Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

The Return (2003)
von Andrey Zvyagintsev

Drama um einen Vater, der nach 12 Jahren Abwesenheit plötzlich und ohne große Erklärung zu seiner Familie zurückkehrt und gleich mit seinen beiden Söhnen einen Campingausflug machen will.

Was folgt ist irgendwas zwischen, seinen Söhnen Selbständigkeit beibringen, Survival-Training und übertrieben harter Erziehung. Gleichzeitig durchzieht den Film eine leicht mysteriöse Stimmung, weil der Vater nicht gerade der gesprächigste ist, wenn es um seine Vergangenheit oder seine Absichten geht, weshalb er insbesondere mit dem jüngsten Sohn öfter aneinander gerät. Das Ganze wunderschön und selbstsicher gefilmt—kaum zu glauben, dass das Zvyagintsevs Debütfilm ist.

9/10

[Trailer nicht weiter als bis 1:30 gucken]

https://letterboxd.com/cinematographil/list/zvyagintsev-ranked/

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Sadako vs. Kayako [The Ring vs. The Grudge)(2016]
Das Aufeinandertreffen der vielleicht bekanntesten J-Horror-Franchises. Zwar nicht ganz so fetzig wie „Freddy vs. Jason“ oder „Alien vs. Predator“, aber dennoch grundsolider Horrorspaß, auch wenn man im Grunde nix anderes macht als die beiden bekannten Storys nochmal aufzukochen und nebeneinander laufen zu lassen bis sie miteinander kollidieren. Für mich eines der größen Mankos, dass Sadako und Kayako sich optisch nicht groß voneinander unterscheiden. Beides Geistergören mit lange, schwarzen Haaren. Kennste ein japanisches Geistermädel, kennste sie alle. Lediglich Kayakos abstrackte Bewegungen und Clicker-Geräusche machen den Unterschied. Kann man sich ansehen wenn man kein Problem mit japanischem O-Ton und englischem Untertitel sowie fehldenden Innovationen hat.
6/10

Alien

Alien (1979), Ridley Scott; Aliens - Die Rückkehr (1986), James Cameron; Alien 3 (1992), David Fincher, Alien - Die Wiedergeburt (1997), Jean-Pierre Jeunet; Prometheus (2012) R. Scott; Alien: Covernant (2017), Ridley Scott.

Ok. Ich bin late to the Party.
Ich habe die Filme zum ersten Mal hintereinander geguckt - und auf einmal gibt sich ja ein ganz anderes Bild für mich.

Shame on me. Jetzt habe ich die Bildungslücke geschlossen und ich finde, im Gesamtbild kommen die Filme von 1979 bis 2017 eigentlich nicht über die Grundthese hinweg, dass Wissenschaftler absolute Vollidioten sein können und Kreationismus ist der Shit. Wirklich, ich bin mir nicht sicher, ob sich Scott so plump dem Kreationismus hinwendet und ‚die Wissenschaft‘ einmal daran erinnern möchte, dass auch sie sich irren kann und damit einen ironischen Kommentar auf die Selbstsicherheit von Wissenschaft verfasst hat oder überhaupt an sie ‚glaubt‘.

Zusammenfassung

Ich muss ehrlich sagen, dass sich inhaltlich die Timeline von 1979 bis 2012 mir nicht ganz erschließt, aber das ist für die Nachbetrachtung der gesamten Reihe nicht unbedingt relevant. Das „S“ im Titel von 1986 bringt meine Neurosen so richtig gut zur Geltung: Es macht mich genauso wahnsinnig wie der Untertitel „Die Rückkehr“. Da fängt der Horror schon in der Vorstellung an, dass die Protagonistin genau das macht, was niemand - absolut niemand - machen würde nach dem ersten Rendez-vous mit Gigers animalischer Version eines unmenschlichen Monsters. Man kann es bewundern, dass sich Ripley ihren tiefsten Ängsten 1986 stellt, aber man kann es nicht nachvollziehen.

