In Wien läuft gerade die Viennale ( Vienna International Film Festival ) und das zum 60 Mal.
Ich prophezeie jetzt einmal das der erste Film den ich gesehen habe, ein heißer Kandidat bei den nächsten Oscars sein wird.
Woman Talking - Die Aussprache
Regie: Sarah Polley
mit: Claire Foy, Emily Mitchell, Frances McDormand, Jessie Buckley, Judith Ivey, Kate Hallett, Liv McNeil, Michelle McLeod, Rooney Mara, Sheila McCarthy, Ben Whishaw
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Miriam Toews erzählt das Drama in ausgewaschen Farben und Bildern ein geheimes Treffen von acht Frauen einer mennonitischen Gemeinde in einer Scheune. Sie haben wenig Zeit, bald sind die Männer zurück, über die sie hier entscheiden wollen. Jahrelang haben diese sie immer wieder betäubt und vergewaltigt, die Verbrechen als „wilde weibliche Fantasien“ denunziert. So verschieden die Frauen, so divers ihre Argumente, folgte ich gespannt diesen Diskurs, getragen von einem grandiosen Schauspielerinnenensemble. Sehr stark sind Jessie Buckley, Claire Foy und Rooney Mara.
Auch die Musik möchte ich erwähnen, sie stammt von Hildur Guðnadóttir die eine geschickte Mischung aus Tradition und Sehnsuchtsgefühl ist.
Ich habe in einer Kritik gelesen der Film sei Die zwölf Geschworenen der #MeToo-Ära.
Na so weit würde ich jetzt nicht gehen aber es ist ein schöner, trauriger, wütender und schwieriger Film aber seine Botschaft ist trotz allem wertvoll.
Die fiktionale Geschichte im Film basiert auf realen Ereignissen einer mennonitischen Kolonie in Bolivien.
Der zweite Film ist ein Remake vom japanischen Low Budget Film One Cut of the Dead und stammt aus Frankreich. Ich kenne ja aus der Vergangenheit eigentlich nur den anderen Weg, das viele französische Filme (meist Komödien) von Hollywood neu verfilmt wurden.
Coupez!
Regie: Michel Hazanavicius
Ich mache es kurz. Kommt nicht an One Cut of the Dead heran. Die Stärke vom Original war sein trockener Humor und die liebevolle Figurenzeichnung. Davon ist nichts mehr zu spüren in der französischen Version des Stoffes, der vieles in Klamauk versucht und damit jeden Charme verliert.
Ob das bei einem Publikum funktioniert die den japanischen Film nicht kennt, kann ich nicht beurteilen, ich war ein wenig unterwältigt.
Verwunderlich bei diesem Regisseur wo ich doch die OSS 117 Filme und The Artist sehr mochte. Auch hier gilt wieder einmal die Devise: Trash lässt sich genauso wenig künstlich kreieren wie Liebe zum Kino.