Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Dead Man
1995; Regie: Jim Jarmusch; Darsteller: Johnny Depp, Gabriel Byrne, John Hurt; Genre: Western

Review

Zu Zeiten des Wilden Westens fährt der Buchhalter William Blake in die Stadt Machine, um dort bei einer Maschinenfabrik zu arbeiten. Das klappt aber nicht ganz und er verursacht einen Zwischenfall bei dem zwei Menschen - eine davon die Tochter des Besitzers der Fabrik - getötet werden. Er wird schwer verletzt, kann aber fliehen und trifft auf einen Native, der ihn wieder aufpäppelt. Fortan ziehen sie durchs Land auf der Flucht vor den auf Blake angesetzten Kopfgeldjägern.

Nach dem für meinen Geschmack eher durchschnittlichen „Paterson“ versuche ich mich mal an meinem zweiten Jim Jarmusch. Und der hat mir geringfügig besser gefallen. „Dead Man“ ist natürlich wie alle seine Werke bewusst gegen Sehgewohnheiten gebürstet und es gibt viele skurrile Situationen, die oft Selbstzweckhaft wirken und eigentlich keinen tieferen Sinn haben, außer einen schmunzeln zu lassen. Es fallen Sätze, die eine Skala von tiefsinnig über prätentiös bis fast schon dadaistisch abdecken. Dennoch entsteht durch das satte Schwarz-Weiß und die krachenden E-Gitarren-Klänge von Neil Young, der hier die Musik gemacht hat, eine Sogwirkung. Johnny Depp mal zurückhaltend und eher wortkarg zu erleben, ist auch sehr sehenswert.

https://letterboxd.com/film/dead-man/

3,5 von 5 Sternen

The Assistant
2019; Regie: Kitty Green; Darsteller: Julia Garner; Genre: Drama

Review

Jane arbeitet erst relativ kurz bei einer Filmproduktionsfirma als Büroassistentin. Nach und nach bemerkt sie, dass ihr Chef offenbar seine Machtposition gegenüber Frauen ausnutzt. Als sie darauf aufmerksam machen will, läuft sie gegen eine Wand.

Kommt Euch das bekannt vor? Ja, das ist wohl der erste Harvey Weinstein/#MeToo-Film. Sein Name fällt nie. Es bleibt im Dunkeln, ob es einen direkten Bezug gibt und es konkret um den Fall geht oder ob es lediglich ein fiktives und universelles Beispiel ist. Dem Täter wird im Film kein Gesicht gegeben, sodass man selbst äußerlichen Vergleichen aus dem Weg gehen kann. Ebenso vage ist der Film in seiner Darstellung: Alles ist sehr zurückgefahren, ruhig, subtil mit feinsten Beobachtungen; vieles läuft über Gesichtsausdrücke und Blicke ab. Es gibt wahnsinnig starke Szenen, wie z.B. als Jane sich letztendlich offiziell beschweren will. Selten habe ich sowas unangenehmes gesehen und es macht einfach in knapp 5 Minuten klar, warum es so schwer ist, solchen Missbrauch auffliegen zu lassen.
Jemand der sich nicht für das Kapitel Weinstein interessiert und diesen Film damit nicht verbinden kann, wird allerdings kaum verstehen, was das soll. Für Augen, die nicht ständig im Hinterkopf haben, um was es hier geht und jede Andeutung sofort zuordnen können, wird hier bis zum letzten Viertel einfach nur ein Büroalltag abgebildet.
Davon zeugen zumindest die sehr vielen 1-Sterne-Bewertungen auf Amazon, die den Film zumeist für sehr langweilig erklären.
Vielleicht muss man so behutsam an so ein Thema gehen, aber mir war es in letzter Konsequenz dann doch etwas zu abstrakt. Ich finde man sollte den Finger ruhig deutlicher in die Wunde legen. Dennoch ein sehr lohnenswerter Film.

https://letterboxd.com/film/the-assistant-2019/

3,5 von 5 Sternen

Boy Erased
2018; Regie: Joel Edgerton; Darsteller: Lucas Hedges, Russell Crowe, Nichole Kidman; Genre: Drama

Review

Jared wächst in einer streng gläubigen Pastorenfamilie auf und ist… schwul. Als das ans Licht kommt gerät die Welt seines Vaters und seiner Mutter ins Wanken und sie schicken ihn zu einer Konversionstherapie. Dort soll ihm das Schwulsein ausgetrieben werden.