In Alien (1979) begegnet man nicht nur dem Monster als Urangst des Menschen, es ist auch noch ein Android, der damit seine eigenen Schöpfer hintergeht. Hier beginnt schon diese Trichotomie von Mensch - Alien - Android, die sich recht konsequent bis 2017 fortsetzt. Im ersten Teil wird dem was menschlich ist oder was menschliche Entscheidungen sein sollen, ein animalisches wildes Wesen entgegengehalten, welches von dem technologisch überlegnen Android gelenkt wird. Ich frag mich an der Stelle schon, ob sich diese Dreifaltigkeit von Leib, Seele, Geit und Vater, Sohn und Heiliger Geist im Grunde nichts anderes ist in den Filmen. (Bitte helft meinem Verstand, wenn ich Muster sehe, wo keine sind) - Diese strake christliche Symbolik ist mir erst im Nachhinein aufgefallen und es wird einem mit Prometheus fest ins Gesicht gedrückt.

Alien 3, ohne „S“, fällt für mich etwas heraus, auch wenn der religiöse Duktus hier durchscheint und ja, die Gefangenen können so böse sein, sie sind immer noch menschlich, trallala. Mir gefiel nicht, wie der Vorgänger Newt aufbaut, um sie derart undankbar im diesem Teil fallen zu lassen. Dabei hat „Die Rückkehr“ mit einer weiblichen Actionheldin, die gleichzeitig die Rolle eine Mutter einnimmt, etwas besonders und seltenes. Wann sind Actionheldinnen schön Mütter?
In Alien 3 gefiel mir das konsequente Ende, auch wenn Ripley nach einer unbefleckten, rätselhaften Empfängnis, die Mutter von einem Monster ist. Während sie sich im zweiten Teil ihrer Angst stellt, findet sie sich hier mit ihrem Schicksal ab und opfert sich. Sie opfert sich, weil die keinen Glauben an die Wissenschaft und ihre Motive hat.

1997, „Die Wiedergeburt“ , wird die Vernunft der Wissenschaft komplett demontiert. Wissenschaftler:innen werden zu Fanatikern, um die Macht der Schöpfung völlig auf die Spitze zu treiben und das Monster zu beherrschen und das Böse selbst zu instrumentalisieren. Aber die Wissenschaft kann nicht alles beherrschen und scheitert grandios, an dem was sie eigentlich wollte, während die „ausrangierte Ware“, eine Autonin - die Schöpfung einer Schöpfung, mit einer Seele - die Menschen vor ihrem Schicksal bewahrt. (Zumindest die, die in diesem Kammerspiel von Raumschiff es überlebt haben.)

In Prometheus, 2012, waren die Wissenschaftler:innen noch enthusiastisch und naiv. Ein Moment nach dem anderen reiht sich ein, in dem man sich als Zuschauer fragt: Wieso… Leute, wieso? Die Kompetenzen der Wissenschaftler:innen erreichen hier ihren vorläufigen Tiefpunkt. Gleichzeitig wird dick aufgetragen: Warum sind wir hier, warum existieren wir? Der Sehnsuchtsgedanke nach dem Ursprung lässt sich nachvollziehen, die Inkompetenz nicht. Wer jetzt noch nicht in eine Existenzkrise gestürzt ist, kann sie auch überspringen und sich damit abfinden, dass wir nun mal sind, wie wir sind und besser gar nicht erst den Schöpfer fragen sollten wieso. Hier schließt sich wieder der Kreis zwischen Sohn, Vater und dem Heiligen Geist (David-Weyland-Konstrukteur).
So beliebig, wie wir geschaffen worden, so beliebig löscht der Schöpfer den Menschen aus, ohne Antworten. Letztendlich führt dieser Teil uns gut auf die Banalität unserer Existenz zurück.

Mit Prometheus und Covernant bekommen wir die ganze Wundertüte über Existenz, Sein und Sinn in Form von einem größenwahnsinnigen Androiden, der das Ergebnis vom Gotteskomplex der Menschen ist, um selbst den Gotteskomplex zu vollführen.

Das Ende der Reihe mit Covernant fügt sich nicht ganz ein, aber beschreibt den absoluten Horror: Wissenschaft und Gotteskomplex können zu nah beinander liegen und David kann ein Spiegel sein von Menschen mit zu viel Ehrgeiz und Schöpfungsdrang. - Bekomme ich ein Amen?

