Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? II

The Invisible Guest

Sehr kompetent inszeniert. Spielt damit, wie Lügen aufgebaut sind und mit einem unzuverlässigen Erzähler. Ähnlich wie bei „The Body“ vom gleichen Regisseur fand ich ihn aber etwas prätentiös, weil man hier das Gefühl hat, dass man den Regisseur für sehr schlau halten soll.
Der Twist ist allerdings wirklich überraschend.

3,5 von 5 Sternen.

The Invitation

Es wird eine ständig unangenehme Stimmung aufgebaut, obwohl man von vorneherein weiß, was passieren wird. Die Figuren sind sehr greifbar und wirken realistisch. Das Erzähltempo ist gering, emotionalen Themen wird Raum gegeben. Das Pacing hat mir trotzdem nicht so ganz gefallen, weil auf den letzten Metern so auf die Tube gedrückt wird… 95% sind Build-Up und dann ist es auch schon vorbei.

Trotzdem einer der besseren Vertreter im Horror-Genre.

3,5 von 5 Sternen

Dann ging es an ein Genre, mit dem ich bisher wenig zu tun hatte: Heroic Blodshed bzw. Martial Arts.

The Villainess

Ich habe Nikita nicht gesehen und das hier soll eine direkte Kopie sein, also für mich ist die Story neu. Wenn ich das Original gesehen hätte, würde ich den Film vielleicht anders bewerten. Und als Disclaimer muss ich dazu sagen, dass ich den Silvester gesehen habe, nachdem ich schon etwas getankt hatte. Und der Film ist sehr kompliziert aufgebaut mit durcheinander springenden Rückblenden, bei denen man sich selber erklären muss, wann sie stattfinden. Ich habe alles mitbekommen, aber es war anstrengend in dem Zustand :smiley: Deswegen würde ich die Kritik „Unnötig kompliziert“ vielleicht weg lassen, weil ich nicht weiß, ob das an mir lag.

Der Film schafft es einige irre Baller- und Schlägereien zu inszenieren und trotzdem die Charaktere nicht zu vernachlässigen. So richtig berühren konnte mich diese tragische Geschichte dann aber irgendwie trotzdem nicht.

3,5 von 5 Sternen

The Raid

Dichte Atmosphäre, wahnsinnig intensive Ballereien und tolle Kampfchoreografien. Erzählt wird eigentlich nix, aber das erwartet man dann auch nicht. Wenigstens hat der Hauptcharakter eine innere Motivation die wenigstens etwas emotionale Fallhöhe einbringt. Dazu hat es eins meiner Lieblingszenarien im Film: „Held muss sich durch Gebäude kämpfen“ (á la Die Hard z.B.).

4 von 5 Sternen.

The Night Comes for Us

Was für ein Gemetzel… wow. Hier reicht es nicht, jemand mit dem Kopf durch ein Fenster zu schlagen…Nein, er muss dann auch noch mit dem Hals durch die Scherben im Rahmen gezogen werden. Die erste Klopperei findet dann standesgemäß in einer Schlachterei statt, wo auch flux die Knochensäge zum Einsatz kommt. Hier wird sich auch gerne mal der aus dem Unterleib quillende Dünndarm festgehalten, während man weiter kämpft. Alles garniert mit Blutfontänen.

Wer auf Gewalt abfährt, wird hier seinen Meister finden. Wie sowas auf dem deutschen Netflix laufen kann, bleibt ein Rätsel. Wenn es jemals einen Film gab, der Gewalt verherrlicht und zelebriert hat, dann dieser. Man kann natürlich entschärfend sagen, dass das so übertrieben ist, dass es seine Wirkung verliert. Ich habe jedenfalls eben so oft gelacht, wie ich „uhh“ gestöhnt habe. Aber dennoch muss man sich schon fragen, wie die BPjM jetzt noch jemals etwas indizieren kann, wenn der Film in Deutschland frei laufen darf.

Story und Charaktere treten in den Hintergrund; allerdings fand ich das jetzt nicht SOO schlimm, wie manche meinen. Etienne schreibt auf Letterboxd, er hätte gar den Film auf indonesisch ohne Untertitel gesehen. Eine emotionale Bindung zwischen dem Kind um das es geht und dem Antihelden sucht man vergebens. „Leon, der Profi“ ist Lichtjahre entfernt. Der Antagonist ist farblos. Und als man am Ende mit Musik Emotionen wecken will, rollt man die Augen.

Ich habe noch nicht so viel aus dem Genre gesehen, aber ich fand die Kämpfe durchweg beeindruckend. Dass sie wie von vielen kritisiert manchmal choreografiert wirken und nicht realistisch (immer schön abwechselnd angreifen :smiley: ) ist doch Scheißegal. Den Film kann man sowieso nicht ernst nehmen.

