Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Und natürlich mit dem besten Schauspieler aller Zeiten.

Ich denke, Du meinst McQueen, aber Hoffman ist auch richtig gut.

Ja, der ist natürlich auch gut, aber hier ist selbstverständlich Steve McQueen gemeint.

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Army of the Dead

Das Bemerkenswerteste an diesem Film ist, wie es Zack Snyder geschafft hat, diesen dünnen B-Movie-Plot auf sagenhafte 2,5 Stunden auszuwalzen. Moment, höre ich da die ersten schreiben, seit wann braucht ein Zombie-Slasher eine ordentliche Handlung? Stimmt, braucht er nicht wirklich, wenn er denn andere Qualitäten zu bieten hat. Eine interessante Idee, die er konsequent verfolgt, gute Charaktere mit Chemie untereinander, besonders gewalttätige oder saftige Inszenierung. Das alles hat Army of the Dead aber leider nicht.

Dieser Film ist eine zähe Aneinanderreihung von Szenen, Tropes und erwartbaren Wendungen, die einfach so vorkommen, weil sie es eben müssen, sich aber zu keinem Zeitpunkt wie ein kohärenter Film anfühlen. Dabei stecken in der Handlung schon ein paar interessante Ansätze und Fragestellung, die aber leider nie weiter vertieft oder einfach mit einem wortwörtlichen Schulterzucken der Protagonisten abgetan werden. Stattdessen geht’s auf ins nächste 0815-Actionsetpiece, in dem die maximal dümmlichen Entscheidungen aller Beteiligten zum nächsten mau inszenierten, austauschbaren CGI-Overkillscharmützel münden. Und so geht das immer weiter, bis plötzlich die emotionale Nagelkeule und das lächerlich lang ausgespielte Outro das Ende des Films verkünden. Und dann sitzt man da und fragt sich, was denn nun aus der anfänglich so interessanten Prämisse geworden ist.

Denn das ist das paradoxe an diesem Film und an so einigen heutzutage. Sie gehen ewig lange, haben aber trotzdem keine Zeit. Keine Zeit für eine Charakteretablierung oder gar -entwicklung (letztere werden gern mündlich zum besten geben oder finden gleich komplett offscreen statt), keine Zeit um eine Chemie zwischen den Charakteren zu entwickeln, keine Zeit um auch nur einen der unzähligen Plotpoints zu vertiefen. Stattdessen geht die Zeit für das Anschneiden möglichst vieler Konflikte drauf (Zombies, schlaue Zombies, Heist, Vater-Tochter-Beziehung, Liebesgeschichte, evil Corporation, Flüchtlinge (?), hab ich was vergessen?) und für überladene Emotionalität. Verdammt, selbst für die Emotionen der Zombies gehen in Army of the Dead locker 15 Minuten drauf.

Unterm Strich muss ich daher leider sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin, dass sich auch Army of the Dead in die Reihe der typischen Netflix-Filme einreiht, die mit ordentlich Budget hochwertig produziert und mit großen Namen gepusht werden, ein paar nette Ideen und Schauwerte bieten, am Ende aber nur blutleere Durchschnittsware mit ziemlich schlechtem Drehbuch sind.

3/10

Und noch eine persönliche Bemerkung am Rande: vielleicht sollte ich mich in Zukunft mehr auf Filme von vor 2000 konzentrieren, denn mir geht dieses ganze CGI-Gelöt mittlerweile so dermaßen auf die Nerven. Dabei geht’s mir nicht mal unbedingt um die blurry Hintergründe, weil es in den meisten Szenen halt einfach außer einer grünen Wand keine Hintergründe mehr gibt. Aber die Details machen mich fertig. Okay, ich hab gelesen, dass die Szenen mit Tig Notaro erst nachgedreht wurden, aber der fucking Zigarrenrauch war CGI. Genauso wie der Feuerlöscher. Das war nämlich der gleiche Rauch wie bei der Zigarre. Vielleicht ist es mein Fluch, dass ich solche Dinge sehe, aber so macht mir auch die blutigste Fleischfetzenszene keinen Spaß mehr.

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Blade Runner: Final Cut

Hab den Film jetzt bestimmt schon zum dritten Mal gesehen und irgendwie werd ick nicht warm mit dem Streifen.
Mir gefällt diese Welt und das Setting,die Story um die Blade Runner und die Replikanten,der Film sieht immer noch fantastisch aus und auch der Soundtrack ist klasse.
Aber am Ende lassen mich die ganzen Charaktere einfach nur kalt.Keine Ahnung,ob es an der Besetzung liegt (die mir eigentlich gefällt),oder ob es dann doch eher an den blassen Figuren liegt.
Ick will den Film wirklich mögen,aber es fällt mir echt schwer.:sweat_smile:

Blade Runner 2049 gefällt mir da glaube deutlich besser.
Wird dann am Wochenende auch noch mal geguckt,damit ick diese Meinung bestätigen kann.