Ein Film bei dem man sich als halbwegs aufgeklärter und progressiver Mensch natürlich erwartbar aufregt. Wenn man versucht mit einem guten Schuss toxischer Maskulinität und Baseball die Homosexualität auszutreiben, Jugendlichen Schuldgefühle einredet und sie sogar mit der Bibel verprügelt… nun, was bleibt da als sich durchgehend an die Stirn zu klatschen; in dem Wissen natürlich, dass es das leider wirklich gibt. Der Film funktioniert auf der Ebene sich zu empören wunderbar… leider bleibt es aber dabei.
Mein größtes Problem ist der Hauptcharakter Jared. Seine Homosexualität bleibt reine Behauptung. Er sagt zwar er sei schwul, aber das konnte ich nicht nachvollziehen. Im Film wird das nur zweimal dargestellt: Einmal wird er fast von einem Mitstudenten vergewaltigt (was ein Vorurteil der Hardcorechristen ja bestätigt) und einmal legt er sich zu einem anderen ins Bett, aber es wird betont, dass da nichts passiert sei. Intimität oder auch nur einen Kuss sieht man nicht. So kann ich nicht richtig greifen, was er denn zu verlieren hat und wie sehr das gegen seine Natur geht.
Auch andere Charaktere sind Klischees und reine Plot Devices: Der fanatische Prediger, der harte Vater, die zweifelnde Mutter, der Junge in der Therapie der irgendwann bricht, die Mitläufer, kennt man alles. Und somit ist die Handlung auch vorhersehbar. Ebenso hat der Film wie viele seiner Art aus den USA keinen Mut auch mal das Glaubensgerüst auf dem das alles basiert in seinen Grundfesten zu hinterfragen. Es gibt weder handfeste Kirchen- noch Religionskritik und man betrachtet dieses Konstrukt der Konversionstherapie als isoliertes Problem.
Gespielt ist das Ganze dennoch großartig und das Thema ist einfach immer wieder wichtig und hat hohes Gewicht.

https://letterboxd.com/film/boy-erased/

3 von 5 Sternen

Cleopatra
1963: Regie: Joseph L. Mankiewicz; Darsteller: Elizabeth Taylor, Richard Burton; Genre: Historienepos

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Julius Cäsar wird nach Ägypten gerufen, weil Cleopatra von ihrem Bruder, mit dem sie eigentlich gemeinsam regieren muss, aus der Stadt Alexandria verbannt wurde. Cäsar verliebt sich jedoch in Cleopatra und hilft ihr die alleinige Herrschaft zu erlangen. Er kann jedoch sein Reich nicht von Ägypten aus führen, was Konflikte ins Rollen bringt und Markus Antonius - den zweiten Mann im Römischen Reich - auf den Plan ruft.

