Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Dachte ich auch gerade als ich das GIF sah. Wirklich echt beeindruckend, was man in den ersten Paar Jahrzehnten der Filmgeschichte schon so alles hingekriegt hat!

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Auf jeden Fall. Die stärksten Effekte sind für mich, wenn er sich demaskiert und wenn er Spuren im Schnee hinterlässt. Gerade beim letzteren hab ich mich echt gewundert, wie man das damals vollbracht hat. Das Making of lieferte eine gute Antwort^^

Der Spoiler enthält nicht, wie es gemacht wurde, sondern eher das Ende des Films.

Die Kreativität, wie damals Effekte erreicht wurden, find ich immer und immer wieder faszinierend. Mit teils simpelsten Techniken wurden da echt beeindruckende Effekte hinbekommen. Bestes Beispiel ist für mich die Szene hier (1937! „Sh! The Octopus“)

Wer wissen will wie:

In einem s/w kann man ja trotzdem wunderbar mit Farben arbeiten. Hier wurde die Dame mit roter Farbe angemalt und vor die Kamera ein roter Farbfilter gesteckt. Dadurch werden die roten Bereiche rausgefiltert. Nimmt man diesen Filter nun weg, so tauchen diese Farben langsam auf und schon hat man eine wahnsinnig gute Verwandlung.

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der Hammer!

Mank

auf Netflix

Im Kern ist es sicherlich ein guter Film. Mir war er großenteils aber einfach zu langweilig. Es passiert einfach nichts. Und in einem Film, in dem keine Handlung passiert, erhoffe ich mir wenigstens geschliffen scharfe Dialoge. Aber auch die gab es für mich hier nicht. Im ganzen bleibt er einfach hinter meinen Erwartungen zurück.

3/5

If Anythings Happens I Love You

auf Netflix

Ein wahrlich kurzer Kurzfilm. 10 Minuten, in einem sehr minimalistischen Zeichenstil mit ca. 2-3 Frames die Sekunde, was mehr an Skizzen als an einen Animationsfilm erinnert. Und komplett ohne Sprache, wenn man das Lied mal außen vor lässt. Was passiert fand ich nach der ersten Minute bereits sehr offensichtlich, wie es passiert eher weniger. Die 10 Minuten haben aber zumindest deutlich mehr Gefühle ausgelöst als so manch anderer Realfilm. Vermutlich nichts, was mich in Zukunft noch beschäftigen wird, aber die 10 Minuten waren sehr intensiv.

3,5/5

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Habe mir heute beide Mulan-Filme angeschaut. Ich kannte das Zeichentrick-Original bisher noch nicht und habe es mir jetzt extra aufgespart, dass ich es mal andersherum versuchen kann … Ich habe mir zuerst die Realverfilmung angeschaut und anschließend den Zeichentrick.

Mulan (2020)

auf Disney+

Kannte vorher das Zeichentrick-Original nicht.
War ein ganz ok-er Abenteuerfilm, der aber auch irgendwie nichts besonderes ist. Zudem kann ich es Mulan einfach nicht abnehmen, dass sie sich, ohne groß zu verändern, einen Mann vorspielen kann und ihr das jeder abnimmt. Den Abschlusskapf auf diesem schwankenden Holzbalken fand ich sehr konstruiert, dass die beiden sich darauf „einigen“ ausgerechnet dort zu kämpfen …

Für mich nur solides Mittelfeld.

2,5/5

Mulan (1998)

auf Disney+

Die Zeichentrick-Version hat mir tatsächlich deutlich besser gefallen. Weil sie aber auch vieles macht, was in der Realverfilmung vielleicht auch einfach nicht funktioniert hätte. Mushu ist natürlich ein deutlicher Gewinn für den Film. Aber nicht nur wegen ihm hat der Film deutlich mehr Komik und Slapstick. Hier ist die Realverfilmung doch deutlich ernster angelegt. Die Geschichte ist in weiten Teilen die gleiche, Änderungen gab es aber auch hier und da. Wobei es schon was komisch ist, dass sie für die Realversion Mushu (und die Ahnengeister) rausgestrichen haben, dafür mit der Hexe aber etwas anderes Übernatürliches reingeschrieben haben, was es (in zumindest dieser Form) nicht im Zeichentrick gab. Die Songs waren auch größtenteils sehr gut.