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Zustimmung.

Nachdem ich den auch gesehen habe, habe ich wieder ein bisschen Angst um „Red Notice“. Auf den freue ich mich prinzipiell, aber das ist jetzt ein bisschen gedämpfter.

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Auf Sky auch verfügbar :slight_smile:

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La La Land

Eines Vorweg: Ich bin kein großer Fan von Musicals.
Das war es auch schon.
5/10

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Oh je, kommen immer mehr Reviews rein (Filmgorillas z.B.) und da hast Du wohl Recht, das war nichts. Schade. :frowning:

Special Actors (2019)
von Shinichiro Ueda

Kazuto möchte Schauspieler werden, es gibt nur ein Problem: Immer wenn er nervös wird, fällt er in Ohnmacht. Widerwillig fängt er bei einer Agentur für ganz spezielle Schauspielaufträge an—ihr neuester Auftrag: Eine Kundin möchte ihre Schwester aus den Fängen einer Sekte befreien, dazu schleust die Agentur ein Team in die Sekte ein, die sich als neue Mitglieder ausgeben sollen…

Vom Ansatz her also ähnlich wie Alps benutzt der Film auch ein Mittel, für das ich eine Schwäche hab: Film-Figuren proben eine Realität-im-Film-Situation, die sie dann ausspielen. Ueda schafft es damit—wie schon in One Cut of the Dead—wieder eine wahnsinnige Leichtfüßigkeit, Aufrichtigkeit, Positivität und letztlich Spaß über die komplette Laufzeit aufrecht zu erhalten. Einfach ein echter Gute-Laune-Streifen.

8/10

Taking Lives (2004)
Sollte eher „Taking Livetime“ heißen und ich wundere mich nicht, warum der noch nicht auf Blu-ray erschienen ist. Wollte mir den seit 'ner gefühlten Ewigkeit nochmal anschauen, aber musste ständig dagegen ankämpfen nicht einzupennen, weshalb ich ihn dann auch irgendwann abgebrochen habe. Kannte die Story eh noch grob. Wer der Killer ist sieht selbst 'n Blinder, nur halt die ermittlenden Polizisten und die FBI-Profilerin nicht. Kiefer Sutherland ist hier dann auch mehr als verschwendet und war wohl nur dabei, damit man von dessen damaligem „24“-Hype melken konnte. Und bis ich die Jolie nackt sehen konnte, so lange wollte ich dann auch nicht mehr warten. Gibt andere Filme, wo sie ihre Reize besser auspielt. Die Filme sind dann aber leider mindestens genauso langweilig hust Original Sin hust.
2/10

Ich habe mir gestern zwei Filme im Rahmen des Japanischen Filmfestival Nippon Connection angeschaut.

Extraneous Matter - Complete Edition (2021) von Ken’ichi Ugana

In mehreren Episoden (ich glaube, es waren ursprünglich vier Kurzfilme, die nun zusammengefügt wurden) spielen oktopusartige Aliens eine Rolle. Mal hocken sie bei einem sexuell frustrierten Paar im Schrank und verwöhnen Menschen mit Tentakelsex, mal entwickeln sie sich zu einer Art Kumpel, mit dem Menschen vor der Polizei flüchten.
Hat nette Ideen, das "Monster"design und das zwei drei mal eingesetzte CGI sind wirklich wirklich schlecht, aber ich kann dem Film nicht wirklich böse sein. Es ist trashig, aber mit Herz.
2/5

Wonderful Paradise (2020) von Masashi Yamamoto

Ein Mann und seine Kinder sind im Begriff, aus einem großen schönen Haus auszuziehen, da es aufgrund von Schulden nicht mehr leistbar ist. Seine Ehefrau ist mit einem anderen zusammen und er hat offenbar viel Geld verzockt. Am Tag des finalen Auszugs ist die Tochter mal wieder genervt von ihrem Vater und lädt per Twitter „die Welt“ zu einer Hausparty ein. Während der Vater noch Stress mit dem Umzugsunternehmen hat, tauchen nach und nach immer mehr Leute auf, die zur Party wollen und im Laufe der Zeit dreht der Film komplett an der Japano-Weird-Shit-Schraube.

Anfangs fühlt sich der Film noch wie eine recht normale Familiengeschichte mit leicht verschrobenen Charakteren und wunderschönen melancholischen Bildern an, doch wenn sich mal ein Kind in einen sprechenden Stock verwandelt, Tote einfach wieder aufstehen und weitermachen oder die Bollywood-Beerdigung reinkickt, sind wir noch gar nicht über die Hälfte des Films hinaus und es wird einfach alles egal.
Herrlich.