Und daraus entspinnt sich dann ein sehr unterhaltsames Epos um Liebe, Macht und Intrigen. Der Film lässt sich angreifen: Er ist pathetisch und stellenweise kitschig, aber sowas erwarte ich einfach von so einem Epos. Einer historischen Überprüfung hält der Film kaum stand und aus heutiger Sicht wäre da natürlich das Whitewashing. Es gibt ja gerade entsprechende Debatten um die Neuverfilmung.
Aber als Film selbst hat er mich wirklich begeistert. Er ist großartig gespielt, allen voran von Richard Burton, der die Zerrissenheit von Marcus Antonius zwischen seiner Liebe zu Cleopatra und seiner Machtgeilheit sehr gut transportiert. Elizabeth Taylor war wirklich ein heißer Feger und durfte das hier für einen Film aus den 60er Jahren erstaunlich offenherzig darstellen. Und ebenso überrascht es, dass sie das auch sehr emanzipiert einsetzen darf um zu manipulieren.
Aber dann kommen wir zu den Juwelen, an denen ich mich auch in den wahnwitzigen 253 Minuten Laufzeit nicht satt sehen konnte: Die Kostüme, die Ausstattung und allen voran die Kulissen. Der Film hat ein FANTASTISCHES Szenenbild und sieht auch heute noch unfassbar gut aus. Und das wurde alles wirklich gebaut, weil man damals natürlich kein CGI zur Verfügung hatte. Noch heute ist Cleopatra mit inflationsbereinigten 300 Millionen Dollar einer der teuersten Filme aller Zeiten.
Und letztlich interessiere ich mich einfach für die Antike.

https://letterboxd.com/film/cleopatra-1963/

4 von 5 Sternen

Upgrade
2018; Regie: Leigh Whannel; Darsteller: Logan Marshall-Green; Genre: Science Fiction

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In der Zukunft: Der Autoschrauber Grey wird mit seiner Frau zusammen nach einem Unfall überfallen. Seine Frau wird erschossen und er bleibt querschnittsgelähmt zurück. Ein Kunde von ihm pflanzt ihm einen Chip ein, der ihn wieder gehen lässt. Er macht sich auf die Suche nach den Mördern seiner Frau und entdeckt, dass die KI des Chips noch mehr kann, nämlich mit ihm reden und ihn wie eine Maschine kämpfen lassen.

Der Film hat mich wirklich sehr positiv überrascht. Zunächst einmal spielt das Marshall-Green hervorragend, denn er schafft es bewusst ein Uncanny Valley zu erzeugen: Wenn er normal läuft, läuft er eben nicht ganz normal. Man merkt, dass er in einem gewissen Maße gesteuert wird. Die Story ist zwar vorhersehbar, aber die Schlusspointe hat mich doch etwas überrascht. Erzählt wird das Ganze sehr flott und mit einigem Witz, kurzweilig und konsequent. Besonders das Zusammenspiel von Grey und der KI ist fast eine Art Buddy-Movie, nur dass sich alles in einem Körper abspielt. Die Kampfszenen sind zwar rar, hauen aber gut rein und diese roboterartigen Close Combat Keilereien hab ich so auch noch nie gesehen.
Die philosophischen Fragen, die eh nicht neu sind und schon oft genug verhandelt wurden, werden erfrischend ausgeblendet. Kleine Perle.

https://letterboxd.com/film/upgrade/

4 von 5 Sternen

The Favourite
2018; Regie: Giorgos Lanthimos; Dasteller: Olivia Coleman, Emma Stone, Rachel Weisz; Genre: Kostümdrama/Tragikomödie

Review

Zum Beginn des 18. Jahrhunderts: Die einst adlige Abigail kommt als Dienerin an den Hof von Queen Anne. Diese ist gerade dabei mit ihrer einflussreichen Freundin - der Countess of Marlborough - mit dem Unterhaus zusammen England durch den Krieg gegen Frankreich zu bringen. Abigail möchte wieder ihre vorherige gesellschaftliche Stellung erlangen und dafür ist ihr am Hofe jedes Mittel recht.

