Inception zählt für mich mit Memento und Tenet zu seinen schwächsten, und The Dark Knight wohl zu seinen dreistesten
Warum guckst du dir seine Filme überhaupt noch an, wenn dir bislang kein einziger auch nur ansatzweise gefallen hat? Ich schau auch keine Michael Bay Filme,
Man kann Nolanfilme aus mehreren Gründen blöd finden, du hast ja auch welche aufgezählt. Ich finde es nur schwierig quasi allen anderen Menschen zu unterstellen, sie könnten nicht hinter den Vorhang schauen und du wärst allein in der Lage, diese Tricks zu durchschauen, ist ziemlich anmaßend.
Man kann Filme aus verschiedenen Blickwinkeln genießen. Im Vergleich zum restlichen Blockbusterkino a la F&F finde ich Nolans Filme jedenfalls sehr wohltuend. Er ist der einzige Regisseur der noch regelmäßig hohe Budgets für originäre Stoffe verbraten kann.
Es gibt die alte Tocotronic-Zeile, bei der ich mich auch manchmal ertappe: „und alles was wir hassen, wie am ersten Tag, wird uns niemals verlassen, weil man es eigentlich ja mag.“
Da stimme ich genau zu. Also ich muss zwar auch zugeben, dass mich genervt hat wie sehr sich einige Menschen die ich kenne auf und über jegliche Nolan Filme freuen und muss dann auch mal über Christopher nölen.
Aber die Annahme es sei alles Mist und die ganzen „Deppen“ verstünden es bloß nicht greift meiner Meinung nach zu kurz. Manch einer möchte sich halt auch nur unterhalten lassen und auch die künstliche Verschachtelung einer Erzählung kann ja einen Zweck haben, der über das Verschleiern der Einfachheit der Handlung hinausgeht, z.B. genau die Einnahme einer Gegenposition (lies. 'soll’n des!?), was dann fast zwangsläufig zu eingehender Beschäftigung mit dem Text führt.
Also ich verstehe das Trauma, aber denke ganz so schlimm ist der Nolan-Hype nicht mehr.
Sputnik
Erfrischend ungewöhnlicher Sci/Fi aus Russland. Erinnert ein wenig an „Life“, aber auch an eine Szene aus Prometheus. Die Geschichte ist interessant und spannend erzählt.
Guns Akimbo (FSK 18)
Was ist das für ein Film, für wen ist der gedacht?
Der Film möchte durchgedreht und hart sein wie Crank, gleichzeitig möchte er witzig sein wie Scott Pilgrim/Kick Ass und fühlt sich an wie ein misslungener „Kultfilm“ Versuch.
Keine Frage, Daniel Radcliffe ist das Highlight des Films und spielt sich den Körper wund und blutig. Leider reicht das nicht, da alle anderen Figuren (bis auf den Penner) einfach nur blass sind.
Der Film ist ab 18, fühlt sich jedoch an als wäre das Zielpublikum zwischen 12 und 14 anvisiert. Das würde die übertriebenen Gewaltspitzen erklären, die hart sein wollen aber nicht wirken.
Jemand bekommt einen Hammer ins Gesicht? „Hat nicht einmal wehgetan“ - kommt als Kommentar…wow.
ähm…
Ja, sorry, jetzt weiß ich auch nicht mehr wie der Eindruck entstanden sein könnte
Aufbruch zum Mond 6/10
Hat such zu sehr gezogen. Etwas weniger Wackel-Kamera und mehr Szenen von außerhalb der Raumschiffe/Flugzeuge hätte ich besser gefunden.
Mortal Kombat Legends - Scorpion`s Revenge
Nett gezeichnet, aber irgendwie wollten die Macher zuviel Story in die 80 Minuten Film packen. Dadurch wirkte alles schnell abgefrühstückt.
Natural Born Killers
Quasi Bonny & Clyde in den 90er Jahren mit Juliette Lewis und Woody Harrelson. Ein Klassiker von 1994, der mich aber sowohl damals als auch heute nicht so richtig überzeugen konnte.
Zum Tode von Regisseur Michael Apted lasse ich mal ein paar Filme Revue passieren, die ich kenne und mir gefallen. Seine Filmographie hat mich dann schon überrascht. Sehr vielseitig von Biopic über Komödie, Klamotte zu Thriller, Drama, Fantasy und Actionfilm auch mit unterschiedlichen Erfolg und Qualität.
Gorky Park (1983)
William Hurt, Lee Marvin, Brian Dennehy, Joanna Pacula, Ian Bannen
Fazit:
Schöner, altmodischer Thriller. Tolle Musik. Tolle Atmosphäre.
