Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Adele und das Geheimnis des Pharaos (2010) von Luc Besson REWATCH

Mir geht es derzeit nicht gut, und wenn mein Gehirn nicht empfänglich für neuen Input ist, kehre ich in dieser Zeit oft zu Filmen zurück, die ich aus meiner Kindheit positiv in Erinnerung halte, um zu schauen, ob ich sie mit meiner heutigen filmischen Expertise und Erfahrung immer noch so gut finde.
„Adele und das Geheimnis des Pharaos“ ist ein französischer Fantasy-Abenteuerfilm von Luc Besson und adaptiert Band 1 und 4 der Adele-Blanc-sec-Comicreihe. Dass hier zwei Comics adaptiert werden, ist auch der wohl größte Schwachpunkt des Films: Im ersten Akt werden zwei Geschichten eingeführt, im zweiten Akt wird die eine pausiert und die andere zu Ende geführt, nur um im dritten Akt wieder die pausierte Geschichte zurückzuholen. Diese Dynamik erinnert an die ein oder andere ältere Asterix-Adaption und sorgt für eine extrem ungewöhnliche Dramaturgie.
Der Film hat keine Ahnung, für wen er sein möchte. Er enthält Slapstick-Witze, die wie für Kinder wirken, wird aber in anderen Szenen wieder unnötig brutal und enthält auch viele versteckte sexual puns (die teils so schlecht sind, dass mein damaliges Nichtverstehen als Kind dem Film gut getan haben muss).
Dennoch kann ich nicht ignorieren, welche Qualitäten der Film hat: Er wirkt die ganze Zeit hindurch total off, teils natürlich wegen der angesprochenen Dramaturgie, aber auch wegen der künstlichen Charaktere. Und ich muss sagen, Off-Dramaturgie und weird shit hat mich als Kind begeistert und begeistert mich auch heute immer noch. Der Film ist ein Paradebeispiel von „Was hab ich da eigentlich geschaut?“, es ist ganz fantastisch.
Die Protagonistin Adele Blanc-sec würden wohl viele als unsympathisch bezeichnen, aber ich finde genau diese Art macht sie lowkey kinda iconic, auch wenn es vermutlich für die meisten zu viel des Guten ist.
Wenn ihr auf abgedrehte Fantasy-Blockbuster, gemischt mit französischem Humor und einem hohen Grad Schnippischkeit steht, sowie es dem Film verzeihen könnt, dass er eine komplette all-over-the-place-Handlung und -Dramaturgie enthält und meistens nicht weiß, was er überhaupt sein will - go for it.
Der Film bleibt weiter in meinem Herzen als ein zu Unrecht etwas übersehener weird flick. Jetzt hab ich Bock, mal paar von den Comics zu lesen.

Review auf Letterboxd

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Es gibt noch Leute die sich Dinge in Bibliotheken leihen.

Gefällt mir! :slight_smile:

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ich leihe da sehr oft, weil die so viele Filme und Serien da haben und ich deswegen nicht extra weitere Streaming-Abos abschließen muss :smiley:

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Ja musst du. :smiley: Idi i smotri ist einfach uff, das ist Kino.

Ne joke, ich hass das zu sagen, jemand muss das und das, aber… so wie ich deinen Filmgeschmack kenn, leg ich es dir sehr nahe :simonhahaa:

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Nr. 11 // Tokyo Godfathers

Netflix
@supersudl

Ein schriller Transvestit, ein raubeiniger Grummler und eine quenglige Teenagerin (allesamt Obdachlos) finden an Heiligabend zwischen Müll ein Säugling. Zusammen machen sie sich nun auf die Suche nach der Mutter.

Das ist unterhaltsam erzählt und hat hier und da berührende Töne, ich muss aber sagen, dass er mich letztendlich leider noch nicht emotional gepackt hat. Aber bleibt trotzdem ein netter Anime.

3/5

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Wir können nicht anders

Nachdem ich mich über die App der ZDF Mediathek habe, hat sich das für den Film auch nicht gelohnt. Eigentlich haben wir den Film auch nur wegen Sophia Thomalla geguckt, aber war halt auch nen deutscher Fernsehfilm. Dorfleben wird hier durch den Kakao gezogen und mit ein bisschen Gewalt kombiniert. Story ist kompletter Quatsch ohne große Konsequenzen oder sehr viel Logik. Klar ist das alles nicht sehr ernst, aber trotzdem hab ich zumindest ein bisschen Logik erwartet. Schauspielerisch dann insgesamt auch eher so Hm.
Fazit: Das ärgern am Anfang hat sich nicht gelohnt.^^
4/10

Nr. 12 // Ist das Leben nicht schön?

Magenta TV

Klassiker von 1946. Erzählt wird hier die Geschichte von George Bailey, der alles dafür tut, damit eine Stadt nicht von Herrn Potter komplett übernommen wird. So trifft er im Laufe seines Lebens immer wieder Entscheidungen, die das ganze Leben dieser Stadt beeinflussen. Als nach einen Missgeschick er keine Hoffnung mehr sieht, und er sich umbringen will, kommt ein Engel vom Himmel gesandt, um ihm aufzuzeigen, wie es den Menschen um ihm herum ohne ihn ergangen wäre. Was nach heutigen erzählerischen Maßstäben die Ausgangslage des Filmes gewesen wäre, ist das bei diesem Film bereits der gesamte Inhalt. Heute wäre er vermutlich definitiv anders erzählt worden (z.B. durch eingestreute Rückblenden). Dadurch das der Film aber komplett chronologisch erzählt wird, hat er grade zu Beginn doch etwas seine Längen.

