geil sein…Nope. Die Entscheidung mit dem Smartphone zu drehen bringt einige voyeuristische Einstellungen, aber damit wird kaum gespielt und es verkommt zu einem Gimmick. Dann hängt der Film irgendwie komisch zwischen einer Kritik am Gesundheitssystem der USA und einem zwar spannenden, aber konventionellen Stalker-Thriller. Er versucht beides unter einem Hut zu bringen, aber es bleibt halbherzig.

3 von 5 Sternen

303

Eine Studentin rasselt durch ihre Prüfung und will in den Semesterferien ihren Freund in Portugal besuchen. Ein Student erfährt, dass er kein Stipendium bekommt und möchte seinen Vater - den er bisher nicht kannte - in Spanien besuchen. Sie fährt mit dem Wohnwagen und trifft auf ihn, nimmt ihn auf und es entsteht ein Roadmovie durch halb Europa, bei dem die beiden sich immer näher kommen.
Zunächst einmal wirklich lobenswert: Die Schauspieler und Regie, die es fertig bringen in einem deutschen Film Menschen wirklich authentisch miteinander umgehen zu lassen. Ja! Das muss man leider bei deutschen Filmen immer noch dazu sagen. Die beiden haben eine gute Chemie und sind schnell sympathisch. Und nur so kann der Film funktionieren, denn er konzentriert sich in seiner viel zu langen Laufzeit von 150 Minuten konsequent nur auf die beiden. Er entfernt sich damit erfrischenderweise von den ausgetreten Pfaden vieler Roadmovies, wo die Figuren etwas über ihr Leben lernen, indem sie auf möglichst skurrile Charaktere am Wegesrand treffen, die ihnen Lebensweisheiten präsentieren. Es gibt nur die beiden, den Wohnwagen und Europa.
Jetzt kommen wir aber zu dem Problem: Das Gelaber. Ich habe selten einen Film gesehen, der zwischen der Qualität seiner Dialoge so schwankt. Wenn die beiden Zwischenmenschlichkeiten austauschen und immer vertrauter werden, ist das sehr gut geschrieben… aber dann gibt es immer wieder lange Abschnitte, in denen ganz klar die Autoren reden und mir etwas vermitteln wollen. Es wird ein Proseminar in Dialogform zunächst über Kapitalismus und dann über Liebe. Das ist anstrengend pädagogisch, aufgesetzt und viel zu weit ausgedehnt.
Auch auf Klischees kann man nicht ganz verzichten; mal ganz verrückt mit Klamotten ins Meer rennen… hat man noch nie gesehen…
Es gibt zwar ein paar schöne Aufnahmen später im Film - wenn man in Südfrankreich, Spanien und Portugal ist - die schön aufgenommen sind, aber da hätte ich mir auch mehr erwartet.

3 von 5 Sternen

St. Vincent

Vincent ist ein zumeist schlechtgelaunter Säufer neben dem eine Mutter nach ihrer Trennung mit ihrem Kind einzieht. Er braucht Kohle, weil er Schulden hat - u.A. bei seiner Prostituierten - und die Mutter braucht einen Babysitter, weil sie als Krankenschwester oft lange arbeiten muss. So kommt es, dass Vincent sich bereit erklärt den Job - natürlich gegen Geld - anzunehmen. Schnell bricht die harte Schale von Vincent.
Bill Murray als antisozialer Mensch, der im Verlauf eines Films etwas über sich und das Leben lernt und dann nach und nach aufweicht… mmh, das sieht man nicht zum ersten Mal. Aber es ist halt Bill Murray :mrgreen: Der Film hakt auch brav alles ab, was man sich von ihm erwartet, ist vorhersehbar, aber ist dabei durchweg grundsympathisch. Die Kinderrolle ist gut gespielt, was immer so ein bisschen Hit or Miss ist. Melissa McCarthy darf hier (neben „Can you ever really forgive me?“) auch wieder zeigen, dass sie mehr kann als Witze und Slapstick über und mit ihrem Übergewicht zu machen. Und Naomi Watts in einer skurrilen Rolle als schwangere osteuropäische Prostituierte … die Frau kann eben alles.
Der Film hat ein paar sehr witzige Dialoge, aber als Kritik muss man anbringen, dass sich die aufgebauten Konflikte viel zu leicht auflösen.

