Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Gesehen auf der gerade laufenden Viennale im Gartenbaukino. 3 Filme hab ich noch auf meiner Liste.
Leider auch schon bei Tree of Life. Wobei ich auch bei den aktuellen Filmen meine Momente finde. Ich schätze Malick sehr , weil er seine eigene Filmsprache gefunden hat und sein Ding durchzieht. Seine Bilder und seine Gedanken mit der passenden Musik sprechen mich schon an. Vieles hängt aber auch von meiner Stimmung ab.
So etwas hab ich komischerweise fast nur bei seinen Filmen , na ja bei Cronenberg oder Lynch gehts mir ähnlich.
Meine ewigen Lieblingsfilme bleiben, ganz oben Days of Heaven , Badlands , The Thin Red Line und The New World.

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Gestern im Kino dann auch mal Parasite. Prügelt sich aktuell bei mir mit Border und Joker um den Film des Jahres.

Durch Endgegner und generell gerade hier und da Terminator-Gedöns, hab ich mir mal nen Ruck gegeben und Genisys geliehen. Für Terminator-Fans ist der Film richtiger Schmutz.

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Hat einer von euch auch die Extended Version von Tree of Life gesehen?
Soll ja durchaus signifikant anders sein.
Nachdem ich mit der Kinofassung nicht richtig warm wurde, könnte ich mir schon vorstellen noch einmal einen Blick zu riskieren.
3 Stunden Malick kann man aber auch nicht mal so nebenbei wegschauen.

Wenn es eine Sache gibt, die ich mir bei Malickfilmen nicht wünsche, dann, dass sie länger werden. Malick hat ne unfassbar faszinierende Bildsprache. Jedes Mal wenn ich einen Trailer schaue denke ich, dass wird der beste Film aller Zeiten. Leider nutzt sich das dann immer recht schnell ab und wird für mich ermüdend.

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The Thin Red Line war die erste halbe Stunde ganz interessant und dann wurde er zur Qual. Ich denke bei Malick immer, der sollte mal ne Naturdoku oder so machen. Das würde sicherlich gut zusammen passen.

Oh Gott…
Das Problem ist: Ich mag “Tree of Life” wirklich! Ich finde den Film super.
Aber ich musste ihn etwa dreimal schauen, bis ich das Ende wirklich zu schätzen lernte. Denn ich finde das Ende eigentlich gelungen… aber der Film ist weit über 2 Stunden. Und er ist kaum Plot und nur Bild, und das sorgt in der Regel dafür, dass sich ein Film eher noch länger anfühlt als er ist. Und deswegen war ich in der Regel zum Schluss so erschöpft, dass ich das Ende einfach nicht mehr richtig aufnahm.

Ausgerechnet diesen Film auf über 3 Stunden zu strecken halte ich für einen massiven Fehler. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das den Film besser macht, egal was da noch dazu gepackt wurde.

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Nein , wenn ich ehrlich bin hab ich von dieser Extended Version erst von Dir jetzt gehört. Ein gewisses Interesse wäre aber schon da.

The Equalizer 2

Man hätte hier sicherlich eine bessere Geschichte erzählen können, da ich Denzel Washington als McCall doch ziemlich interessant finde. Aber das? Die alten Freunde, sind nun die Feinde. Dann noch ein doch recht langweiliges Finale. Außer die Mehlstaub-Explosion. Wow… Lag vielleicht daran, dass ich es auf Deutsch geguckt habe. Ich hab gar nicht bemerkt, dass es Pedro Pascal ist. :joy: Bekannt kam er mir vor, aber ohne sein Bärtchen und die Stimme haha. Weil es so belanglos war, hätte ich es einfach lustig gefunden, wenn er am Ende einfach vom Sturm vom Turm da gewehnt wurden wäre. Geiles Ende. Also: Nicht so gut.

Heute 2 Filme auf der Viennale gesehen.

Booksmart (2019)
Regie: Olivia Wilde
Kaitlyn Dever, Beanie Feldstein, Jessica Williams, Jason Sudeikis, Lisa Kudrow ,

Inhalt:
Zwei beste Freundinnen und Streberinnen kommen ausgerechnet kurz vor ihrem Schulabschluss darauf, dass sie zu viel gelernt und zu wenig gefeiert haben. Und so versuchen sie, das bisher Versäumte in einer einzigen Nacht nachzuholen, an deren Ende eine Lektion steht, die man nicht aus Büchern lernen kann.

