Äh. Ich bin dann mal nicht die Zielgruppe für diesen Film. Dabei ist dieser Film über Hape Kerkelings Pilgerreise tatsächlich eine bessere Version von Reese Witherspoons „Der große Trip - Wild“. Am Ende des Tages kommt „Ich bin dann mal weg“ aber nicht weg von platten Kalendersprüchen und einer ARD Fernsehfilm-Optik.
Fatman (Prime)
Um what? Soll das ein Actionfilm oder ein Weihnachtsfilm sein? Enttäuschtes Arschloch-Kind heuert einen Profikiller an, um den Weihnachtsmann zu killen. Wer die Paralleln zu „Lobo’s Paramillitary Christmas Special“ findet, darf die behalten. Und der Film ist einfach im kompletten Aufbau zu eigenartig. Soll das eine Konsumkritik sein, wenn sich sogar Santa ausverkauft? Oder eine Kritik an bösartigen Kindern? Oder ein Actionfilm? Der Film weiss einfach nicht, was der sein soll, aber es bezahlt immerhin die Miete. Und Mel Gibson wird in der deutschen Fassung von Joachim Tennstedt gesprochen, den ich sonst nur als Stimme von Michael Keaton kenne, was auch ziemlich irritierend ist. Egal.
Bad Boys for Life (Netflix)
Mein Filmgeschmack die letzten paar Tage war eben nicht besonders dolle, also kann man auch hiermit weitermachen. Die beiden neuen Regisseure geben sich echt Mühe, den typischen Bay-Flair einzufangen mit den Kameraschwenks und den Explosionen, aber das klappt nicht und dafür ist auch das Script mit zu vielen Haken und Ösen, die alten Filme waren da deutlich geradliniger. Der ganze Film wirkt damit irgendwie aus der Zeit gefallen, wie aus einer anderen Ära, die eigentlich vorbei ist.
OSS 117 - Liebesgrüße aus Afrika (Blu-Ray)
Hier fand ich auch die ersten beiden Teile einen Ticken besser, auch wenn der dritte nicht wirklich schlecht ist. Der wirkt nur „sauberer“ falls das irgendwie Sinn macht. Auf der anderen Seite ist das neuste Abenteuer von Hubert Bonisseur de La Bath aka OSS 117 wieder genauso voller satirischer Ignoranz wie schon die ersten beiden Filme, das macht gleich der Einstand klar und der Umstand, dass OSS 117 (zumindest in der deutschen Fassung) nach Afrika geschickt wird. Wie wir alle wissen ist Afrika nunmal ein Land und kein Kontinent!!! Na, auf jeden Fall hält der Film wieder ordentlich den Spiegel vor Themen wie Rassismus und Sexismus und das ist eigentlich nie verkehrt.
Ritter aus Leidenschaft
Hach ja…
Adhemar: And how would you beat him?
Fence: With a stick. While he slept.
Keine Ahnung, ob ich den die Tage noch abschließen werde. Aber ich habe den erst einmal nach rund einer dreiviertel Stunde abgebrochen. Dabei sind die Gags mit Ron eigentlich recht unterhaltsam und das in einer Baymax-Optik.
Aber! Was der Film an Social-Media-Verhalten, Konsumverhalten und im Bezug auf Mobbing zeigt, macht mich erst einmal echt stinksauer. Unser Protagonist Barney hat halt diesen neuen Bot nicht. Im Gegensatz zu den anderen Kindern. Und jedes Kind hat an der Schule eine eigene Ladestation für den scheiss Bot? Echt jetzt? Und dann laufen die Bots als MCU- oder Star Wars Figuren herum? Ganz toll, Disney. Als ob das nicht bei anderen CGI-Filmen der letzten Zeit schon genervt hätte. Aber dann kommt noch der Mobbing-Aspekt mit rein. Nicht nur, dass Barney im Endeffekt gemobbt wird, sondern da ist noch relativ zu Anfang eine Szene zwischen Influencer-Girl und Science-Girl, bei der sich Influencer-Girl über die wenigen Follower bei Science-Girl lustig macht und die Szene damit endet, dass die Follower bei Science-Girl gleich noch weniger werden. Da fällt mir echt nichts mehr zu ein. Das soll doch ein Kinderfilm sein?!
Klar, der wird am Ende bestimmt auf einer versöhnlichen Note enden, so alles gut, Barney findet andere Kinder als Freunde, blablabla, aber dieser Anfang ist echt ganz ganz großer Scheiß.
Sorry.
Macht mich einfach sauer. So ein Menschenbild. Die anderen Kids streamen, wie Barney gemobbt wird, aber das „Problem“ liegt dann bei Barney und seinem etwas defekten Bot Ron.
Hat ein paar nette Momente, insgesamt trotzdem eine recht unterwältigende Komödie über die Mitarbeiter einer kleinen Telefonseelsorge, die mehr Probleme haben, als deren Anrufer.
OO7 - Keine Zeit zu sterben (2021)
Ganz ehrlich: ich würde den jetzt spontan als zweitschwächsten Craig-Bond nach „Ein Quantum Trost“ einordnen. Von der Story her ist der Film schon in Ordnung, nur braucht er teilweise viel zu lange um auf den Punkt zu kommen und bis es so weit ist passiert nicht wirklich viel. Einer meiner größten Kritikpunkte ist aber wie mit einigen Charakteren hier umgegangen wird. Und damit ist nicht einmal gemeint, dass Bond hier stirbt. Vielmehr bezüglich Blodfeld. DEN großen Antagonisten einfach zu sang- und klanglos zu beseitigen ist schon irgendwie unverschämt. Meiner Meinung nach hätte er hier der große Gegenspieler von Bond sein müssen und nicht Rami Malek als 08/15-Schurke, der zudem auch recht wenig Screentime hat. Die hatte Waltz als Blodfeld in „Spectre“ auch nicht unbedingt gehabt, aber seine Gegenwart war durch den ganzen Film hinweg spürbar gewesen - wenn nicht gar auch durch die vorherigen drei Filme (selbst als man noch nicht wusste wer final Blofeld spielen würde). Maleks Charakter erzielt diesen Effekt zu keiner Zeit. Und von Ana de Armas hätte ich auch gerne mehr gesehen. Die Action, wenn sie denn mal stattfindet, gefällt durchaus, aber insbesondere dem Opener (der ganze 24 Minuten dauert bis das Intro mal abgespielt wird) fehlt dann irgendwie der Bond-Drive. So nenne ich’s mal, denn der Funke wollte dort nur bedingt überspringen. Wo wir schon beim Intro wären. Den Song von Billie Eilish finde ich persönlich noch lahmer als den von Sam Smith und versprüht null Flair eines Bond-Songs. 6,5/10