Nettes Detail: Der Hauptgegenspieler (auch wenn der Charakter unbenannt wurde) hat in der Realverfilmung den gleichen Synchronsprecher bekommen wie hier im Zeichentrick (Oliver Stritzel). Außerdem hat im Zeichentrick Jürgen Kluckert eine Sprechrolle (als General Li) und in der Realverfilmung sein Sohn Tobias Kluckert (als Sergeant Qiang).

4/5

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Deadly Games - Stille Nacht, Tödliche Nacht (1989)
9-jähriger Junge will am Heilig Abend den Weihnachtsmann auf frischer Tat erwischen. Tatsächlich kommt der Weihnachtsmann auch, aber unter der roten Kluft steckt ein Psychopath. Das wird dem Jungen auch schnell klar als Santa seinen Hund tötet. Fortan liefert er sich quer durch sein Heim ein „Katz & Maus“-Spiel mit dem Killer. Quasi der französische Vorläufer von „Kevin allein Zuhaus“. Nur wird mir der Junge hier etwas zu overpowerd dargestellt für sein Alter. Nicht nur hat er „Rambo“ und „Phantom Kommando“ einmal zu oft geschaut, sondern ist nebenbei auch noch der Computer-Freak und Auto-Mechaniker vor dem Herrn. Zugute kommt ihm im Kampf gegen Bad Santa noch, dass er das Kind reicher Eltern ist und in einem kleinen Schloss wohnt, wo man allerlei Fallen aufbauen kann. Gut, Letzteres konnte Kevin auch noch, aber gegen diesen Wohnsitz schaut sein Heim aus wie eine kleine 2-Zimmer-Wohnung. Und hat man mit Kevins Gegnern noch irgendwie Mitleid (eigentlich wollen sie keinem was tun, sondern nur Wertsachen klauen) verdient Psycho-Claus allein wegen dem Hunde-Kill jegliche Brutalität, die ihm widerfährt. Weckt der Junge anfangs aufgrund seiner Altklugheit noch eher Unsympathien beim Zuschauer ist man aber spätestens voll dabei, wenn er sich in bester Arnie&Stallone-Manier für die Schlacht gegen den Irren rüstet. Realistisch ist das genau wie bei Kevin aber auch hier alles nicht wirklich.
6/10

Starship Troopers:
Anscheinend gibt es Leute welche noch heute nicht ganz verstehen, dass das ganze extreme Satire und NICHT Verherrlichung dieser Militärideologie sein sollte… Keine Ahnung, ich glaube spätestens als einer der „Helden“ mit einem S.S.-Offiziersmantel anfängt rumzulaufen SOLLTE doch da eigentlich ein Lichtlein angehen.
Wie gut man den Film findet hängt vermutlich massiv davon ab, wie viele der Elemente man als satirisch anschaut, und wie viel man einfach als… fragliche Entscheidungen der Macher anschaut.
Inhaltlich und ästhetisch ist der Film auf jeden Fall eine Satire. Aber ist die Tatsache, dass die meisten „Schauspieler“ ziemlich schlecht sind ebenfalls Teil davon? Der Konsens scheint heute zu sein, dass das bewusst so ist, kann durchaus sein… aber bin da nicht so ganz sicher. Oder die Tatsache, dass gewisse Effekte EXTREM schlecht rüberkommen?
Der Film war damals anscheinend bei den Oskars für Beste Effekte nominiert gewesen, weswegen ich davon ausgehe, dass die eigentlich gut aussehen sollten… aber sorry, sehr, sehr viele davon sind einfach extrem schlecht gealtert… und habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass die jemals gut aussahen.
Nicht falsch verstehen, manche Effekte sehen durchaus extrem gut aus. Die Monster zum Beispiel. Aber andere Effekte wirken einfach grauenhaft. Dass das Mündungsfeuer bei den Schusswaffen oft so schlecht reingeflickt aussieht, das konnte schon damals nicht Industriestandard gewesen sein, oder etwa schon?
Aber ich hatte auf jeden Fall meinen Spass mit dem Film und muss auch sagen, dass das satirische Element um einiges cleverer gemacht ist, als erwartet. Was vermutlich auch erklärt, warum trotz offensichtlicher Zeichen dass es eben Satire sein sollte gewisse Zuschauer auch heute noch nicht ganz raffen, was ihnen da gezeigt wird.

Fazit: Sehr unterhaltend.