Fazit:

Der Film ist wirklich gut. Charmante Beobachtung mit wirklich 2 tollen Hauptdarstellerinnen bzw. der ganze Cast ist gut, smarte und flotte Inszenierung und keine Minute langweilig. Der Film hat eine wirklich positive und ansteckenden Energie. Hochachtung an Olivia Wilde vor diesem Regiedebüt .

Jojo Rabbit (2019)
Regie: Taika Waititi
Griffin Davis, Thomasin McKenzie, Taika Waititi, Scarlett Johansson, Sam Rockwell

Inhalt:
Die Geschichte erzählt von dem introvertierten deutschen Jungen Jojo, der im Deutschland der Nazi-Zeit bei seiner alleinerziehenden Mutter aufwächst. Von den anderen Kindern wird er als Hasenfuß verspottet. Sein einziger Verbündeter ist sein imaginärer Freund Adolf Hitler. Als er entdeckt, dass seine Mutter das jüdische Mädchen Elsa versteckt, wird sein naiver Patriotismus einer harten Prüfung unterzogen. Die Welt wie er sie zu kennen glaubt, steht plötzlich Kopf, und Jojo muss sich mit seinen größten Ängsten auseinandersetzten.

Fazit:

Ich fand den Film um einen zacken schlechter als Booksmart aber er hat seine
Momente. Ich finde schon das Waititi es schafft, die Grenze zwischen Fantasie und Drama, Humor und Kriegshorror solide zu vermischen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
Trotzdem funktioniert nicht alles und es wirkt teilweise sehr episodenhaft und nicht wie eine homogene Geschichte. Die Kinderdarsteller machen ihre Sache außergewöhnlich gut speziell Thomasin McKenzie spielt ihre Rolle als versteckte Jüdin feinfühlig und berührend.
Ps: Auch in diesen Film kann ich mit Rebel Wilson nichts anfangen und sie verdirbt jede Szene.
Bin schon gespannt wie dieser Film der breiten Masse gefallen wird.

und am Ende kommt noch David Bowie

Es war heute ein guter Tag im Kino :+1:

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Godzilla II – King of Monsters

Den sah ich gestern Abend.

Kurze Vorgeschichte: Ich mag die ganzen japanischen Godzilla-Filme und habe die Klassiker unzählige Male gesehen, wenn sie auf RTL2 oder Kabel1 am Samstag/Sonntagnachmittag liefen.

Godzilla von 2014 hat mir auch sehr gefallen.

Shin-Gozilla von 2016 finde ich absolut genial. Hier passt das menschliche und der bürokratische/ politische Apparat und wie dieser mit dieser Naturkatastrophe umgeht. Das fand ich echt gut.

Jetzt sah ich gestern King of Monsters.

Die Effekte sind klasse und auch die ganzen Verbeugungen vor den Original-Monstern sind schön anzusehen. Die Kämpfe sind wuchtig und fabelhaft inszeniert. Auch der technische, sehr Sci/Fi anmutende Teil gefiel mir sehr (die Unterwasserstation, das öffnen der Schutzschotten usw). Nur der menschliche Anteil stört mich so extrem. Diese Familiengeschichte ist mir zu flach. Das reist jede Szene auseinander, sobald es um die 3 geht, auch wenn ich die Schauspieler eigentlich echt mag, oder die aufgezwungenen Charaktere, die auch unbedingt ihre Szenen brauchen (O´Shea Jackson Junior) ohne Tiefe zu haben.

Es spielt auch keine Rolle wenn 1000 Jets zerstört werden mit namenlosen Gesichtern, oder so tolle Charaktere wie Charles Dance (trotz der Präsenz und Ausstrahlung, verkackt hat er nicht, nur keinen wirklichen Nutzen) verheizt werden.

Faszit: Monster Anteil toll, alles andere sollte man einfach nicht groß beachten. Bin froh ihn mir digital nur ausgeliehen zu haben.

