Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Die zwölf Geschworenen

Nicht umsonst in den Top 5 der IMDb seit Jahren. Kammerspiel bei dem man auch beim 30. Mal noch gebannt vor dem Fernseher sitzt. Absolutes Meisterwerk in allen Belangen.

5/5 :orange_heart:

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Last of the Grads:
Meine Vermutung: Der Regisseur hat gerade einen Kurs in Praktischen Gore-Effekten abgeschlossen und wollte seine neuen Fähigkeiten versuchen.
Also ging er online, liess eine halbfertige KI ein Drehbuch schreiben, der er vorher hundert Slasherfilme aus den 80ern gefüttert hat.
Und dann versammelte ein Paar seiner Kumpel um das ganze zu „Filmen“.
Anders kann ich mir den Film nicht ganz erklären.
An dem Teil ist wirklich alles, alles, alles schlecht… bis auf MANCHE der praktischen Effekte.
Und ich betone „manche“, denn andere der Effekte sind dann wieder grauenhaft schlampig und amateurhaft gemacht.
Das Drehbuch ist wie gesagt völlige Grütze. Macht Null sinn. Und für das wenige das an Story und Plot vorhanden ist ist er sogar schlecht strukturiert… was ich gar nicht dachte, dass das möglich sei. Ich meine, wie kann man so einen simplen Plot falsch strukturieren?
Aber echt, der Film hat im Prinzip zwei Anfänge. Beides sind die Vorgeschichten, welche stattfinden, bevor wir zu den Protagonisten und dem Hauptplot wechseln… aber anstatt dass es einfach ein Prolog ist wurde er aus irgend einem Grund in zwei Prologe eingeteilt, wo die Szene am Anfang der Schluss des Prologes ist den man nachher zu sehen kriegt…
Wenn meine Erklärung hier wenig Sinn macht, nun… das liegt nicht an mir, sondern an dem Film.
Auch miserabel, aber zugegebenermassen unterhaltsam miserabel, sind die Schauspieler. Da hatte ich eine ganze Menge Spass damit, denn meine Güte, „Amateur“ ist hier fast noch zu hoch gesteckt. Zum Teil wirkt es fast absichtlich mies gespielt.
Aber was will man erwarten… der „grösste“ Name unter den Schauspielern ist ein Youtuber, der dafür bekannt ist, dass alles was er sagt immer völlig monoton, trocken und ohne grosse Emotionen rüberkommt. Das kann fast nur so rauskommen.
Und zu guter Letzt muss ich auch noch hervorheben, wie unglaublich grausam das Teil gefilmt ist.
Ich habe KEINE AHNUNG, wie man das hingekriegt hat… aber JEDE Szene welche in einem Gebäude spielt gibt den Eindruck, als sei irgendwo in einem Nebenraum ein Feuer ausgebrochen. Es sieht permanent so aus als seien alle Räume mit Rauch gefüllt. Weiss wirklich nicht, wie man das hinkriegt, aber irgendwie hat man es hier geschaft.
Ach ja, und der Film hat die wohl traurigste Darstellung eines „High School Balles“ die ich je gesehen habe. Die Szene wirkt wie wenn man einfach 20 Leute in eine viel zu grosse Turnhalle gesteckt hat… meine Güte bräuchte diese Szene mehr Darsteller und Extras… oder bessere Kameraführung damit man verdecken kann, wie wenig Leute in dem Raum sind!
Ja, der Film ist miess, aber hey, ich hatte meinen Spass damit. Ist einer dieser Filme, der an allen Ecken und Enden nur so von Inkompetenz strotz, und das macht ihn unterhaltsam. Und ab und zu gibt es einen guten blutigen Tod, der ganz ok umgesetzt ist (primär, weil die Effekte halt wirklich fast alle praktisch gemacht sind), und das hat auch seinen Unterhaltungswert.
Der Film müsste einfach kürzer sein. Fast zwei Stunden ist für so 'nen Strunz einfach zu lange. 80, vielleicht 90 Minuten, nicht länger. Vor allem weil das „grosse Finale“ wirklich einfach nur aus hundert gleichen Szenen besteht, wo einer der Charaktere vom Mörder wegrennt. Das kann man gut schneiden.

Fazit: Schlecht und sehr dilettantisch. Aber nicht völlig ohne Unterhaltungswert.

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Der von Sidney Lumet nehm ich an.
Auch, wenn man den von Friedkin durchaus schauen kann, aber Lumet ist eindringlicher find ich.

Ja, den von Lumet. Das Remake ist aber wirklich gut, habe ich auch schon 2-3 Mal gesehen.

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District 9/Elysium/Chappie

Es ist interessant zu sehen, wie sich ein Autor und Regisseur von Film zu Film entwickelt. Und welche Stilmittel ähnlich wieder auftauchen. Hat District 9 noch den schlechtesten Schnitt von allen drei Filmen von Blomkamp und dazu einen eigenartigen Aufbau zwischen Talking-Heads, wie man sie aus Dokumentationen kennt, Überwachungs-Aufnahmen und dann normalen Spielfilm-Szenen, ist es von den drei von der Story her der originellste, auch wenn Elemente an „Spacecop LA“ erinnern. Klar die CGI-Effekte reißen nicht gerade Bäume aus, gerade der Mech sieht echt scheiße aus und einiges an den Splattereffekten wirkt uninspiriert (also einfach da, weil es geht) und die Analogie zur Apartheit zwingt einem Captain Obvious mit einem Knüppel rein. Trotzdem bleibt der von den drei am „frischesten“.

Elysium startet leider mit einem Erklärtext und eine absolut dämlichen Prämisse. Wenn man Geld, Ressourcen und Arbeitskräfte hat, um eine riesige Raumstation zu bauen, hat man auch die Möglichkeiten, den Planeten zu retten. Aber hey, auf der anderen Seite ist die Action hier etwas runder, genau wie der gesamte Schnitt des Films. Und ich habe viel Spass mit dem Cyberpunk-Aspekten, die das Exoskelett oder Kruger mit seiner Ausrüstung hier reinbringen. Auf der anderen Seite haben wir aber einen Plot, der vor Plotzufällen nur so strotzt (Carlyle hat die Freischaltung genau dann, wenn Max ihn überfallt! Die Freundin von Max ist genau dann wieder in L.A. wenn Max beim Krankenhaus Hilfe sucht und das gleich zwei Mal! Ihre Tochter kann nur von einer Medibank geheilt werden!). Dazu kommen noch zwei eigenartige Sequenzen, jedes Mal im Kampf zwischen Max und Kruger, einmal bei Carlyle, einmal auf Elysium, wenn Blomkamp in eine Art 3rd-person Perspektive umschaltet. Das wird aber sonst einfach nicht genutzt. Ach ja, und eine komplett verschenkte Jodie Foster ist auch dabei.

Und dann noch Chappie oder „Nummer 22 lebt!“. Von der Inszenierung, vom Aufbau, vom Schnitt und von den Effekten ist das der sauberste, auch wenn der einen Anfang hat wie bei „District 9“, wenn Anderson Cooper die Scouts vorstellt und auch ein Ende wie bei „Disctrict 9“, mit dem Mech. Auf der weiteren Plusseite ist Hugh Jackman, dem der Bösewicht Spass macht und der einen schönen Vokuhila tragen darf und dann noch die Szene, die mich bis heute immer wieder berührt, wenn Ninja und Amerika Chappie in Joburg aussetzen und der nicht versteht was passiert, verprügelt und angezündet wird. Kann man sagen, was man will, ist einfach eine ganz tolle Szene. Leider schafft es der Rest vom Film nicht, das auch einzulösen. Es gibt wieder Splatter weil es geht (wenn der Moose Amerika zerreisst) und die Geschichte um die KI hat so gute Ansätze, gerade weil Blomkamp die Idee aufgreift, dass eine KI wie ein Kind startet und angelernt werden muss, aber das verpufft dann irgendwie alles im letzten Drittel. Echt schade. Und Die Antwoord sind keine wirklich guten Schauspieler. Muss man auch feststellen.

Wenn es bei mir nach Lieblingsfilmen gehen würde, wäre das hier so:

Elysium
District 9
Chappie

Alle Filme haben ihre Stärken und Schwächen und man kann schon sehen, wie sich Neill Blomkamp weiterentwickelt und dabei leider eher cleaner, also sauberer von der Inszenierung wird. Das nimmt den Filmen aber auch etwas dieses „neue“, was vor allem District 9 hat. Den Spagat dazwischen bekommt Elysium irgendwie am besten hin, auch wenn die Prämisse halt doof ist und man sich irgendwann fragt, warum Matt Damon nach einem gebrochenen Arm, einer tödlichen Verstrahlung, dem Montieren eines Exoskeletts und einem Messerstich in den Bauch immer noch rumläuft. Und Chappie fällt letztendlich auf die Nase, weil der nicht konsequent bei einem Thema bleibt, aber auch dieses „neue“ von District 9 einfach fehlt.

Was alle drei aber auszeichnet sind für mich zwei Punkte, die Ausstattung ist in allen drei Filmen echt gut, die Welt sieht immer bewohnt aus, da stimmen so gut wie alle Details und es sind relativ frische IPs, auch wenn sich Blomkamp schon bei anderen Sachen bedient hat und nicht einfach Superheldenaufguss Nummer n+1 oder Franchse XY. Komplett eigene Sachen muss man auch erst einmal produziert und finanziert bekommen.

Insofern ist es echt schön, dass es diese drei Filme gibt.

Absolut.

American Boogeywoman - Engel des Todes (2021) - Amazon Prime
Der Film behandelt die Anfänge der us-amerikanischen Mörderin Aileen Wuornos. Man könnte ihn sozusagen als Prequel zum Film mit Charlize Theron betrachten. Qualitativ halt nur ein paar Ebenen darunter. Denn über das Niveau eines Freitagabend-Krimis kommt er zu keiner Zeit hinaus. Gespielt wird die junge Aileen natürlich nicht von Charlize Theron und auch nicht von Anya Taylor-Joy, sondern aus der durch „Cobra Kai“ bekannten Peyton List (nicht zu verwechseln mit der älteren, gleichnamigen Schauspielern, u.a. aus „Gotham“ und „The Flash“), die den Wahnsinn der Figur immerhin recht gut rüber bringt.
4,5/10

Mal schauen, ob ich mir „American Boogeyman“ über Ted Bundy vom gleichen Regisseur auch noch geben werde.

Heute haben wir es dann tatsächlich endlich geschafft uns „Top Gun Maverick“ im Kino anzusehen.

War cool! :slight_smile:

Vor allem natürlich die Flugsequenzen, aber auch ansonsten fand ich den Film gelungen, inklusive der Szene mit Val Kilmer und den dezent aber schön eingeflochtenen Rückblenden.

Wir sind schon am überlegen demnächst vielleicht noch eine Vorstellung zu besuchen! :slight_smile:

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The Innocents

Puh am besten möchte man gar nix zur Handlung verraten. Dann ist der Impact den der Film hat noch größer. Ich fand ihn sehr radikal und niederschmetternd und filmisch äußerst gut gemacht. Bei manchen Szenen musste ich echt mit mir kämpfen. Sehr empfehlenswert.

Ich mag solche Tipps die nicht so viele auf dem Schirm haben abseits der üblichen Streaming/Kino Veröffentlichungen.

4,5/5

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Oh, ja. Der Film hatte im Kino auf jeden Fall alle meine Emotionen abgerufen.

Von der Szene mit der Katze über das Glas im Schuh bis hin zu den schönen Szene mit Aisha und Anna, dann kommt aber die Küchenszene und der Tod von Aisha, am Ende wieder die beiden Schwestern zusammen, um die Familie zu schützen. Da war viel Grausamkeit und Erschütterndes, aber auch wieder so positive Situationen mittendrin. Das hat The Innocents so stark gemacht. Und den Cast kann man gar nicht genug loben.

Den Film muss ich demnächst nochmal sehen.

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Skandal!

:fuerdaswasesseinwill:

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Ging mir auch so. War bei einigen Momenten in den ersten 20 Minuten mehrmals kurz davor rauszugehen, weils mich echt fertig gemacht hat. Bin aber froh gewesen, dass ich’s nicht gemacht hab, fand den Film nämlich absolut großartig (hab dem ebenfalls ne 4,5/5 gegeben).

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The Square

Leute, das ist eine astreine Satire mit ganz weirdem Humor. Bin angetan.

8 von 10 Punkte

Edit: Terry Notary hätte den Nebenrollen-Oscar bekommen müssen. Seine Szene ist schauspielerisch der absolute Wahnsinn.

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The Last Full Measure

Wir bekommen die Geschichte von William H. Pitsenbarger Jr. erzählt, 32 Jahre nach dessen Tot im Vietnamkrieg. Pitsenbarger war ein Pararescueman, welcher mit seinen Kameraden in der Airforce dazu diente verwundete vom Schlachtfeld, mitten im Kampf zu holen. Als er bemerkte das der Sanitäter der Einheit am Boden ausfiel, lies er sich aus dem „sicheren“ Heli abseilen und sorgte dafür das viele Leben gerettet wurden, doch am Ende des Tages starb er.

Er wurde von allen Anwesenden überlebenden für die Medal of Honor vorgeschlagen, doch wurde dies nie vollzogen und so gab es 32 Jahre lang einen Kampf diesen Missstand zu beheben, bis ein aufstrebender Regierungsbeamter im Pentagon, nach einem Arschtritt, sein Gewissen entdeckte und so lange nach hakte und an die Öffentlichkeit ging, einen Tag vor den Wahlen, bis ein altes Gesetz geändert wurde um diese Ehrung dem Gefallenen zuteil werden zu lassen.

Ich habe schon sehr viele Kriegs bzw. Antikriegsfilme gesehen, doch dieser Film hinterlässt gerade bei mir etwas, was ich ehrlich gesagt noch nie erlebt habe. Ich saß eben hier, beim ersten Versuch den Text zu schreiben und mir liefen die Tränen runter und ich weiß nicht warum. War es, weil ich es gut fand das jemand der sich mitten im Krieg, für seine Kameraden einsetzte und dabei sein Leben aufs Spiel setzte, endlich die richtige Ehre bekommen hat? War es weil ich genug ehemalige Soldaten kenne, die in unserer Gesellschaft missachtet werden, obwohl sie ebenfalls Ihr Leben aufs Spiel setzten? Oder war es vllt weil all das zutrifft und nicht einmal 2000km entfernt wieder Menschen in einem so unnötigen Krieg sterben müssen? Ich weiß es wirklich nicht.

Jedenfalls, danke für die Erwähnung in Kino+ @LeSchroeck.

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Doctor Strange in the Multiverse of Madness
Irgendwie weiß ich nicht so richtig wie ich den Film einordnen soll.
Es gibt Sachen die finde ich richtig gut, wie die Härte, die Horrormomente und auch einige Charaktermomente. Auch die Schauspieler, Cumberbatch, Gomez, Olsen ect machen ihre Sache gut. Generell fand ich den 2. Teil des Films auch ok.

Aber in der ersten Hälfte war mir so viel Quatsch drin. Der Humor passte für mich da nicht, die Clownstruppe von Illuminati, die sich natürlich für superschlau hält und ein jämmerliches Bild abgibt, die waren ja tot, bevor ich aus dem Lachen, ob des Typen mit der Stimmgabel an der Birne, wieder raus kam.
Aber das schlimmste ist halt der Antagonist und dessen Motivation.

Man hat eine ganze Serie gebastelt, um diesem Punkt Futter zu geben, bzw erst zu schaffen, aber für mich funktioniert es leider überhaupt gar nicht. Obwohl ich die serie gesehen hab. Ms. Ich brenn die Tempel und Welten ab, um mir irgendwo paar Kinder zu holen, koste es was es wolle. Zur Krönung gibts noch nen mystischen Altar, der wann, vom wem, extra für sie passend geschaffen wurde?

Aber hey am Ende die Kinder 3sek heulen gesehen, zack nächste 180° Wende. Nee sorry das kauf ich nicht ab.
Ich hätte irgendwie auch viel mehr Multiverse Action erwartet. Da war man doch recht sparsam unterwegs,

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Hab vorhin schon einen Film geguckt, und eben aus Neugier noch mit „Road to Perdition“ angefangen, den ich zuletzt vor über zehn Jahren gesehen hatte, und damals schon toll fand.

Was soll ich sagen, der Eindruck bestätigt sich! :slight_smile:

Atmosphärisch, audiovisuell, schauspielerisch, usw.

Einfach ein schöner Film! :slight_smile:

Hab übrigens sinngemäß irgendwo mal in einer Kritik (könnte die „Cinema“ gewesen sein) gelesen, das „Jedes Bild dieses Films ein Gemälde“ sei.

Trifft es ziemlich gut!

Traurig schön!

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Ok, in der „Cinema“ war es scheinbar nicht.

Die Kritik ist an sich recht zutreffend!

Verrät aber auch schon sehr viel der Handlung!

Ja, den fand ich damals auch toll, könnte ich auch mal wieder anschauen.
Ist das nicht sogar der letzte Paul Newman Film gewesen?

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Guter Lauf. :fuerdaswasesseinwill:

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Sieht bei mir gerades auch alles ganz solide aus in letzter Zeit

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