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Truth or Dare (2017):
Auf der Suche nach dem Kinofilm von 2018 (der, welcher mit den berühmten, verzerrten Grinsen so Werbung gemacht hat) bin ich auf diesen gestossen und habe ihn angefangen zu schauen, ohne zu wissen, dass es nicht derjenige ist, den ich eigentlich gesucht habe.
Er fängt… nicht sehr gut an. Ums gradeaus zu sagen, er fängt sehr mies an. Die ersten 20 Minuten sind so voller billiger Exposition und dem vorstellen der Klischee-Slasher-Teenager-Truppe, dass es fast wie eine Parodie eines echten Horrorfilmes wirkt. Jeder Charakter hat EIN Gimmick, und das wird so plump in Dialogen vorgestellt, ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Dazu kommt noch, dass auch der Rest der Dialoge, welcher „clever“ daherkommen will zum Haareraufen ist.
Und ehrlich gesagt geht der Film auch danach eine gewisse Zeit auf eher dürftigem Niveau weiter. Das „übernatürliche Element“ ist viel zu schlecht definiert und scheint nach keinen wirklichen Regeln zu funktionieren. Die „Dares“ scheinen einfach random zu sein (auch wenn man es gegen Ende versucht wegzuerklären macht es dann immer noch keinen Sinn) und dafür dass es ein „Spiel“ sein sollte läuft es einfach darauf heraus, dass den Charakteren einfach befehle gegeben werden. Auch hier wieder: Ein völliger Mangel an Regeln.
Und viele Dinge sind einfach so unglaubwürdig, dass es unfreiwillig komisch wird. Ein Charakter stirbt auf sehr… seltsame Art, und die Polizei die dazu kommt erklärt es einfach als Unfall weg… obwohl der Charakter und verdächtigen Umständen gestorben sind UND mit einer Gruppe Freunde unterwegs war welche alle wie verwirrt von Geistern und Dämonen faseln.
Ich bin selber kein Polizist, vielleicht verschätze ich mich da… aber ich könnte darauf schwören, dass die Polizei da etwas genauer hinschauen würde.
Ein anderer Witz ist der „Medizinstudent“, der Teil der Gruppe ist, und dessen Medizinstudium ihm offenbar extreme Dungeons and Dragons Feats verleiht. So kann er zum Beispiel an einem Glas mit Flüssigkeit schnüffeln und weiss sofort, dass es vergiftet ist. Oh, er weiss nicht WELCHES Gift es ist… aber er weiss einfach, dass die Flüssigkeit nach… „Gift“ riecht. Auf welchem Level kriegt die Arzt-Klasse diese Fähigkeit? Wirkt nützlich :woman_shrugging:
Der Film ist ausserdem auf sehr, sehr niedrigem technischem Niveau. Anscheinend ist es ein Fernsehfilm mit niedrigem Budget… aber ich glaube ich habe auch im TV noch nie einen Film gesehen wo die Tonqualität bei den Dialogen so rauf und runter geht. Gewisse Zeilen von Charakteren klingen, als seien sie in einem Keller mit Echo und einem billigen Laptop-Mikrophon aufgenommen. Dafür gibt es dann doch keine Entschuldigung mehr bezüglich Budget.
Aber ok, zwei Dinge muss ich dem Film dennoch zu gute heissen:
Erstens handelt es sich um einen Horrorfilm, der NICHT „Horror“ mit „Jump Scares“ verwechselt. Der Film hat kaum Schocker, sondern versucht eher mit unheimlichen und ungemütlichen Szenarios Grauen zu erregen. Dies funktioniert zwar oft nicht so wirklich, aber ich lobe es, dass nicht permanent ein grosser „BUH!“-Moment kommt.
Und zweitens muss ich zugeben, dass ich am Ende dann doch irgendwie involviert war. Das liegt vor allem an den letzten 30 Minuten, wo die Dares dann doch ziemlich krasse Formen annehmen und dem Ende, welches sehr konsequent daher kommt und ich so von diesem Film nicht erwartet hätte.

Fazit: Ziemlich billig gemachter Film, der aber wenigstens mehr gruseln als erschrecken will, und definitiv mit zunehmender Laufzeit immer besser wird.

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Sie tragen schwarz-gold…Beachtet überhaupt noch jemand die einfachsten Weihnachtsfilm-Regeln? :beanwat:

Midnight at the Magnolia
Abgelenkt durch ein paar gute Serien habe ich nun erst wieder einen Weihnachtsfilm gesehen - und durch den geheimnisvollen Titel (sie haben das Wort Christmas vergessen!), war ich mir erst gar nicht so sicher, ob der Film sich überhaupt um Weihnachten dreht.