PS: Danach musste ich unbedingt den Kino+ Teil sehen, in dem über den Film gesprochen wurde. Da muss ich mich der Ansicht von Antje anschließen.

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Sehr interessanter Kommentar. Ich habe den auch schon auf meine Watchlist bei Netflix gesetzt, seit Daniel so geschwärmt hat.

Am Mittwoch habe ich 9. April - Angriff auf Dänemark gesehen, einen dänischen Film über die Landesverteidigung gegen die Deutsche Invasion am besagten Tag mit Pilou Asbæk in der Hauptrolle, den einige vielleicht als Euron Greyjoy aus Game of Thrones gesehen haben (konnte ihn beim schauen erst nicht ganz platzieren).

Zusammenfassung

Asbæk spielt im Film Leutnant Sand, der einen Zug Fahrradschützen der Königlich Dänischen Armee befehligt. Der Film ist ein recht gewöhnlicher Kriegsfilm mit den üblichen Konflikten zwischen den unerfahrenen, jungen Soldaten (von denen natürlich einer deutsche Wurzeln hat usw.), Uneinigkeit zwischen unterschiedlichen Einheiten (hier sind es die Kradschützen) und Probleme mit der unklaren Lage und politischer Bevormung (Landesverteidigung darf nicht vorbereitet werden, sondern erst bei Grenzübertritt beginnen).
Was den Film aber, zumindest für mich, interessant macht ist die Perspektive (die Invasion und Verteidigung Dänemarks ist häufig nur eine Fußnote, wenn es um den Norwegenfeldzug geht) und, als Flensburger, natürlich die Region. Die im Film erwähnten Orte kenne ich alle mindestens namentlich, teilweise war ich schon dort. Und soweit ich gesehen habe ist auch an Originalschauplätzen in Süddänemark gedreht worden.
Technisch ist der Film ebenfalls solide und man hat sich offenbar viel Mühe gemacht möglichst Detailgetrau Waffen, Uniformen usw. abzubilden. Bei den Dänen kenne ich mich nicht so gut aus, aber die leichten Panzerfahrzeuge der Deutschen sahen sehr authentisch aus. Nur einige Effekte sind teilweise nicht so gut, wie sie hätten sein können (Blut wirkt in mindestens einer Szene wie aufgemalt). Nach Ende des Films kommen noch kurz einige Zeitzeugen zu Wort.
Das Schauspiel ist in Ordnung, wirklich hängen geblieben ist aber bei mir nur eine Szene gegen Ende.
Die zweite Besonderheit in diesem sonst sehr gewöhnlichen Film ist für mich der historische Hintergrund und die Entscheidung darüber zu berichten: Das kleine Dänemark stellt sich der deutschen Übermacht entgegen und die Soldaten versuchen verzweifelt ihr Land zu verteidigen so gut es eben geht. Gleichzeitig ist allen Beteiligten klar, dass ihr Unterfangen im Grunde zwecklos ist, zum einen aufgrund des gewaltigen Gefälles in der militärischen Kapazität, zum anderen, weil die Regierung bereits angedeutet hat, einen Kampf nach Möglichkeit vermeiden zu wollen. Und trotz aller Mühen kommt hier eben nicht am Ende noch die Kavallerie oder kann der Gegner abgewehrt werden; es ist einfach ein absehbar erfolgloses, bitteres Rückzugsgefecht. Entsprechend schnell enden die Kämpfe dann auch mit der dänischen Kapitulation, von der die Figuren im Film jedoch erst einige Stunden später erfahren und noch verbissen den Ortskern von Hadersleben versuchen zu halten.
Es ist keine der “großen Schlachten” und in Sachen Handlung als (Kriegs)Film nicht außergewöhnlich, aber ich war doch froh den Film gesehen zu haben und daran erinnert zu werden, dass auch hier, wenn auch nur für wenige Stunden versucht wurde Hitler Widerstand zu leisten.
Erstaunlicherweise gibt es nicht einmal eine deutschsprachige Wikiseite (Link zur englischen Seite) für den Film.

Kurzfassung: Ein gewöhnlicher Kriegsfilm mit ungewöhnlichem Schauplatz und Thema, durchaus Sehenswert, aber keine dringende Empfehlung.