Weniger skurril und weniger als Farce inszeniert als seine Vorgängerfilme traut sich der griechische Regisseur an englische Geschichte; dies aber mit erfrischend wenig Respekt und mit einigen Witz. Emma Stone, Rachel Weisz und vor allen Dingen die oscarprämierte Olivia Coleman spielen unfassbar gut. Letztere schafft es die Tragik einer oft unleidlichen Figur offenzulegen und somit Mitleid zu erwecken. Die Kamera mit ihren Fischaugen, Winkeln und Schwenks ist immer verspielt, das Szenenbild opulent - obwohl 90% des Film in einem Palast spielen- , die Kostüme sind wunderschön, die Dialoge messerscharf. Trotz sehr viel Ego und Intrige ist er zu allen Figuren fair und am Ende findet der Film seine Ernsthaftigkeit genau an der richtigen Stelle.
Weniger eigensinnig als Lanthimos’ Vorgänger, aber dennoch alles andere als gewöhnlich.

https://letterboxd.com/film/the-favourite/

4 von 5 Sternen

Spider-Man: A New Universe
2018; Regisseur: u.A. Peter Ramsey; Darsteller(Sprecher): Shameik Moore, Mahershala Ali, Chris Pine, Nicholas Cage; Genre: Animation

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Miles Morales ist Sohn eines Polizisten, geht auf eine Privatschule und ist Fan von Spider-Man, der in seiner Welt wirklich existiert. Als er mit seinem „coolen“ Onkel in einem Tunnel ein Graffity sprüht wird er von einer Spinne gebissen. Er entdeckt, dass er die gleichen Kräfte wie sein großes Vorbild entwickelt. Spider-Man selbst stirbt aber im Kampf gegen den Kingpin, wobei jedoch Dimensionstore geöffnet werden und mehrere Inkarnationen von Spider-Man in Miles’ Welt kommen. Miles, der gerade erst seine Kräfte entdeckt muss nun zusammen mit ihnen Kingpin daran hindern weitere Experimente durchzuführen.

Eine absolute Kreativitätsexplosion, die für manchen zu hyperaktiv und bunt sein dürfte. Selten war man so geneigt zu empfehlen einen Film mit psychoaktiven Drogen zu schauen. Es könnte der Trip des Lebens werden.
Ich hatte auch ohne diese „Unterstützung“ großen Spaß. Der Film sieht einfach absolut fantastisch aus und ist bahnbrechend gut animiert. er ist witzig, actionreich, hat sympathische Charaktere, hat ein großartiges Pacing und hat einfach das Herz am rechten Fleck.
Allerdings - auch wenn er es selbst reflektiert und Witze auf Kosten dessen macht - der Film krankt an vielen der gleichen Tropes einer Origin-Story, die man zu oft gesehen hat und einem schwachen Bösewicht, wie so viele Comicverfilmungen. Und es war dann die ein oder andere Spidy-Inkarnationen zu viel, denn die werden nur oberflächlich behandelt. Dennoch einer der besten Vertreter seines Genres.

https://letterboxd.com/film/spider-man-into-the-spider-verse/

4 von 5 Sternen

Ghibli der Woche

Only Yesterday - Tränen der Erinnerung
1991; Regie: Isaho Takahata; Darsteller (Sprecher): Miki Imai, Youko Honna; Genre: Anime

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Taeko ist Büroangestellte in Tokio und möchte ihren Urlaub auf dem Land verbringen und dort auf einem Bauernhof arbeiten. Auf dem Weg dorthin und dort angekommen erinnert sie sich immer wieder an ihre Kindheit zurück.

Das eher für seine fantastischen Welten und Wesen bekannte Studio Ghibli hat hier einen in der Realität verorteten Film geschaffen; er vermischt einen Selbstfindungstrip mit Coming of Age und zeigt uns so wie wir durch Reflexion unserer Vergangenheit unsere Gegenwart und Zukunft maßgeblich beeinflussen können und uns so selbst verwirklichen können. Das ist witzig und gefühlvoll dargestellt. „Only Yesterday“ springt zwischen den Zeiten und ich fand zunächst den Coming of Age Part wesentlich stärker, weil er erfrischend ehrlich ist. Ein großes Thema spiel u.A. z.B, die Periode und wie dadurch Scham entsteht und die Dynamik zwischen Jungs und Mädchen an der Schule durcheinander gerät. Der Part auf dem Land ist anfangs etwas zäh und zu plump in seiner Botschaft, dass es dort doch viel schöner ist als in der Stadt. Am Ende greift aber alles sehr schön ineinander und die letzte Szene hat Gänsehaut erzeugt.