Eine Sache, die mich bei den von dir genannten Filmen auffällt:
Diese Filme wurden vor allem entweder von Orion und/oder Corolco produziert (die sich auch dafür einen Namen machten) und dann gegen Anfang der 90er wegen Flops bankrott wurden. Vielleicht wurden dann die entsprechenden Studiobosse misstrauischer gegenüber R-Rated Filmen. Glaube auch, dass da Filmeexperten mit mehr Verstand als ich dazu schon Dokus und Essais machten, aber vielleicht lohnt es sich, da mal genauer nachzuschauen.

Mit Carolco hast Du natürlich recht, die decken viel ab. Aber The Rock ist so weit ich noch in Erinnerung habe von Buena Vista (Disney) und Lethal Weapon war/ist von Warner (genau wie der Exorzist). Ich will nicht sagen, dass das alles regelmäßig oder häufig vorkam, nur dass es auch schon vorher R-Rated-Erfolge mit großem Budget gab.

One Night in Miami (2021, Amazon Prime)

Sehr guter Film über das fiktive Zusammentreffen von 4 Größen Ihrer Zeit (1964)
In einem Motel, zum Plausch, treffen sich Muhammad Ali (Boxer), Sam Cooke (Soul Sänger), Malcom X (Bürgerrechtler) und Jim Brown (Football Spieler).
Sehr gute Schauspielerleistung und tolle Dialoge.

Big Trouble In Little China (1986, Netflix)

Etliche Jahre habe ich den Film nicht mehr gesehen. Und meine Güte, ich hatte den echt noch als Kultfilm abgespeichert. Ich mag noch immer das Setting und das Design was Kostüme (die 3 Stürme) betrifft.
Action- und Kampfszenen sind allerdings derart schlecht gealtert. Ohne darüber zu lachen kann man sich das nicht ansehen. Das trifft auch auf die Story zu.
Ein Kurt Russel, der hier die Rolle als „Held“ dermaßen auf die Schippe nimmt (ist ja gewollt). Immer wenn ein heldenhafter Move kommen sollte, verkackt er.
Der Film macht noch immer Spaß, ich finde das er über die Jahre (der eigene Geschmack verändert sich auch dauernd) aber sehr viel verloren hat.

Starship Troopers (1997)

Habe ich mir auf Amazon Prime in HD gekauft, da ich nur die DVD besitze.
Und wow, die Qualität ist echt großartig. Der Film hat 24 Jahre auf dem Buckel und sieht noch immer so aus als wäre er gestern erst fertig gestellt worden.
Großartige Filmtechnik (finde ich).
Der Film wirkt als wäre er zeitlos. Ich hab auch den Film viele Jahre nicht mehr gesehen und dennoch funktioniert hier noch alles. Nichts wirkt lächerlich, überholt oder veraltet.
Ich bin froh, das ich den damals sogar im Kino sehen konnte.

Schade nur das alle Filme danach so aus dem Rahmen fallen, da keine Fortsetzung die Qualität eines Verhoeven erreicht. Teil 2 war grottenschlecht, Teil 3 (trotz des B-Movie Budgets) habe ich noch „gut“ in Erinnerung und auch die animierten CGI-Filme waren okay. Die CGI Serie mochte ich nicht.

Als nächstes werde ich mal das Buch im Original lesen.

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To End All Wars 6,5/10

Paprika

Ich muss mich leider als Banause outen. Klar, wahnsinnig viele optisch kreative Ideen, aber mir wars einfach zu wirr und zu egal/unspannend. Inception gefällt mir besser.

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Gestern bei Amazon gesehen. Leider hat man es da wohl nicht für nötig gehalten, Texte zu untertiteln, weswegen ich das Gefühl habe, Teile des Films einfach verpasst zu haben.
Habe mir den Film jetzt mal auf Blu-Ray gekauft, da ich ihn definitiv nochmal sehen muss, bevor ich mir eine endgültige Meinung bilden kann.
Der erste Eindruck war aber schon mal positiv.

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Mit der Ansicht bist du nicht allein

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Pokémon: Detective Pikachu

Pokémon-Filme sind keine Rarität. Seit dem Jahr 2000 erscheinen sie fast durchgehend im Jahrestakt und bieten inzwischen nur noch selten etwas Aufregendes oder Originelles. Was kann also Rob Lettermans „Pokémon: Detective Pikachu“, was ihn sich von all den Vorgängerfilmen abheben lässt? Ganz einfach: es ist der erste Pokémon-Realfilm.