Dann habe ich noch in Vorbereitung auf Roland Emmerichs anstehende Effekt-Orgie im Pazifik auch noch Midway von 1976 gesehen, leider nur in der Deutsch synchronisierten Fassung. Der Film ist ein typisches 70er-Jahre Kriegsepos mit über 2 Stunden Laufzeit, sinn- und ziellos angeflanschter “personal story” für einen der US-Kampfpiloten und viel praktischen Effekten. Ich hatte nicht viel erwartet.
Meine Vermutung beim Sehen, dass ich diverse Szenen (unter anderem die Explosion eines deutschen Kampfflugzeugs) aus anderen Filmen kenne bzw. sie sich nicht in den restlichen Stil einfügen hat sich nach dem Film bestätigt: Die Action-Sequenzen bestehen aus Szenen aus mindestens vier anderen Filmen, sowie Originalfilmaufnahmen aus dem Krieg. Da werden dann schon mal deutlich visuell unterschiedliche Flugzeugtypen oder Trägerschiffe nacheinander geschnitten, oder die Startsequenz einer Staffel beginnt am Tag auf der Brücke, wird fortgesetzt bei Morgendämmerung auf dem Flugdeck und wechselt dann wieder zu Tageszeit…
Kann den Film leider nicht empfehlen. Das beste waren noch die japanischen Modellschiffe der Träger, alles andere wirkt stückelig, holprig und zäh. Stattdessen lieber “Battle of Britain” (Luftschlacht um England) oder Patton ansehen. Die sind auch lang und nicht perfekt, aber weitaus unterhaltsamer, insbesondere BoB.

Ich denke der neue Midway-Film wird ähnlich gehaltlos, aber dafür visuell überzeugender sein. Wer sich für die Geschichte der Schlacht um Midway interessiert, dem empfehle ich dieses leicht verdauliche Video anzusehen, mit animierten Karten und dem interessanten Twist, dass alles aus japanischer Perspektive dargestellt ist. Die wichtige, der Midway-Schlacht vorausgehende Schlacht im Korallenmeer ist ebenfalls als Video verfügbar.

Akira

Von vielen als Magnum Opus des Animes gehandelt, konnte mich der Film zwar handwerklich begeistern, aber emotional irgendwie nicht abholen. Über die Qualität der Zeichnungen muss man keine Worte mehr verlieren: Das ist einfach unfassbar gut. Der Film ist auch stets spannend und actionreich.
Die Charaktere allerdings fand ich durchweg unsympathisch und dadurch hatte ich keinen Ankerpunkt in der Story. Und die ist aus heutiger Sicht auch nicht mehr neu, weil man Allmachtsfantasien bei Superkraftgewinn durchaus schon gesehen hat. Da kann man einfach nicht aus seiner Haut den Film erst heute zu sehen, obwohl er das zu einer Zeit gemacht hat, wo Superhelden und deren Probleme im Kino noch nicht allgegenwärtig waren.

Und wenn sich die Herren bei Kino+ über Deus Ex Machinas beschweren, müssen wir nochmal über Akira reden :smiley:

4 von 5 Sternen.

District 9

Ja, ich als Sci-Fi-Fan habe es tatsächlich irgendwie geschafft den erst jetzt zu sehen. Und ich bereue es ein wenig. Toll getrickst und tolle Action. Wirkt durch den Mockumentary-Stil frisch im Genre. Und er hat geschafft, dass ich emotional investiert in zwei Garnelen-Aliens war.
Einziger Kritikpunkt: Die kluge Rassismus- und Apartheidsallegorie weicht im Verlauf dem Dauergeballer. Das hätte ich mir konsequenter vorgestellt.

4 von 5 Sternen

The King´s Speech

Damals im Kino war ich begeistert und konnte jetzt endlich auch mal die OV sehen. Nach wie vor absolut großartig gespielt, leichtfüßig inszeniert, stellenweise sehr witzig.

Wer erinnert sich nicht an die berühmte „Fluch-Szene“:

„Do you know the F-Word?“ - „F…Fornication“ - „Oh, Bertie…“ :smiley:

4 von 5 Sternen.