Soundtrack von James Horner
Gorillas im Nebel - Gorillas in the Mist (1988)
Sigourney Weaver, Bryan Brown, Iain Glen
Fazit:
Großartiger, halbdokumentarischer Film über die wahre Geschichte der Forscherin Dian Fossey. Der Schluß ist herzergreifend und die Tieraufnahmen sind sehr gelungen. Sigourney Weaver spielt wunderbar .
Maurice Jarre schrieb den stimmungsvollen Soundtrack.
Nashville Lady - Coal Miner’s Daughter (1980)
Sissy Spacek, Tommy Lee Jones, Beverly D’Angelo
Fazit:
Der Film erzählt von dem Aufstieg der Country-Sängerin Loretta Lynn, von ihrer schwierigen Jugend (Heirat mit 15 Jahren und 6-fache Mutter) bis zu den großen Erfolgen.
Nashville Lady versteht es über die gesamten 124 Minuten zu unterhalten, wenn auch ein wenig oberflächlich, verfällt zum Glück nicht zu sehr in glorifizierender Selbstbeweihräucherung und ist vor allem exzellent gespielt.
Sissy Spacek gewann für ihre lebhafte, durch und durch natürliche Darstellung (sie sang auch selbst) den Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Enigma – Das Geheimnis (2001)
Dougray Scott, Kate Winslet, Saffron Burrows, Jeremy Northam, Nikolaj Coster-Waldau
Fazit:
Der Film besitzt viele gute Zutaten und hat eine schöne Optik, sie verbergen aber nicht die Schwächen im Plot, den der Film schwankt unentschlossen zwischen Spionagethriller und Romanze.
Der Film ist trotzdem spannend, kurzweilig und handwerklich gut gemacht.
John Barry schrieb hier seinen letzten Soundtrack.
Zwei wie Katz und Maus - Continental Divide (1981)
John Belushi, Blair Brown, Allen Garfield, Tony Ganios
Fazit:
Es ist kein perfekter Film, aber er ist liebenswürdig, amüsant und zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht, was viel mehr ist, als die meisten romantischen Komödien behaupten können.
Critical Condition (1987)
Fazit:
Als Kind hab ich diesen Film geliebt. Heute muss man sich schon mehrmals an den Kopf greifen und das Spiel von Richard Pryor war auch schon mal besser. Trotzdem ein paar Lacher hat der Film dann doch noch und alleine die Zeitreise hat mir wieder einmal gereicht.
Hier noch ein paar Filme die solide gemacht wurden und durch gute Schauspieler punkten konnten.
Das Geheimnis der Agatha Christie - Agatha (1979)
Dustin Hoffman, Vanessa Redgrave, Timothy Dalton
Aus dem tatsächlichen zwölftägigen Verschwinden der Autorin bastelte man eine fiktive Story - ein reizvolles Experiment.
Das Gesetz der Macht - Class Action (1991)
Gene Hackman, Mary Elizabeth Mastrantonio, Colin Friels, Laurence Fishburne
Sehr professionell gemachter Gerichtsthriller, mit zwei guten Hauptdarstellern.
Halbblut - Thunderheart (1992)
Val Kilmer, Graham Greene, Sam Shepard, Sheila Tousey, Fred Ward
Basierend auf einer wahren Begebenheit wurde daraus ein spannender Thriller gebastelt, der weniger durch Actionsequenzen als durch seine bedachte Bestandsaufnahme der Lebensbedingungen in US-Reservaten besticht.
Blink (1994)
Madeleine Stowe, Aidan Quinn, James Remar
Typischer 90er Jahre Thriller der einige unnötige Längen und unglaubwürdige Wendungen besitzt und das schmälert leider dann am Ende die Spannung.
Nell (1994)
Jodie Foster, Liam Neeson, Natasha Richardson
Gefühlvolles Drama mit einer brillanten schauspielerischen Leistung von Jodie Foster, das zweifellos einige Klischees bedient.
Der schöne Soundtrack stammt von Mark Isham
Extrem … mit allen Mitteln - Extreme Measures (1996)
Gene Hackman, Sarah Jessica Parker, Hugh Grant, David Morse
Ein ganz ordentlicher Medizinthriller, der ein wenig an den Michael Crichton Film Coma erinnert, mit einem Cameo mit David Cronenberg.
Nach vermutlich rund 25 Jahren mal wieder „Das Boot“!
Im Director’s Cut auf Blu-Ray.
Immer noch absolut fantastisch!
Schon bevor ich den Film überhaupt angefangen habe hatte ich im Menü bei der Ikonischen Musik Gänsehaut von feinsten!
Einfach ein Meilenstein des deutschen Kinos!
Oh was fand ich Liz Hurley heiß damals
Three Billboars outside Ebbing, Missouri
Bin einen halben Stern hochgegangen, wird irgendwie von Mal zu Mal beeindruckender,
4.5/5
Arlington Road
Für mich nach wie vor einer der besten Psychothriller der Neuzeit (auch wenn er schon über 20 Jahre alt ist). Nur wenige Filme schaffen es einen nach relativ ruhigem Beginn so dermaßen in seinen Bann zu ziehen und mitzufiebern. Jeff Bridges und Tim Robbins wieder mit Ausnahmeleistungen.
Leider krankt er ein wenig daran das er immer noch einen draufsetzen möchte und sich die Geschehnisse am Ende überschlagen, obwohl die Action sehenswert ist. Es ist zwar selten, aber hier hätten dem Film vielleicht 10-15 Minuten mehr gut getan.
4/5
The Gentlemen
Hachja, Guy Ritchie mal wieder.
War mir ein bisschen zu cool. Die Dialoge wirkten zu sehr geschrieben, einfach weil jeder Charakter blitzschnell die tollsten Comebacks auf jeden Spruch parat hatten. Alles wirkt zu durchgestylt und choreographiert.
Zudem musste ich, vor allem gegen Ende, ständig an die Rick & Morty Episode mit der HeistCon denken, bei der auf jede Wendung die nächste Wendung gepackt wird, gefolgt von noch einer Wendung und am Ende war dann doch alles anders.
Und mal ehrlich Guy Ritchie: Du bringst 2019 einen Film raus und der Top-Detektiv mit den für ihn lebenswichtigen Infos hat die ausgedruckt in 2 Koffern? Nicht digital und verschlüsselt auf mehreren Servern und Plattformen? Really? Da hatte ich schon den Eindruck er hätte das Skript schon in der 90ern geschrieben und jetzt erst verfilmt. Und Superboy-Raymond hat natürlich alles vorher gewusst und Fletcher überwacht, lässt ihn die Infos aber erstmal fröhlich sammeln und wartet dann gemütlich ab?
Ach nee. Nicht falsch verstehen, ich mag die meisten Charaktere. Hunnam ist super, Farrell auch, ich mag die „Toddlers“ sehr, McConaughey natürlich auch, Hugh Grant top. Aber irgendwie ist dann doch alles Style over Substance. Coolness allein holt mich nicht mehr ab.
Highlander II
Es kann nur einen geben!!!
Da hätte man sich besser mal dran gehalten.
Mit sehr fest zugedrückten Augen und wegen Virginia Madsen kann man den Film auf Trash-Basis anschauen. Sean Connery sorgt als Comic Relief ein bisschen für gute Laune.
Die Effekte sind so unterirdisch, da segen selbst Troma-Filme aus dieser Zeit besser aus.
Michael Ironside macht das zwar auch gut, seine Figur ist nur leider nicht so klug geschrieben wie ein Kurgan.
Auf eine perfide Art machte der mir heute Spaß, deshlab fällt die Wertung etwas höher aus, als es der Film vielleicht verdient hätte.
3/5
It’s A Wonderful Life (Ist das Leben nicht schön?)
Weihnachten ist zwar vorbei, aber was soll’s… Ich habe ihn immer mal beim durchzappen im Fernsehen streckenweise gesehen, aber nie ganz und nie in der OV.
Meiner Meinung nach zurecht ein Weihnachtsklassiker. Sehr fein strukturiert und mit viel Witz und Herz wird hier einem vor Augen geführt, wie wichtig man für andere Menschen ist und wie wichtig Menschen für einen selbst.
Natürlich sieht man, dass der Film aus einer anderen Zeit kommt. Zum einen technisch, weil einige Schnitte wirklich sehr hart sind, andererseits durch ein stellenweise theatereskes Schauspiel. Fast schon witzig aus heutiger Sicht ist, dass die „böse“ alternative Realität u.A. dadurch dargestellt, dass es Tanzbars in der Stadt gibt
Und wer beim Ende nicht mindestens einen Klos im Hals hat, hat einfach kein Herz.
4 von 5 Sternen
mid90s
Keine Handlung, sondern mehr eine kleine Beobachtung aus dem Leben eines Skaterkids in den 90s. Sehr Präzise Darstellung der Probleme, die man hat in einer Gruppe akzeptiert zu werden und die sich verändernde Dynamik in so einer Clique. Sehr dokumentarischer Stil und mit hoher Authentizität. Hervorragend gespielt.
Die gerade mal 76 Minuten erlauben aber wenig Tiefe und man hätte sich etwas mehr Fleisch an den Charakteren gewünscht.
Der ganz klar anvisierte Nostalgiefaktor konnte mich auch nicht ganz packen, da ich als 89er Jahrgang etwas zu jung bin und zudem wirklich gar keinen Zugang zum Skaten habe.
3,5 von 5 Sterne
Soul
Pixars neuster Streich also… Der Film hat phänomenale Kritiken bekommen und meine Erwartungshaltung war demnach sehr hoch. Anscheinend zu hoch, wie ich leider feststellen musste.
Pixar hat definitiv einen sehr hohen Standard, den auch dieser Film natürlich nicht unterläuft. Fantastisch animiert, großartig gesprochen, witzig und rasant. Berührt hat mich der Film allerdings zu keinem Zeitpunkt. Das liegt an der absolut abgegriffenen Botschaft „Carpe Diem“, die ich jetzt mittlerweile einmal zu oft gesehen habe.
Warum Soul mit dem Meisterwerk „Inside Out“ verglichen wird, will mir zudem nicht ganz in den Kopf. „Inside Out“ meistert seine Aufgabe komplexe psychologisch-neurologische Vorgänge zu visualisieren mit Bravur über die gesamte Laufzeit, während Soul sein (zudem esoterisches) Konzept schnell verlässt und zur standardmäßigen Body-Switch-Comedy wird.
Unterhalten ist man trotzdem durchgehend, aber mehr auch nicht.
3,5 von 5 Sternen
Abikalypse
Satz mit X, da war wohl nix. Wurde mir (u.A. auch von Kino+) als einer der besseren Vertreter der deutschen „High School Filme“ versprochen. Was ich gesehen habe waren vor allem Klischees, die ich schon in zig Genrevertretern besser und subversiver gesehen habe, prätentiöse Traumsequenzen und hölzernes Schauspiel.
Das einzige, was mich am Bildschirm gehalten hat war Reza Brojerdi, der als einziger eine wenigstens halbwegs sympathische Figur zustande bekommt, obwohl sein Diplomatensohn-Charakter großes Potenzial hat ihn zu hassen.
2 von 5 Sternen
Apocalypse Now: The Final Cut
Dazu gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen: Absolutes Meisterwerk. Der Final Cut ist der Kompromiss aus der Kinoversion und dem Redux-Cut und ist meiner Meinung nach der beste Cut, weil die wahnsinnig auf das Pacing drückende Sequenz mit den französischen Kolonialisten gekürzt wurde und man die redundante Playboy-Bunny Szene entfernt hat.
Der Film hat einen unfassbaren Sog, der einen fast hypnotisiert. Das berühmte Nietzsche-Zitat: „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ ist mittlerweile zum Klischee geworden, aber es schafft wie nichts anderes die Aussage dieses Films zu umschreiben.
5 von 5 Sternen
Hearts of Darkness: A Filmmakers Apocalypse
Und wer sich fragt, wie dieses Meisterwerk zustande gekommen ist, der muss sich diese Dokumentation anschauen. Und man wird feststellen, dass die Entstehungsgeschichte nicht viel weniger wahnsinnig ist, als der Film selbst. Weniger ein Making-Of als ein intimer Seelenstriptease von Francis Ford Coppola. Dennoch erfährt man viel Interessantes wie beispielsweise, dass Martin Sheen bei seinem Zusammenbruch am Anfang des Film wirklich hackedicht war und in den Spiegel geschlagen hat. Das Blut mit dem er sich beschmiert ist echt. Oder die Schauspieler wie z.B. Dennis Hopper die teilweise wirklich zugedröhnt waren. Dass Marlon Brando eine absolute Diva war und Coppola irgendwann aufgab und ihn einfach nur 3 Wochen hat machen lassen und am Ende geschaut hat, was er verwenden kann.
Wenn man sich dafür interessiert, ist das ein Muss,
5 von 5 Sterne
Der „Japanuary“ läuft ohne Unterbrechung weiter.
Absolute Empfehlung für Occult: irgendwas zwischen found footage und mockumentary, zwischen horror, mystery und milieustudie, aber vor allem faszinierend, mitreißend und „verstörend“.
Bin mal gespannt wie sich die Zatoichi Reihe noch so entwickelt. Habe die Befürchtung, dass es tatsächlich wie eine Serie mit überlangen Folgen wird. Aber mal schauen.
Hallo @schucki96. Hab gerade bei letterbox gesehen, dass du Support the Girls gesehen hast. Hab gesehen er ist auf prime und der kommt ja recht gut weg, kannst du was dazu sagen?
Jup, würde den schon empfehlen und kann mir gut vorstellen, dass der für mich bei einer zweiten Sichtung noch dazugewinnt. Folgt keiner großen Dramaturgie, aber bietet einen Einblick in ein Millieu, was man nicht so häufig repräsentiert sieht. Ist auch durchaus vielschichtig in seiner Darstellung des Zusammenhalts der Figuren und seiner Sozial-/Kapitalismuskritik. Auch die darstellerischen Leistungen sind sehenswert, insbesondere die von Regina Hall und Haley Lu Richardson.
A Silent Voice
… ja wo fang ich an. Ich bin total begeistert und fast geneigt das böse Wort „Meisterwerk“ in den Mund zu nehmen.
Ein Junge mobbt in der Schule ein gehörloses Mädchen und sucht sie Jahre später wieder auf um sich mit ihr zu versöhnen. Mittlerweile hat er sich abgekapselt und ist Alleingänger, aber über seinen Versuch der Wiedergutmachung lernt er neue Freunde kennen und alte Schulkameraden treten wieder in sein Leben. Seine Vergangenheit als Mobber lastet jedoch schwer auf ihm und dem Versuch mit sich und seinem Umfeld ins Reine zu kommen.
Für meine Begriffe ist das ein vollkommen untypischer Anime, der eigentlich nur den bekannten Zeichenstil hat. Was hier dargeboten wird, ist ein exzellentes, präzises und fein beobachtetes komplexes Charakterdrama, das sehr erwachsen schwere Themen verhandelt.
Zum einen natürlich das Mobbing und welche Auswirkungen es für Opfer und Täter hat. Dann allgemein, dass Taten - seien sich auch noch so beiläufig - Konsequenzen haben und das Menschen an diesen Konsequenzen lange knabbern und zerbrechen können… auf beiden Seiten. Dann eine ordentliche Prise Coming of Age, aber hier aus der Perspektive, dass man lernen muss Konflikte erwachsen zu lösen um sich selbst zu finden. Es geht darum, dass man oft das richtige denkt, aber das falsche sagt - sei es weil man es nicht will oder nicht kann. Dass man immer noch seinen Frieden machen kann, möge das Tuch auch noch so zerschnitten sein. Es geht um Vergebung.
Es ist kein Film über Liebe, sondern über Freundschaft, der mir zutiefst und ehrlich ans Herz gegangen ist.
Auch stilistisch wird hier auf vieles verzichtet, was man sonst aus Animes kennt. Es gibt stellenweise kaum Musik und wenn dann nur sehr dezente Klaviermelodien. Es gibt keine einzige sexualisierte weibliche Figur. Es gibt keinen Pathos. Da wo Animes gerne mal drüber sind, steckt er bewusst zurück.
Es gibt auch sehr interessante Kameraeinstellungen und visuelle Spielereien die Dinge verdeutlichen.
Taschentücher bereithalten.
5 von 5 Sternen
Ich hab bei der Recherche nach dem Film gelesen, dass der oft in einen Zweikampf mit „Your Name“ geschmissen wird. Aber für mich stehen die nicht in Konkurrenz, weil die Themen der Filme sehr unterscheiden.
Weil ich gerade über deine wunderbare Kritik stolpere, aber du hast das alles schöner und eleganter zusammengefasst, als ich mit meinen vagen Erinnerungen, als ich vor einiger Zeit worteringend versucht habe zu erklären, warum Zardoz in der Regel unterschätzt wird, und viel mehr ist, als nur Sean Connery in einem eigenartigen Outfit!
Viel Liebe dafür!
Na, dann ist’s ja gut, dass es in dem Film nicht um ein (falsch benutztes) Carpe Diem geht.
Aber Hauptsache man hat mal etwas mit Latein um sich geworfen, ne?
Freaky (6.5/10)
„halloween“ trifft auf „die glücksritter“.
serienkiller verletzt teenie mit okultem dolchen wodurch die körpergetauscht werden.
streckenweise ganz unterhaltsam/witzig, unterm stich allerdings bestenfalls mittelmaß.
kategorie: kann man gucken muss man nicht gesehen haben!