Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Gibt wohl einige, die in dieser Traumwelt leben. :joy:

Anhand solcher Verteilungen sieht man immer die Fanboys und die Hater, die sich beide nicht an die Gaußkurve halten :smiley:

Finde beim Snyder Cut gilt so das Sonic-Phänomen. Glaube viele sehen ihn wegen dem Desaster der Kinofassung als etwas besseres als er wirklich ist.
Aber kann auch sein, dass sie ihn tatsächlich mögen, gibt ja viele die auf Superheldenfilme abfahren. Bin auch absolut kein MCU-Fan.

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Bei einigen Plattformen hatte der Film letzte Woche schon tausende Höchst- und Niedrigstwertungen, obwohl den Film selbst die Presse noch nicht gesehen hatte.

Es gibt auf IMDB Reviews in denen einfach steht. I didn’t watch this crap, but I’ll give 0

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Mir gefällt der Snyder Cut wirklich gut muss ich sagen. Ich fand schon die Kinoversion ok, klar nicht wirklich toll, aber bei weitem nicht so schlimm wie er von den meisten empfunden wurde.
Zack Snyders Justice League hat für viele Themen einfach mehr Zeit, klar bei 4 Stunden Laufzeit. Das betrifft eigentlich fast alle Charaktere die in dem Film vorhanden sind, allen voran aber natürlich Cyborg, aber auch Wonder Woman und die Amazonen profitieren von dem Film ziemlich. Insgesamt wird auch viel besser erklärt was beim ersten mal als die Erde eingenommen werden sollte passiert ist und damit profitiert natürlich auch Darkseid der eigentlich jetzt erst wirklich im Film stattfindet im Vergleich zur Kinoversion.
Und eigentlich ist es auch schade, das der Film jetzt kommt und nicht die erste Version war, da ja vermutlich nichts mehr aus den Handlungen wird, die hier schon angestoßen werden (oder von Batman v Superman wieder aufgegriffen werden). Ein J’onn J’onzz Auftritt der bestimmt keine Auswirkungen mehr haben wird, die Sache mit „Lois ist der Schlüssel“ und dann natürlich noch die Szene ganz am Ende mit den Multiversen. Generell auch Darkseid der natürlich jetzt noch eine Rechnung offen hat.

Aber ist natürlich nicht alles super, übertrieben Zeitlupen (ist aber halt Snyder) oder diese, auf HBO Max hieß es „ancient lamentation music“ Theme das immer mal wieder aufkam war echt nix. Oder die von Ede auch angesprochene Hot Dog Szene mit Flash.

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Die Hot Dog Szene war wirklich sehr schäbig.

Und auch

dass am Ende quasi der „Twist“ ist, dass die Träume und Visionen aus einer alternativen Zeitlinie stammen, war okay, aber besonders bei dem Dialog mit Joker fühlt man das, was ich mit „für Fanservice reingeklatscht“ meine. Nochmal schön den „Boy Wonder“ angesprochen, oder auch in der Erzählung der ersten Schlacht einen Green Lantern drin,

damit paar Leute schreien „Oh! There‘s this thing I know!“, obwohl es zu nichts weiter dient. Irgendwie sehr bitterer Beigeschmack.

Klar kann man sagen, dass das vielleicht ja mal alles zu irgendwas hinführen sollte und weitere Filme anteasern musste, aber das ist ja schon wieder das Grundproblem, was viele solche Franchise-Filme haben, dass auf Zwang immer noch irgendwelche Bezüge und Teases reingehämmert werden müssen. Kann man halt auch besser und schlechter verpacken. Oder besser einfach nicht machen.

So, meine zeitliche Planung ist mal wieder für den Arsch, da ich ja vor dem Snyder Cut nochmal die relevanten Filme sehen wollte, es aber noch nicht geschafft habe.

Wonder Woman war ja vor Kurzem vor WW84 nochmal dran, gerade eben dann

Man of Steel

Ich habe Man of Steel jetzt schon ein paar Jährchen nicht gesehen, muss aber sagen, dass die Efekte im Gegensatz zu vielen artverwandten Filmen der Zeit sehr sehr gut gealtert sind.

Ein großes Plus ist nach wie vor der Cast. Ich kenne die Filme mit Christopher Reeve, ich kenne Superman Returns und auch einige Serien, noch nie hat ein Schauspieler auf die Rolle des Superman aber so gut gepasst wie Henry Cavill hier. Dazu hat er eine tolle Chemie mit Amy Adams.
In den Rollen seiner Eltern hat man mit Costner, Crowe und Lane auch alles richtig gemacht und Michael Shannon und Antje Traue sind starke Antagonisten.
Christopher Meloni, Lawrence Fishburne, Harry Lennix - top.