Nun zu meinem Programm für Halloween:

The Ritual

Kleine Horror-Überraschung aus England. Sehr atmosphärisch und ein echt cooles Design des Monsters. Hat eine schöne Verbildlichung eines Traumas als immer wiederkehrende surreale Szene. Sehr gut gespielt und alle benehmen sich wie echte Menschen wodurch man immer mitleidet.

3,5 von 5 Sternen.

Oculus

Zunächst einmal habe ich mich gefreut, als ich gemerkt habe, dass Karen Gillan die Hauptrolle spielt. Ich habe einen echten Crush :smiley:

Aber lieber zum Film: Auch der war überraschend gut und verwebt zwei Zeitlinien so gekonnt miteinander, wie ich es … ja eigentlich muss man sagen noch nie gesehen habe. Das führt zu einem sehr zugespitzten und konsequenten Ende. Der männliche Part fällt gegenüber Gillan etwas ab. Und der Film setzt mehr auf Atmosphäre und Verwirrung, was real ist und was nicht, als auf Jumpscares und Splatter. Es ist eigentlich mehr Mystery als Horror.

3,5 von 5 Sternen.

The Eyes of my Mother

Wenn ich nicht auch ein großer Freund von Artsy Fartsy Arthaus wäre, wäre ich Schröck etwas böse für diese Empfehlung gewesen :smiley:

Aber ich bin eben ein Freund davon und so haben mir diese 76 Minuten in Schwarz-Weiß mit einem großen WTF auf der Stirn sehr gut gefallen. Ich habe selten so etwas bitteres und beklemmendes auf Film gebannt gesehen. Ein Film, der einem jegliche gute Laune aus dem Körper saugt und einem dann noch in den Magen tritt.
Dabei ist der Film gar nicht so splatterig, sondern es entstehen eher Bilder im Kopf.

Also nochmal: Herr Schröck, den als Halloween-Tipp zu geben… Halloween verbinde ich eher mit Freunden, mit denen man einen schönen Abend verbringt und eher leichtere und vielleicht sogar lustige Horrorfilme/Horrorkomödien schaut.

Nach so einem Film ist der Abend aber im Arsch :smiley:

4 von 5 Sternen.

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Für mich immer noch der beste Colin Firth Film schlechthin.

Mmhhh… „A Single Man“… da ist er mindestens genauso gut. Das ist einer der ganz ganz wenigen Film, bei denen ich weinen musste.

Übrigens, kleiner Fun Fact zu der Szene aus The King´s Speech, die ich verlinkt habe: Einzig und allein deswegen hat dieser vollkommen harmlose Film in den USA ein R-Rating.
In Deutschland ist er ab 0. Obwohl sie da sogar ein „F*tze“ rein geschmuggelt haben, dass im Original gar nicht vorkommt. :smiley:

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Komm, Du hast doch genug leicht Verdauliches dazu gesehen… :wink:

Aber was meinst Du bzgl. Akira und Deus Ex Machina?

Gestern „Joker“ im Kino!

Toller Film mit einem überragenden Joaquin Phoenix! :slight_smile:

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Dolemite Is My Name (auf Netflix)

Überragend!
Großartig gespielt von Eddie Murphy.
Überhaupt ist der Film einfach fantastisch inszeniert. Man merkt jedem Schauspieler die Lust am Spiel an, Hat mir sehr gefallen.

Oooohhh BOY.
Holy fucking shiet. Damn, son.
Menschensfuckingkinder.
Fuckfuckfuck.
Krass. Abgefahren. Extrem. Brutal. Kalt. Kantig. Eigensinnig und eigenwillig.
Und exzellent in Szene gesetzt.
Das war’s eigentlich auch schon.

Aber dennoch gibts n bisschen mehr dazu von meiner Seite:

Also, erstmal:

Zum Regisseur.
S. Craig Zahler.
Er hat mit „Bone Tomahawk“ sein Regie-debut. Und er führt hier nicht nur Regie, sondern schrieb auch die Story, das Drehbuch, und wirkte auch bei der filmmusik oft mit, zu der er u.A. auch manche Lyrics und Motive beisteuert.

