Dann hast du Star Wars nie gehasst geliebt.
Ja, ist es, hat Tarantino als Hauptinspiration angegeben. Merkt man dann auch an vielen Details, aber natürlich auch an der Grundthematik.
The Thing erst kurz vorher noch mal gesehen, die Klasse erreicht H8 nicht.
Das stimmt sogar^^
Ich finde die Filme ganz cool, aber das wars dann auch schon
Umso beeindruckender, dass du ihnen dann noch so viel abgewinnen kannst. Auch die OT ist ja an vielen Stellen stark gealtert und ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass Leute mit den alten Filmen ohne Nostalgiebrille nicht mehr viel anfangen können.
Ein wenig Nostalgie spielt da bei mir auch rein. Ich kenn die ja seit meiner Kindheit.
Klar, ein paar Sachen sind echt gealtert, aber genau so gibt es noch einiges, das immer noch gut aussieht.
Ich glaube, der harte Cut muss irgendwo Ende der 60er/Anfang der 70er gewesen sein.
Flme vor dieser Schwelle sind in der Regel heute ohne Nostalgiebrille nur in seltenen Fällen einem modernen Publikum empfehlbar, während gute Filme, die nach dieser Schwelle entstanden sind, auch heute noch wunderbar funktionieren können (mit Einschränkungen wie andere Art des Soundtracks, Pacing usw.).
Nachtrag: Ich rede nicht unbedingt von Tricktechnik/Spezialeffekten, das ist etwas, worüber sich noch relativ leicht hinwegsehen lässt, denke ich.
Auch das Setting setzt da große Einschränkungen. Allem voran Sci-Fi, die altern optisch einfach am schlechtesten finde ich. Auch, wenn ich vieles alte Zeugs gerne gucke, so ist es nicht.
Ist sehr gut möglich. Lawrence von Arabien, Spartacus, beide aus den frühen 60ern - kann ich mir vorstellen, dass ich mir die heute noch gut mit meiner Tochter ansehen kann.
Nachdem wir am Wochenende Teil 1 und 2 aus der neuen Planet der Affen Trilogie gesehen haben, hab ich spaßeshalber das Original reingeworfen und ein bisschen rumgespult. Wenn man den Film vorher nicht gesehen hat, funktioniert der glaub ich heute nur noch als Kuriosität oder als Meilenstein der Marke „schau mal, so wurde das früher gelöst“.
Nachtrag: Ähnliches gilt für die Hammer-Filme oder die 30er Universal-Horror, mit Lugosi und Karloff usw. - klar, absolute Klassiker und Hardcore-Cineasten wählen die in ihre Top 10, aber die halten einfach einem „normalen“ Publikum heute nicht mehr wirklich stand.
Saw III:
Der Teil mit dem es anfing mit der Serie bergab zu gehen.
Die ersten zwei Teile halte ich wirklich für gelungen. Den dritten leider überhaupt nicht.
Der Film ist einfach viel zu lange. Und den hätte man so einfach kürzen können. Die letzte halbe Stunde ist einfach ein „Twist“ nach dem anderen, welche aber alle nur so halbgar sind und nicht annähernd an die Twists der ersten beiden Filme rankommen.
Der Rest dieser Schlussphase besteht vor allem aus einer Menge Gelabere von Jigsaw selber. Und hier muss ich einfach etwas festlegen, was den Machern offenbar entgangen ist: Jigsaws „Philosophie“ ist völlig oberflächlich und lächerlich. Nicht ernst zu nehmen. Er ist einfach ein psychopathischer Mörder, und damit hat es sich. Ja, all diese Filme geben dem Mörder diese Philosophie, wo es dargestellt wird, als habe er sich da wirklich etwas überlegt, aber die anderen Filme haben nicht allzuviel Zeit damit vertrödelt, weil… nun, weil es einfach ein bisschen Schwachsinn ist. Der Gedankengang von John ist nicht tief, ist nicht komplex, und muss darum weder mit der Ernsthaftigkeit noch mit dem Zeitaufwand behandelt werden, mit dem er in diesem Film behandelt wird.
Aber sowieso weiss der Film nicht genau, wie seine Zeit zu füllen. In dem Film passiert EINE MENGE… und dann doch irgendwie nichts so wirklich. Der Film fängt mit gleich zwei ausgefeilten Fallen an, welche null Zusammenhang mit dem Rest des Filmes haben. Bis der „Film“ wirklich anfängt geht es also eine ganze Weile. Und wenn er dann anfängt, hat er einfach zu viele Charaktere, und keinen Fokus. Um welchen Charakter sollte man sich kümmern? Um die Ärztin? Nun… ok, sie funktioniert noch am ehesten als die Protagonistin, aber sie ist einfach viel zu platt und langweilig und hat viel zu wenig Screentime um wirklich als emotionaler Anker zu dienen. Der trauernde Vater? Ehrlich, der Typ ist mir sowas von egal. Er ist moralisch ein ziemliches Monster (jaja, man will es auf sein Trauma schieben, aber sorry… das funktionierte so gar nicht, und er wirkte einfach nur wie ein unmoralisches Arsch) und seine ganze Rolle ist einfach in einen Raum zu kommen, mit seinem Schicksal zu hadern, dann zu einem Schlüssel zu rennen und dann verwundert sein, dass das ganze Hadern üble Konsequenzen hat.
