Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Tot oder Untot, man muss aber in der Lage sein Muskeln zu bewegen, damit Luft durch den Kehlkopf transportiert wird. An Zungenbein und Stimmbändern vorbei und die Stimmbänder müssen auch durch Muskelbewegungen in die richtige Position gebracht werden, von den Muskelbewegungen bei Zunge oder Mund mal ganz abgesehen. Das setzt schon voraus, dass das Gehirn über die Nerven Signale an die beteiligten Muskeln sendet, aber dann würde die Szene halt nicht funktionieren. :person_shrugging:

The Farewell (2019, Prime)

Gerade eben beendet und noch voll drin. Was für ein wunderschöner Film. Unaufgeregt und trotzdem einfühlsam.

Die Thematik, wie gerechtfertigt eine Lüge ist, um eine nahe stehende Person zu schonen und die Auseinandersetzung der Protagonistin damit, fand ich nachvollziehbar inszeniert.

Mehr als ein Augenblick hat mich zu Tränen gerührt, sei es aufgrund der authentischen Dialoge, der genialen Bilder oder der on point eingebrachten Musik. Der Film schafft es einfach, Gefühle zu transportieren.

Auch die Einblicke in die chinesische Kultur waren sehr spannend und der Humor, mit dem dies teilweise rüber gebracht wurde, war klasse und zu keiner Zeit drüber.

Eine richtige Überraschung, da der Film mir vor Ewigkeiten mal vorgeschlagen wurde, ich den seitdem auf meiner Watchlist hatte, ohne etwas über ihn zu wissen.

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Texas Chainsaw (Unrated)(2013)
Setzt inhaltlich direkt an das Original an, was es aber nicht besser macht. Denn die Story samt seines Plottwists ist reichlich bescheuert und verlangt von einem Leatherface auf einmal als Sympathiefigur und dessen Kannibalen-Sippe als Unschuldslämmer wahr zu nehmen. Scheinbar klappt das nur bei der hinreißenden Alexandra Daddario in der Hauptrolle, die mal eiskalt ignoriert, dass die Lederfratze zuvor ihre ganzen Freunde (die eh nicht die besten waren) weg gemetzelt hat. Ohne Daddario wäre es ein Totalausfall.
4/10

Noche de fuego (Prayers of the Stolen)

Die Geschichte über Mädchen in einem kleinen mexikanischen Dorf in den Bergen. Eigentlich könnte dies eine schöne Coming-of-Age-Geschichte sein, wäre da nicht das Drogenkartell, welches die Ortschaften dort in den Fängen hat. Menschen flüchten, Lehrer trauen sich nicht mehr in die Gegend, da der Schutz nicht gewährleistet werden kann und immer wieder kommt es vor, dass junge Mädchen entführt werden. Das ist auch einer der Grüne, wieso es dann unter Tränen den Kurzhaarschnitt. Echt ein bedrückendes Drama aus Mexiko. Wo man weiß, dass es viele Menschen bzw. Kinder gibt, die so aufwachsen.

Die jungen Darstellerinnen kann man hier wieder loben, aber auch die Darstellung des Unbehagens und des Schweigens im Dorf. Jeder weiß, was Sache ist - aber als Zuschauer sieht man die Gefahr auch immer noch bruchstückartig bis es dann zum Finale des Films geht.

Minari

Ein ruhig erzähltes, aber schönes Familiendrama einer koreanischen Einwandererfamilie in den 80er Jahre. Echt bewundernswert, dass so in letzter Zeit einige Filme diese Geschichten erzählen. Wenn man vergleicht, wie unterschiedlich so Minari ist und welchen Ansatz Everything Everywhere All At Once führt. Sieht man immer, dass Geschichten auch mal anders angepackt werden können. Dennoch ist auch Minari nicht ein Film für jedermann. Die Geschichte nimmt sich Zeit, der Plan von Jacob (Steven Yeun) seine eigene Plantage machen zieht sich, bekommt Rückschläge. Monica (Han Ye-ri) fühlt sich irgendwo im Nirgendwo isoliert und es kommt zu Spannungen. Alle Darsteller sind stark, Youn Yuh-jung hat nicht zu Unrecht den Oscar geholt. Aber in Pachinko mochte sich sie nochmal lieber. :smiley:

Little Berlin (Arte Mediathek)

Kurzfilm, über einen Bullen der durch die Innerdeutsche Grenze von seiner Herde getrennt wird. Als Erzähler wirkt Cristoph Waltz.

King Richard

Der Film zerreißt mich echt… Auf der einen Seite ist es schon ein guter Film, Saniyya Sidney und Demi Singleton sind hervorragend als Venus und Serena, Jon Bernthal und Tony Goldwyn lieb ich eh und ja, Will Smith ist schon auch gut.

Aber… mich stört einfach viel zu sehr, dass es ein Film über ihn ist. Stell dir vor, du bist die erfolgreichste Tennis-Spielerin jemals und dann wird ein Film über deinen Vater gedreht, der deine Geschichte erzählt. Und dann heißt der auch noch „King Richard“. Das nervt mich wirklich alles richtig.