https://letterboxd.com/film/only-yesterday/

4 von 5 Sternen

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The Burial of Kojo (2018)
von Blitz Bazawule

Esi wächst mit ihrer Familie in einem Dorf inmitten eines Sees auf, als ihr Onkel die Familie überzeugt, wieder in die Stadt zu ziehen, in die ihr Vater einst nach einem tragischen Unfall nie mehr zurückkehren wollte…

Schönes Drama, das durch viele Elemente des magischen Realismus und eine Erzählerstimme der erwachsenen Esi angereichert wird. Den Hintergrund bildet der zunehmende Einfluss chinesischer Firmen mit dem Versprechen auf Industrialisierung im Tausch gegen die Erlaubnis, Rohstoffe abzubauen.

Besonders die Bilder und wie über sie in Verbindung mit diesen fantastischen Elementen die Geschichte erzählt wird, hat mir gefallen. Gelegentlich überspitzt Bazawule für meinen Geschmack aber auch mit dem Verharren oder Ausdehnen von bestimmten Momenten den Bogen. Gelegentlich.

7/10

A Short Trip Around The World - Station 4: Ghana

[nicht die Letterboxd-Beschreibung vorher lesen, die enthält Spoiler]

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hindenburg

Die Hindenburg (1975)
Regie: Robert Wise
George C. Scott, Anne Bancroft, William Atherton, Gig Young, Burgess Meredith, Charles Durning

Zum Inhalt:
Am 6. Mai 1937 versucht der Kapitän des Verkehrsluftschiffes LZ 129 (Hindenburg) nach der Überquerung des Atlantiks auf dem US-Flughafen Lakehurst zu landen. Es folgt die fatale Explosion. Anhand zahlreicher Personen und Schicksale – an Bord wie am Boden – versucht der Film eine Annäherung an das Unglück, das bis heute nicht aufgeklärt ist.

Ich hatte mal wieder Lust auf gute gediegene Unterhaltung. Was Hollywood in den 70ern gut konnte waren Katastrophenfilme. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst das der „Held“ vom Film (George C. Scott) ein Gestapo Offizier ist und das ist wie ich glaube, ein Novum in so einem Hollywoodfilm.
In der Mitte des Film hängt er ein wenig durch, das gebe ich gerne zu, aber ich mag trotzdem vieles an dem Film, die Schauspieler, Kamera, Ausstattung, Musik und ein spannendes letztes Drittel .

Regisseur Robert Wise ließ sich von dem wirklichen Unglück der „Hindenburg“ inspirieren und schuf im Jahrzehnt der Katastrophenfilme einen spannenden Genrefilm mit ausgeklügelten Spezialeffekten (die mit einem Oscar ausgezeichnet wurden).
Der Film zeigt eine fiktive, aber mögliche Variante der damaligen Ereignisse, die mit persönlichen Schicksalen und historischem Archivmaterial angereichert und dadurch einen authentischen Eindruck erweckt.

In diesem kurzen Clip hört man nicht nur das schöne Musikthema von David Shire sondern sieht auch das perfekte Matte-Painting, das wunderbar effektiv eingesetzt wurde.

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Cool, dass du ihn auch gesehen hast. :smiley:
Darüber haben wir zunehmend diskutiert - trifft hier der Begriff magischer Realismus? Weil diese künstlerische Strömung einen starken Bezug zu Lateinamerikanischen Ursprüngen hat. Touki Bouki hingegen zeigt stilistische Parallelen zum Poetischen Realismus. Jetzt ist hier die Frage, wie sich eigentlich die Methode Stilkritik zu Filmen verhält und, in diesen Fällen geht es nich um einen Traum. Es ist ein wahrhafter Teil der Realität, nicht wie wir es im eurozentrischen zu verstehen ist, vgl. zur Fantasie.