Oder sollte man sich um Amanda und Jigsaw kümmern?
…
Ahm. Nein. Zwei Psychopatische Mörder. Für die habe ich null Sympathie und all die Momente wo man versucht sie zu „vermenschlichen“ kommen einfach nur als lachhaft rüber.
Wie gesagt, es ist viel los in dem Film, aber dennoch schaute ich mir das Spektakel die ganze Zeit eher passiv an.
Die einzigen Momente, wo in mir etwas ausgelöst wurde sind, Wunder, Oh Wunder, die Fallenszenen. Was diese Filme so gut machen ist der Dreck, der Rost, der Blut und die Gedärme. Das alles sieht widerlich und brutal und grässlich aus, und deswegen schaut man sich diese Filme an: Um sich zu grausen.
Oder sagen wir, deswegen schaut man sich diese Filme ab diesem Teil an. Die beiden Filme zuvor hatten doch noch mehr zu bieten, dieser Film aber nicht mehr wirklich. Weswegen es etwas ein Problem ist, dass man mit dem kreativen und brutalen Fallen etwa eine Halbe Stunde vor Schluss schon fertig hat, und dann nur noch den „Plot“ zu Ende bringt, der ja ziemlich hohl ist.
Fazit: Viele Charaktere, viel Gore und Innereien, viele Twists… und dennoch ein ziemlich leerer Film. Der Film müsste entweder smarter sein, oder aber mehr Fokus rein auf den blutigen Fanservice legen.
Ich finde ja Hateful 8 richtig stark. Besonders die erste Hälfte.
Sehr cleverer Film, imo - wie sich die Figurenkonstellationen hier zueinander Aufbauen und verhalten.
The Thing wurde ja auch schon erwähnt, ich hatte damals auch den Eindruck, dass da auch noch sein Reservoir Dogs irgendwo drin steckt, nur feiner geschrieben.
Auch krass diese Bilder. Natürlich geht das schon in einen Kinofetischbereich, wie bei Tarantino eh immer, aber diese Objektive, die in der Filmhistorie eigentlich nur bei großen, Filmen wie Ben Hur eingesetzt worden sind, die auch eine Weite erzählen, fand ich diese Bilder (und das Format) derart speziell und interessant, in einem Kammerspiel eingesetzt, dass zwar von seiner Größe und Grittyness durchaus an Leone erinnert, aber eben nur im engen Raum stattfindet.
Hatte einen sehr spannenden Effekt auf mich. Sehr bewusste Setzung.
Ich bin auch jemand, der mit Once Upon mehr anfangen kann, als die meisten hier, hab ich den Eindruck.
Ich glaube Jackie Brown halte ich aber wahrscheinlich immer noch für den besten Tarantino.
Der streitet sich bei mir die Poleposition immer mit Kill Bill Vol. 1.
Aber keiner von Tarantinos Filmen hat für mich diesen Charme einer „gemütlichen Eskalation“ wie Jackie Brown. In das Setting könnte ich mich einfach reinlegen, am besten ganz gechillt neben Robert DeNiro und Bridget Fonda.
Wie hübsch ist diese Beschreibung bitte? Ein Herz von mir dafür!
Der Film hat mich in der zweiten Hälfte verloren, die erste hat extrem Lust auf mehr gemacht. Ich hatte hinterher das Gefühl, Tarantino wusste nicht mehr wirklich, wie er eine 1-Location-Geschichte (wie Reservoir Dogs) ein zweites Mal erzählen soll.
Hab H8 nur einmal im Kino gesehen und hatte mich als Westernliebhaber sehr drauf gefreut. Allerdings hat der Film für mich auch nicht richtig gezündet. Die Kutschfahrt mochte ich noch gern, aber das Kammerspiel hat für mich nicht so gut funktioniert. Irgendwie kamen mir die Leute auch alle eher verkleidet als echt vor. Dazu Tim Roth, der einfach völlig gestelzt und überzogen versucht hat Christoph Waltz zu imitieren.
Klar, es gab auch gute Momente und Dialoge, aber so richtig gepackt hat es mich leider nicht. Und das Ende war überraschend aber trotzdem irgendwie nicht so der Hit.
