Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Ich dachte, ich hätte mich emotional gut genug gewappnet, aber der Film hat es echt in sich und lässt einem absolut keine Zeit mal durchzuatmen. Etwas, was die kleine Protagonistin (Chapeau an Helena Zengel) ja auch zu keinem Zeitpunkt hat

Edit: Was ich sehr gut fand: Wir waren in einer Sondervorstellung in einem Kleinstadtkino und da diese Vorstellung letzte Woche schon komplett ausgebucht war, wurde sogleich ein zweiter Saal geöffnet, der auch innerhalb weniger Stunden ausgebucht war, sodass der Film ins reguläre Programm aufgenommen wird.
In den Sälen waren übrigens gefühlt 90% vom Publikum nur Pädagogen :grin:

Wir haben den auch in der PV nur mit Pädagogen gesehen und die sagten danach: passt. Und geht noch schlimmer.

Und das mit dem Durchatmen sehe ich auch so. Jedes Mal, wenn sie auch nur den Hauch einer Normalität erleben darf, wird ihr das wieder von außen her ruiniert. Is echt schon bitter.

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Jup, bei mir und meinen Kollegen wurden so einige Erinnerungen wach. Ganz so extrem habe ich es selbst noch nicht erlebt, aber was so einige Kollegen erzählen…

Edit: Man leidet so dermaßen mit ihr mit, man will dass es ihr gut geht, dass sich ihr Wunsch nach Liebe und Geborgenheit bei der Mama oder bei jemand Anderem erfüllt und trotzdem weiß man, dass das nicht klappen wird.
Ich hatte zwischendurch aber auch nicht nur Angst um sie, sondern regelrecht Angst vor ihr. Die Szene mit dem Baby von Micha oder generell alle Szenen im Haus ihres Schulbegleiters, da schlug mir das Herz bis zum Hals.
Da wird man im Grunde Teil des Systems, weil man selbst irgendwann froh ist, das Kind wieder abzugeben. Und das ist das eigentlich Fatale

Schön zu hören. Habe nämlich eine gegensätzliche Erfahrung gemacht. Liegt sicher daran, dass es keine Sondervorstellung war, aber wir waren ganz alleine im Kino (noch innerhalb der 1. Woche).

Das deprimierende an dem Film ist, dass Benni super engagierte und emotional investierte Menschen wie Frau Bafane (übrigens mein heimlicher Star im Film), den Schulbegleiter oder auch die Pflegemutter in ihrer Umgebung hat - und es trotzdem nicht reicht. Macht den Film sehr realistisch, aber eben auch sehr bedrückend.

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Gehört für mich mittlerweile zu den Besten Filmreihen überhaupt. Hatte den dritten Teil am Freitag nach dem Bluray Kauf zum zweiten Mal geguckt. Und mir hat er immer noch genau so viel Spaß wie im Kino gemacht.

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Ja, was auch daran liegt, dass man in diesem Bereich auch versuchen muss, sich nicht komplett aufzuopfern, ansonsten ist man selbst auch sehr schnell körperlich wie seelisch am Ende. Das ist immer ein Drahtseilakt
Ein Kind wie Benny braucht Nähe und Sicherheit, eine konstante Bezugsperson, die ihr Tag und Nacht zur Seite steht. Im Grunde eben Mutter und Vater. Etwas, was Jugendamtsmitarbeiter (was auch ne geschönte Version des Films ist, denn diese Mitarbeiter haben in der Regel mehr als nur den einen einzigen Fall), Erzieher, Begleiter usw. so nicht leisten können.

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Auf welchen Film bezogen ?
Gibt sehr viele 70mm Filme wo das extrem was bringt.

Joker ist meiner Meinung nach kein so Fall.

Bei der Dir angesprochenen Szene wollte ich fast nicht mehr hinsehen. Zerrissen zwischen Sympathie für das Mädchen und “was, wenn es mein Kind wäre”.

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War auf Joker bezogen.

Generell hoffe ich ja Lawrence von Arabien iwann auf 70mm zu sehen :blush:

Soeben: Die Goonies

Die Goonies hab ich gerade zum ersten Mal mir angeschaut, auf Amazon Prime.
Davor habe ich jedoch schon etliche Filme gesehen, die durch den 80-Trend stark von den Goonies geprägt sind, wie The Good Boys, ES Teil 1 oder halt Stranger Things. Bei denen fand ich die Gruppendynamik schöner. Die Goonys würd ich jetzt in erster Linie als einen Abenteuer Film ansehen (Mit Piratenschiff), nur leider bevorzuge ich da eher eine gute Gruppendynamik. Daher 3/5 auf Letterboxd.