3,5 von 5 Sternen

Und der Gewinner des Wochenendes:

The Lobster

Ein Mann bucht sich in einer nicht weiter definierten Zukunft (oder Parallelwelt) in ein Hotel ein. Dort wird er - wie alle anderen Gäste - einen Partner finden müssen oder nach 45 Tagen zu einem Tier seiner Wahl verwandelt. In seinem Fall: Ein Hummer. Jeden Tag fährt ein Bus in den Wald, wo die Gäste des Hotels ihr Tageskonto auffüllen können, indem sie „Loners“ (Singles) mit einem Betäubungsgewehr abschießen. Ein „erlegter“ Loner bringt 1 Tag mehr. Als Partner kommen aber nur Menschen unter den anderen Gästen infrage, die perfekt zueinander passen. Für den Hauptcharakter gibt es in diesem Hotel aber niemanden…
Ein Szenario, in dem es ein Verbrechen darstellt ein Single zu sein und diese als Verfolgte in einem Wald versteckt leben müssen und wer einen Partner finden will, aber keinen perfekten findet, wird in ein Tier verwandelt. Wer kommt auf sowas? Und warum ist das so gut? Eine Antwort bieten hier die wirklich fantastischen Darsteller: Colin Farrell, Rachel Weisz, Olivia Coleman und Lea Seydoux. Und es ist wichtig, dass man weiß, dass das gute Schauspieler sind. Denn um die Künstlichkeit dieses Szenarios und der darin irgendwie gestörten Zwischenmenschlichkeit darzustellen, gibt es nur sehr künstliche, hölzerne und abgehackte Dialoge. Das als Stilmittel anerkennen zu können und nicht als schlechtes Schauspiel ist sehr wichtig.
Es ist eine Groteske und eine Aneinanderreihung an vollkommen skurrilen Situationen, die einen immer und immer wieder überraschen, verstören, irritieren. Der Subtext ist relativ leicht zu entschlüsseln: Es geht um die Rationalisierung und Ökonomisierung der Liebe und die auch in unserer Welt vorherrschende Ideologie, dass Menschen nur in einer Beziehung wirklich vollständig sind… was ja auch der Staat z.B. mit Steuervorteilen fördert. Hier bedient man sich also der beliebten und bekannten Vorgehensweise einen - nach Meinung der Macher - aktuellen Missstand ins Absurde zu Ende zu denken. Der Plumpheit entzieht sich Lantimos (Regie und Drehbuch) aber, indem er die „Loners“ nicht weniger ideologisch verblendet zeigt und ALLE im Film hinter gewisse Dogmen nicht mehr zurückkönnen und schafft somit gleich auch ein Abbild von Actio - Reactio in totalitären Systemen.
Und obwohl alles so abgefahren ist, schafft es der Film mich am Ende sehr zu rühren, was ich am Anfang aufgrund der Künstlichkeit wie hier Zwischenmenschlichkeit dargestellt wird, wirklich nicht für möglich gehalten habe.

Ein absolutes Erlebnis.