4,5/5 und absolute Empfehlung für alle Freunde des völligen Irrsinns im japanischen Stil.

@LeSchroeck ich weiß nicht, ob ihr diese Woche bei Kino+ das Festival besprechen wollt, aber falls du ihn nicht schon gesehen hast: schau ihn dir an, ich glaube, du wirst ihn auch sehr mögen. ^^

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Wonderful Paradise ist schon fest auf der Liste eingetragen. Werden das Festival auch morgen erwähnen. Und ich hoffe, ich komme dazu auch die Filme zu schauen, die ich mir vorgenommen habe.

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Ich hab bei der Nippon Connection bislang zwei Filmge gesehen:

It’s a Summerfilm / サマーフィルムにのって

und

Red Post on Escher Street von Sono Sion

Und der war so gut! Ich bin ja eh Fan von Sono, aber dieser hier ist noch mal etwas besonderes. Gedreht im Rahmen eines vom Regisseur durchgeführten Workshops mit kompletter Amateurcast, die auch im Film einen Film mit Amateurcast drehen soll.
Überraschend für Sono, es kam wenig Sex und ich glaube gar keine Nacktheit vor - was aber irgendwie auch mal richtig erfrischend war bei ihm :ugly:

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Unter anderem die beiden hab ich mir vorhin auch noch auf die Liste gepackt bzw den Sono auch schon ausgeliehen. :smiley: könnte noch ne teure Woche werden^^

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Ja, ich hab außer Red Post das Comedies-Paket geliehen, und noch mindestens einen anderen auf der Liste, den ich dann aber erst später leihe, damit ich die noch länger gucken kann. Find es auch gut, dass man noch Sonntag leihen kann, und dann die fünf Tage Zeit hat.

Hmmm… gute Taktik. :smiley:
Ich hatte mich ja „bewusst“ gegen son Bundle entschieden weil ich mir dachte, ich würd eh nur die beiden Filme da oben gucken wollen, aber nun… es werden immer mehr. :ugly:

Spider Far From Home
Nette Rom Com mit Euro Trip Vibes, wo der Actionteil zwischendurch stört. Beim nächsten mal einfach nur Peter Parker und MJ ohne Bösewichte und man hat einen richtig guten Film

3,5 von 5

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Zack Snyder´s
Justice League

Laufzeit: 242 Minuten, in Farbe aber 4:3 Bildformat, 2 Blu Rays

Anfangs dachte ich das 4:3 Format würde auf Dauer anstrengend sein, doch man vergisst es ganz schnell.
Inhaltlich hat sich der Film von der Urversion her stark verändert.
Durch die lange Laufzeit bekommt endlich jeder Charakter Tiefe und Glaubwürdigkeit. Auch die Aufteilung des Films in einzelne Kapitel fand ich gut.

Alles in allem finde ich den Film nun viel besser und er reiht sich nahtlos in die Snyder Vorgänger ein, bildet einen würdigen Abschluss.

Was mir nicht gefallen hat war der Epilog. Da kam noch soviel Kram und Theatralik, den hätte es nicht gebraucht. Auch war dieser etwas wirr, da so viele Szenen aneinander gereiht wurden und in beinahe jeder ist Batman dabei. Aber der Grund dafür erklärt sich, sobald der Abspann beginnt. Und da bekam ich Gänsehaut, da ich dann darüber nachdachte, worum es menschlich und emotional in dem Film eigentlich geht.

Weiß man eigentlich wie viele Millionen und neu gedrehte Szenen hier reingepumt wurden?
Ich kann mir kaum vorstellen, das in der Rohfassung schon all diese Szenen und Sequenzen am Start waren. Nagut, vielleicht schaue ich mir dazu einfach das Special an.

Nach dem grauenhaften „Army of the Dead“ ein richtig starker Film vom Regisseur in diesem Jahr. Unglaublich was Gerüchte, Fan-Forderungen und Memes auslösen können. Wer kann nun sagen, ob in der Zukunft nicht auch andere, missglückte Filme (Green Lantern) einfach neu veröffentlicht werden?

Army of Dead

Ja puh, wo soll ich anfangen? Etwa einem denkenden Zombie, auf einem Zombiepferd? Oder einem Zombietiger? Der by the way noch das beste und coolste am Film war.

Der einzige Charakter die mir gefallen hat, war die Coyotin, der Rest war ja echt naja mittelmäßig. Wobei mich Schweighöfer gar nicht wirklich gestört hat oder so, er war halt da und ja das wars.

Die Geschichte war dann doch sehr langweilig, austauschbar und super belanglos.

Immerhin gab es schön viel Blut.

Fazit: 2/5 kann man sich ansehen, man darf nur nichts erwarten.

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