Sailor Moon Eternal (Part 1 & 2), 2021
Chiaki Kon
Es ist tatsächlich etwas schwierig diese zwei Filme zu bewerten, weil sie unmittelbar auf die Serie Crystal aufbauen. Und da steht für mich echt die Frage im Raum: Was hat sich Netflix dabei gedacht?
Sailor Moon ist so groß wie One Piece. Es ist echt ne große Nummer und da eignen sich diese Filme zum „Einstieg“ leider überhaupt nicht. Und das ist echt schade. Super schade, denn diese Fan-Base existiert einfach nicht ohne Grund, im Namen des Mondes.
Es gibt so vieles, weshalb Sailor Moon etwas besonderes ist. Es ist Humor, es ist Aktion, es ist Charakterentwicklung. Die Aktion und den Humor bekommen wir bei Part 1&2, wobei hier klar der Unterschied zwischen der Animeserie in den 90er und der Neuauflage beachtet werden sollte. Die Anime Version der 90er hat einfach einen unvergleichlichen Humor, Charme, Musik und Atmosphäre und steht für sich. Die Neuauflage Crystal hält sich enger an die Manga-Vorlage, die ich selbst nur in Auszügen kenne und die stehen im Grunde ebenfalls für sich. Ich bin mit den Handlungen beim Manga und Crystal grob vertraut und so konnte ich der Handlung in Eternal soweit auch folgen. Für Fans und Kenner_Innen also kein Problem. - Bei Crystal bin ich am Anfang etwas raus gewesen, da der Stil und die 3D Animationen für mich nicht den gewünschten Charme hatten, um weiter dran zu bleiben, dass hat sich aber wiederum im Laufe von Crystal auch geändert, wo wir also bei dem Punkt angelangt sind, wo wir sind: Zwei Filme die eigentlich Teil der Serie sind.
Hier muss ich sagen: Part 1 ist etwas schwach, denn gerade von der Charakterentwicklung oder Tiefe haben wir nur stellenweise etwas. Punkten kann Part 1 mit dem Stil, Überraschungen und den Effekten. Aber leider, muss man sich hier ehrlich sagen: Der Aufbau als Film funktioniert nicht so gut. - Oder viel mehr: nicht so gut, wie er könnte. Gerade im Vergleich zu den Sailor Moon Filmen, wirkt das hier wie eine Aneinanderreihung von Folgen, wie Erzähltempo, Handlungsaufbau und Spannungsbogen. Der leidet etwas unter diesem Konzept, dass man nicht etwas mehr aus den 80 Min gemacht hat. In Part 2 kommen wir dann so richtig Fahrt, Aufrtitt der Outer Senshis, den Sailorkriegerinnen des äußeren Sonnensystems. Und an der Stelle kommen wir ins Schwärmen!
Das deutsche Drehbuch hat in der Übersetzung leider ein paar Schwächen - so konsequent ist man leider nicht zwischen Deutsch, Englisch und der japanischen Vorlage („Peitsche der Liebe“, mein Highlight). Die Synchronstimmen sind in Ordnung und orientieren sich ebenso mehr an der japanischen Vorlage. Sie hätten für mein Empfinden kontrastreicher sein können, aber es war nicht so eine Vollkatastrophe wie bei der Neuauflage von Dragonball.
Als Teil der Serie sind die Filme gut. Für sich, ohne das man mit diesen Kosmos vertraut ist, wird es wohl niemanden überzeugen. Als Fan bekommt man Sailor Moon und man kann absolut Spaß haben. Mir hat unsere Watchparty Spaß gemacht!
Die Abstriche kann man hinnehmen, aber mein Herz und das Stückchen Nostalgie, bleibt bei der 90er Anime-Serie und das wofür Sailor Moon steht. Für eine Neuauflage wünschen wir uns im Ideal eigentlich ne Mischung aus allem: Den Stilmix aus 90er+Crystal, den Humor der 90er, die Story des Mangas, die Effekte von Crystal (ohne 3D Verwandlung) und ich pack noch die Atmosphäre von Ghost in Shell obendrauf, wir haben hier nämlich Science Fiction, Mystik und Potential für Jump Scares.
Es ist und bleibt Kult und es macht Spaß!