4,5 von 5 Sternen

Zur US-Wahl:

Snowden

Der nicht so gute Leumund des Films hat sich leider bestätigt, weswegen ich ihn auch bisher aufgeschoben habe. Die Schauspieler - allen voran Joseph Gordon-Levitt - liefern alle gut ab. Das Thema hat natürlich Wucht und Relevanz und da die Ereignisse jeden betreffen, kann man sich dem auch nicht entziehen. Wie immer bei einer Nacherzählung realer Ereignisse, weiß man natürlich nicht, ob alles auch genauso passiert ist, wofür der Film aber einen Disclaimer voranstellt. Durch das Hopping zwischen den verschiedenen Lebensstationen verwoben mit den Ereignissen in Hong-Kong, wo er Journalisten trifft, entsteht allerdings kaum eine Bindung zur Figur. Das Pacing ist viel zu schnell, es entsteht keine Kohärenz. Und wer sich mit dem Thema schon beschäftigt hat, lernt auch nichts neues. Ganz im Gegenteil: Mit einigem IT-technischen Mambo-Jambo hab ich mich echt schwer getan. Der Film ist nicht schlecht und auch mutig, weil er sich glasklar auf Snowdens Seite positioniert, wo er doch für einen nicht geringen Teil der Bevölkerung und jeder Regierung egal welcher politischen Coleur als Verräter gesehen wird.
In den letzten Minuten des Films darf der echte Snowden sich selbst spielen, inwieweit diese Vermischung von Realität und Fiktion zulässig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte jedenfalls etwas Gänsehaut. Schlecht ist der Film auch definitiv nicht - Oliver Stone als Regisseur garantiert ja eine gewisse handwerkliche Qualität.
Würdig wird der Film der ganzen Sache aber nur bedingt.

3 von 5 Sternen

Dann zur Abwechslung mal eine Doku

Blackfish

Für alle Tierliebhaber, die sich mal richtig runter ziehen möchten empfehle ich diese Dokumentation. Es geht um die Orcas in Sea World und um den Tod einer Tiertrainerin im Jahr 2010, die von einem der Tiere zerfleischt wurde. Es wird aufgezeigt, dass diese Tiere dort über Jahrzehnte systematischer Tierquälerei ausgeliefert waren, obwohl sie hochintelligente soziale Tiere sind. Und es zeigt die vollkommene Inkompetenz und Raffgier der Parkbetreiber die ignoriert haben, dass der Wal - der 2010 die Trainerin getötet hat - schon mutmaßlich zweimal vorher Menschen getötet hat. Die Doku schafft den Spagat Respekt für die umgekommenen Trainer zu zollen, aber immer wieder darauf hinzuweisen, dass diese Tiere nicht von Natur aus böse sind, sondern die Umstände ihrer Gefangenschaft letztlich dafür verantwortlich sind.
Eine beeindruckende Szene: Ein Mann berichtet von dem Tag, als man die ersten Tiere für die Zoos gefangen hat und weint dabei. Unter Tränen sagt er, dass er bereits in Kriegen gekämpft hat, aber das der schlimmste Tag in seinem Leben war. Denn man hat den ganzen älteren Orcas die Babys abgenommen und die haben dann vor den Booten gewartet und geheult… oh man… was für ein Downer…
Und ich schäme mich, dass auch ich früher z.B. im Duisburger Zoo mir solche Shows angeschaut habe. Zum Glück haben die meisten heute damit aufgehört oder es wurde sogar behördlich verboten. Ein Satz der Doku hallt nach: „In 50 Jahren werden wir zurückblicken und sagen, wie bescheuert wir waren“.
Kleine Kritikpunkte: Die Trainer kommen mir etwas zu leicht davon. Man hätte allerdings sonst wahrscheinlich gar keine Talking Heads gehabt, weil sich von Sea World natürlich keiner an der Doku beteiligen wollte. Und ich hätte mir etwas mehr Infos und schönere Bilder über die Orcas gewünscht. Denn die paar Szenen die man von ihnen in der Wildnis zeigt sind wahnsinnig beeindruckend; z.B als sie systematisch eine Eisscholle zum Kentern bringen, damit die Robbe darauf ins Wasser fällt und sie sie essen können.