Nach einigen Filmen in dieser Richtung bis hin zu Atlantique, The Lost Okoroshi, Touki Bouki und Pumzi, würde ich mich fast trauen es als afrikanischen Realismus zu benennen. Hier stecken Traditionen und Verständnisse von Konzepten drin, die sich schwer dekodieren lassen, wenn man mit „westlichen“ Sehgewohnheiten und Denkmustern raufschaut. Allgemein gibt es eine Autorin, wo der Film dem Africanjujuism entsprechen würde. Daher find ich es so spannend, dass er für dein Verständnis auch dem magischen Realismus entspricht. :slight_smile:

Ich kann sonst nur bestätigen, dass Bazawule Bildsprache, Atmosphäre und Musik außerordentlich zusammen auf den Punkt bringt.

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Wundert mich, das es das Unglück nie mehr so wirklich populär auf die Leinwand geschafft hat. Muss nicht ganz die Robert Wise-Machart sein, die mit oft etwas aufgesetzt erscheint, aber allgemein wäre dadurch das man die Geschichte um die Personen eigentlich frei interpretieren kann ein Titanic-Verschnitt möglich.

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Es gab vor ein paar Jahren ein RTL Movie , das ich aber nicht kenne. Aber du hast recht, eine neue Interpretation wäre denkbar. Mir reicht diese Verfilmung aber auch, ich liebe einfach diesen unverwechselbaren 70er Look und den kann man nicht kopieren.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei genauerer Betrachtung Sinn machen könnte, das als wie du sagst „afrikanischen Realismus“—als Unter- oder Nebenkategorie vom magischen Realismus—zu bezeichnen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man da noch einen Schritt weiter gehen könnte und verschiedene Unterkategorien von verschiedenen Ausprägungen des afrikanischen Realismus aufmachen bzw. ausmachen könnte, da es vermutlich auch innerhalb Afrikas noch mal unterschiedliche „Traditionen und Verständnisse von Konzepten“ diesbezüglich gibt.

Ich verwende den Begriff „magischer Realismus“ meistens in Anbetracht dessen, dass ich mich mit den genaueren Unterteilungen nicht sonderlich auskenne, eher als grobe leicht schwammige Einordnung der „Realitätsebene“ auf der der jeweilige Film spielt, weil er diese glaube ich ganz gut an Leser oder andere Teilnehmer eines Gesprächs kommunizieren kann. Die meisten Menschen können sich unter diesem ja auch irgendwie recht abstrakten Konzept des magischen Realismus dann in etwa grob das Vorstellen, dass ich während des Schauens vom Film „gespürt“ habe (so zumindest meine Hoffnung).

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Absolut. Hier kommt es ein wenig an die Grenzen eine Art Übersetzbarkeit von Stilen und Strömungen zu leisten, besonders im Hintergrund des ontological turn. Vielleicht setzt sich ja Africanjujusim durch.

Ich freu mich einfach, dass er dir auch gefallen hat.

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Ich mich auch :slightly_smiling_face:.

Lloronas Fluch (2019)
Wenn die zuletzt geschauten J-Horrorfilme und deren US-Remakes gruseliger sind als so gut wie alles aus dem Conjuring-Universum. Dabei ist „Lloronas Fluch“ noch einer der besseren Vertreter und nicht ein kompletter Rohrkrepierer wie „The Nun“. Täuscht aber letztendlich auch nicht so wirklich darüber hinweg, dass die Conjuring-Filme überwiegend einfach nur stumpfe Jumpscare-Geisterbahnen statt atmosphärischer Horror sind.
5/10

Gut, dass ich nicht beim Steelbook auf Amazon zugegriffen habe, das heute in einer Rabatt-Aktion war, und mir erst nochmal per Netflix ein Bild von dem Film gemacht habe. Und damals bei der Erstsichtung wusste ich garnicht, dass der Film Teil des Conjuring-Universums war bis dann halt der Verweiß auf Annabelle kam.