3,5 von 5 Sternen.

state of mind (9.5/10)
(aka “the united states of leland”)

ryan gosling in seinem bis dato mit abstand besten film. absolut sehenwertes teenage-drama. mit dabei u.a. kevin spacey und jena malone.


blade runner 2049 (6/10)

gewaltige optik. story ist leider bestenfalls mittelmaß. zudem ist der film locker mind. gefühlte 45min zu lang.


fracture (9/10)
(aka “das perfekte verbrechen”)

1A thriller. spannung bis zum schluss. cooles ende. in keiner sek. langweilig.

Long Shot

Es wird immer schwieriger, in der aktuellen Kinolandschaft gute Romcoms zu finden. Das große Geld spülen nun mal eher Action-Blockbuster, Superheldenfilme und auf Franchises basierende Sequels und Remakes in die Kasse. Wenn eine Romcom dann doch mal im Kino zu sehen ist, ist sie oftmals flacher Natur und lebt mehr von ihren Darsteller-Namen als von inhaltlicher Qualität. Jonathan Levines “Long Shot” soll hingegen eine positive Überraschung und eine Bereicherung für das Genre sein. Nachdem ich mir diesen Film voller Vorfreude angesehen habe, kann ich mich dem positiven Tenor leider nicht anschließen.

Die Geschichte von “Long Shot” dreht sich um Fred Flarsky (Seth Rogen), der als Journalist für seine provokanten und polemischen Artikel berühmt-berüchtigt ist. Er hat strikte Moralvorstellungen und zögert daher nicht, direkt seinen Job zu kündigen, als er erfährt, dass die Plattform, für die er schreibt, von einem Meinungs- und Redefreiheit hemmenden Großkonzert geschluckt wurde. Die nächsten Tage verbringt Fred mit ziellosem Herumgestreune und staunt nicht schlecht, als ihm plötzlich seine Jugendliebe Charlotte Field (Charlize Theron) über den Weg läuft. Diese arbeitet inzwischen als US-Außenministerin und ist auf der Suche nach einem neuen Redenschreiber für ihre Kandidatur als US-Präsidentin. Es kommt wie es kommen musste - der freischnäuzige Ex-Journalist und die steife Politik-Powerfrau schließen sich zusammen.

“Long Shot” hat eine Idee, die auf dem Papier gut klingt, in der Umsetzung aber an mehreren Faktoren missglückt. Während man in der ersten Dreiviertelstunde oberflächliche Kritik an der US-Politik, dem Status- und Macho-Getue vieler Firmenbosse sowie der Umweltvernachlässigung übt, kippt der Rest des Films in ein stark konstruiertes Techtelmechtel-Abenteuer der belanglosesten Art.

Charlize Theron macht schauspielerisch einen wirklich guten Job und geht in ihrer Rolle sichtbar vergnügt auf. Man nimmt ihr die stoische US-Außenministerin, die sich nach mehr Ehrlichkeit und Ungezügeltheit sehnt, die meiste Zeit über ab und freut sich, mit Charlotte Field einen weiblichen Charakter zu haben, der die Männerdomäne aufmischt. Seth Rogen auf der anderen Seite spielt hier erneut Seth Rogen. Wir bekommen also die gewohnte Portion Unter-der-Gürtellinie-Humor gepaart mit Unschuld-vom-Lande-Gesichtsausdrücken und dem stumpfsinnigen Kommentieren von allen möglichen Situationen. Den reflektierten Journalisten habe ich Seth Rogen zu keiner Minute geglaubt und so kommt es auch, dass die sich anbahnende Romanze einen arg konstruierten Eindruck hinterlässt. Es gibt Filme, in denen Seth Rogens Art und Witze gut funktionieren - siehe ebenfalls Jonathan Levines Werk “50/50”. In “Long Shot” ist sein Schauspiel jedoch viel mehr als unpassendes Overacting zu bezeichnen.

Die Nebencharaktere sind leider ebenfalls nichts weiter als sich mit einem einzigen Merkmal definierende Abziehbilder, die die Handlung eher ab- als aufwerten. So ist es vor allem Freds Kumpel Lance (O’Shea Jackson Jr.), der mit hohlen Ausrufen permanent nervt und Fred in einem noch dümmlicheren Licht dastehen lässt. Nichts dass Charlottes rechte Hand Maggie (June Diane Raphael) da besonders vielschichtig oder kreativ geschrieben wäre.

Dem gegenüber steht wiederum die handwerkliche Stärke des Films, die eindeutig auf der Haben-Seite zu verbuchen ist. “Long Shot” ist schön gefilmt, hat ein stimmiges Pacing und leistet sich kaum Patzer bei der Inszenierung seiner lustigen Momente. Und ja, die gibt es durchaus, auch wenn nicht so viele wie der Film gerne hätte.

Die große Enttäuschung, die ich mit “Long Shot” verbinde, ist aber in der Oberflächlichkeit und damit in der Belanglosigkeit dieses Films begründet. Die Zutaten sind alle da: Politik, Gesellschaft, Macho-Kultur, Feminismus, Redefreiheit, Konventionen usw. Jonathan Levines Werk tut nur nichts damit, außer sich mit deren Hilfe eine wackelige Brücke zu einer seichten Romanze zu bauen, die am Ende unter der Last des vorhersehbaren Endes ohnehin zusammenbricht.