Mary Shelley’s Frankenstein (1994)
Insgesamt recht gute Verfilmung mit ein paar Abstrichen. De Niro überzeugt für mich als Monster eher wenig. Es ist halt De Niro mit Narben-Make Up, mehr irgendwie nicht. Und dann gibt’s ein paar Facepalm-Szenen. Vor allem wenn Branagh mit nackten Oberkörper (why?) sich über dem Container einen abzappelt und anschließend Schleim-Wrestling mit De Niro macht. Inszenatorisch ansonsten aber gut gemacht, kommt in Sachen Verfilmung solcher Stoffe aber nicht an Coppolas Dracula heran,
7/10
Film: Arrival (2016)
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Amy Adams, Jeremy Renner, Forest Whitaker
gesehen übers: Sky Ticket
Was für ein toller Film, einer meiner Lieblingsfilme, der letzten Dekade. Eine Mischung aus “Independence Day (1996)“ und „Close Encounters of the Third Kind (1977)“ nur besser. Auch wenn ich beide Filme auch auf Ihre Art mag. Trotzdem finde ich „Arrival“ Origineller, Klüger und Durchdachter. Im Gegensatz zu Christopher Nolans „Tenet (2020)“ gibt Denis Villeneuve dem Zuschauer die Chance auf das Warum? Wieso? Weshalb? zu kommen. Vielleicht nicht beim ersten gucken. Aber evtl. beim zweiten Mal schon. Ich war schon im Kino begeistern. Beim Rewatchen achten man dann naturgemäß auf andere Dinge. Deswegen sind mir Dinge aufgefallen, die ich entweder beim First Watch nicht gesehen oder nicht für bedeutsam angesehen habe.
Der Film ist auch visuell und akustisch eine absolute Wucht.
Man erfährt am Anfang recht wenig, … man beobachten erst mal nur Dr. Louise Banks (Amy Adams), wie Sie mitbekommt, dass irgendwas Weltbewegendes passiert ist. Nur durch die Reaktionen der Leute oder durch die meist im Hintergrund laufenden TV oder Radiosondersendung, ahnt man was los ist. Es dauert dann auch ne Weile bis auch wir Zuschauer eine visuelle Bestätigung erhalten… Ufos sind auf der Erde gelandet.
By the Way, was haben die Aliens bloß immer mit Montana. Vor fünf Jahren diese hier und in 42 Jahren die Vulkanier. Ich weiß ja auch nicht.
Ich mag auch total Dr. Louise Banks Reaktion auf die Geschehnisse, würde absolut genauso reagieren. Ruhig bleiben und den Leuten erstmal beim Durchdrehen zusehen.
Die will jetzt auch nicht Spoilern, aber zur Sicherheit
Im Grunde dreht sich alles um die „Sapir-Whorf-Hypothesen“. Ganz vereinfacht (so wie ich das verstanden habe) geht es darum, dass man ein neu erlernte Sprache auch irgendwann träumt und das jede Sprache ein eigenes Denkmuster im Gehirn hinterlässt. Wie so eine Art Fingerabdruck.
Ich bin sicher kein Sprachentalent, aber es gibt Menschen, den es leichter fällt, neue Sprachen zu erlernen. „Arrival“ nimmt das Sprachtalent Dr. Louise Banks und die genannte Hypothese und ergründet die extremste Möglichkeit. Kommunikation mit Aliens. Darüber hinaus stellt der Film, auch unsere Daseins Frage zur Diskussion.
Im Film arbeiten mehrere Staaten zusammen an Antworten und Lösungen… bis es ernst wird. Ab dem Zeitpunkt denken die Staaten und Menschen erstmal nur an sich. Das gezeigte Weltbild, welches sich auch in der aktuellen Corona Pandemie wiederspiegelt.
Ich finde auch absolut lächerlich, dass eine Amy Adams für Ihre grandiose Leistung, nicht einmal für die Oscars nominiert wurde. Auch wenn auch Sie vermutlich gegen Emma Stone (Lala Land) verloren hätte, trotzdem nominiert die Academy lieber zum hundertsten Mal Meryl Streep. schulterzuck. Man muss sich fragen, was eine Amy Adams schauspielerisch noch leisten muss, um einen Oscar zu gewinnen. Das gleiche gilt eigentlich auch für eine Scarlett Johannson.
Wie dem auch, ein absolut grandioser Film.
5/5 Sterne
Und ich dachte das bin nur ich.
Heißt der nicht Denis, oder täusche ich mich gerade?
Die sind zusammen?
Ja sicher Jeremy Renner heißt Jeremy Adams, weil er vor Jahren Amy Adams geheiratet hat. Sie haben einen gemeinsamen Sohn… Daniel. Der eigenliche Regisseur von Arrival.
Vielleicht habe ich auch nur auf Copy/Paste verzichtet. Was offensichtlich keine gute idee war ;=)