Vince Vaughan spielt hier Bradley (nicht Brad! :point_up:), einen Mann, der von sich selbst sagt, dass ihm das Leben überaus oft, zu oft, um Zufall zu sein, negativ mitspielt. Und da möchte er nun eingreifen und sich sein Glück bzw. seinen Erfolg erarbeiten.


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Das klappt auch, bis es schiefgeht.
Es geht schief, da er seinem moralischen Kompass nachgiebt und etwas moralisch richtiges tut, dafür aber dann bestraft wird.
Und von da an geht es abwärts. Und das perfide ist hier, dass es nicht einfach abwärts geht. Aber Bradley wird von äußeren Einflüssen dazu gezwungen sprichwörtlich immer weiter „hinabzusteigen“, obwohl er das nicht möchte.

Hier kurz die Story angerissen:

Bei einem illegalen Job wird Bradley von seinem Boss gezwungen mit zwei Handlangern eines neuen Bosses zu arbeiten, welcher mit Bradley’s Boss zusammenarbeitet.
Diese zwei neuen Helfer leisten seinen Anweisungen nicht folge und beginnen wahllos Polizisten zu töten. Er hätte sich gefahrlos aus dem Staub machen können, aber entschied sich dagegen. Um Polizisten zu schützen, attackiert Bradley die zwei Handlanger und wird deshalb in ein Gefängnis gebracht. Er könnte seine Freiheit erlangen, wenn er Informationen preisgibt und seinen Boss an das FBI übergibt. Was er aber nicht tut.

Kurz daraufhin wird seine schwangere Frau gekidnappt und er erpresst. Erledigt er nicht eine gewisse Person, wird das Baby seiner Frau noch im Leib verstümmelt, seine Frau wahrscheinlich später getötet, und er am Leben gehalten.
Besagte Person sitzt im Redleaf Gefängnis im, richtig Cell Block 99.
So wird Bradley gezwungen von einem „freundlichem“ Gefängnis

sich aktiv in immer härtere Gefängnisse und Abteilungen runter-zu-arbeiten.
Bis er endlich geschunden und zerstört in Redleaf im Cellblock 99 landet.

Wo er letzten Endes herausfindet, die gesuchte Person, hat nie existiert. Hier trifft er auf den Boss, der mit Bradleys Boss zusammengearbeitet hat und einen der früheren zwei Handlanger.

Und die Sache eskaliert immer weiter.

Über den film musste ich jetzt mal schlafen und muss immernoch sagen:
Alter. Falter.

Hier stimmt für mich so unglaublich vieles.

Die Schauspieler.
Vince Vaughan spielt hier einen wunderbar aggressiven Mann, der sich versucht im Zaume zu halten. Seine Emotionen hat er fast immer unter Kontrolle.
Er tut aus seiner Sicht das, was getan werden muss, auch wenn er es nicht möchte.
Wenn verlangt, kann er außerordentlich kalt, brutal und wie ein Dampfhammer nach vorne stürmen.

Aber in langsamen Situationen, wo man ihm den Raum und die Zeit gibt, sieht man, wie es an ihm nagt, dass er nichts gegen seine jetzige Situation tun kann, außer immer weiter nach vorne zu rücken und den Auftrag zu erfüllen.

Zahler spielt hier wunderbar mit Erwartungen, Symbolen und Tönen.
Ja, er „subvertet“ manchmal Expectations. Aber immer respektvoll und nie offensichtlich hust Ryan Johson :face_vomiting: hust.
Als man Bradley zum ersten Mal sieht, weiß man überhaupt nicht, was man von ihm halten soll.
Zahler inszeniert ihn bewusst dubios. Man sieht ihn als erstes nur von hinten.
Groß, breitschultrig, schwarzes Tshirt, Glatze und Kreuz-tattoo. Evtl. ein Skinhead? Dann kommt noch die Vergangenheit mit Drogen und Alkoholkonsum hinzu, der er aber erfolgreich den Rücken gekehrt hat, bekommt man den Eindruck.
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Wieder und wieder wird man überrascht über die Tiefgründigkeit des Hauptcharakters.
(Und onwohl ich ihn am Anfang abgelehnt habe, kam ich nicht umhin, am Ende ein wenig auf seiner Seite zu stehen.)

Seine Ehefrau, gespielt von Jennifer Carpenter, spiele eine wunderbar verworrene Persönlichkeit die in ihrer Vielschichtigkeit wunderbar zu Bradley passt.

Und für mein Herz wurde auch gesorgt: Don Johnson taucht als Gefängnisboss von Redleaf auf.
Nebenrollen sind auch exzellent besetzt und bringen so viel Tiefe mit, wie ich es eigentlich eher nur von Coen-Filmen gewöhnt bin.

Die Visuals.
Situationen sind bewusst mit weiten Linsen in Szene gesetzt. Ruhige Kamera-bewegungen und lange Takes machen die Dichte und Schwere der situationen greifbar.
Farben werden bewusst eingesetzt. Farbgebungen kontrapunktieren gewisse Stimmungen und Situationen. Manchmal dominieren rötliche Töne, manchmal bläuliche Kühle.

Und die musikalische Begleitung.
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Ich fand schon die untermalung beim Joker-film überaus gelungen.
Aber hier in Brawl in Cellblock 99 hat es bei mir noch mehr gefunkt.
Gewisse Lieder werden für den Film verwendet, die die Emotionalität und die Dilemmata wunderbar widerspiegeln.

Allen voran das Stück, mit dem der Film nicht nur beginnt, sondern auch endet.

Nun aber zu dem, was den Film auszeichnet:
Seine kantige, nicht zurückgenommene Härte.
Man könnte hier Vergleiche zu Tarantino ziehen, was ich aber nicht machen möchte, außer mit diesem Kommentar:
Bei Tarantino ist Brutalität und Blut oftmals für Unterhaltungszwecke eingesetzt.
Hier dient sie aber der Geschichte, die erzählt wird, was die brutale Gewalt noch gewichtiger macht.
An Gewalt- & Prügelszenen gibt es hier nicht so viel, wie man denken möchte. Man kann sie an zwei Händen abzählen. Aber sie ist exzellent ausgeführt und auf Kamera gebannt. Hinter der Kamera waren gute Stuntmen und sogar ein paar Wingchun-profis am Werk, damit das Handgemenge greifbar, realistisch und dennoch leicht surreal wirkt.
Körperliche auseinandersetzungen sind meist mit weiten Winkeln gefilmt und durch möglichst wenige Schnitte zerstückelt und in langen Takes gedreht, was dem ganzen einfach mehr Gewicht und mehr Härte verleiht.

ich weiß, der @boodee möchte unvoreingenommen und ohne Trailer an den Film herangehen.
Aber ich komme nicht umhin diese 19 Sekunden zu empfehlen für nen kurzen Eindruck des Films.

Mir persönlich haben diese 19 Sekunden überhaupt nicht „gefallen“. Und ich finde sie dennoch perfekt und eine Art „Konzentration“ des Films.
(Nicht umsonst wird Brawl in einigen Artikeln als „Homage“ an alte Grindhouse und Exploitation-filme bezeichnet :ugly:)

Wer noch lust hat, hier sind noch zwei Video-essays über den Film, die Brawl in Cell Block 99 behandeln.

eigentlich mag ich es nicht filme mit nummern zu bewerten.
Aber Brawl in Cellblock 99 ist für mich, wenn es darauf ankäme, ein gelungener 10/10-Film.

4 „Gefällt mir“

The King auf Netflix.

Wir bekommen einen von Shakespeare inspirierten Film, der jedoch ohne die vollkommene Schwere der Sprache auskommt.

Inszenatorisch hat mir der Film sehr gefallen, da er viel Wert auf eine Gute Ausstattung legt, sowie den Kampf in einer Vollplattenrüstung samt Gambeson und Kettenhemd darunter, sehr gut darstellt.

Über die Besetzung kann man nicht meckern, Chalamet spielt Heinrich den V. sehr überzeugend, dazu seine Berater, die mitunter durch Sean Harris oder Joel Edgerton gespielt werden.

Auch Robert Patinson als Prinz von Frankreich spielt seine Rolle wirklich überzeugend, ein Grund mehr Ihm eine Chance für Batman zu geben.

Am Ende würde ich dem Film eine 4 von 5 geben und ihn definitiv als sehenswert betrachten. Wirklich einer der deutlich besseren Netflix Filme.

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