Zum Ende hin wurde es leider ein wenig zu sehr Bombastfeuerwerk, ohne das ein Film dieser Art aber wohl leider auch kaum auskommen kann und in dem Snyder die Drachenszene aus Sucker Punch nochmal aufleben lässt.

Ansonsten ist Man of Steel nach wie vor eine hervorragende Einführung in die Welt des größten Superhelden des Universums und vor Allem ein mehr als unterhaltsamer Film.

4/5

So dann morgen die Ultimate Edition von Batman v Superman, bei dem die 30 Minuten zusätzlich dem Film sehr gut tun sollen und ich bisher nur die Kinoversion kenne und dann folgt der Snyder Cut. Bin gerade etwas angefixt, vor Allem auch weil viele Leute, auf deren Meinung ich etwas gebe den Cut recht gut finden.

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Wie siehts mit Antagonisten aus? Hat man da ein bisschen was retten können? Steppenwolf in der Kinofassung war ja etwas vom schlechtesten und plattesten das man je gesehen hat. Und habe jetzt auch schon gehört, dass Darksider praktisch nochmal das gleiche ist… was dann bei einem 4-stündigen Film definitiv nicht mehr entschuldbar wäre.

Aber ehrlich, 4 Stunden Zack Snyder stelle ich mir verdammt anstrengend vor. Ich glaube, wenn ich mir den Film mal anschaue, dann vermutlich in zwei Sitzungen…

Malcom & Marie (auf Netflix)

Ermüdendes Drama über… ja, über was genau? Ging es jetzt um eine komplett toxische Beziehung oder doch nur um unerwünschte Filmkritik am Regisseur? Zendaya und Washington machen ihren Job (vor allem Zendaya) dafür trotzdem richtig gut.

I care a lot

Was für ein nerviger und anstrengender Film! Arrrrrgh. Es ist ja wirklich mal schön einen Film zu sehen, in dem es keinen klaren Bösewicht gibt (obwohl man schon sehr dazu gedrängt wird, auf der Seite von Rosamund Pike zu stehen). Am Ende wollte ich einfach nur das Peter Dinklage sie umbringt. :smiley: Der Charakter von Rosamund Pike war einfach zu… glatt. Kann alles, weiß alles, outsmarted einfach jeden im Raum, überlebt 5 Minuten in ihrem Auto…unter Wasser. Da wurde mir dann auch einmal zu oft die „starke Frau“-Karte gespielt. Hey, voll gern - aber dann lass doch trotzdem einen realistischen Charakter übrig.

Captive State (auf Netflix)

Der „Aliens herrschen über die Menschheit“-Film hat eigentlich eine ganz nette Idee. Aber der Film kann mit nichts so wirklich überzeugen. Ich sag mal, die ersten 15 Minuten und die letzten 10 Minuten sind ganz cool, aber dazwischen ist der Film sehr zäh und langweilig. Es passiert im Grunde die ganze Zeit nichts. Die Rollen bekommen auch leider nicht genug Fleisch und Tiefe, dass sie mich wirklich interessieren würden und was das „Rätselraten“ (wer steht auf welcher Seite) etwas angeheizt hätte. So war die ganze Sache doch arg offensichtlich.

Schön fand ich es, dass man nah bei den Figuren bleibt und „das große Ganze“ nicht wirklich mitbekommt. Da muss im Film eben nicht direkt und sofort die ganze Menschheit gerettet werden.

Das Aliendesign war eigentlich ganz cool, nur sie die Aliens für den Film nur Platzhalter. Da hätte man auch China oder Haiti oder Island sagen können, die die Erde unterjocht haben. Auch die Motivation ist schon sehr langweilig und dient nur als Mittel zum Zweck.


Am Ende würde ich mir eher mal wieder so einen Film wie Arrival oder District 9 wünschen, in denen „Firstcontact“ anders erzählt wird.


Insgesamt war ich mit den letzten Filmen nicht so wirklich zufrieden. :smiley: Ich hoffe, ich lande mal wieder einen Glücksgriff.