Trotzdem ist er wohl zurecht ein unvergessener Weihnachts-Klassiker.

3½/5

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Happiest Season

Ich schaue mir jetzt auch ein paar Filme an, die zur weihnachtlichen Zeit spielen. Da ist „Happiest Season“ - mit spannenden Cast - auch eher ein neues Werk. Abby (Kristen Stewart) und Harper (Mackenzie Stewart) sind ein Paar und es geht zu Weihnachten nach Hause zu Harpers Familie, wo Perfektionismus sehr gelebt wird. Problem, dass Harper ihrer Familie nicht erzählt hat, dass sie ihre Freundin ist. Vom Verlauf her jetzt eigentlich so, wie ich es erwartet hatte, also es passiert bei der Prämisse nichts Unerwartetes.

Aubrey Plaza hatte zwar nur eine Nebenrolle, aber immer wenn ich sie sehe, möchte ich mehr von Aubrey Plaza sehen. :smiley:

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Crank

War doch um einiges trashiger, als ich erwartet habe, aber vielleicht ist er auch nur schlecht gealtert :sweat_smile: Waren aber dennoch sehr spaßige 90 Minuten. Bin gespannt auf den zweiten Teil, den ich dann auch bald nachholen werde.

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Tatsächlich Liebe

Neben schöne Bescherung mein Lieblingsweihnachtsfilm. Liebe den einfach sehr und macht mir immer wieder Spaß.

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The Green Knight

Ich habe mich schon seit langer Zeit auf diesen Film gefreut. Ich bin ein großer Fan von A24 und stehe total auf Filme, die vor vielen Jahrhunderten spielen.

Leider ist dieser Film mal wieder ein „Style over Substance“ Film für mich. Die Bilder sind grandios, die Welt bietet Stoff für großartige Geschichten.

Leider wurde vergessen, neben den Bildern auch eine Geschichte zu erzählen, die mich auch nur in irgendeiner Weise emotional packt. Es wird viel geschwiegen, viel Landschaft gezeigt, viel hochtrabend geredet, aber die Figuren strahlen nichts aus.

Neben der künstlerischen Note sollte es auch immer noch darum gehen, dass Publikum mitzuziehen.

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Ne, das muss en Film find ich tatsächlich gar nicht unbedingt. Kommt halt immer drauf an, was man als Filmemacher will.
Es geht aber nicht immer darum, dem Puplikum einen Anknüpfunkspunkt zu liefern und das auf eine Reise mitzunehmen. Schon gar nicht es immer mitzuziehen.
Stoffe können sich genauso gut krazbürstig am Puplikum abarbeiten und dieses auf diese Art und Weise herausfordern.
Eine Dissonanz zwisschen Kinosessel und Leinwand schaffen, kann genauso Ziel sein.

Es ist schon klar, dass sich das Filme meistens zur Aufgabe machen, das Puplikum auf eine Reise mitzunehmen und einen durchführen wollen, aber ich finde wie gesagt nicht, dass das immer notwendig ist.

The Green Knight hab ich leider immer noch nicht gesehen und kann dazu übrigens nichts sagen

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“It’s not the job of the artist to give the audience what the audience wants. If the audience knew what they needed, then they wouldn’t be the audience. They would be the artists. It is the job of artists to give the audience what they need.”

― Alan Moore

Demnach war The Green Knight nicht das, was Du gebraucht hast. :smiley:

Nr. 13 // Der Polarexpress

Prime

Ein kleiner Junge (u.a. Tom Hanks) hegt Zweifel am Weihnachtsmann, welche auch nicht von seinem Vater (Tom Hanks) ausgeräumt werden können. Deswegen hält der Polarexpress vor seiner Tür, wo er vom Schaffner (Tom Hanks) gebeten wird, einzusteigen um sich auf den Weg zum Nordpol zu machen. Auf der Reise trifft er neben anderen Kindern auch auf einen Obdachlosen (Tom Hanks), der auf dem Dach mitfährt. Nach ein paar Gesprächen u.a. mit einer Puppe von Ebenezer Scrooge (Tom Hanks) und Abenteuern kommt der Zug letztendlich am Nordpol an, wo alle auf den Weihnachtsmann (Tom Hanks) treffen.

Der Film kann für ein jüngeres Publikum durchaus einer dieser magischen Filme sein, die einfach bezaubern. Das klappt teilweise auch noch als erwachsener. Kritikpunkte wären, dass die Optik leider doch etwas in die Jahre gekommen ist (Uncanny Valley) und der titelgebende Polarexpress leider nur die erste Hälfte des Films bestimmt. Die zweite Hälfte finden fast nur in dem uninteressanten Weihnachtsdorf statt.