4 von 5 Sternen

Blood Diamond

In Sierra Leone wird Mitte der 90er ein Dorf von Rebellen überfallen und eine Familie auseinander gerissen. Schwangere Frau und Tochter können fliehen. Der Vater wird versklavt und muss nach Rohdiamanten suchen. Sein Sohn wird in die Rebellen rekrutiert und indoktriniert. Eines Tages findet er einen wahnwitzig großen Rohdiamanten, wird aber erwischt, als er ihn sich selber einstecken will. In diesem Moment werden die Rebellen von der Armee angegriffen und im Chaos verbuddelt er den Diamanten an Ort und Stelle. Er landet im Knast, wo ein Diamantenschmuggler auf ihn aufmerksam wird und er ihn gegen das Versprechen zu helfen seine Familie zu finden zum Diamanten führt.
Zunächst einmal überragend: Die Darsteller. Weniger habe ich auch nicht erwartet bei Leonardo DiCaprio und Jennifer Connelly. Und auch der leider bis heute relativ unbekannte Djimon Hounsou liefert eine riesen Leistung ab.
Es gibt schöne Bilder von der Landschaft in Afrika und schreckliche Bilder, wie dort die Menschen leider (bis heute) immer noch miteinander umgehen. Es dauert keine 2 Minuten bis im Film der erste Kindersoldat unschuldige Zivilisten mit der AK-47 wegrasiert. Das kann man plakativ nennen, aber seiner Wirksamkeit kann man sich nicht entziehen. Die Action ist zwar etwas fix geschnitten, aber sehr solide, hart und stellenweise sogar mit einem ziemlichen Aufwand gefilmt. Besonders neu ist die Geschichte von einem Duo, das sich zunächst nicht mag und nur in Abhängigkeit zu einander steht, sich dann aber zusammenrauft nicht.
Der Film steht natürlich unter heutigen Maßstäben sofort unter dem Verdacht sich des „White Saviorism“ zu bedienen. Es ist ein Film, der ein ganz klares Anliegen für Afrika hat, der etwas Aussagen will. Die Hauptfigur, das Marketing, die Starpower und warum Menschen letztlich in den Film rennen, ist aber auf einen weißen Star und Charakter zurückzuführen. Und auch im Film kann man immer wieder sagen, dass DiCaprio die Handlung vorantreibt, die Initiative gibt. Meiner Meinung nach bleibt DiCaprio aber bis zum Ende eher ambivalent und der Film hinterfragt auch marginal z.B. den Armutsjournalismus.
Ich kann mir aber vorstellen, dass er würde er heute raus kommen ähnlich wie z.B. Green Book unter diesem Gesichtspunkt einen Shitstorm bekäme.

3,5 von 5 Sternen.

Brimstone

Eine junge Frau wird von einem Priester terrorisiert und verfolgt, der anscheinend irgendeine Rechnung mit ihr offen hat.
Der Film wird fast komplett chronologisch rückwärts in Akten erzählt, was man jetzt nicht das erste mal sieht, aber in einem Western relativ frisch erscheint. Dieses Genre ist sowieso relativ selten geworden. Der Film hat ziemlich gute Bilder, die Story ist spannend und fast wirklich heikle Themen an und zieht einen echt runter. Frauen werden wie der letzte Dreck behandelt und es wird nicht davor zurückgeschreckt das auch zu zeigen. Und ich würde sagen, dass hier generell ziemlich kompromisslos vorgegangen wird. Leider franst die Story hier und da in unnötige Nebenfiguren aus und am Ende war der Bösewicht etwas zu drüber.
Dakota Fanning, die mittlerweile tief im Schatten ihrer Schwester Elle steht, liefert meiner Meinung nach gut ab. Sie ist ja nicht ganz unumstritten in ihrer Schauspielkunst, aber seit „Stand by Me“ (unbedingt ansehen) weiß ich, dass sie was kann. Guy Pearce sieht man ja immer gerne.

3,5 von 5 Sternen.