In dem Moment hat der Film mich auch endgültig verloren und ich hab nur noch drauf gewartet, dass er aufhört. :smile:

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Steppenwolf sieht wie gesagt viel besser aus, also das CGI und das Design sind besser. Er hat mehr Szenen, in denen seine Motivation klar wird und seine Beziehung zu Darkseid (der übrigens nur

wenns hochkommt 5

Minuten Screentime hat und

NICHT der neue Main Villain des Films ist, sondern für das Sequel angeteasert wäre und einfach nur paar Dialoge zwischen ihm und Steppenwolf stattfinden, aus denen klar wird warum er im nächsten Film dann dran wäre.

Trotz der Szenen bleiben die Antagonisten aber beide weiterhin einfach nur Aliens, die Planeten zerstören wollen.

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Vielleicht nochmal zur Einordnung:

Man of Steel: 1,5/5
Batman v Superman: 3/5
Suicide Squad: 0,5/5
Wonder Woman: 2,5/5
Shazam: 3,5/5

Aquaman, Birds of Prey und WW1984 nicht gesehen.

Also gebt auf meine Meinung nicht so viel, wenn ihr wie @Morissa das DCEU bisher sowieso besser fandet.
Ich finde das DCEU spannender als das MCU, weil es mehr Risiken eingeht und mehr Dinge versucht. Leider finde ich viele der Filme bisher nicht so richtig gut bis sehr schwach, aber bin trotzdem schon wieder sehr von The Suicide Squad angefixt.

News of the World

Hat man mal den wunderbaren Film „Systemsprenger“ mit Helena Zengel gesehen, lässt Netflix einen nicht in Ruhe, bis man auch „News of the World“ angeklickt hat - einen Film von Regisseur Paul Greengrass. Hier sieht man neben Helena Zengel den weißbärtigen Tom Hanks in der Hauptrolle und bekommt in der Vorschau einen atmosphärischen und actionreichen Film versprochen. Die beiden ziehen im Jahr 1870 zusammen durch Texas und sind verschiedenen Gefahren ausgesetzt, denn das indigene Mädchen muss von dem alten Zeitungsvorleser nach Hause gebracht werden und die Zeiten sind rau und hart, da der Wilde Westen langsam aber sicher zu Ende geht, was den frei lebenden Gesetzlosen so gar nicht passt. Leider ist „News of the World“ aber ein Spätwestern-Drama geworden, das zwei Stunden lang nicht so richtig Halt findet und keinerlei Spannung aufbauen kann.

Helena Zengel spielt an der Seite des erfahrenen Tom Hanks relativ flach, was aber mehr am Drehbuch liegt als an ihrer schauspielerischen Leistung. In der ersten Filmhälfte darf sie nämlich nur kreischen und schreien (das kennt sie ja bereits aus „Systemsprenger“) und gegen Ende darf sie das traurige Mädchen sein, das stumm danebensitzt und an ihre Familie denkt. Tom Hanks spielt einen Mann ohne jegliche Ecken und Kanten und vollführt daher seine Rolle sichtbar mühelos. Ein Bisschen verschmitzt grinsen, mit runzeliger Stirn aus der Zeitung vorlesen, das kleine Mädchen beschützen und sich eine Schießerei liefern. Große Fragen gab es zum Drehbuch wohl nicht.

Das schnell merkbare Problem von „News of the World“ ist, dass dieser Film schlichtweg langweilig ist. Die Geschichte rund um den Zeitungsvorleser und das indigene Mädchen verläuft nach einem klassisch-gewohnten Prinzip, die Inszenierung ist lahm, zwischendurch kommt das Pacing zum Erliegen und das Ende ist unfassbar vorhersehbar. Dieser Film plätschert vor sich hin, hat stellenweise furchtbare CGI-Szenen, kann nicht mal mit seiner Inszenierung des Wilden Westens überzeugen (alle Schauspieler*Innen haben gerade weiße Zähne, sprechen ohne jeglichen Slang und overacten) und fühlt sich dadurch wie ein zäher Kaugummi an.

Am Ende fragt man sich, für wen dieser Film gemacht wurde. Western-Fans werden von der Inszenierung abgeschreckt, Fans von Helena-Zengel schauen leicht enttäuscht in die Röhre und unter den Tom-Hanks-Filmen ist das auch einer der Schwächeren. „News of the World“ ist Sonntagabend-Unterhaltung, wenn man währendessen pünktlich um 21 Uhr einschlafen möchte, ohne hinterher verärgert zu sein, eine toll präsentierte Geschichte oder coole Western-Action verpasst zu haben.

Ford v Ferrari (Rewatch)

Ein Film, der auch beim dritten Anschauen noch eine Menge Spaß macht. Er ist bildgewaltig, Matt Damon und Christian Bale haben zusammen eine tolle Chemie, der Film hat neben den nervenaufreibenden Rennfahrten immer wieder leichtfüßige und witzige Momente und wirkt am Ende sehr rund. Hier und da mag ich es immer noch nicht, wie unnötig stark amerikanisch er sich zeigt, indem er die Italiener lächerlich darstellt und wie drüber das Schauspiel bei den ganzen Ford-Bossen ist, aber was soll’s.

One Cut of the Dead

Habe ich jetzt endlich nachgeholt. Der Film hat Spaß gemacht und er wird in der zweiten Hälfte immer sympathischer, doch sobald der Kniff bekannt ist, weiß man, was in den nächsten 45 Minuten kommt. Stellenweise ist mir das Ganze auch ein wenig zu overacted, aber irgendwie verzeiht man es dem Film dann doch, weil er sich traut, seine Idee so mutig umzusetzen. Kann man sich defnitiv mal anschauen.

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Der Twist ist ja nicht das Geile an dem Film, sondern dass man grade in den letzten 20 Minuten sieht, wie genau es zu allem kommt und DAS ist so nice

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Ich habe auch nicht gesagt, dass der Kniff das Tolle an dem Film ist. :wink:

Ich meinte damit, dass ich nach der ersten Hälfte ziemlich genau wusste, was mich nun erwartet und fand’s dann schön zu sehen, wie alles zusammengekommen ist. Nur der Reiz war ja dann natürlich weg. Ist aber auf jeden Fall ein mutiger und sympathischer Ansatz.

Ich finde gerade das Mimenspiel von Zengel in dem Film sehr ausdrucksstark.
Aber ja das betrachtet jeder halt anders.

Mortal Kombat - Die Reise beginnt (1995)
Mit diesem Quatsch verbindet mich eine Kindheitserinnerung. Weiß noch, dass mein damaliger Kumpel den hatte und ich den auch unbedingt haben wollte. Als er dann in Urlaub war und meine Familie sich in der Zeit um das Haus der Familie meines Kumpels kümmern sollte habe ich wie blöd nach dem VHS-Tape gesucht, es aber nirgends gefunden. Aus heutiger Sicht hätte sich das auch definitiv nicht gelohnt. Denn zu sehen bekommt man in diesem Mischmasch aus Zeichentrick und Animationsgulasch lediglich die Anreise von Liu Kang, Sonya Blade und Johnny Cage zur Insel bis zum Turnierbeginn. Ind er Zeit darf Rayden mal wieder den Erklärbär spielen und erzählt u.a. von vegangenen Kämpfen zwischen Scorpion und Sub-Zero, Shang Tsung und einem Mönch, Goro und seinem Bruder sowie Goro und Kung Lao, die allesamt computeranimiert dargestellt werden, was aus heutiger Sicht einfach affig ausschaut. Die Zeichentrick-Sequenzen sind aber auch nicht wirklich besser.
2/10

Ich bin da voll auf der Seite von @Yabai_Yatsu. Im Vergleich zu Systemsprenger ist ihre Rolle klein gehalten. Sie spielt gut aber kann sich gar nicht voll entfalten.

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Ich stelle es mir für sie aber auch unheimlich herausfordernd vor. 12 Jahre alt, hat bisher nur in Deutschland gedreht, geht ganz normal zur Schule, dann auf einmal ein Sensationserfolg mit Systemsprenger, mehrere Nominierungen und nur wenige Monate später fliegt sie zum ersten Mal in die USA und darf bei einem großen Set an der Seite von Tom Hanks schauspielen. Das ist schon irgendwie irre für sie. Das Drehbuch hält sie leider klein, aber die ganze Erfahrung war für Helena sicherlich ein großer Schritt nach vorn.

M - Eine Stadt sucht einen Mörder

auf Prime

Ich fand den Film wegen drei Punkten etwas Mühselig, die aber auch alle auf das Alter des Films zurückzuführen sind. Dennoch möchte ich sie nicht unerwähnt lassen.

  1. Das fehlen von Musik. Der Film ist halt sehr ruhig. Besonders wenn mal keiner spricht.
  2. Sehr zurückhaltende Hintergrundgeräusche. Abseits der Stimmen hört man kaum Geräusche. Was besonders seltsam wirkt, wenn man große Massen auf der Straße sieht oder es mal eine Verfolgung gibt, man aber nichts hört außer dem Filmknistern.
  3. Überschwängliche Gestiken. Weiß nicht, ob das was mit dem kürzlichen Wechsel von Stummfilm zu Tonfilm zu tun hat. Aber die meiste Schauspieler fuchteln doch ziemlich herum

Abseits von diesen Punkten, die aber eben gewöhnungsbedürftig sind, ist es aber ein gelungener Film rund um einen Kindsmörder mit einem packenden Finale. Sehenswert, wenn einen die knapp 90 Jahre alter nicht stören.

3,5/5

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Ma Rainey’s Black Bottom:
Was man bei dem Film auf jeden Fall loben kann sind die extrem starken Schauspielerischen Leistungen. Vor allem Chadwick Boseman macht eine hervorragende Falle! Der Mann scheint ziemlich in der Rolle zu versinken, zu einem Grade das ich ihn gar nicht wieder erkannt hatte. Wirklich starke Sache, und zeigt, was die Filmwelt mit ihm verloren hat. Und seine Oskarnomination ist auf jeden Fall verdient, auch wenn ich befürchte, dass man sich da dann wieder für Jahre anhören muss, dass er sie nur erhalten hat, weil er halt verstorben ist.

Das Problem das ich mit dem Film habe ist die Inszenierung. Zum einen wusste ich nichts von dem Film oder der Geschichte, aber nach etwa einer Halben Stunde fing ich an mir zu denken: „Hm… ok, der Film fühlt sich extrem so an, als sei es eigentlich ein Theaterstück“.
Und als ich danach nachschauen ging stellte sich heraus, dass das genau der Fall ist: Ist eine Adaption eines Theaterstückes… und man merkt es halt wirklich. Ist schwierig genau zu sagen, woran es liegt, dass es so offensichtlich war. Ich denke es ist die Kombination aus sehr reduzierter Anzahl Locations, wenig Spektakel und primär Leute welche rumstehen und miteinander reden. Ausserdem die Art wie viele der Dialoge oft in lange Monologe der einzelnen Charaktere überlaufen.
Ehrlich gesagt erinnerte mich der Film extrem an den Film „Fences“, der vor ein Paar Jahren rausgekommen ist. Ähnlicher Stil, auch sehr deutlich eine Verfilmung eines Theaters, auch ein Period-Drama, zum Thema der Lebenserfahrung und Kultur der Afroamerikaner in der USA, der vor allem durch die tollen Schauspielern auffällt.
Ich mag die Geschichte eigentlich, und die Charaktere sind sehr gut geschrieben. Aber das Medium ist in diesem Fall nicht sehr gut genutzt worden.

Ich finde auch, dass dem Film der nötige emotionale Bogen fehlt. Ist schwierig hier konkreter zu werden, ohne dass ich irgendwas spoile, aber im Prinzip endet der Film mit einer emotionalen Eskalation für einen der Charaktere innerhalb seiner Entwicklung… nur kommt die ein bisschen aus dem Nichts. Nicht, weil der Text des Filmes nicht darauf hinbaut, aber weil der Rythmus und der Ton des Filmes das nicht tut. Die Art der Eskalation zu der es kommt ist etwas, was tonlich aufgebaut werden muss. Dass die Spannung im Film und die Drehzahl immer höher schlägt, bis es dann zum Knall kommt. Aber dieser Film fehlt einfach völlig der Spannungsbogen. Im Prinzip passieren einfach ein Paar Sachen, wodurch man die Charaktere kennenlernt, und dann zum Schluss passiert nochmals was, welches den emotionalen und spannungstechnischen Höhepunkt ist, aber dieser Höhepunkt kommt aus einer völlig flach verlaufenden Spannungskurve. Weswegen das Finale mich emotional nicht abholen konnte.

Ich muss jetzt hier doch noch sagen, dass ich den Film keinesfalls schlecht fand.
Ich war nie wirklich gelangweilt und die Schauspieler sowie die gut geschriebenen Charakteren helfen dabei, durch den Film zu tragen. Aber es ist ein Film der zeigt, warum unterschiedliche Medien unterschiedliche Stärken hat. Diese Story könnte man sicher als guten Film umsetzen, aber dann muss man mehr machen als nur das Bühnenstück auf eine Filmleihnwand zu bringen.

Fazit: Gute Charaktere und tolle Schauspieler. Aber ohne den nötigen Zug in der Präsentation.

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