Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Zunächst mal: Du kannst gerne eine andere Meinung haben, aber sowas kann man sich sparen.

Dann:
Definition „Carpe Diem“ :

car·pe di·em
/ˈkarpə ˈdiːɛm,cárpe díem/

BILDUNGSSPRACHLICH

  1. nutze den Tag!; genieße den Augenblick!

Quelle Oxford Languages

Letzter Satz und damit Höhepunkt des Films:

Jerry: „So what will you do. How do you gonna spend your life?“
Joe: „I am not sure but I do now: I am gonna live every minute of it“

Natürlich handelt der Film davon, dass man das Jetzt lebt ohne sich Sorgen um die Vergangenheit oder Zukunft zu machen. Und der Film ist nicht mal besonders einfallsreich, wie z.B. das Schöne des Augenblicks im Banalen zu zeigen als ein Blatt vom Baum fällt und auf den Boden segelt. Das hab ich schon vor über 20 Jahren mit einer Plastiktüte in „American Beauty“ gesehen.

Fitzcarraldo

auf iTunes (geliehen)

Ein irrer Film (gedreht von einem irren Kerl), der von einem irren Kerl handelt, der von einem irren Kerl gespielt wird. Man kann die Entstehungsgeschichte von diesem Film wirklich nicht gut heißen, sorgt sie aber zugleich für einen Sog, weshalb man diesen Film einfach mal gesehen haben muss.

Alleine die Tatsache, dass Werner Herzog eine Schneise in den Urwald geschlagen hat und ein reales Schiff über einen realen Berg ziehen lies, ist schon beeindruckend und Kopfschütteln zugleich. Von den ganzen Unfällen am Set, den abgetrennten Körperteilen oder dem angebotenen Mord an Klaus Kinski von den Ureinwohnern gar nicht erst angefangen.

Die Filmhandlung ist reichlich absurd und handelt von der absoluten Besessenheit von Fitzcarraldo, mitten im Dschungel eine Oper bauen zu wollen …
Mehr ist eigentlich auch gar nicht dazu zu sagen.

3,5/5

4 „Gefällt mir“

Hatte die Doku sogar schon gesehen, den Film aber jetzt das erste mal :see_no_evil:

Ich habe weder den Film noch die Doku gesehen. Ich kenne - wie wahrscheinlich die meisten - nur den Ausraster :smiley:

Red Sparrow, 2018
Francis Lawrence

Das ist wieder ein Film, der mich mit einem recht ungefestigten Eindruck zurück lässt.

Ich habe ihn aus Neugier angemacht und ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, wie er allgemein aufgenommen wurde.

Ich mochte einerseits die ästhetische Inszenierung, auch wenn es technisch kaum besondere Kniffe gab. Aber die Stilmittel fügen sich doch recht harmonisch ein. Also dringt man leicht vor zur Handlung: Von der Erzählweise her, mit Aufbau und Wendungen, empfand ich sie originell. Aber vom Motiv her, ein Klischee. Es baut sich so leicht auf dem klassischen Feindbild Russland auf, dass seit dem kalten Krieg nicht aus der Mode gekommen ist.
Und die Sparrows, die ihre Sexualität als Waffe nutzen, bilden für mich einen Knackpunkt. …Es ist die männliche Fantasie, in der Frauen ihre Sexualität als Waffe einsetzen die mich stören, komibiniert mit Rachefantasien. - Ums mal auf die Realität runterzubrechen: Jeder reagiert unterschiedlich auf eine Vergewaltigung, aber ich mag es nicht, wenn daraus eine Frauenrolle konstruiert wird, die daraus und aus der Rache ihre Stärke zieht und dabei keinerlei Bewältigung mit der Situation einhergeht. Das macht aus dieser Frauenfigur diese idealisierte starke Frau, die man sein muss und dabei wird ihre Sexualität so in den Vordergrund rückt, durch die Inszenierungen. Also allein diese Gedanken, lassen mich etwas unstimmig zurück. Es ist immer noch ein Trauma. Dieses ganze Thema Sexualität als Mittel, hat hier natürlich einen bestimmten Zweck, aber am Ende ist es wieder eine männliche Fantasie. Und das nervt einfach nur. Dabei geht es einher mit einer Form von Glorifizierung, solcher Konstruktionen von Frauenrollen…

In der deutschen Synchronfassung, find ich es auch schade, dass mit russischem Akzent gesprochen wird. Im englischen auch, es wirkt aber weniger aufdringlich. Im Bereich der Fiktion muss man keine echten russischen Schauspieler:innen einsetzen, aber es wäre mal erfrischend. Und was ebenso erfrischend wäre, das man diese Dichotomie von dem US-Amerikaner als moralischer Held, gegenüber dem moralisch verwerflichen russischen Akteuren aufbrechen könnte. Nicht, dass ich russische Spione für Engel halte, aber die Selbstdarstellung US-Amerikanischer Spione ist ein Thema für sich.
Camp-X Ray ist auf meiner Watchlist, denn das entspricht so ziemlich den Schattenseiten von dem idealisierten, untouchable US-Spion Image, aus diesen „klassischen“ Spionagefilmen. Diese Idealisierung von Spionen hat mich auch schon bei James Bond Filmen gestört. Wenn ich merke, es ist drüber, bin ich persönlich auch einfach raus…

Die Handlung mag spannend sein und das Schauspiel gut. Aber die Stereotypisierungen, Klischee, Figurenkonstellation und Frauenfiguren, hinterlassen einen Nachgeschmack, der nicht mehr weggeht.
Ich würde ihn mir auch noch mal ansehen, vielleicht ordne ich das eine oder andere, noch mal in einer andern Perspektive ein.

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Dann schau dir mal die Doku an (und den Film sowieso)!
Meine Lieblingsszene ist immer noch, als die Indios Herzog anboten Kinski umzubringen, weil sie ihn für einen Besessenen hielten.
Weiß gerade nicht ob das Herzog nur erzählt, oder ob das tatsächlich zu sehen ist.

Aguirre und Nosferatu dann auch gleich mitschauen.
Besonders Nosferatu mag ich sehr.
Woyzeck hab ich als einziges von den Herzog/Kinski-Filmen irgendwie immer noch nicht gesehen.

Und bei Herzog fällt mir nochwas Unterhaltsames ein, Incident at Loch Ness.
Da spielt er zwar nur mit, aber es ist eine recht witzige Mockumentory eben mit Herzog und Jeff Goldblum.

Hunter, Hunter

Guter Film, wurde ab ca. der hälfte etwas vorhersehbar, aber das Ende kam dann doch überraschend.

Alla meine Fresse, die Häutungsszene war hart, mir hats physisch alles zusammengezogen.

3,5/5

Brazil

Gilt als Magnum Opus von Terry Gilliam. Ich bin ein riesen Fan von 12 Monkeys und war gespannt, ob er daran vorbei ziehen würde. Machen wir es kurz: Ja, ist er.

Kennt ihr die Sequenz mit dem Passierschein A38 aus „Asterix erobert Rom“ ? Diese dehnt der Film auf ca. 140 Minuten aus und vermischt es mit „1984“ von George Orwell. Es ist eine Parodie auf Bürokratie und eine Satire auf oppressive Staaten. Geschickt setzt sich Gilliam zwischen die Stühle und teilt gleichzeitig gegen den Kommunismus, aber auch den Kapitalismus aus. Er kritisiert ebenso die Technisierung und den Schönheitswahn und webt dies alles in einer Decke von absurden Humor und noch absurderen Designeinfällen ab, die aber an den richtigen Stellen Löcher hat, durch die man die Abgründe erkennen kann.

Jonathan Price (Governor Swann aus „Fluch der Karibik“ oder der High Sparrow aus „Game of Thrones“) spielt das Ganze hervorragend und wieder stellt sich die Frage, warum er in seiner Karriere nicht mehr und bekanntere Hauptrollen gelandet hat.

4,5 von 5 Sternen

Steht schon lange auf der Liste.

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Terry Gilliam ist eh wahrscheinlich einer der unterschätztesten Regisseure. Klar, alle kennen Monty Python und Sachen wie halt Brazil oder 12 Monkeys, aber auch seine Filme, die nicht so gut ankamen wie „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ oder „Tideland“ sind wirklich gute Filme. oder „Baron Münchhausen“. Oder „Brothers Grimm“. Freu mich auch sehr darauf, mal „Time Bandits“, „The Zero Theorem“ oder „The Man Who Killed Don Quixote“ zu sehen.

Also klar, jeder kennt irgendwie Terry Gilliam, aber außer seinen allgemein respektierten Filmen geht imho irgendwie zu viel sang- und klanglos vorbei.

1 „Gefällt mir“

Alles von ihm gesehen und im Regal. :grin:
Neben den monty pythons und fear and loathing sind tideland und fisher King meine Lieblinge.
Mit Doktor parnassus und brothers grimm wurde ich leider nicht so richtig warm. Aber ja. Sollte man imo alle mal gesehen haben wenn man freund des „etwas Abgedrehten“ ist. ^^

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Warum hab ich jetzt Fear and Loathing vergessen? Weg mit mir!