Im Mittelpunkt steht der noch recht junge Versicherungsvertreter Tim Goodman (gespielt von Justice Smith), den eines Tages die Nachricht erreicht, dass sein Vater bei einem Autounfall gestorben ist. Tim macht sich auf den Weg nach Ryme City, wo sein Vater gelebt und gearbeitet hat. Bekannt ist die Stadt vor allem für das Zusammenleben von Pokémon und Mensch sowie für zahlreiche futuristische Technologien. Eigentlich kann Tim mit Pokémon nicht mehr viel anfangen, dennoch freut er sich, Ryme City mit den eigenen Augen zu sehen. Dort angekommen stellt Tim aber schnell fest, dass der Abschied von seinem Vater überhaupt nicht so wird, wie er es sich vorgestellt hat. Ihm läuft eine seltsame Reporterin (gespielt von Kathryn Newton) über den Weg und in der Wohnung seines Vaters trifft er auf ein sprechendes Pikachu. Von da an artet alles in Chaos aus.

„Detective Pikachu“ ist ein klassischer Abenteuerfilm mit klaren Zielen und oberflächlichen Charakteren. Wirklich schlimm ist das hier aber nicht, denn die Stars des Films sind ohne Frage die Pokémon. Ryme City platzt nur so vor Entons, Machomeis, Griffels, Gluraks, Gengars, Pummeluffs, Bisasams usw. Die Optik, für die man sich hier entschieden hat, geht einen Mittelweg aus Videospiel/Anime-Vorlage und realistischen Tieranlehnungen. Viele Pokémon haben ein Fell, Schuppen, Krallen, eine bestimmte Hautstruktur, sichtbare Muskeln und Adern - etwas, das man in diesem Detailgrad weder im Anime noch in den Videospielen sehen kann. Das Resultat schwankt zwischen beeindruckend und unheimlich. So sieht ein Pikachu oder ein Bisasam niedlich aus, ein Glurak wirkt aber wie ein Drache auf Steroiden. Insgesamt hat mir die visuelle Seite des Films trotzdem gut gefallen, da sie unverbraucht und originell daherkommt.

Wer nach dem Wort „Pokémon“ googelt und dabei schnell feststellt, dass es von ihnen fast 900 Stück gibt, wird diesem Film eventuell skeptisch begegnen und einen Overkill erwarten. Hier kann man aber eine eindeutige Entwarnung geben, denn „Detective Pikachu“ schnappt sich nur ca. 50 der beliebten Wesen und integriert sie in den Alltag von Ryme City. Manche Hardcore-Fans könnten sogar enttäuscht sein, dass ihr Lieblingspokémon nicht auftaucht und man auf legendäre Pokémon größtenteils verzichtet. „Detective Pikachu“ versteht sich viel mehr als ein Familienfilm und will jene, die noch nie ein Pokémon-Spiel gespielt haben, nicht überfordern. Aus meiner Sicht die richtige Entscheidung.

Schauspielerisch reißt dieser Film leider keine Bäume aus. Justice Smith macht einen größtenteils soliden Job, wirkt jedoch etwas hölzern, wenn es um emotionale Szenen geht. So auch Kathryn Newton, die stets peppig und energisch auftritt, mir die Gefahrensituation aber nicht ernst genug nimmt und etwas zu schnell ihr Lächeln aufsetzt, obwohl man noch jede Sekunde erschlagen oder zersprengt werden könnte.

Alles in allem tut „Detective Pikachu“ aber keinem weh und entwickelt sich nach einem faden Anfang zu einem netten Abenteuerfilm. Nichts, das man gesehen haben muss, aber vor allem die Pokémon-Fans werden damit angenehme 1,5 Stunden haben. Für den Nachfolger wünsche ich mir, dass man gerne noch mehr Fan-Momente einbaut und sich traut, eine Geschichte zu erzählen, die nicht auf das altbekannte Gut-gegen-Böse-Prinzip setzt.