“Long Shot” ist daher keine besonders gute Romcom. Charlize Theron und die handwerkliche Finesse retten einen über die knappen zwei Stunden und stellenweise lacht man auch mal auf, aber alles in allem ist das hier eine sehr oberflächliche, wenig galante und überraschend unpolitische Angelegenheit.

mid90s (7.5/10)

nette kleine coa-geschichte in den 90ern. speziell am anfang extrem viel fan service, quasi jede 30 sek ein hingucker der einen gimmicks aus den 90ern kredenzt (und an die alte gute zeit erinnert); dazu ein entsprechender soundtrack der nicht überladen ist. der film kommt zwar nicht an „pump up the volume“ aka „hart auf sendung“ ran hat aber auch spß gemacht :slight_smile:

Minority Report

Tom Cruise mag ich eigentlich nicht, aber der Film gefällt mir.

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SW Marathon :hugs: (endlich fertig geworden)

Wenn man E2 übersieht :wink: einfach nice das ganze^^

Escape from New York

Kurt Russel ist und bleibt für mich die coolste Sau auf dem Planeten! :smile:
Ich kann den Film leider nicht objektiv bewerten, da er mich seit meiner Kindheit begleitet

Gerade in Knives Out gewesen. Rian Johnson hat mit Episode VIII einfach einen ungeschickten Fehlgriff gehabt. Eine eigene Trilogie wäre bestimmt sehr interessant geworden. Denn in diesem Whodunnit zeigt sich, dass er er ein guter Autorenfilmer ist. Es macht über die gesamte Lauflänge Spaß dem Netz aus Taten und Lügen zuzusehen, was auch an dem starken Cast liegt. Das Kinojahr 2020 beginnt damit auf jeden Fall besser, als 2019 mit Robin Hood.

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Das Pendant zu Robin Hood dürfte dieses Jahr der 3 Engel für Charlie Film sein.

Wat? Ich dachte, wir sind im Jahr 2020 und nicht 2000? oO

Um ehrlich zu sein: Geonosis geht da in meinen Augen noch. Ich meine, ja, sieht nichts wirklich echt aus dort, aber das Design sorgt dafür, dass alles eh etwas „sureal“ wirken sollte. Das ganze Finale, oder die meisten Szenen im Jedi-Tempel finde ich da viel schlimmer. Weil dort weder das Design noch die Situation wirklich „alien“ sein sollte.

Ja, ich hatte es gerade schon gegoogled. Trotzdem extrem strange für mich. :smiley: Shit ey, der alte ist jetzt auch schon 20 Jahre her! Man man man…

Ich habe übrigens als letzten Film „6 Underground“ gesehen. Hätte vom Start fast einen epileptischen Anfall bekommen von dem Schnittgewitter, aber wenn man das Hirn ausschaltet und sich vom Krawums und den coolen Sprüchen einfach umspühlen lässt, kann man den schon gut gucken.

Immer noch krass, wie man wahrscheinlich jeden Gag und jede Actionszene des Films schon im Trailer verblasen kann :smiley:

Habe vor kurzen seit Ewigkeiten mal wieder Hot Shots gesehen. Vielleicht sagt das mehr über mich als über den Film aus aber ich finde ihn immer noch lustig.

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Hab ihn vor 2 Wochen in ner Sneak gesehen:

Es gibt noch einpaar nicht erwähnte Actionszenen, die sind aber alle ziemlich weird und große Schnittmassaker.

Die Entscheidung war ja nicht: Oh das könnte ein guter Film werden, sondern : “Mama, aber die anderen Kinder dürfen ihre Kultfilme, die heute gar nicht mehr so funktionieren würden (de facto Definition von Kult) auch remaken und dabei abgewatscht werden, bittebittebitte”

Wäre es als junger Mensch nicht leichter den alten Film durch die Nostalgiebrille wenigstens “anschauenswert” zu finden, als ein mutmaßlich vermurkstes Remake als aktuellen Film mögen zu können?

Gut um die Prämissekasse gedrückt was?

:pig_nose: Ich rieche Geld :pig2:

Ist der Spruch: „Für das was es sein will“ :fuerdaswasesseinwill: nicht auch ein fieser Workaround um nicht dieses kostenintensive Wort zu nuten

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Das kann man ja bei jedem Remake fragen.

Es ist aber wirklich nicht jedesmal ein Rohrkrepierer. So Sachen wie True Grit oder Departed sind ja wirklich gelungen, obwohl die alten Filme auch super waren.
The Thing oder The Fly waren für mich besser als das Original.

Aktuellstes Beispiel ist wohl ES, da ist das Original ja auch nicht Mal 30 Jahre alt, aber viele fanden den ersten Teil des Remakes super (wobei viele den Alten natürlich auch ncht kennen).

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