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Nee nee, bleib ruhig. :smiley:

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Naja. Die fand ich schon sehr schwach. Besonders Parnassus wirkt sehr bemüht und Grimm fand ich sogar richtig schlecht.

Sehr!

Da war ich auch eher underwhelmed muss ich sagen. Das liegt aber auch bestimmt an der Erwartung die man vielleicht im Hinterkopf aufgebaut hat, wenn man Lost in La Mancha damals im Kino gesehen hat, wahnsinnig begeistert davon war und sich schlussendlich freut, dass es mit dem Don Quixote film doch noch was wird, aber man dem Film letztendlich alles an schnödem Kompromiss ansieht.
Die Doku sollte übrigens jeder mal gesehen haben, der sich für Film interessiert. Toller Film

Terry Gilliam ist IMO immer so ein Hit and Miss spiel. Manches ist übermenschengroß und als nächstes haut er einem einen gewöhnlichen Schas hin.

Das Durch die Nacht mit John Landis und ihm ist übrigens auch sehr zu empfehlen!
Hier die beiden über Roland Emmerich:

Achja und The Fisher King nicht vergessen!

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Ich kann nur empfehlen Terry Gilliams präposthumen Memoiren einmal zu lesen, tolles Werk welches auch interessante Einblicke in sein filmisches Schaffen bietet.

2 „Gefällt mir“

Meisterdetektiv Pikachu

Der Film ist recht frisch auf Netflix und ich fand den Super. Man könnte denken das er nur für Kinder gemacht ist weil Pokemon jetzt eine Marke ist die sich eher an Kinder richtet. Aber als jemand der die Spiele und auch den Anime als Kind gesehen hat, wurde ich doch wirklich abgeholt. Der Film ist etwas für jung und alt, solang man eben mit dem Franchise in Kontakt gekommen ist. Der Humor ist gut, aber nicht zu übertriebend Kindlich. Die Story ist spannend und die „bösen“ charaktere sind keine billige Karikatur wie es z.B. im Sonic Film war. Auch ist es erstaunlich düster für dieses Franchise.
Wer aber dennoch jetzt ein düsteres und erwachsenen Film im Pokemon universum erwartet den muss ich an der stelle enttäuschen, den es ist immer noch ein Familiefilm.

4 „Gefällt mir“

Omar (2013)
von Hany Abu-Assad

Spannende Kombination aus einer Story um eine palästinensische Gruppe an der Grenze zwischen Widerstand und Terrorismus (so ein bisschen in Richtung Homeland oder Battle of Algiers), Verrat, Erpressung durch den israelischen Geheimdienst und wie sich Bräuche bei der Partnerwahl auf die Optionen beim Überlebenskampf dieser jungen Palästinenser auswirkt.

8/10

A Short Trip Around The World - Station 2: Palästina

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Witzig, ich hab ihn auch gerade zu Ende gesehen.

Ich fand die Chelterrar nen bisschen drüber. Und ich fands schade, dass es so wenig Interaktion gab. Im Hintergrund waren meistens die Pokemon so reingesetzt, nur selten (eigentlich nur einmal) sieht man im Hintergrund jemand eines halten. Vom Look her aber super.

Ich fand die Mischung ok, zwischen düster, ernst und für Kinder.

Ich weiß nicht ob mehr interaktion mit pokemon die story nicht gelitten hätte. Die haben ja allgemein recht viel Pokemon der ersten Generation gezeigt(wahrscheinlich eben auch die leute anzusprechen die damals Rot/blau als Kind gespielt haben). Pikachu, Turtok, Gengar, Mewtwo(+die anspielung das er aus der kanto region kommt was ja in Pokemon rot/blau/gelb auf der zinoberinsel gezeigt wird), Tauboss, Enton, Pantimos, Bisasam. Gab zwar wenige Pokemon der anderen Generationen, aber die 1. Gen war schon arg überpräsent wenn es ums herausstellen der einzelnen Pokemon ging.

Ich meinte eher wie die ganze Welt dargestellt wird. Wenn man da auf den Hintergrund achtet (was man ja gerne macht), dann wirkt das so generiert, wie ein Pokemon neben einen Menschen läuft. Aber mehr nicht. Das ist mir nur aufgefallen. Um diese Welt zu ‚glauben‘, fehlte mir da ein bisschen was.