A Sun

Chung Mong-hongs „A Sun“ ist ein wunderbares taiwanisches Drama, das momentan auf Netflix zu unrecht unter ferner liefen läuft. Klar, es gibt derzeit keine Vertonung auf Deutsch oder Englisch, aber immerhin gibt es deutsche Untertitel, sodass man sich dieses Werk auf jeden Fall ansehen sollte, wenn man atmosphärische Filme mit starken Geschichten rund um Familien mag.

Inmitten der Handlung steht der Oberstufenschüler A-Ho (gespielt von Wu Chien-ho), der eines Tages zusammen mit seinem Freund Radish (Liu Kuan-ting) einen Mitschüler angreift und schwer verletzt. Dieser Aktion ging der Diebstahl eines Motorrads voraus und beide waren auch noch mit Messern bewaffnet. Für die lokale Justiz ist dies ein klarer Fall und beide Schüler werden für die nächsten Jahre ins Jugendgefängnis gesteckt. A-Ho macht die ganze Sache wütend, denn er schiebt die Schuld auf Radish, der ihn zu der Tat angestiftet haben soll. Hinzu kommt, dass seine Eltern schwer enttäuscht von ihm sind und vor allem sein Vater bricht jeglichen Kontakt ab. Während A-Ho im Gefängnis alles andere als ein einfaches Leben hat, will die Misere nicht aufhören, denn eines Tages besucht ihn seine Mutter und hat für ihn eine Nachricht, die sein Lebel zusätzlich auf den Kopf stellt.

„A Sun“ ist mit ca. 150 Minuten ein sehr langer Film, der es aber mit Bravour schafft, einen mit jeder weiteren Minute in seinen Bann zu ziehen. Man erlebt hier keine actiongeladene Splatter-Geschichte mit Rache-Motiv, wie wir sie aus dem asiatischen Raum des Öfteren schon gesehen haben. Nein, „A Sun“ bleibt stets ruhig, düster und konzentriert sich auf das Leben der einzelnen Familienmitglieder. Atmosphäre, Licht, Kamera und Ton gehen dabei Hand in Hand und fangen die Geschichte intensiv und emotional ein. Handwerklich ist das hier eine bärenstarke Leistung. Doch auch schauspielerisch ist „A Sun“ durch die Bank weg super. Insbesondere A-Hos Vater spielt dermaßen stolz und verzweifelt, dass man nicht selten staunt.

Obwohl „A Sun“ allem voran ein Familiendrama ist, gibt es trotzdem einige spannende Situation und nervenaufreibende Momente, in denen sich der Film für kurze Zeit zu einem Thriller entwickelt. All das sorgt dafür, dass Chung Mong-hongs Werk eine hypnotische Wirkung entfaltet und einen über die lange Laufzeit gut unterhält. Große Empfehlung - nicht nur für Fans von Asia-Kino!

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Das soll die satirische Ebene aber nicht haben und das ziemlich ernst nehmen.

Mmh. Ich habe den auch auf Amazon geschaut und bei mir war alles vorbildlich untertitelt. Texte in Großbuchstaben.

Komisch. Mir wird nur die eine Version mit deutscher Sprachausgabe und ohne Untertitel angeboten.


Scheine auch nicht der einzige mit diesem Problem zu sein.

OK. Hirnfurz. Sorry. Ich habe den dort geschaut:

Da gab es den OmU und deswegen habe ich den auch da geschaut fiel mir gerade ein.

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Da 5 Bloods

Ich komme mit diesem Film nicht so richtig klar. Irgendwie ist das für mich ein einziger, inkohärenter Flickenteppich auf allen Ebenen. Bei der Tonart mischt sich realistischer Ansatz (reale Filmaufnahmen) und fiktionales Hollywood-Kino. Die Charaktere wandeln zwischen gebrechlichen Rentnern und eiskalten Badass-Rambos. Ihre Motivation wechselt minütlich zwischen „Wir wollen das Gold“ und „Es geht um die Gruppe“. Die Musikuntermalung kann sich nicht zwischen aufdringlich pathetisch oder jugendlicher Hip-Hop entscheiden. Beides nicht besonders passend. Die Geschichte wandelt irgendwo zwischen harmloser Wochenendausflug wie bei Adam Sandlers Kindsköpfen und der niederschmetternden Brutalität eines Platoon. Dazu kommen noch kleine Nadelstiche in Form von schwach inszenierten Actionszenen mit einfach furchtbaren Effekten (Mündungsfeuer und Blutnebel), die politische Agenda, die man permanent und ohne jegliches Feingefühl ins Gesicht gedrückt bekommt und die Laufzeit von über 2,5 Stunden.