Und warum genau Will Smith dafür nun einen Oscar bekommen hat (und Kristen Stewart für „Spencer“, den ich auch heute gesehen hab, nicht!!!), versteh ich ehrlicher Weise auch nicht. Das war gut, aber herausragend Oscar-würdig? Nee…

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Shiva Baby

Wunderbar, der Film hat die ganze Zeit eine unangenehme Atmosphäre und man möchte die Shiva schnellstmöglich verlassen. Wenn du unerwartet die Ex-Freundin und den Sugar-Daddy triffst, sonst auch die restliche Verwandtschaft und Bekanntschaft dein Leben sezieren. Neben den Unbehagen, trifft der Film aber in seinen anderen Momenten meinen Humor - auch wenn das Unbehagen überwiegt. Rachel Sennott fantastisch in der Rolle.

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Predator Upgrade (war für mich eine Erstsichtung):

War ich zu harsch zu Predators?

Man möchte eigentlich meinen Shane Black weiß wie man einen ordentlichen Predator-Film aufzieht. Schliesslich war er beim ersten live dabei.
Aber dann liefert er sowas ab.
Der Predator ist es doppelt so gross und aufgepumpt wie ein Bodybuilder. Er rennt ohne Helm durch die Lande (hat aber trotzdem Techno-Sicht?!) und rotzt in der Gegend rum wie ein Fußballspieler. Und er hat jetzt Untertitel. Wer kam denn auf diese blöde Idee?!
Predator-Hunde sind auch wieder dabei. Diesmal haben sie zum Glück keinen Elefantenfriedhof im Gesicht, aber sie dürfen grade mal als Comic Relief Pitbull herhalten. Ja, Comic Relief in einem Predator-Film. Und das nicht nur durch den Hund, sondern durch unsere Helden. Diesmal ist unser Trupp von Elitewahnsinnigen durch die Bank weg unsymphatisch und stänkert in völlig fehl am Platz befindlichem Buddy-Humor mit sich selbst rum. Die Hauptfigur, Captain Whatshisname, ist eine absolute Nullnummer. Da hatte Adrian Brody mehr Character und war ein glaubwürdigere Profi-Killer.
Nicht nur das der Film tonal komplett neben der Spur war, auch an der Inszinierung gibt’s zu nörgeln. Besonders bei der Jagd. Wer ist hier grade wie gestorben? Bei Evil McBadguys Ableben musste ich 5mal zurückspulen um halbwegs zu begreifen was da passiert ist. Halbwegs, denn durch den wirren Schnitt ergibt da nichts Sinn.
Generell sind noch so einige Fragen übrig geblieben: was wurde aus dem Hund? Was sollte das mit dem Alien-Hund? Warum musste Olivia Munn in der einen Szene nackt sein? Warum sagen die Typen nicht einfach, dass der eine Tourett hat anstatt da so eine peinliche Szene draus zu machen? Was hat sich Shane Black bei all dem gedacht? Und wer war so unangebracht optimistisch an all das so einen Sequel Hook dranzupappen?!

Ich war zu harsch zu Predators…

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Ich habe das „Predators“ hier übrigens als Titel nie auf die Predatoren-Aliens bezogen, sondern das sind die Typen, die sie da jagen, da die alle Dreck am Stecken haben und in ihrem bisherigen Leben genau das waren, jeder auf seine Weise. Und in dem Film wurde der Spieß dann umgedreht.

Ich mag den Film eigentlich auch ganz gerne, vor allem, weil man hier echt mit niemandem Mitleid haben muss. ^^

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Ich finde „Predators“ auch unterschätzt. Lediglich Laurence Fisburne hätte ich nicht gebraucht. Denn sein Part hat da IMO ordentlich das Tempo raus genommen und den Film eher gebremst.

Der war rein für den Exposition Talk da, um allen zu erklären, was Phase ist.
Wenn du in deinem Film einen Chara einbaust der allen - auch dem Zuschauer - den plot erklärt und dann wieder verschwindet, dann ist das einfach nicht gut…

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Marrowbone (2017)
Nachdem in der letzten Kino+ Folge über diesen Film geschwärmt wurde, wollte ich den unbedingt sehen. War auf jeden Fall ein toller Film mit gruseligen, aber und auch herzerwärmenden Szenen!
8/10 Spiegel

Nope (6.5/10)

hätte bei 130min spielzeit locker 30min kürzer ausfallen können. ansonsten popcorn-kino. 1x gucken danach vergessen. wiederanschauwert gegen null.

The Gray Man
Den fand ich überraschend gut. Richtig gute Action und Chris Evans als Bösewicht hat auch richtig Spaß gemacht. Ana de Armas ist natürlich auch immer ein Pluspunkt :heart_eyes:
7,5/10

Moonfall
Wirkte sehr gehetzt. Figuren auch absolute Prototypen der Emmerichsen Katastrophenfilme. Die Story war auch schon sehr merkwürdig.
4/10

Predator
Durch Prey ist mir klar geworden, dass ich das Original noch nie komplett an einem Stück gesehen habe und war anscheinend auch nicht der einzige der wieder auf den Geschmack gekommen ist :smiley:
Einfach ein geiler Actionklassiker! Fand es such sehr positiv wie wenig in dem Film erklärt wurde, man wird einfach reingeschmissen. In der heutigen Zeit wäre soetwas undenkbar einen Film zu machen in dem nicht erklärt wird wo der Predator genau herkommt und was seine Absichten sind.
8,5/10

Dayshift Netflix

Ich habe wenig erwartet und wurde positiv überrascht. Der ließ sich echt gut weg gucken. Die Action war ordentlich. Vermute mal, dass man auch auf echte Schlangenmenschen für einige Szenen zurückgegriffen hat. Der Gastauftritt von Scott Adkins hat mich auch gefreut.

Everything Everywhere All At Once

Der Name ist Programm. Dieses übertrieben sprunghafte war gerade am Anfang extrem verwirrend und anstrengend, aber spätestens bei der Kampfszene mit der Bauchtasche hatte er mich. Sinngemäß sagt der Film an einer Stelle sogar selbst „Nothing makes sense for more than a few moments“ und wenn man sich auf diese Grundregel einstellen kann, macht der Film einfach nur eine Menge Spaß. So unfassbar viele kreative Ideen und Skurrilitäten wie hier manchmal in kaum zu erfassende 2 Sekunden gepackt wurden, hätten andere Filme gerne insgesamt auf ihre 2 Stunden verteilt. Ja, manchmal wird’s ein bisschen „zu“. Zu wirr, zu sprunghaft, zu albern, zu kitschig. Aber ab einem bestimmten Punkt konnte ich diesem Film einfach so gut wie alles verzeihen.

9,5/10

Veganer schmecken besser - Erst killen, dann grillen

Saudoofer Name, gar nicht mal so schlechter Film. Schenkelklopfer waren für mich zwar nicht dabei und manchmal waren mir die Figuren doch eine Spur zu naiv-dämlich, aber schwarzhumoriges Gekicher, wie ich es sonst eher von skandinavischen Filmen kenne, war schon in der ein oder anderen Szene drin. Der Film wandelt einfach geschickt in den moralischen Grauzonen und lässt keine Gelegenheit aus, um die fragwürdigen Gepflogenheiten der einzelnen Gruppen herauszustellen.

6/10

Dogtooth

Ich bin durchaus mit Lanthimos-Filmen vertraut, aber der ist selbst für seine Verhältnisse schräg. Irgendwann war ich mir nicht mehr sicher, ob ich hier tatsächlich Menschen oder Robotern zuschaue, die permanent in einer verschlüsselten Sprache sprechen. Ziemlich hart und verstörend, aber auch zu interessant, um mittendrin abzubrechen.

Frage an alle, die ihn gesehen haben:

Was ist denn eure Einschätzung am Ende? Entkommt sie aus dem Kofferraum?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie entweder ohnmächtig ist und ihre Chance verpasst oder Schlimmeres.

7/10

Uncharted

Gestern Abend stand mir der Sinn nach seichter Unterhaltung und was soll ich sagen, die habe ich bekommen :smiley:

Als großer Fan der Spiele hält sich das „Ach kenn ich“ mit dem „was soll der Unsinn“ ganz gut die Waage und Tom Holland spielt das wie immer sympathisch. Sie haben sich große Mühe gegeben, Nathans naiv-tollpatschige und ständig zur Improvisation gezwungenen Figur rüberzubringen und das Ganze in eine mitreißende, aber auch (wie in den Spielen) ziemlich übertriebene Abenteuergeschichte einzubinden. Das hätte auch wesentlich besser als nur in Ansätzen funktioniert, wenn sie die Story nicht komplett überhastet, die Timelines und Figuren sämtlicher Spiele nicht ohne Sinn und Verstand durcheinander geworfen, den zeitlichen Kontext auf modern geprügelt und die Actionszenen teilweise unterirdisch schlecht geschnitten hätten. Dabei steckt vor allem in Letzteren eindeutig das Flair der Spiele (bis hin zu den Waffensounds, denke ich), nur sieht man es halt kaum.

Trotzdem nicht die befürchtete Vollkatastrophe (außer Mark Wahlberg, aber das war abzusehen) und vielleicht kann sich ein nächster Teil ja noch steigern (den ich mir tatsächlich anschauen würde). Die Spieleserie hat ja auch ein bisschen Anlauf gebraucht, um sich zu etablieren.

6,5/10

Moonfall

Hässlicher Katastrophen-Film der mit einer lächerlichen Prämisse sich viel zu ernst nimmt und hoffentlich das Karriereende von Roland Emmerich einleitet.

2/10

Typischer Fall von „wollten ihm schon lange einen geben, dieses Jahr ist er dran“. :man_shrugging:

So wie bei Ennio Morricone bei „The Hateful Eight“? :sweat_smile:

Wobei das wohl eher der Fall von „geben wir ihm schnell einen, ehe er das Zeitliche segnet“ war.

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Wobei ich mich ehrlicher Weise frage, warum man Will Smith einen geben wollte… er ist sicher kein schlechter Schauspieler, aber was Oscar-würdiges von ihm fällt mir jetzt so grad nicht ein. Aber du hast sicher Recht, ja.