Kann man einige der asiatischen Horrorfilme auf Netflix empfehlen, die meistens nur OmU sind? Schlagen da einige in eine ähnliche Kerbe wie „The Ring“ und „The Grudge“?

Zu Shin Godzilla:

Einer der drei Professoren, die keine Ahnung hatten was Godzilla war, war niemand anderer als Hayao Miyazaki persönlich. Da einer der ersten Arbeiten Annos der Feuergigant für Nausicae war, fand ich diesen Cameo wunderschön.

Und die Musik, als Godzilla seine ganze Kraft erweckte:

Fiel mir erst später auf, dass die Musik die Sichtweise Godzillas beschreibt und nicht die der Menschen …

Da ich den Anime geguckt habe und mehr sehen wollte gab es den dazugehörigen Film.

Cowboy Bebop: The Movie

Schöne Ergänzung zum Anime.
Im Wiki steht zwar das der Film zwischen Episode 22 und 23 spielt. Das hat aber keinen Unterschied gemacht den nach der Serie zu sehen.
Schöne Story mit dem Impfstoff.

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Ghost in the Shell 1995

Wow toller Film.
Da ich die Serie angucken wollte und ich dann nachlesen wollte ob noch etwas davor gehört habe ich diesen Film nachgeholt.
Ich freue mich bereits die Serie zu gucken und dann den nächsten Film zu sehen.
Ich habe die Realverflimung mit Scarlett Johansson bei Erscheinung gesehen. Aber wie erwartet ist der Anime Film eine andere Liga.

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Office Christmas Party (2016) 6/10

Ich mag die Schauspieler und ich hatte sehr viel Spaß mit diesem Party Streifen.

The Royal Tenenbaums (2001) 6/10

Puh. Es fällt mir bei diesem und auch bei Life Aquatic sehr schwer den besser zu bewerten. Wes Anderson hat einen interessanten Stil und schöne, schrullige Charaktere, die auch noch top besetzt sind. Aber die eigentlichen Filme von ihm gefallen mir immer nur streckenweise richtig gut (mit Ausnahme von Grand Budapest Hotel). Das Gesamtbild ist mir immer ein wenig zu sehr Kunstwerk.

Im Rausch der Sterne (2015) 6/10

Generischer Fallen-Star-Comes-Back Plot. Aber mit Bradley Cooper. Als Koch. MVP ist aber definitiv Sienna Miller!

The Life Aquatic with Steve Zissou (2004) 6-7/10

s.o.

Before Sunrise (1995) 9/10 <3

Wow. Der hat mich echt begeistert. Mehr dazu nach den beiden Fortsetzungen. Spoiler: Before Sunset war gestern (Montag) schon dran (8/10) und Before Midnight folgt heute. Wenn sich das Niveau auch bei Teil drei hält, kann ich die Einstufung der Before-Reihe als eine der besten Trilogien aller Zeiten endlich auch selber mitgehen.

Lustig, gerade den find ich am schwächsten von ihm. Ästhetisch und Visuell Top, das Puppenspiel-Scherenschnittartige an einen Höhepunkt geführt, aber der ist mir irgendwie einfach zu lustig, beinahe schon nur noch eine Wes Anderson Fratze, ein einziges Meme und nicht mehr so fein, wie die anderen.
Royal Tenenbaums muss ich mir mal wieder ansehen, der einzige Wes Anderson, den ich nur damals im Kino gesehen hab, da könnte ich die Erinnerung ruhig mal wieder auffrischen.

Ich verstehe, was du meinst. GBH trifft da einfach am ehesten meinen persönlichen Geschmack. Danach gefällt mir bisher Moonrise Kingdom am ehesten. Bottle Rocket, Darjeeling Limited und natürlich The French Dispatch stehen auch noch auf meiner Watchlist.