Naja, die anderen Sachen die du gesehen hast sind halt auch über 35 später produziert worden. Es ist also schwierig einen Film wie die Goonies heute das erste Mal zu sehen, wenn man die Möglichkeiten von damals in Betracht zieht.
Ich finde bei den Goonies ist die Gruppendynamik viel viel ausgeprägter als in deinen Beispielen und sie wurde doch nicht umsonst als Beispiel für eben diese in den letzten 30 Jahren genommen. Aber 3/5 geht ja noch.

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Ich würde ja gerne den Film mit den Augen eines 8 Jährigen zu dessen Veröffentlichungszeit sehen, jedoch bin ich erst 1992 geboren worden.

La Flor

Was ein Ritt. :smile:
Ein Film, 14 Stunden, 6 Episoden verteilt auf 8 Teile. Das Kino hat die über drei aufeinanderfolgende Tage verteilt gezeigt.

Die sechs Episoden haben inhaltlich keinen Zusammenhang, das verbindende Element sind nur die vier Hauptdarstellerinnen, die in jeder Episode außer der fünften auftreten.

Die erste Episode ist als Horror-B-Movie aufgemacht, Ep. 2 ein Melodram, Ep. 3 ein Agentenfilm, Ep. 4 eine Art Mystery-Ding, Ep. 5 ein (fast) tonloser Schwarzweiß-Film, Ep. 6 eine Fluchtgeschichte. Dabei hat der Regisseur das Ganze so aufgestellt: Ep. 1-4 haben einen Anfang aber kein Ende, Ep. 5 hat sowohl Anfang als auch Ende, Ep. 6 hat keinen Anfang, aber ein Ende.

Das ganze lief in Originalsprache (hauptsächlich Spanisch, aber auch Französisch) mit Untertiteln.

Was den Film mMn am stärksten charakterisiert, sind teilweise seeeehr lange Einstellungen, oft untermalt von seeehr langen Textpassagen aus dem Off gesprochen. Könnte man als Kunst auffassen, wenn die Texte inhaltlich nicht so … banal gewesen wären. :sweat_smile:
Man kann das nicht mal auf eine ungelenke Übersetzung der Untertitel zurückführen, da die das Gesagte ob der Simplizität recht genau wiedergeben, wenn auch für mich zu oft mit ziemlichen Rechtschreibschnitzern. ^^

Am besten gefallen hat mir die zweite Episode. Da geht es um ein Sängerpaar, das sich getrennt hat, aber so ganz ist die Sache noch nicht geklärt. Das war richtig gut gespielt, vor allem das Finale war sehr intensiv. Dummerweise gibt es einen ziemlich seltsamen und mMn unnötigen Sidestory über einen Skorpionkult. :ugly: Das zieht die Episode für mich leider etwas runter, es wirkt einfach wie ein Fremdkörper.

Insgesamt war „La Flor“ auf jeden Fall eine Erfahrung. Vlt. keine, die ich noch einmal machen möchte (evtl. einzelne Episoden), aber ich finde schon, dass es sich gelohnt hat. :slight_smile:

EDIT: Ha, gefunden: Meine Lieblingsszene aus Episode 2:

Ist ohne Zusammenhang vlt. nicht sehr spektakulär, aber im Kontext der Story fand ich das sehr stark umgesetzt.

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Das klingt furchtbar prätentiös. :smile:

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Hm, fand ich jetzt nicht. :thinking:

Im Genre „Schaut wie geil ich bin und wie ich mir auf meinen Kunstfilm einen runterhole“ gibt es echt sehr viel schlimmere Vertreter. :grin:

Das Werk ist jetzt keines, das ich jemandem als Film empfehlen würde. Aber wer sich mit Film als Erzählmedium auseinandersetzen will, kann da schon mal reingucken. ^^

Naja, es ist unnötig lang, erzählt unnötig viele Geschichten die nichts miteinander zu tun haben, die Geschichten haben teils keinen Anfang oder Ende, es läuft in spanisch und französisch, lange Einstellungen. Das klingt für mich alles so nach Checkliste. :smile:

Aber wenn es dich unterhalten hat hat er ja alles richtig gemacht. :slight_smile:

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Dazu sei noch erwähnt, dass der Film aus Argentinien kommt. :smiley:

Battle Royal uncut
kann man sich ansehen … etwas makaber aber naja!

The Informer (Kinostart 17.01.2020) als Sneak Preview
…hatte etwas anderes erwartet …aber top Film sehr sehenswert!!!

Endlich wurde das mal verfilmt, hab ich noch die Maxi-CD von :gunnar:

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A Bittersweet Life

Unbedingt anschauen…
Mehr kann ich gar nicht sagen im Moment.

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