Wold of Kanako

Ein komplett asozialer Ex-Cop sucht seine Tochter, die im Drogenmillieu verschwunden ist.
Auch hier werden Frauen wirklich übel behandelt und es war mir manchmal sehr unangenehm. Auch das ist ein Film, der einen sehr depressiv zurücklässt und ein sehr pessimistisches Menschenbild propagiert. Hält sich kein Stück zurück in seiner drastischen und unästhetisierten Gewalt. Der Film erzählt sich sehr verschachtelt mit Zeitsprüngen im Schnitttakt. Das ist anstrengend und man muss dabei bleiben um der Story zu folgen.

4 von 5 Sternen.

Weathering With You

Nach dem unfassbaren Erfolg „Your Name“ von Makoto Shinkai ist das hier sein nächster Streich.
Ein Junge reißt von zu Hause aus und landet in Tokio. Dort lernt er ein Mädchen, das auf mystische Weise mit dem Wetter verbunden ist, kennen und verliebt sich in sie.
Wieder einmal gelingt es Shinkai einen aus der Masse herausstechenden Anime abzuliefern. Sympathische Figuren, spannende Handlung, Witz, Charme und Gefühl. Der Film ist wunderschön gezeichnet und er beweist wieder, dass man CGI durchaus auch in Animes benutzen kann ohne damit die Atmosphäre zu zerstören. Die Tiefe eines Your Names erreicht man leider nicht mehr ganz und in der zweiten Hälfte kann man nicht ganz das tolle Pacing halten.

4 von 5 Sternen.

Ava

Ein junges Mädchen ist in der Pubertät und beginnt ihre Sexualität zu entdecken. In ihrem Erblühen bekommt sie die Diagnose bald zu erblinden.
Aus dieser interessanten Prämisse macht der Film leider viel zu wenig. Es ist vielleicht realistisch, dass man nach so einem Schicksalsschlag seine Verzweiflung gegen andere Menschen richtet, aber für mich hat es das schwer gemacht mit ihr mitzuleiden. Ansonsten versucht der Film vor allem mit Nacktheit zu schocken, besonders weil die Hauptfigur erst 13 Jahre alt ist (gespielt von einer 17-Jährigen). Übrigens da auch mal einen Gruß an die FSK: Der Film ist ab 12 und man darf darin sogar gespreizte Beine bewundern. Würfeln die die Tests mittlerweile aus?

3 von 5 Sternen.

Dogtooth

Da mir „The Lobster“ so gefallen hat, habe ich mir mal Lantimos’ Durchbruchsfilm angeschaut. Und man erkennt sofort die Handschrift wieder.
Ein Elternpaar hält seine Kinder in einem Haus gefangen und erzieht sie auf seine ganz eigene Art und Weise.
Wieder versucht Lantimos ein gesellschaftliches Problem - hier sind es die Helikoptereltern - nach Absurdistan zu führen und in einer Aneinanderreihung an grotesken Szenen zu verpacken. So wird den Kindern erzählt, sie dürften nicht nach draußen, weil sie sonst von Katzen gegessen würden und heikle Wörter werden von den Eltern einfach harmlosen Gegenständen zugeordnet. Auch ein Film, der seinen Darstellern in Sachen Nacktheit ziemlich viel abverlangt und auch nicht vor Tabuthemen zurückschreckt. Hier und da kostet er Szenen zu lange aus, die dann in ihrer Absurdität etwas redundant werden und das Stilmittel die Bilder so zu wählen, dass die Darsteller oft am Bildrand abgeschnitten werden hat sicher eine Aussage, aber ich fand es ziemlich anstrengend.

„Wenn die Muschi aus ist, versinkt der ganze Raum in Dunkelheit.“

4 von 5 Sternen.

Hostiles

Ein erfahrener Soldat muss den Häuptling eines Indianerstamms zu seiner letzten Ruhestätte begleiten.
Die Geschichte, dass Menschen mit kulturellen Differenzen von Hass zu Anerkennung und dann zu Freundschaft reifen, ist ein wirklich alter Hut. Hier aber in ein sehr schön fotografiertes Roadmovie mit Pferden verpackt, So ganz konnte ich die Wandlung des Soldaten - wie immer großartig: Christian Bale - nachvollziehen. Da hatte ich mir wirklich mehr erwartet, weil der Film den Status eines Geheimtipps hat. Ist im Kino ziemlich untergegangen trotz Starpower.

3,5 von 5 Sternen

Watchmen - Ultimate Cut

Haltet von Zack Snyder was ihr wollt, aber hier hat er einen raus gehauen. Denn hier kommt zu seinem Style endlich auch ordentlich Substance in hinzu. Das ist zwar alles aus dem Comic entliehen, aber der Film ist trotzdem ein eigenes Kunstwerk. Die im Ultimate Cut geschmeidigen 215 Minuten sind zu keiner Sekunde langweilig.

4,5 von 5 Sternen

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Cats, 2020
Tom Hooper, USA

Ich wollte nur wissen, ob 's wirklich so schlimm ist.
Jap.

Ich kann mir das als Musical durchaus vorstellen, aber hätte dieser Film irgendwie funktionieren können, abgesehen von den offensichtlichen Schwächen?

(Hab echt keinen Plan, guck keine Musical-Filme.)

1 „Gefällt mir“

Tenasious D in the Pick of Destiny

Einer der Filme, die bei mir einfach immer wieder für gute Laune sorgen. Es rmacht einfach auf allen Ebenen Spaß und man merkt, dass auch die Leute beim Drehen eben diesen hatten.

4.5/5

12 „Gefällt mir“

„A long ass fucking time ago in a town called Kickapoo
there lived a humble family, religious through and through…“

ach Mist.

Danke für den Ohrwurm! youtube anwerf…


Mission Impossible 3

Endlich mit Philip Seymour Hoffman als Owen Davian ein Gegner von Format! Und es geht in die Richtung der batshit-insanity-stunts mit dem Überfall auf das Hochhaus in Shanghai. Aber Kinners, J.J.Abrams war jetzt keine so gute Idee als Regisseur. So viele Nahaufnahmen, so viel Shakycam, so viel Lensflare.

2 „Gefällt mir“

Blackfish

Ja, ist schon schockierend, aber irgendwie auch wenig überraschend. Big news, Menschen sind nicht nur aber vor allem im Umgang mit Tieren ziemliche Arschlöcher und die schlimmsten Vertreter dieser Spezies versammeln sich bevorzugt im Management von Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Profitgier, Ignoranz, Verleumdung und Lügen auf dem Rücken von naiven Mitarbeitern und dem Tierwohl. Das volle Programm.

Ansonsten ist Blackfish halt so eine typische „Dokumentation“, wie es sie momentan häufiger gibt. Ein sowieso schon emotionales Thema wird fleißig weiter aufgeladen, indem fast ausschließlich die „gute“ Seite mit Material unterfüttert wird und die Gegenseite so gut wie keine Rolle spielt. Eine nüchterne oder gar kritische Auseinandersetzung mit dem Thema findet nicht statt, man kann sich höchstens die ein oder andere interessante Information aus den geschickt dramatisierten O-Tönen heraussuchen.

Im Empörungsfaktor eine 8/10, als Dokumentation eine 5/10.


Elle

Keine Ahnung ob da irgendwo eine 2. Ebene versteckt ist, die ich nicht sehe oder nicht sehen will, aber die grundlegende Botschaft, die ich aus diesem Film mitgenommen habe, ist einfach nur abartig und gleicht einer widerlichen Gewaltfantasie eines Soziopathen. Mal abgesehen davon, dass in diesem Film ausschließlich irrational handelnde Unsympathen unterwegs sind, die alle munter durcheinander vögeln und niemand für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird.

Zähes und ziemlich hohles Exploitationkino, das keiner braucht. Inszenierung und schauspielerische Leistungen sind aber ganz nett.

