Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

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I’m not ready for christmas

Endlich! So viele Filme, die mich enttäuscht haben, musste ich hinter mich bringen, aber nun endlich wieder: Die Farben des Filmplakats sind (fast) korrekt! :star_struck: Ich werd nicht mehr.

Der Film selbst war leider mau.
Erstmal verstehe ich nicht, warum dieser Titel gegeben wurde - okay, es musste das Wort christmas darin vorkommen, I get it. Aber eigentlich sind da alle bereit für Weihnachten. Außerdem bereit für flache Charaktere und eine absehbare Handlung.

Es geht um Frau, die, typisch business woman, für nichts neben ihrer Arbeit Zeit hat. Auch nicht für ihre Nichte, die sie ständig versetzt. Eines Tages wünscht sich die Nichte von einem dahergelaufenen Weihnachtsmann, dass ihre Tante nicht mehr lügen kann und zack!, da ist die Handlung.
Es ist einfach alles so vorhersehbar, eigentlich könnte man nach 15 min den Film ausmachen und lieber einen heißen Kakao trinken und sich neue Stulpen stricken. Meine Empfehlung also zu diesem Film: Strickt euch Stulpen, dann habt ihr auch keine kalten Knöchel mehr.

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Ja, den habe ich auch nach 10 min abgebrochen :smiley:
Das Problem bei diesen Filmen ist für mich nie die Story, sondern das die Figuren nie wirklichen Charme haben.

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Wie fandst du denn Midnight at the Magnolia (ich geh einfach mal davon aus, dass du den gesehen hast)?

Ich schiele schon seit Wochen drauf. Aber habe nach dem Trailer schon geahnt, dass der gut sein könnte, daher will ich den gerne mit einer anderen Personen zusammen schauen. Da gab es aber bis jetzt terminliche Probleme.
Hoffe er kommt an Hollidate heran.

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Mank (Netflix)

Bin da wohl Team Antje. Obwohl ich auch Filme aus der Ära kenne, obwohl ich „Citizen Kane“ gesehen habe, so richtig kann mich „Mank“ dann doch nicht mitnehmen. Trotz aller Relevanz zu heute, trotz der clever eingesetzten Kameraarbeit, die den Film eben wie einen klassischen Schwarz-Weiss-Film aussehen lässt. Trotz der tollen Schauspieler und der passenden Dialoge. Ich habe da gesessen und gedacht, joa ist halt ganz Nett. Da fehlt mir dann wohl doch zu viel Hintergrundwissen über die Ära der späten 1930er, um den Film richtig zu würdigen.

Sound of Metal (Prime)

Der Film ist für mich ebenfalls nur solide. Ruben ist Drummer in einer 2 Personen-Metal-Band mit seiner Freundin Lou. Eines Tages fällt Ruben auf, dass sein Gehör Aussetzer hat. Bis er eines Tages gar nichts mehr hören kann. Danach geht es dann um den Heilungsprozess, wie sich jemand aus dieser Depression herauszieht, vor allem im Hinblick darauf, dass Ruben das verloren hat, was für Ihn als Musiker mit am wichtigsten war. Der Film ist halt auch nicht schlecht, aber ich habe hier das Problem, dass ich die Idee jetzt auch schon zig Mal gesehen habe. Bei jedem Drama, bei dem sich jemand aus einem tiefen Loch rausziehen muss, nachdem Protagonist oder Protagonistin was verloren hat. Und das kann „Sound of Metal“ bestenfalls auf der Stufe ok bis solide erreichen. Riz Ahmed liefert hier als Ruben schon eine wirklich gute Leistung ab, aber letztendlich nimmt der Film mich nicht so emotional mit, wie er es eigentlich sollte.