3/5

Sicario (2015)

Habe den Film im Zuge einer Watchparty auf Twitch angeguckt. Wie erwartet war der Film spannend und spektakuläre da ich bereits positives über den Film gehört habe. Alleine die Spannende Passage auf der man beinah selber platzt bei der Ruhe. Aber wie heftig es sich anfühlt als in der Hauptfigur und mir als Zuschauer die Erkenntnis reift was wirklich alles passiert. Das Monopol eines Drogenhandels durch bzw. mithilfe der Konkurrenz den Drogenhandel zu spalten.

Men in Black (1997)

Ich habe ein paar Szenen aller drei Teile auf YouTube gesehen. Da wusste ich ok ich will den ersten Teil wieder angucken. Es war mir so eine Wonne den nach langer Zeit wieder anzugucken.
Durfte auch wieder feststellen was ich alles vergessen habe.
Aber auch so lustige und wunderschöne Szenen. Ob jetzt die Verfolgungsjagd, die Prüfung. Ach es sind so viele gute Sachen am laufenden Band. Einfach schön. Und dann noch mit einer Watchparty gemeinsam gucken.

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Nr. 14 // Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Prime

Dachte, ich schau mir mal diesen Klassiker an, der jedes Jahr x-mal gezeigt wird. Kannte ihn bisher nicht.

Joah. Ein Märchen halt. Im Prinzip Aschenputtel noch mal erzählt. Fands jetzt nicht besonders originell, dafür dass er wohl von so vielen so geliebt wird. Ich belasse weitere Schichtungen dann weiterhin meiner Schwester. Ich brauch ihn nicht noch mal gucken.

Ach so, der Inhalt: Unliebsame Tochter, schreckliche Stiefmutter, Prinz, verlorener Schuh, Hochzeit.

2½/5

The Last Duel gestern Abend in 4K bei Disney+

Puh, den musste ich erst mal einen Tag sacken lassen.

Erstmal vorab:
Ich habe einen Faible für Historien- und insbesondere Mittelalter Filme. Als ich den ersten Trailer von dem Film gesehen habe, war ich wirklich regelrecht abgeschreckt. Ridley Scott, der seine letzten Filme dieser Art (Robin Hood und Exodus) in den Sand gesetzt hat.
Dann auch noch Matt Damon als tapferer Ritter, der irgendwie ausschaut, als würde Tanzverbot bei New Kids Turbo mitspielen - ne das kann nix werden.

Dementsprechend habe ich den Gang ins Kino gemieden und mich gar nicht mehr mit dem Film beschäftigt - ein kapitaler Fehler.

Die absurd guten Reviews hier, haben mich dann doch aufhorchen lassen.

The Last Duel ist ein wirklich packender Film. Der Film ist wie es sich für diese Zeit gehört unerwartet dreckig und brutal. Die Handlung passt zwar auf ein halbes Blatt Papier, wie diese jedoch inszeniert wird, ist dafür umso erstaunlicher.

Die Idee, den Plott in drei verschiedene Perspektiven aufzuteilen, ist sensationell.

Spätestens, als die Schlüsselszene aus der Perspektive der Frau eingeleitet wurde, war klar: Hier werden keine halben Sachen gemacht. Man weiß genau was passiert, will es eigentlich nicht wieder sehen und man sieht die Szene nochmal, nur noch brutaler und gnadenloser

Fazit
Unglaublich packender Streifen. Tolle Szenen, ein (unerwartet) guter Cast. Hervorheben will ich insbesondere die Hauptdarstellerin Jodie Comer, die eine unglaubliche Präsenz ausstrahlt.

4,5/5

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Red Rocket (2021)
von Sean Baker

Ein tonal wirklich interessanter Film. Was recht schnell auffällt, ist, dass Red Rocket Sean Bakers bisher am deutlichsten in Richtung Comedy angelegter Film ist—und doch ist es keine klassische Komödie (obwohl er teilweise sogar Abstecher bis hin ins Klamaukige macht), dafür ist es nämlich auch wieder zu deutlich Milieustudie (wenn auch weniger ausgeprägt als in seinen vorherigen Filmen) und Charakterstudie.

Dieses tonale Duett spiegelt sich auch perfekt in Simon Rex’ Hauptfigur wieder, die es zugleich schafft, selbst Menschen, die ihn schon gut kennen—und natürlich wissen, dass er "full of shit " ist— (wie seine Noch-Ehefrau & ihre Mutter, bei denen er vorübergehend unterkommt) mit seinem Charme zu bequatschen und andererseits uns Zuschauer & nach und nach auch die anderen Figuren des Films mit seiner Rücksichts- & Skrupellosigkeit, mit der er Menschen ausnutzt, um wieder „nach oben“ zu kommen, vor den Kopf und abzustoßen.

All dies macht Red Rocket letztlich für ich zu einem sehr unterhaltsamen Mix aus Komödie und Drama mit einer interessanten, zwielichtigen & herausfordernden Hauptfigur.

8/10

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Can not be unseen.

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Aber die Musik :beanfeels:

Und es ist eins der Märchen was Aschenputtel origineller aufbricht als, es gibt ne Fee.

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