3/10


Falling Down

Der was weiß ich wievielte Rewatch. Interessant finde ich an dem Film, dass sich mein Verständnis der Handlung über die Jahre ziemlich geändert hat, weg von „Ein total normaler Mensch dreht komplett durch“ in meiner Jugend hin zu „ein schon ziemlich heftig vorbelasteter Mensch dreht durch“ heutzutage. Wenn man sich so anschaut, was mit seiner Familie passiert ist und wie er sich als Familienvater verhalten hat, dann ist das keineswegs ein unerwarteter Ausbruch, sondern eher ein sich lange ankündigendes Unheil, dass nun seinen Höhepunkt findet.

8/10

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Hammer Film, beste Parodie zum Thema Krimfilme

Kennst du die Family Guy Doppel Folge https://en.wikipedia.org/wiki/And_Then_There_Were_Fewer? Auch eine tolle Krimi Parodie.

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The Oceanmaker

Wunderschön aussehender Animations-Kurzfilm mit toller Botschaft und rührendem Ende. Ohne ein einziges gesprochenes Wort.

4/5

Mein Haken für Belize und somit habe ich aus jedem Land auf dem amerikanischen Festland einen Film gesehen.

Bisher noch nicht, aber Danke für den Tipp :slight_smile:

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Also sie glaubt, dass sie das, was ihr geschieht aufgrund ihres Vaterkomplexes verdient hat und das eine gerechte Strafe für sie ist. Deswegen lässt sie das alles über sich ergehen.

Ob dir das hilft oder der Film dadurch besser wird und ob das überhaupt stimmt - ist ja nur meine Interpretation - sei mal dahingestellt.

Ich fand es war auch abstoßend, aber trotzdem faszinierend.

Soweit ich mich erinnere geht es ihr doch eher um die Zurückeroberung der Kontrolle?

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Das ist ein bisschen her, wo ich den gesehen habe. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Aber das schließt sich ja nicht aus. Die Zurückeroberung der Kontrolle kann man ja auch als Emanzipation von ihrem Vater und dessen Taten begreifen.
Es ist eben meine Erklärung dafür, dass ihr anscheinend bis zu einem gewissen Punkt egal ist, was man mit ihr anstellt. Und meiner Meinung nach ist ihr das egal, weil sie sich quasi selbst in Sippenhaft nimmt.

Nur dass diese Doku halt schon 7 Jahre alt ist und neben The Cove eine der wenigen zum damaligen Zeitpunkt war, die nach all den Dokus, die die Schönheit oder Tierwelt unseres Planeten feierten, eben die Schattenseiten aufzeigte und eine größere Popularität erreichen konnte. Dass sie inzwischen wie eine von vielen wirkt, ist verständlich, aber sollte ihr mMn nicht zum Verhängnis werden.

Dito!

ich hab auch bock auf den hier, der 1-2 parallelen davon zu haben scheint, aber sonst in ne komplett andere richtung geht :ugly:

Roddy Piper Double Feature

They live auf Blu Ray

Kultklassiker, den man sich immer noch gut ansehen kann

Hell comes to Frogtown auf DVD

Nach dem nuklearen Krieg sind nur noch wenige Männer übrig und so gut wie jeder von ihnen ist durch die Strahlung steril. Sam Hell (Roddy Piper) hingegen besitzt eine überdurchschnittliche Fruchtbarkeit und wird daher von der Regierung beauftragt, so viele Frauen wie möglich zu schwängern.

Die Strahlung hat auch dafür gesorgt, dass mutierte humanoide Frösche existieren.
Einige von ihnen haben ein paar Frauen entführt und halten sie als Sklaven.
Sam soll nun diese Frauen aus den Griffen der Froschmutanten retten und sie anschließend zu Müttern machen. :laughing:

Der Plot ist so bescheuert, dass er wieder geil ist. Zum Glück nimmt sich der Film auch selbst nicht ernst. Ist ein unterhaltsamer B-Film :frog:

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Ich hab mal darüber nachgedacht, aber irgendwie macht es das für mich auch nicht besser, denn ich habe es eher so wahrgenommen, dass sie nach Wegen sucht, um mit der Vergangenheit abzuschließen. Das wäre ja eher das Gegenteil, eine fortlaufende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit über die „Bestrafung“.

Aber danke für den Denkanstoß.

Ok, was heißt zum Verhängnis werden, ich finde den Film ja nicht schlecht. Ich war aber eben auch nicht begeistert. Insofern ist es schon ein bisschen Pech für Blackfish, dass ich dieser Art von Dokumentation etwas überdrüssig bin. Aber gut möglich, dass ich Blackfish damals gefeiert hätte, wenn es davor nur Dokus gab, die sich auf die schönen Seiten konzentriert haben. Nur das „filmgeschichtliche“ Umfeld von vor 7 Jahren bekomme ich jetzt leider nicht mehr reproduziert, keine Ahnung was ich vor 7 Jahren so für Dokus geschaut habe. Damals hatte ich noch kein Letterboxd :sweat_smile:

Ja, auf den war ich auch recht gespannt. Bis die ersten Stimmen nach der Veröffentlichung publik wurden, seitdem ist das Interesse etwas abgeflacht :ugly:

Mission Impossible Phantom Protokoll

Einige fanden es komisch, dass ausgerechnet Brad Bird als Regisseur bei einer Agentenfilm-Serie eingesetzt wird. Kommt der doch von den Animationsfilmen. Aber Bird hat zuvor auch The Incredibles abgeliefert. Und endlich, endlich steht kein Verräter aus dem IMF im Mittelpunkt der Handlung und Hunt muss nicht irgendwas klauen, was den Bösen nutzt! Was für ein Bruch mit den normalen Plots der Reihe! Nur Cruise sieht etwas zu braun und zu glattgebügelt aus. Aber die Stunts sind halt schön bekloppt.

Und genauso geht es auch weiter in

Mission Impossible Rogue Nation

Jetzt wird hier in der Serie auch ein roter Faden etabliert, mit Solomon Lane gibt es aber mal wieder einen Verräter, nur diesmal aus den Reihen des MI6 und Hunt muss wieder für die Bösen klauen, also gehts erst einmal wieder zurück. Dafür wird Rebecca Ferguson etabliert ( :heart: ) und es gibt mehr aus der Ecke der bekloppten Stunts, an denen man sich fast nicht sattsehen kann (aber hey, dieses Ding unter Wasser macht echt keinen Sinn.)

Nur schade, dass noch keiner der Streamer „Fallout“ für lau im Programm hat.

2 „Gefällt mir“

Falls nicht bekannt empfehle ich dieses gute und unterhaltsame Video der guten und unterhaltsamen Lindsay Ellis mit dem Titel „Why is Cats?“:


Ich habe gestern spontan und in jeder Hinsicht viel zu spät noch Spiderman: Into The Spiderverse geguckt. Hat mir sehr gut gefallen und nicht nur wegen des Animationsstils, sondern auch weil die Figuren allesamt unterhaltsam waren. Dabei war das ganze - trotz Thematik - für meinen Geschmack nicht zu „Meta“, nicht zu albern aber locker und lustig.

6 „Gefällt mir“

hast den schon gesehen?
weil mir gings wie dir, und der fallout haut echt auf die kacke, dass es eine wahre freude ist :smiley:

Ja, im Kino damals und ich finde es interessant, wie sich die Filme von Teil 4 an steigern. Immer noch eine Schippe mehr drauf! Das ist fast so ein umgekehrtes „Star-Wars-Prequel“ Ding, da wurden die Filme immer schlechter, bei M:I dafür immer besser.

Wenn ich die ranken müsste:

Fallout
Phantom Protokoll
Rogue Nation
M:I 3
M:I 1
M:I 2

3 „Gefällt mir“

Hab gerade die erste Folge von American Gods staffel 2 gesehen…hatte schon ganz vergessen wie gut der shit is. :slightly_smiling_face:
oh…sry gibt ja einen extra thread dafür…ups…wusste ich nich.