RAW
Grandiose Ekel-Groteske aus Frankerich, die das Kannibalen-Genre wiederbelebt, indem es Coming-of-Age-Motive damit verbindet.
4 von 5 Sternen
21 Grams
Muss das sein? Man sieht 2 Stunden lang Menschen dabei zu traurig zu sein. Ich sage ja! Die Schauspielleistungen sind zu großartig, als das man den Film als voyeuristisches Melodram abtun sollte. Naomi Watts, Benicio del Toro und Sean Penn sind atemberaubend.
Ob der Film so verschachtelt erzählt werden muss, bleibt fragwürdig.
4 von 5 Sternen.
Holiday
Wenn man eine Geschichte über Oberflächlichkeit und Sinnentlehrtheit des Jetset-Lebens darzustellen versucht, läuft man immer Gefahr, dass dies auf den Zuschauer überspringt. Holiday krankt daran.
Im Gedächtnis bleibt eine Schockszene (es gibt eine Vergewaltigung aus dem Nichts, die sehr grafisch dargestellt ist; mit erigierten Penis) , die man aber deswegen hinterfragen muss, weil sie dadurch Selbstzweckhaft wirkt und sich überdies daraus keine Konaequenzen ergeben.
Ich war drauf und dran den Film richtig abzustrafen, aber er schafft dann am Ende doch eine Überraschung und schafft es das Dilemma der Hauptfigur doch noch zu verdeutlichen.
3 von 5 Sternen.
Solaris
Meisterwerk! Ich bin keiner, der Kritikerlieblinge und Klassiker immer mitfeiert, weil es sich für einen Cineasten halt gehört. Aber ebenso wie bei Stalker bin ich von Tarkovskys’ Solaris tief beeindruckt.
Die Raumstation mag aus heutiger Sicht etwas naiv designt sein und die Raumfahrt an sich ist mit „abstrakter Darstellung“ noch wohlwollend umschrieben, aber Tarkovsky schafft es nur über das Spiel von 4 Personen soviel über das Menschsein zu erzählen und eine Dichte Atmosphäre zu erzeugen., dass es einem die Schuhe auszieht. Die Fülle und Tiefe der Themen, wie Liebe, Sehnsucht, Verlust und - wie immer bei Tarkovsky - Glauben oder ob Wissenschaft wirklich alle Fragen beantworten kann bzw. es sollte.
Ich stimme Tarkovsky nicht immer zu. Er steht der Wissenschaft sehr kritisch gegenüber und beantwortet vieles mit Metaphysik, aber seine Gedankengänge sind immer interessant.
Mehr als ein Film. Ein Erlebnis.
5 von 5 Sternen.
Unterwegs mit Jaqueline
Ja, das ist sympathisch. Ein algerischer Bauer macht sich auf den Weg nach Paris, um dort mit seiner Kuh an einem Wettbewerb auf der Landwirtschaftsmesse teilzunehmen.
Was übrig bleibt ist allerdings ein sehr vorhersehbares Roadmovie, dass alle bekannten Stationen abarbeitet und immer wieder künstlich Spannung erzeugt. Und das Thema „Culture Clash“ hat man jetzt auch schon oft genug gesehen.
Dass er seine Kuh dabei hat, bleibt immer nur ein verschrobenes Gimmick.
Es gibt den ein oder anderen guten Gag z.B. als in Algerien der Postbote kommt und er die Briefe verteilt und dann fast jeder Mohammed heißt Oder als der Hauptcharakter zum ersten Mal mit Alkohol in Berührung kommt.
Aber eher eine Enttäuschung.
2,5 von 5.