Ich habe mal vor kurzen ein paar Filme meiner Sammlund nachgeholt.

Unter dem Motto habe ich mir dann diverse Kriegsfilme zur Gemüte geführt:

  • Zero Dark Thirty
  • Dunkirk
  • Flags of our Fathers
  • Tödliches Kommando
  • Jarhead
  • Jarhead 2

Also zu den ersten 3 Filmen kann ich eine klare Guckempfehlung abgeben, wobei es sicherlich keine unbekannten Geheimtipps in diesem Genre sind. Insbesondere Zero Dark Thirty fand ich wirklich gut, was auch daran lag das ich so wenig über den Film im Vorfeld wusste.

Bei Jarhead muss man in der richtigen Stimmung sein, da ja eigentlich wenig mit einem Kriegsfilm zu tun hat, aber diese dröge Langeweile zeigt eigentlich den heutigen modernen Krieg.

Bei Tödliches Kommando und Jarhead 2 war ich dagegen weniger begeistert. Ich finde das Verhalten der Personen so dermaßen wenig nachvollziehbar, das ich mich wenig mit der Story anfreunden konnte.

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A White, White Day (2019) von Hlynur Pálmason

Bisher verlief mein Filmjahr, was Erstsichtungen angeht, eher enttäuschend. Doch hat mich, gestern bei Amazon Prime Video gesehen, A White, White Day besonders im Nachwirken beeindruckt.

Der Film ist eine zunächst sehr ruhig erzählte, fein beobachtete Geschichte über Verlust und Trauer, verbunden mit einer schwelenden Wut, die loszubrechen droht. Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die Beziehung vom Protagonisten Ingimundur mit seiner Enkelin Salka, welche von Ingvar Eggert Sigurðsson und Ída Mekkín Hlynsdóttir fantastisch verkörpert werden; besonders Ída liefert für ihr Alter eine überragende Leistung ab.

Dazu kommt eine stilsichere Kameraarbeit (Maria von Hausswolff) mit teilweise poetischen Bildern, welche die Gefühlswelt von Ingimundur verdeutlichen, sowie ein präzises Editing, das genau weiß. wann eine Szene abrupt beendet oder auch mal länger stehen gelassen wird, und eine sehr passende musikalische Untermalung.

Insgesamt ist A White, White Day eine wirklich positive Überraschung, bei der es mich u. a. aufgrund der Bildgewalt sehr ärgert, den Film nicht im Kino gesehen zu haben. Zudem steht Pálmasons Debütlangfilm Winter Brothers nun auf jeden Fall auf meiner Watchlist; könnte der Start einer äußerst interessanten Filmografie sein.

4/5

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Du gegen die Wildnis - Der Film (Interaktiver Netflix-Film mit Bear Grylls)(2021)
Nach der interaktiven Serie schickt Netflix nun Survival-Experte Bear Grylls auf Mission in und um ein südafrikanisches Wildreservat. das ist insgesamt wieder ganz unterhaltsam gestaltet worden, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Wahl der Optionen offensichtlicher waren als noch bei der Serie. Denn im Gegensatz zu dort fiel es hier relativ einfach meistens die richtigen Entscheidungen zu treffen, so, dass Bear durch meine Wahl kaum in Schwierigkeiten geraten war. Da hatte ich in der Serie schon öfter daneben gegriffen.

Verpiss dich Schneewittchen

Gott war das schrecklich. :simonugh: Lieb ja Josefine Preuß und nachdem ich am Anfang noch Toni aus 4 Blocks gesehen habe, dachte ich mir vllt wird’s ok. Leider war es aber einfach eine Katastrophe. Kein bisschen lustig, alles total dumm und schlecht gemacht und jeder ach so witzige Möchtegernpromi darf mal sein Gesicht in die Kamera halten. Nee das war mal reine Zeitverschwendung :rage:

2/10 eigentlich 0/10, aber Josefine ist mir 2 Punkte wert :woman_shrugging: