Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

Taxi Driver

Die Erwähnung des Militärsdienst und den damit verbundenen Leiden, wenn nicht sogar Traumata, kam meineserachtens etwas zu kurz, durch De Neros kühle Ausdrucksweise, kamen dadurch keinerlei Belastungen bei mir an. Seinen Prozess von Desillusionierung erschloss sich mir daher mehr aus der Insomnia, den Tablettenkonsum (zumal auch nichts anderes konsumiert eingenommen wird), der gesellschaftlichen Isolation und die ganz konkreten Abweisungen durch sein dortiges Umfeld. Wie er auf die wahghalsige Idee kommt, bzw. woher er die Motivation nimmt, den aktuellen Wahlkandidaten, auf Kosten seines eigenen Lebens, erschießen zu wollen, für den er auch noch Programm gemacht hat durch Flyer und Einflussnahme auf seine Fahrgäste, erschließt sich mich wenig.
Einzig das Argument, das Psychosen und Traumata irrationale Gedankenprozesse und Verhaltensweisen anregen können, erscheint mir hier als Antwort.
Erst wollte ich Travis als Empathielos beschreiben, dazu passen seine sozialen Kompetenzen aber nicht allzugut, auch das er Menschen aus ihrer Misere retten will, passt nicht gänzlich in dieses Muster, wahrscheinlich ist Furchtlosigkeit (oder Wahnsinn) hier das bessere Wort.

Gleich zu beginn des Filmes entlädt sich sein Hass in Aussagen die menschenverachtender nicht sein können. Die ganze Stadt sollte gesäubert werden von diesem Abschaum, den Dreck sollte man rauskehren usw. für mich ein Indiz wie es um sein eigenes Selbstwertgefühl steht. Selbsthass kann sich auf andere übertragen und wer sich selber annimmt, hat auch bessere Möglichkeiten andere Menschen anzunehmen. Sicherlich hochgesteckte Ziele, ein gesundes und hohes Selbstwertgefühl, in der New Yorker Innenstandt, in der es (so im Film bei Nacht dargestellt) erdrückende Armut, bildungsferne Menschen und Kriminalität gibt, wohl der Einzelfall.
Seine Ideelogie legt Travis auch dem Wahlkandidaten offen, der zufälligerweise in sein Taxisteigt, der darauf, zu recht, nicht allzuerfreut reagiert.
Im weiteren Verlauf des Filmes, erfährt Travis, wie schon erwähnt, immer wieder Abweisungen, erst durch eine umgarnte Frau, die er taktlos in ein Pornokino einlädt. Später durch einen Arbeitskollegen, der ihn, in gewisserweise mit der Realität konfrontiert, als Travis ihm erzählt, das er eigentlich für mehr bestimmt ist und größeren vor hat. Eine bedauerliche und zugleich sehr starke Szene.
Travis Wirrsinn steigert sich zum Ende des Filmes immer weiter. Er besorgt sich verschiedene Pistolen, schnallt ein Messer mit Tape um sein Bein und baut eine Mechanik an seinen Unterarm, mit der er eine der Pistolen auf knopfdruck hervorziehen kann.
Geplagt und Getrieben von seiner Psychose, fasst er den Beschluss, eine minderjährige Prostituierte, der er bereits zufällig zu Anfang des Films erblicken konnte, aus den Fängen ihres Pimps zu befreien. Erst trifft er sich, schläft aber nicht mit ihr, sie tauschen sich über das Vorhaben aus, das sie wieder zurück zu ihrer Familie geht, wohl kein einfaches Elternhaus, die Idee iris, so ihr richtiger Name, zu befreien, wurde an dieser Stelle wohl in Travis Kopf gepflanzt. Er schreibt ihr noch einen Abschiedsbrief und legt einige hundert Dollar hinein. Nachdem also sein erster Plan, den Wahlkandidaten zu töten fehlgeschlagen sind und er entkommen konnte, beschließt er nun todesmutig, iris zu befrein, den er, Travis, ist der Lord an Savior, der einzige der mit seiner Selbstjustiz die Welt von allen Übel befreien und retten kann.
Resultat: Mehrere tote, darunter der Lude, der Hotelbesitzer nebenan, zwei Freier und eine, wahrscheinlich schwerst traumatisierte Iris.

Das er dabei selber fast ungekommen wäre, kümmert ihn wohl wenig.
Er überlebt und nach einiger Zeit im Koma, kann er seinen Beruf als Taxifahrer wieder aufnehmen. Die Eltern von Iris haben ihn einen Brief geschrieben, das sie es schön finden, das Iris wieder bei ihnen ist und das sie wieder zu Schule geht. Sie können Travis durch fehlende finanzielle Mittel zwar nicht besuchen, aber sie sind ihm unendlich dankbar, für das was er getan hat. Happy End also.
In der Schlussszene reitet der Held in seinem Taxi in den Sonnenuntergang, nachdem er sein Loveinterrest mit einem Augenzwinkern vor der Tür abgesetzt hat.
Wie das rein rechtlich funktionieren soll, also wie jemand nachdem er fünf Menschen getötet hat, wieder fröhlich auf freiem Fuß sein kann, ist mir ein Rätsel, aber gut.

Sicherlich ist der Film düster und gritty, weist eine langsamere Erzählungstruktur auf, was mir sehr gut gefallen hat. Die musikalische Untermalung ist leider altbacken und nervig. Genauso hatte der Film weniger Impact auf mich, als wenn ich ihn vor dreißig Jahren gesehen hätte. Der Identifikationsschlüssel mit dem Hauptcharakter missfällt mir und bei der dargestellten Idiologie des Filmes, kommt mir eher Augenrollen in den Sinn als alles andere. Sicherlich gibt es einige Punkte, die gut karikatiert sind, meiner Denkweise entspricht es aber nicht oder nicht mehr. Nichtsdestotrotz fand ich den Film unterhaltsam und zu keinem Punkt langweilig. Ich spar mir hier die Punktevergabe und sage, dass ich den Film gut fand und ja doch, ich empfehlen ihn weiter.

Tomb Raider(2018)

Der Film steht im moment auf Amazon Prime und ich dachte ich schau ihn mir an. Der Film ist halt stark an den wie ich finde fürchterlichen Reboot spielen orientiert. Sogar die Prämisse ist so ziemlich gleich zum ersten Teil der Reboots. Dennoch unterscheidet sich die Handlung des Films enorm zu dem ersten Spiel.
Doch wie mit den Reboot in Spieleform habe ich auch unfassbare Probleme mit dem Film. Einmal passt Laras Charakter überhaupt nicht zu der Lara Croft die man eben aus den Spielen kennt. Es passt sogar nicht mal zu denen aus dem Reboot. Diese Lara ist irgendwie anders. Dazu muss ich sagen das Alicia Vikander als Lara Croft irgendwie optisch für mich nicht so passt und das ist zu 90% ihr Gesicht für verantwortlich. Ihr Gesicht sieht einfach nicht aus wie Lara Croft, also für mich zumindestens nicht.
Dazu hat der Film viele Schwächen die auch das 2013er Spiel haben. Als Lara ihren ersten Menschen tötet ist es noch ein kraftakt und man merkt halt auch schock in ihr. 20 Minuten später im Film(In Filmzeit ist eine Nacht vergangen) scheint sie kein Problem mehr zu haben zu töten.
Fazit: Ich würde weder Spiel noch Film empfehlen.

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Klaus
Da ich Weihnachten die Zeit rum bringen musste dachte kannste den auch angucken bevor du die reste der letzten 30 Jahre im TV schaust^^
War recht putzig :grin:

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Taxi und Taxi Taxi

Früher schon oft gesehen. Die Filme machen einfach Spaß :slight_smile:

4/5

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Star Wars: Der Aufsteig Skywalkers

Ist eigentlich kein Spoiler drin, aber wer nicht wissen möchte was mir gefällt oder nicht, sollte nicht klicken.

Nicht die Vollkatastrophe, aber auch einfach nicht befriedigend. Ein Poe ist einfach kein neuer Han, Rey mit dem immer gleichen Gesichtsausdruck kann einen auch nicht für sich gewinnen und Kylo ist einfach niemals furchteinflößend. Dafür hat man jetzt die Knights of Ren eingeführt?

Außerdem werden hier so viele Chancen liegen gelassen, das man sich auf die Zunge beißen muss nicht laut los zu schreien.

Man setzt lieber als Fanservice kurz die Ewoks in Szene, lässt Wedge Antilles zwei Worte sagen und gibt Lando eine Rolle, die auch jeder andere hätte ausführen können.

Ich mochte wiederum die Rolle der Rose Tico und würde mir sogar eine Serie mit ihr und Lando auf der Suche nach ihrer Herkunft ansehen.

Fazit: Kann man mal machen, aber ich habe bei jedem Michael Bay-Film viel mehr Spaß.

Die Prequels haben weit mehr erinnerungswürdige Szenen als diese Trilogie. Ich hoffe man wird sich jetzt wirklich Gedanken machen, wie man mit Star Wars im Kino weiter geht.

2.5/5

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12 Monkeys

Ich mag den Film einfach. Total schräge Sci-Fi mit der typischen Gilliam-Crazyness, Zeitreisen, abgedrehte Designs und Bruce Willis darf die beste Performance seiner Karriere (neben “The Sixth Sense”) abrufen.

4 von 5 Sternen.

The Ring

Sticht ein wenig aus dem Horror-Einheitsbrei heraus. Setzt auf Atmosphäre anstatt auf billige Schockeffekte. Gut gespielt.
Ein bisschen weniger Farbkorrektur hätte es dann aber doch sein können. Der Film ist blauer als das Meer.

3,5 von 5

Die dunkle Seite des Mondes

Moritz Bleibtreu und Jürgen Prochnow können schauspielern und es ist ganz schick gefilmt. Mehr gibt es nicht, das man diesen Film positiv anrechnen könnte.
Der Film ist vollkommen unfokussiert zwischen Drogenfilm, Selbstfindungstrip und Wirtschaftsthriller und ist voller leerem, prätentiösen Symbolismus. Es entsteht absolut keine Spannung.

Und ich bin nicht bereit deutsche Filme einfach nur aufgrund dessen zu feiern, dass sie “anders” sind. Was eigentlich meistens heißt, dass es nicht der “Berliner Schule” entspricht.

2 von 5 Sternen

Flug 93

Er ist anstrengend, keine Frage. Die Kamera wackelt konsequent, es wird ständig abrupt zwischen Schauplätzen hin- und hergesprungen, Menschen reden durcheinander, verhaspeln sich. Greengrass´ Hyperrrealismus ist Geschmacksache. Als jemand, dessen Muttersprache nicht Englisch ist, gibt es noch einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad wegen der Militär- und Luftfahrtlingo.
Bei mir funktioniert es allerdings in diesem Film unfassbar gut. Es mag daran liegen, dass der 11. September für meine Generation (bin 30) einfach besonders ist, weil wir damit aufgewachsen sind - also mich kann man leicht damit emotionalisieren. Allerdings fesselt dieses weglassen von Patriotismus, Pathos und Heroismus und die völlige Konzentration auf Chaos, Panik und Überlebenskampf mich ungemein. Es entsteht der Eindruck, dass damals wirklich jemand live mit der Kamera dabei war.
Mich bricht jedes Mal die Stelle, an der die Fluggäste ihre Liebsten anrufen, um sich zu verabschieden. Das ist so authentisch, weil man es von damals aus den Nachrichten kennt.

4,5 von 5

6 Underground

Kopf aus. Den epileptischen Anfall in den ersten 20 Minuten vermeiden. Das ist die Grundvoraussetzung des Bay-Netflix-Spektakel

Die Story mehr als dünn. Die Charaktere nur wenig interessant. Viele Sprüche. Aber die Hotel-Pool-Action sowie Magnet-Boot-Szenen waren ganz cool.

Naja, ich hab es nun nach dem 2. Versuch durchgeschaut. Beim ersten Mal zu müde bei dem Stoff.

Die waren so geil!

Edit: Meh, Teil 1 scheint seltener zu sein als gute Französische Autos. :kappa:

Treffen sich gute französische Autos und gute deutsche Mainstreamfilme :eddyclown:

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Haha, ist nie passiert.

Green Book

Nette Buddy-Roadtrip-Geschichte, aber einen Oscar in “Bester Film” hab ich da nicht gesehen. Dafür war er stellenweise doch etwas platt und Tony erlebt nicht einen Moment der Läuterung. Auch war er mir teilweise “zu” witzig. Gab aber auch ein paar richtig fantastische Szenen (Klo, letztes Restaurant, im Regen vor dem Auto).

Alles in allem: Kann man sich mal anschauen.

Soweit die Erklärung.
Und mit diesem Wissen im Hinterkopf sage ich euch, dass ich gestern (Mal wieder) mit Freunden und Freundin die Twilight Saga geguckt habe. :cupid:

Einfach herrlich, mir machen die Streifen einfach unfassbar viel Spaß.
Dürftiges Schauspiel, Dialoge mit Fremdschamgarantie, keine Spur von herzzerreißender Romantik und der wohl lustigste Endkampf der Filmgeschichte.

Twilight schießt an so ziemlich jedem Ziel vorbei , dass es zu erreichen gilt.
Und das macht die Saga für mich zum perfekten Trashkino.
Es ist jedes Mal aufs neue ein Fest diese Streifen im Kreis der Freunde zu schauen.
Mystery Science Theatre als Live-Aufführung! :upside_down_face:

Unterhaltsam sind die Filme wirklich, das würde ich ihnen nie absprechen, aber eben nicht auf die wohl angedachte Art und Weise.

Für mich eine glatte 10/10 für das Gesamtkunstwerk.

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Ich kenne jemanden der sogar diesem Film zusprechen wird ein emotional tief berührendes Meisterwerk zu sein und es mit „Es hat mich unterhalten, und das sollen Filme ja.“ begründen wird. :smiley:

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Hab die auch alle gesehen, den ersten sogar im Kino. Was haben wir gelacht. :joy:

Die Eiskönigin 2

Muss sagen bin ziemlich unterwältigt von diesem Film. Der Vrogänger, war noch ganz nice mit einem netten twist und immerhin einem Ohrwurm Song (Let it Go). Aber dieser Fil fühlte sich irgendwie so belanglos an und war sehr vorhersehbar. Das fehlen eines klassischen Bösewichts ist vermutlich die Größte Schwäche dieses Films
Gefühlt gab es dieses mal mehr Songs als im Vorgänger und die waren auch alle solide, auch wenn keiner den Status von Let it go erreicht, haben sie mir im Schnitt wohl besser gefallen, weswegen ich doch relativ versöhnlich mit dem Film bin

5/10

A Silent voice

Ein guter und sehr emotionaler Animefilm, der es gut schafft einem den Protagonisten erst hassen zu lassen, aber dann ab einem gewissen Punkt doch für ihn zu sein und mit ihm mitfibert. Das hat er echt gut gemacht und verfällt auch nicht ins kitschige finde ich. Ihm fehlen allerdings die imposanten Bilder eines Your Name, der ihn für mich nicht ganz an das Meisterwerk ran kommen lässt.

9/10

Your Name

Dritte Sichtung und bin immer noch emotionaler sehr berührt von diesem Film und begeistert von der visuellen Imposanz die er bringt. Es ist wirklich ein Meisterwerk der Animefilmkunst.

10/10

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Frozen 2 ist halt ein typischer Nachfolger eines Erfolgs. Man muss nun also sich hart bemühen alles einem drauf zu setzen und man will auch wieder 2-3 superikonische Lieder schaffen und ballert die deshalb überall rein. Der Film ohne Fanservice funktioniert iwie gar nicht(Überraschung ^^)

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Endlich auch Your Name. Einfach Wunderschön. Mehr braucht es nicht, um den zu beschreiben. Und das Ende… :sob::sob::sob:

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Ich habe in diesem Jahr ingesamt glaube ich nicht mal zehn Filme gesehen. :no_mouth:

Die schlechten waren defnitiv:

Dragonball Super Broly: Habe ich mich hier auch schon ausgiebig darüber ausgelassen. Der ging gar nicht.

Coherence: Low budget Filme lassen mich immer wieder aufhorchen und ich guck die auch echt gerne, hier haben die Ideen für mich aber nicht gezündet.

Die besseren waren:

Rambo Nacht im Kino 1-3: Der erste hat mir bedeutend am besten gefallen. Danach wurde alles zu groß, zu patriotisch, zu überzogen, wenngleich ich auch gut unterhalten war.

Taxi Driver: Längere Review steht weiter oben. fand ich gut, vielleicht guck ich den in ein paar Jahren auch nochmal.

Sollte ich mir gesehen haben, kann ich mich gerade nicht daran erinnern. Naja, einige Tage Freizeit gibt es ja noch.

Einen echten Klassiker, Meuterei auf der Bounty mit Charles Laughton und Clark Gable.

Anbei ein toller Moment um Pause zu drücken und die Pinkelpause einzuleiten^^

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Lol, die haben das Schiff nach einem Schokoriegel benannt. Das konnte ja nichts werden.