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Spiderman Into the Spidervers:
Ich konnte mit Spiderman eigentlich nie viel anfangen aber der Stil hat mich abgesprochen und ich hab von vielen Seiten gehört, dass der Film sehr gut sein soll. Hab den Netflix Start als Anlass genommen ihn endlich zu schauen. Und was soll ich sagen ich war begeistert.
Die Art und Weise wie die einzelnen Figuren introduced werden fand ich genial und ich hab das Gefühl auch ohne großes Vorwissen gut mitgekommen zu sein. Der Film ist sehr sehr bunt was mich aber überhaupt nicht gestört hat und ich bin die meiste Zeit einfach mit einem Grinsen dagesessen und hatte eine gute Zeit.
Klare Empfehlung von mir! ^^

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Fatman (2020)
Billy Wenan ist ein kleines, reiches, arrogantes Arschloch, das es gewohnt ist zu gewinnen und das zu bekommen, was es will. Sollte das mal nicht der Fall sein hat er mit Jonathan Miller einen Mann für’s Grobe, der für ihn gegen Bezahlung die Dinge zu seinen Gunsten gerade biegt. So auch als er vom Weihnachtsmann statt des erhofften Geschenkes nur ein Stück Kohle bekommt. Angepisst beauftragt Billy Miller damit Santa Claus zu töten. Miller macht sich prompt auf die Suche nach dem Aufenthaltsort von Chris, wie Santa heißt. Der hat derweil mit Finanzproblemen zu kämpfen und geht daher einen Deal mit der US-Army ein. Insgesamt ist der Film schon recht unterhaltsam und lebt vor allem durch seine beiden ausdrucksstarken Hauptdarsteller Gibson und Goggins. Den Großteil des Films macht allerdings Millers Odysse nach Chris’ Aufenthaltsort sowie die Zusammenarbeit der Army mit Chris aus und dementsprechend fällt das direkte Duell zwischen den beiden dann schon enttäuschend kurz aus. Zumindest kann der Ausgangs der Konfrontation sowie das darauf folgende Nachspiel überraschen und es ein wenig wieder wett machen. Kurzum kann man sich den Film gut anschauen, auch wenn man zum Ende hin gerne mehr Action gesehen hätte, die insbesondere durch den Trailer suggeriert wurde.
6,5/10

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Masters of the Universe (Schlefaz)

Ja nun, was soll ich sagen? Der Film läuft zu recht bei Schlefaz.

Ein Gnom erfindet eingeprägt mit dem man durch Zeit und Raum reisen kann, Skeletor nutzt es um Grayskull zu erobern und He-Man und seine Freunde wollen jetzt das Schloss zurück. Und weil Sci-Fi und Fantasy-Sets zu teuer in der Produktion sind teleportieren sich alle auf die Erde wo 90% des Films stattfinden.

Immerhin fand ich die Masken gar nicht schlecht und man bekommt eine 23-jährige Courtney Cox zu sehen.

Ein Detail hat mich aber (unnötig) besonders gestört: Evil-Lyn soll das Gerät orten mit dem He-Man zur Erde gekommen ist was sie auch tut. Als Skeletor sie fragt wie genau die Ortung ist sagt sie: „Auf die Lichtsekunde genau.“. Erstmal positiv dass Lichtsekunde hier tatsächlich als Entfernung genannt wird und nicht als Zeitangabe, aber eine Lichtsekunde entspricht etwa 300.000 km. Was ist das denn für eine Genauigkeit? Das kann überall auf der Erde oder sogar auf dem fucking Mond sein! :cluelesseddy:

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Gesprengte Ketten

Wenn es einen Film mit absolutem Superstar-Cast gibt, dann ist es Gesprengte Ketten. Und alle sind hier auch gewohnt fantastisch und Steve McQueen ist halt einfach die coolste Sau auf dem Planeten.

Toller eingängiger Soundtrack, sehr ruhige Erzählweise und Kamerabilder, die ihres Gleichen suchen.

Die letzte Stunde ist nach wie vor mit das Beste, was man in der Filmgeschichte gemacht hat.

4.5/5

5 „Gefällt mir“

Bin da bei beiden Filmen „leider“ sehr bei dir. Hatte die Hoffnung, dass zumindest einer von beiden es in meine dieses Jahr relativ schwach besetzte Top-Liste schafft, aber waren dann doch nicht weit über Mittelmaß, auch wenn ich bei beiden die Umsetzung respektiere.

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The Hunt (2020):
Eine Ansammlung reicher Psychopathen entführt eine Gruppe Leute, setzt sie draussen in einem Wald aus und macht ein Spiel daraus diese zu jagen.
So einfach ist die Prämisse… aber wer jetzt denkt, er habe diese Art Film schon tausendmal gesehen, der irrt sich.
Ich will hier gar nicht zu viel verraten… aber der Film ist in erster Linie eine Politsatire… und ist extrem gut darin. Ich will hier gar nicht mehr verraten, wer den Film also mal schauen will, der soll jetzt hier lieber nicht weiterlesen, denn ich werde hier zwar nicht den ganzen Film spoilen, aber jede Überraschung die der Film hat ist es Wert nicht gespoilt zu werden, und einige kommen doch schon sehr früh im Film. Darum hier einfach mal mein Fazit vorneweg: Sehr unterhaltsamer, überraschender Film! Kann ich nur empfehlen!
Ok, hier zum etwas detailierteren Review:

Der Film überrascht mich gleich zu Beginn als man realisiert, dass die Psychos ganz klar politisch liberal-progressiv gezeichnet werden und es auf „Deplorables“ (als Anspielung auf Clintons verwerfliche Generalisierung einiger Trump-Supporter) abgesehen haben. Das war gleich zu Beginn ein seltsamer „Twist“, denn plötzlich hatte ich das ungute Gefühl, dass ich nicht wusste, welche „politische Aussage“ der Film verfolgt…
Denn ja, klar, man ist zwar „auf der Seite“ der Opfer… aber sind wir ehrlich, diese Art von Film, diese Slasher- und Metzel-Filme haben in der Regel ein Cast, den man gut „hassen“ kann, damit trotzdem eine gewisse Katharsis vorhanden ist, wenn man einen nach dem anderen abkratzen sieht. Darum sind die „Protagonisten“ der meisten Slasher-Filme unausstehliche, nervige Teenager. Man ist zwar „auf ihrer Seite“, aber man hat auch seinen Spass daran, wenn es sie erwischt.
Nur… in diesem Politischen Zusammenhang wäre das dann doch sehr… geschmacklos.
Weswegen ich gleich von Beginn weg etwas verwirrt war.
Dann kam der nächste „Twist“: Der Charakter, den man als Protagonisten denkt wird kurzerhand in den Kopf geschossen und der Plot geht zu einem anderen Opfer rüber… der kurz darauf auch stirbt. Dann wechselt man irgendwann zu einigen der „Liberalen“, also den Psychos rüber, und hat plötzlich den Eindruck als könnten DAS plötzlich die Protagonisten sein… wo man dann auch merkt, dass der Film nicht nur die politisch Rechten als Karrikaturen zeichnet, sondern auch die Linken…
Und dann, etwa eine halbe Stunde in den Film taucht dann ENDLICH die Protagonistin auf!
Zu dem Zeitpunkt habe ich bereits aufgegeben herauszufinden zu versuchen, was der Film jetzt aussagen will, auf welcher „Seite“ er jetzt ist, und ob wir je einen „Protagonisten“ haben werden… zu dem Zeitpunkt war ich bereits voll und ganz im Film drin und amüsierte mich köstlich über die brilliant geschriebene Story mit den herovrragenden Twists, Dialogen und Charakteren.

Der Film ist wirklich eine Starke Politsatire, der sich über alle und jeden lustig macht und einfach nur gut unterhaltet. Gut geschrieben, unterhaltsam, gut gemacht, auch ohne Kompromisse wenn es um Blut und Gore geht… einfach nur eine Empfehlung :grin:

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Artemis Fowl:

Heilige Scheisse, was für ein schlechter Film! Was genau ist da falsch gelaufen? Wie kann ein Film nur derart inkohärent und unsinnig zusammen kommen?
Erstens die Charaktere: Artemis Fowl ist ein absolut unsympatischer, unausstehlicher Protagonist, und ein völliger Soziopath. Der taugt überhaupt nichts als Protagonist, denn man will ihn nicht gewinnen sehen. Dazu kommt noch, dass Ferdia Shaw, der Schauspieler der Artemis verkörpert, extrem schlecht spielt. Tut mir leid so deutlich zu sein, aber sowas hölzernes und unüberzeugendes sollte man nicht in einer Hauptrolle sehen. Sein Schauspiel ist in etwa auf dem Level des „The Last Airbender“-Casts. Zum Teil hörten sich seine Dialoge an, als habe er Mühe die Zeilen zu sagen ohne sich zu verhaspeln.
Da kann man eigentlich nur froh sein, dass die Geschichte so zerstückelt erzählt wird, dass Artemis Fowl kaum wirklich vorkommt… Jep, der Film ist so vollgestopft mit Zeugs und die Story so zerstückelt, dass der Namensgebende Protagonist kaum Präsenz hat.
Aber dennoch ist es keine gute Sache, dass man ihn kaum sieht, denn das Drehbuch scheint definitiv zu glauben, dass man ihn genug sieht um mit ihm „Charakterentwicklung“ durchzugehen.
Gegen Ende des Filmes hat er plötzlich ein Gespräch mit einem anderen Charakter (Holy Short, überraschend gut gespielt von Lara McDonnell) wo er sie fragt, ob sie jetzt Freunde seien… obwohl sie im ganzen Film glaub genau DREIMAL miteinander geredet haben… zweimal davon wo sie ihn durch die Gitterstäbe ihres Gefängniss anbrüllt, denn jep… deren Zeit die sie miteinander verbringen besteht zu 90% daraus, dass er sie gefangen hält. Und plötzlich sind sie… „Freunde“?¨
Keine Ahnung, falls das hier ausserhalb des Kontextes der Story keinen Sinn macht, glaubt mir: Es macht innerhalb des Filmkontextes noch viel weniger Sinn! Sowas bizarres, ist schon fast experimentell, wie dieser Film die Beziehung zwischen den Charakteren nicht hinkriegt.

Dann kommt die Frage des Plots.
Was genau ist da passiert? Der Plot, wie ich gegen Ende realisierte, ist gar nicht so kompliziert… warum zum Teufel konnte ich dann die meiste Zeit nicht folgen, wer jetzt genau was warum will? Die Charaktere verhalten sich völlig unlogisch, und der Film besteht aus etwa vier Strängen welche alle irgendwie völlig nebeneinander herlaufen, und auch wenn sie endlich zusammen kommen hatte ich Mühe zu verstehen, wie die jetzt genau zusammen passen.
Getragen sollte die ganze Geschichte von Artemis Motivation werden. Sein Vater wurde entführt, und ein böser, böser Antagonist (der das lächerlich generischte Design hat, das ich seit langem gesehen habe) verlangt von Artemis, dass er ihm ein Objekt überbringt, im Austausch für seinen Vater.
Aber dieser Antagonist hat null Präsenz im Film. Ehrlich, ich vergass die meiste Zeit, dass es ihn überhaupt gibt. Der Film konnte nicht mal sauber etablieren, wer genau den Antagonisten überhaupt schon kennt oder kannte… Er ist einfach… „da“. Er existiert einfach, und skypt zwischendurch mit Artemis. Ich hätte nie gedacht dass ich das mal sagen würde aber: Im Gegensatz zu diesem Antagonist wirkt Steppenwolf aus „Justice League“ wie der Joker aus „Dark Knight“!

Dann will der ganze Film auch noch diese riesige Welt voller fremder Technologie und Fabelwesen etablieren… und fällt völlig flach auf die Schnauze.
Die Internen Regeln der Märchengesellschaft scheint extrem wichtig für die Motivationen der Charaktere zu sein, und trotzdem wird dem Zuschauer kaum ein Verstädniss dafür gegeben. So viele Charaktere, so viele „Fraktionen“, so viele Regeln und Plotelemente, aber nichts wirklich etabliert, nichts das wirklich Sinn macht, nichts das wirklich logisch ist!
Ein nicht unerheblicher Teil des grossen Finales besteht aus einem „Machtwechsel“ an der Führungsspitze der Elfenarmee, aber ich hatte keine Ahnung wie die Machtstruktur da überhaupt war, oder wer dieser dümme Klischee-Bürokrat ist, der plötzlich die Führung übernehmen will… ich glaube mich vage erinnern zu können, dass er am Anfang vom Antagonisten aus einem Gefängniss geholt wurde…? Aber dann hat er plötzlich extreme Exekutive Macht im Bezug auf die Armee? Oder war das ein anderer Charakter? Und warum genau hassen er und Judi Dench sich so?
Ach ja, Judi Dench ist in dem Film, in der wohl lächerlichsten Rolle in der ich sie je gesehen habe! Ich meine… sie spielt nicht schlecht, es ist unterhaltsam, es ist immerhin Judi Dench, aber trotzdem… es gab einen Moment wo ich sie zum ersten Mal in ihrem ganzen Outfit sah und da musste ich laut loslachen.

Oh Gott, jetzt bin ich wieder zu den Charakteren abgeschweift.
Dabei wollte ich doch darüber wettern, wie verwirrt ich beim Finale war. Denn nicht nur findet dort der Höhepunkt einer politischen Intrige statt, welche überhaupt nicht etabliert wurde, es gibt auch noch ein „Ticking Clock Element“, welches aus einem Stück Technologie besteht, welches am zusammenbrechen ist… aber man weiss nicht genau was passiert, wenn es zusammen bricht, und der Film hat eh nie genau erklärt, wofür es überhaupt gut ist, aber dann bricht es zusammen, und es gibt Chaos, und danach ist es vorbei und… dann ist es vorbei und hat keine Konsequenzen und es hätte genauso gut nicht passieren können?

Was?

Sorry wenn ich hier verwirrt rüber komme.
Ich versuche hier den Film zu analysieren und ein strukturiertes Review zu schreiben, aber der Film erlaubt es einfach nicht. Der Film ist ein intrigante Maschine aus Fehlentscheidungen und Quatsch. Alles hängt irgendwie zusammen bezüglich der Frage, was genau nicht funktioniert. Es ist unmöglich auf etwas zu deuten und zu sagen: „Hätte man nur das hier besser gemacht, dann könnte der Film funktionieren“.
Ich habe keine Ahnung, wie diese Geschichte aussehen würde, wenn sie gut erzählt werden würde, denn nichts stimmt hier.

Eine gute Verfilmung dieser Geschichte wäre auf jeden Fall besser aufgebaut und vermutlich auch etwas länger.
90 Minuten für so viel ist auf jeden Fall nicht genug… dennoch wirkt der Film viel länger… und trotzdem zu kurz.
Er ist auch ganz eigenartig aufgebaut. Am Anfang gibt es eine längere Actionsszene mit einem Troll, welche rein gar nichts mit dem Plot zu tun hat, aber eine Menge Zeit in Anspruch nimmt… und das in einem Film welcher mit 90 Minuten für das ganze Material das er reinquetscht eh schon zu wenig Zeit zur verfügung hat. Das „Grosse Finale“ fängt in der Mitte des zweiten Aktes an, und als es dann fertig ist hatte ich den Eindruck, dass da noch ein ganzer dritter Akt kam, dabei waren wir da schon fast im Denouement…
Der Film fühlt sich an als habe man angefangen zu drehen, bevor das Drehbuch fertig war, hat dann nach halber Produktion gemerkt, dass Dinge nicht funktionierte, beendete die Dreharbeit nach etwa der Hälfte dessen was geplant war, warf dem Editor das Material einfach hin und sagte ihm: „Versuche was draus zu machen… aber mach es nicht länger als 90 Minuten. Aber schneide keine der Charaktere und Plotpunkte raus. Auch die nicht, die wir nur zur Hälfte gedreht haben.“
Und der Editor hatte dann vermutlich einige durchgeheulte Nächte der Verzweiflung.
:woman_shrugging:

Dieser Film ist wirklich spektakulär schlecht. Es ist quasi kein fertiger Film. Es wirkt bestenfalls wie die erste Rohfassung.
Einen ähnlichen Eindruck hatte ich, als ich damals „Mortal Engines“ von Peter Jackson geschaut habe. Der wirkte auch so unfertig und zusammengeflickt. Aber bei dem Film konnte ich wenigstens sehen, wie der Anfang und der Schluss zusammenpassen. Und der Mittlere Teil, das Element das von der Story her überhaupt nicht zum Rest passt, war immerhin faszinierend und gut umgesetzt, sodass es mein Interesse weckte.
„Artemis Fowl“ hat keinen dieser positiven Aspekte. Alles was da zurück bleibt ist ein völlig verwirrter Eindruck und die Frage, wie genau sowas passieren kann.

Fazit: Einer der schlechtesten Filme, vor allem Big-Budget-Filme den ich seit langem gesehen habe. Unerklärlich.

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Nach deinem Review hab ich irgendwie Bock den Film zu schauen um mich selbst von der Katastrophe zu überzeugen. :smiley:

Suicide Squad - Extended Version (2016)
Ist mittlerweile einer meiner Guilty Pleasure-Filme geworden, was in erster Linie natürlich an Margot Robbies Performance als Harley Quinn liegt. Aber auch der restliche Cast geht überwiegend in Ordnung, auch wenn man Will Smith einen anderen Charakter hätte geben sollen, der mehr zu seinem Big Willy-/Gutmenschen-Style passt als er eiskalte Sniper-Killer Deadshot. Hingegen schafft es der Film, dass Jai Courtney einem mal nicht auf’s Gemüse geht und im Alleingang ein ganzes Franchise das Klo runter spült wie bei „Stirb langsam 5“ und „Terminator 5“. Jared Leto geht als Joker an sich schon in Ordnung, liefert aber im Kreise von Nicholson, Ledger, Phoenix und Monaghan die bisher schwächste Joker-Performance der Moderne ab. Zugute halten muss man dem Film, dass er sich eine ganze Dreiviertel-Stunde Zeit nimmt um die Charaktere einzuführen. Dafür schwächelt der Film danach wenn es heißt in einem „Escape from New York“-Szenario die Welt zu retten. Hier wäre weniger mehr gewesen (es muss ja nicht immer gleich die ganze Welt gerettet werden) und als Schurken hätte man was besseres wählen sollen als die Wackeldackel-Hexe mit ihrer gesichtslosen Schleimarmee. Denn wenn man eines nach den Avengers-Filmen nicht nochmal gebraucht hätte, dann eine weitere globale Bedrohung inklusive Kampf gegen gesichtloser Random-Horden. Und Cara Delevingne halte ich ohnehin für enorm überbewertet und nur mäßig talentiert. Warum nicht jemanden wie Bane, Two-Face, die Liga der Assassinen, Riddler, Poison Ivy oder gar den Joker selber als Gegenspieler nehmen? Letzterer hätte zudem zu einem inneren Kampf und der richtigen Emanzipation von Harley Quinn geführt. Hier hat man einiges an Potential liegen gelassen. Trotzdem unterhält der Film mich besser als der „Birds of Prey“-Film und streckenweise auch „Batman vs. Superman“.
6,5/10

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So, ich hab den Film jetzt geschaut. Was soll ich sagen, ich fand ihn furchtbar, ich stimme deinen Kritikpunkten eigentlich allen zu, aber es gibt etwas, was du in deinem Review nicht erwähnt hast.
Ich dachte, da kommt jetzt die gescheiterte Umsetzung eines Buchepos (soviel hatte ich davor auf Google rausgefunden), der speziell unter der kurzen Laufzeit leidet, wie zum Beispiel „Der dunkle Turm“. Aber das ist halt ein reiner Kinderfilm und ich denke für maximal 10-jährige funktioniert der auch.

Denkst du?
Keine Ahnung, ist immer schwierig zu sagen. Die guten Kinderfilme kann ich als Erwachsener in der Regel immer noch schauen und geniessen.
Natürlich würde es für junge Kinder immer noch „funktionieren“, denn die schauen in der Regel alles mit vergnügen. Als Kind gehst du in der Regel noch nicht sehr kritisch an Filme ran. Das ist dann aber kein Qualitätsmerkmal. Und ehrlich: Ich habe das Gefühl der Film ist wirklich viel zu verwirrend und der Antagonist viel zu schwach, als das ein 10-jähriges Kind diesen Film sonderlich interessant finden würde.

Oktober in Rimini

Ein typischer südeuropäischer Film der 60er oder 70er. Alain Delon wird als Vertetungsdozent für Literatur in Rimini eingesetzt. Seine Vorgesetzen und sein Umfeld mögen seine unorthodoxe Art nicht, die Schüler verehren ihn.
So beginnt eine Liebelei mit einer Studentin, obwohl beide in komplett verschiedenen Welten und Beziehungen leben.

Sehr viel Melancholie, nicht allzu viel Fröhlichkeit. Die Erotik aber, die konnte man in Filmen oft mit Delon auch sehr gut rüberbringen. Außerhalb dieser Ära hat man selten Filme mit mehr knistern gesehen.

Indian Summer muss man nicht unbedingt gesehen haben, dafpr ist das Drehbuch einfach zu schwach, aber allein wegen der Bilder und Delon lohnt sich das schon mal.

Vor Allem auch, da der Film bei uns im Kino damals fast 40 Minuten geschnitten lief und erst jetzt das erste Mal in Originallänge bei uns ausgestrahlt wurde.

3/5

Robin und Marian (1976)
Regie: Richard Lester
Sean Connery, Audrey Hepburn, Robert Shaw, Richard Harris, Nicol Williamson, Denholm Elliott, Kenneth Haish, Ronnie Barker, Ian Holm

Inhalt:
Die altersmüden Helden Robin Hood und Little John kehren erschöpft von einem langen Kreuzzug heim. Dort führt Prinz John als neuer König eine despotische Herrschaft, der schurkische Sheriff von Nottingham ist immer noch im Amt, und die Bauern werden nach wie vor unterdrückt. Lady Marian, einst Robins Geliebte, ist aus Kummer über Robins Abwesenheit ins Kloster gegangen. Als sie der Sheriff erneut bedroht, kommt es zu einem tödlichen Zweikampf zwischen ihm und Robin.

Regisseur Richard Lester und Drehbuchautor James Goldman machten aus dem bekannten Stoff eine witzig-melancholische Auseinandersetzung von müden Helden und eine hintergründige Persiflage auf die Schwierigkeiten des Alterns.

Was den Film für mich so besonders macht, ist nicht nur die rührende Liebesgeschichte, die schön wehmütig daherkommt, sondern auch die Tatsache, dass hier die Hauptdarsteller ungeschönt und ungeschminkt ihrem Alter ins Gesicht sehen.

Robin und Marian ist eine melancholische, aber auch eine heitere Ballade. Ich werde immer wieder auf eine sehr angenehme Art und Weise wehmütig ergriffen.

Natürlich spielt da die Musik eine große Rolle und die stammt von einem meiner Lieblingskomponisten John Barry.

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Waiting for the Barbarians (2019)

Waiting for the Barbarians ist ein Drama von dem kolumbianischen Regisseur Ciro Guerra mit Mark Rylance und Johnny Depp in der Hauptrolle. Der Film feierte letztes Jahr im Rahmen des Venice Film Festival Premiere und bekam gemischte Kritik - zu Recht.

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von J. M. Coetzee geht es um einen Magistrat (Mark Rylance) eines Außenpostens von einem unbenannten Regime, dem seine Loyalität immer weiter angezweifelt wird, als eines Tages Colonel Joll (Johnny Depp) anreist, der über die aktuelle Lage an der Grenze zu den Nomaden in Kenntnis gesetzt werden möchte. Etwa eine halbe Stunde verbringt der Film mit dieser Einleitung und zeigt uns mau aufgebaute Dialoge zwischen den Protagonisten, welche man in einem Zeitraum von zehn Minuten leichter und mit der gleichen Aussage transportieren hätte können. Hingegen wirkliche Konflikte zu zeigen, legt der Film den Fokus auf den inneren Konflikt des Hauptcharakters. Seit Beginn des Films ist dem Zuschauer aber schon der innere Konflikt des Protagonisten eindeutig und man wartet und wartet … und … nichts. Im zweiten Drittel versucht der Film eine Beziehung zwischen dem Protagonisten und einer Kriegsgefangenen aufzubauen, welches nur dazu dient, um dem Film ein zumindest im Vergleich zum restlichen Film spannendes letztes Drittel darzubieten. Leider wird es ab hier total voraussichtlich, wohin dieser Film will. Während der ganzen Spielzeit versucht der Film auch einige tolle Bilder zu kreieren, die aber leider mehr oder weniger belanglos bleiben. Das beschreibt den ganzen Film auch ziemlich gut - er versucht überall.

Grundsätzlich hätte man mit einer besseren Bildsprache und weiteren Konflikten mehr Spannung in die Story einbauen können. Die Performance von Mark Rylance sticht hier am meisten hervor. Auch Johnny Depp versucht das Beste aus seinem Dialog herauszuholen. Dem Charakter von Robert Pattinson, welcher erst im letzten Drittel erscheint (obwohl er auch als Hauptcharakter beworben wird), wird leider auch keine Tiefe gegeben und bleibt so, wie fast der ganze Rest, belanglos.

Wer Lust auf ein langsames Drama mit ein paar schönen Bildern hat, dem kann der Film eventuell etwas mehr bringen, als er es mir getan hat.

4/10 Punkte

@MrBigglesworth

Midsommar - Director’s Cut (spoilerfrei):

Für diejenigen, die das Original überdurchschnittlich mochten, kann man den DC, der mit satten 25 zusätzlichen Minuten daherkommt, auf jeden Fall empfehlen.
Viele Motive der Handlung, Figuren und des Settings werden nochmal großzügig vertieft.

Darunter leidet jedoch das Pacing etwas, da ja schon die Kinofassung knapp 2 1/2 Stunden veranschlagt. Der DC ist also nochmal deutlich schwerfälliger.
Für alle, die den Film lediglich durchschnittlich fanden, oder sich eventuell sogar etwas gelangweilt haben, wird der DC das Ruder wohl nicht rumreissen.

Wie schon die Kinofassung, lebt auch die Langfasung vom Subtilen und die Ergänzungen fügen nichts Substanzielles hinzu, sondern finden eher im Detail statt. Hier mal ein erweiterter Dialog, dort mal eine alternative Einstellung und es gibt auch die ein oder andere neue Szene.

Insgesamt fällt es mir schwer, eine der beiden Fassungen zu favorisieren. Die Kinoversion fühlt sich trotz üppiger Länge und gemächlichem Pacing wunderbar rund an und entfaltet eine regelrechte Sogwirkung. Der Director’s Cut hingegen kommt eher wie ein dicker, sperriger Wälzer daher. Sofern man sich jedoch darauf einlassen kann, verdichtet er nochmals die Atmosphäre, die der Film kreiert.

Zur deutschen Bluray sei abschließend gesagt, dass der DC nicht nachsynchronisiert wurde, Es liegt also nur die englische Tonspur vor. leider sind optional nur deutsche Untertitel zuschaltbar, was ich ein bisschen schade finde. Englische Untertitel wären mir wichtiger gewesen.

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