Was bleibt? Nun, die Idee, zwischen 16:9 und 4:3 zu wechseln finde ich ganz nett und die Thematik der Vergangenheitsbewältigung finde ich wichtig und im Fall von zumindest einem der Charaktere auch sehr gut umgesetzt. Unterm Strich für mich ein unterdurchschnittlicher Film, der allein durch eine starke Performance von Delroy Lindo auf ein durchschnittliches Maß gehoben wird.

5/10 und der Vorsatz, Filme von Spike Lee in Zukunft auf der Watchlist vielleicht erstmal hinten anzustellen.

Pokemon: Meisterdetektiv Pikachu

Nach der vorherigen Enttäuschung wollte ich irgendeinen leichten, unterhaltsamen Film und den habe ich hier auch ohne Probleme bekommen. Die Story macht natürlich absolut nichts neu und gar Überraschungen sucht man hier vergeblich. Allerdings ist der Film insgesamt solide, unkomplizierte Unterhaltung. Ich finde es sehr charmant, wie die Pokemon in die reale Welt eingebunden wurden und den Kontrast zwischen Pikachus niedlichem Aussehen und Ryan Reynolds tiefer Stimme fand ich großartig.

Kann man durchaus mal machen und würde ich auch nochmal anschauen.

6,5/10

Tja, „The Grand Budapest Hotel“ war tatsächlich mein erster Wes Anderson Film. Das kann man aber so nicht stehen lassen, da muss ich doch was nachholen, oder?

Die Tiefseetaucher/Der fantastische Mr. Fox/Moonrise Kingdom

Erst einmal muss ich feststellen, dass ich anscheinend die Filme mehr mag, je artifizieller diese sind. In „Die Tiefseetaucher“ folgen wir Steve Zissou und seiner Crew auf der Suche nach einem raren Hai, während Steve seinen Sohn kennenlernt und versucht, die aktuelle Expedition überhaupt irgendwie zu finanzieren. Bei „Der fantastische Mr. Fox“ ist es eine Adaption eines Kinderbuchs von Roald Dahl um Mr. Fox, der im Alter noch ein großes Ding drehen will und dabei seine Familie in Gefahr bringt. Und in „Moonrise Kingdom“ haben wir zwei Kinder, die ausreissen und quasi die Bevölkerung einer Insel, die sich auf die Suche nach den beiden macht.

Und von den vier Filmen, die ich mittlerweile kenne, ist „Die Tiefseetaucher“ der langweiligste. Irgendwie will der nicht so richtig zünden. „Moonrise Kingdom“ hat eine deutlich bessere Geschichte und funktioniert über die Beziehung der beiden Kids, sowie ein wesentlich besseres Erzähltempo. Was das Tempo betrifft, legt Anderson bei „Der fantastische Mr. Fox“ nochmal eine ganze Schippe oben drauf, die Stop-Motion Animation und verdammt sieht das gut aus. Auch hier haben wir wieder eine irgendwie dysfunktionale Familie. Irgendwie scheint das bei Anderson, abgesehen von den Farben und den Einstellungen, auch so ein generelles Thema zu sein, eben dysfunktionale Familien.

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Und jetzt noch Isle of Dogs, bitte. :smiley:

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Steht auf der Liste neben Darjeeling Limited und The Royal Tenenbaums.

Und ich freue mich tatsächlich auf The French Dispatch.

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Sehr gut. Isle of Dogs ist mein liebster Anderson und der einzige Film jemals, den ich 2 mal direkt hintereinander gesehen habe.

Darjeeling Limited fand ich dagegen eher schwach.

Mir gehts genau andersrum. Isle of dogs ist für mich sein schwächster und ich bin eh schon kein glühender Fan. Am liebsten mag ich die Tennenbaums.

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