Aber ja, Glück gehabt, die ganze Handlung bewegt sich im Zeitraum von Weihnachten bis Silvester.
Es geht um zwei RadiomoderatorInnen, die gemeinsam eine Show leiten, in der sie den Anrufern bei ihren Beziehungsproblemen helfen. Die beiden sind schon seit ihrer Kindheit befreundet und überlegen sich nun, dass es gut für die Show wäre, wenn sie behaupteten, ein Paar zu sein.
Man kann sich denken, wie es weitergeht. Die Story ist mal wieder nichts besonderes, aber ich fand den Film trotzdem ganz nett. Das lag wohl vor allem an den SchauspielerInnen, die eindeutig mehr Charisma haben, als die der meisten vorangegangenen Filme auf meiner Liste.

Ich habe da echt wenig zu meckern (man hat vielleicht nach den letzten Wochen auch einfach keine Ansprüche mehr), den kann man echt mal gucken. :slightly_smiling_face:

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Ich hab die Reviews schon vermisst!

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Mir fehlt hier aber noch deine Review zu Christmas with a view. :face_with_monocle:


die posten im Moment auch sehr hochwertige Weihnachtsfilme
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Eieiei… Hier ist doch selbst in das Cover nicht mehr als ein Euro und zehn Minuten Arbeitszeit geflossen :joy:

Wer will denn sowas? :beanwat:

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Ich finde, bis auf die falschen Farben, gibt es da noch schlimmere.
Habe gerade erst diesen schönen Satz entdeckt:
This new year’s eve, the countdown to love is on :smiley::sweat_smile:

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jeder Connoisseur der weihnachtlichen Cinematografie? Der Schmalz muss von den Lebkuchenwänden triefen, wärend die Frau im grünen Sweater ihren geliebten im roten Sweater darum bittet aufs Land zu ziehen.

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The Legendary Dragon

Wow ist der Film schlecht :sweat_smile:

Der Mann, der König sein wollte - The man who would be king (1975)
Regie: John Huston
nach einer Vorlage von Rudyard Kipling ( Das Dschungelbuch )
Sean Connery, Michael Caine, Christopher Plummer

Inhalt:
Der Film verpackt die Erzählung in eine große Klammer, wenn er einen Bettler im Arbeitszimmer des Reporters Rudyard Kipling auftauchen lässt. Der zerlumpte Mann entpuppt sich als Kiplings früherer Bekannter Peachy (Michael Caine), der ihm während der folgenden zwei Stunden von seinen Abenteuern mit seinem Freund Daniel (Sean Connery) erzählt.

John Huston hat hier einen Abenteuerfilm geschaffen alten Stils.
Statt in die Tiefe zu gehen will er mit großen, farbintensiven Bildern und abenteuerlichen Ereignissen unterhalten.
Er mischt Spannung mit Witz, erzählt leichthändig und kann auf zwei blendend harmonierenden Hauptdarsteller vertrauen, denen diese Rollen sichtlich Spaß gemacht haben.

Kiplings Vorstellung von der Überlegenheit der weißen Rasse und der Führungsposition der Engländer verkehrt sich im Blick von Huston ins Satirische. Spott kennzeichnet bei ihm die Zivilisierungsmaßnahmen der Briten gegenüber den Eingeborenen.

Keine Götter aber Engländer. Das kommt gleich danach.

Man sollte dem Film eines nicht übel nehmen, wie die dargestellten Stämme gekennzeichnet wurden, geschuldet aus einer westlichen Arroganz heraus und dem Abenteuerkino der 1930er oder 1940er Jahren, nämlich als primitiv und barbarisch.

John Huston wollte den Stoff schon seit den 1950er Jahren immer wieder drehen und so wirkt der Film auch ein wenig aus der Zeit gefallen.
John Huston spezialisierte sich bei seinen Filmen auf kein bestimmtes Genre oder hatte einen signifikanten Stil aber eine Konstante war fast immer ein Thema bei ihm. Große Träume, leidenschaftlicher Kampf und das finale Scheitern.
Das alles findet man auch in diesem Film.

Der große Maurice Jarre schrieb den Soundtrack.

Angeblich soll das der Lieblingsfilm von Sean Connery gewesen sein.

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