Don’t look up (Kino)
Eine Doktorandin entdeckt eines Nachts zufällig einen Asteroiden. Leider befindet er sich auf Kollisionskurs mit der Erde. Sie und ihr Doktorvater ziehen daraufhin los, die Präsidentin der USA zu unterrichten. Das läuft nicht wie erwartet, und da die beiden es nicht hinnehmen wollen, dass die Regierung erst mal nichts tun will, gehen sie an die Öffentlichkeit.
Der Film ist böse. Der Film ist schön. Der Film ist traurig. Der Film ist konsequent.
Er ist ein bitterböser Kommentar auf den aktuellen Wahnsinn, was Medien, Social Media, das US-amerikanische Präsidentenamt, die Gesellschaft, Technikkonzernen, alternative Fakten und Wahrheit angeht.
Er ist schön in seinen positiven (optischen wie metaphorischen) Bildern, er glänzt durch seine Darsteller und versucht zumindest, in all dem Chaos und Irrsinn auch das Positive und Bejaenswerte am Menschsein aufzuzeigen.
Er ist traurig, denn er liefert keine neuen Erkenntnisse oder Lösungsansätze, wie dem Wahnsinn unserer Zeit beizukommen wäre. Die besten Absichten sorgen leider nicht dafür, dass die Menschheit gerettet werden kann, solange korrupte und/oder inkompetente Regierungen und gierige Konzerne mit Maniacs an der Spitze die Fäden ziehen.
Und er ist konsequent. Einerseits darin, dass eben alles vergebens ist, egal, was „die Guten“ versuchen. Und andererseits darin, wie welche Seite dargestellt wird. Das ist zwar sehr tendenziös und bietet dem Zuschauer wenig Spielraum, wo die Sympathien zu liegen haben, aber das wird von Anfang bis Ende durchgezogen.
Regie führte Adam McKay. In der gleichen Rolle verantwortete er bereits z.B. Anchorman, Die etwas anderen Cops, The Big Short und Vice, war aber auch als Produzent für viele Filme am Start, u.A. Booksmart. Wenn man die drei letztgenannten kennt, kann man in etwa erahnen, worauf man sich bei „Don’t look up“ einlässt. Völlig durchgeknallte Charaktere wie die Präsidentin (Meryl Streep), ihr Sohn (Jonah Hill), der Chef von „Bash“ (Mark Rylance), die Moderatoren (Cate Blanchett und Tyler Perry) auf der „dunklen“ Seite im Kontrast zu „den Guten“, bestehend aus u.A. Jennifer Lawrence, Leonardo DiCaprio, Timothée Chalamet. Und der Cast ist durch die Bank einfach grandios - naja, gut, bis auf einen: ich mag Jonah Hills Art zu spielen einfach nicht, das wird bei mir nix mehr.
Zum Glück beschränkt sich der Film bei ihm auf diese Art von Humordarstellung. Das tut dem Film sehr gut, mag er anderweitig auch noch so abgedreht sein. Jemand wie Steve Carell oder Will Ferrell in ihren typischen Rollen, wäre dann doch zu viel gewesen.
Leo und JLaw hab ich sehr gefeiert, zum einen, sie überhaupt mal wieder zu sehen, zum anderen, dass sie so abliefern. Außerdem verliebe ich mich ein bisschen in Timothée. Der hat echt grad nen Lauf und ich bin gespannt, was er noch so macht in Zukunft.
Auch wenn man im Endeffekt schon viele Kommentare auf die US-Gesellschaft und deren Auswüchse gesehen hat, lohnt sich Don’t look up mMn trotzdem, wenn man auf bösen Humor und überzogen-absurde Charaktere steht, die selbst für die aberwitzige Realität der Gegenwart überspitzt sind - und eine fantastische Darstellung jener durch die jeweiligen Schauspieler.