59. Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities - Ep.1: Los 36 (2022) - Netflix
Nick Appleton, Kriegs-Veteran mit Hang zum Rassismus, gelangt in den Besitz von Lagerraum 36, wo er ein scheinbar kostbares Hexenbrett mit drei seltenen Büchern findet. Ein Experte weist ihn auf ein viertes, noch selteneres Buch hin. Gemeinsam beginnen sie das Lager nach besagtem Buch zu durchsuchen. Nette, erste Kurzgeschichte aus Netflix’ neustem Kuriositätenkabinett, das von Guillermo del Toro präsentiert wird. An sich ist die Episode in Ordnung und kann durchaus eine bedrohliche Atmosphäre aufbauen in Form des Experten, der die Begebenheiten rund um das Hexenbrett, die Bücher und deren ehemaligem Besitzer schildert, ehe man es dann zum Ende hin mit einem tollwütigen CGI-Tentakelvieh wieder mit dem Arsch einreißt. Da wäre ein weniger plumperes Ende besser gewesen. 6,5/10
Werner Herzog - Radical Dreamer
Regie: Thomas von Steinaecker
Werner Herzog war vor Ort und begrüßte das Publikum vor der Aufführung, nach dem Film gab es ein Q&A mit dem Regisseur Thomas von Steinaecker.
Er träume nie, erklärt Herzog gleich zu Beginn der Doku – zum Glück: Sonst gäbe es vielleicht seine Filme nicht.
Kurzweilige Doku die weder kritisch noch analytisch ist und einen Streifzug durch Herzogs Leben und Werk ist. Im schnellen Wechsel beliebig erscheinender Interview-Häppchen, Filmschnipsel, Kuriositäten und Ortsbegehungen.
Witzige Geschichte:
Vorgestern hocken wir uns Abends noch ins Cafe Engländer und bemerken erst als er aufsteht, sich verabschiedet und geht, dass Werner Herzog quasi am Nebentisch gesessen ist.
Morgen Abend ist er ja im Volkstheater, würde ja gern hin, aber abseits davon, das es bestimmt schon ausverkauft ist, geht sichs morgen bei mir ohnehin leider nicht aus.
Dieses Diablo ist mir dazwischen gekommen, obwohl ich eigentlich einen „Shocktober around the world“ machen wollte… naja. Zumindest denk ich beim zocken noch an manche filme.
Schocktober! 60. Moloch (2022)
Kurz nachdem im nahegelegenen Moor eine mumifizierte Leiche gefunden wird dringt ein Fremder in das Familienhaus von Betriek ein und trachtet ihrer Familie nach dem Leben. Der Angreifer kann zwar gestoppt werden, dennoch hören die unheimlichen Vorkommnisse nicht auf. Zwar schwimmt der niederländische „Moloch“ eindeutig im Fahrwasser von „Hereditary“ und Konsorten, kann aber einigermaßen gut Spannung und Atmosphäre aufbauen, während das Ende dann nicht mehr ganz so überraschend daher kommt. Wenigstens heult Sallie Harmsen (Blade Runner 2049) nicht nonstop rum wie Toni Collette. 6/10
61. Brain Freeze (2021) - Amazon Prime
Auf einer Wohlhabenden-Insel in Québec lässt eine Chemikalie im Leitungswasser die Menschen zu grünäugigen Zombies mutieren. Ganz annehmbare Zombie-Komödie ohne echte Highlights, weshalb das ganze Szenario trotz Killer-Zwillingen und gut gemeinter Ansätze eher vor sich dahin dümpelt. Quasi der grüne Daumen unter den Zombie-Filmen. 5/10
Mantel-und-Degen-Filme sind so gar nicht meins. Aber diese Verfilmung aus den 90ern hat etwas unbeschwertes und lockeres an sich. Hinzu kommt ein toller Cast. Hat schon Spaß gemacht.
The Banshees of Inisherin
Regie: Martin McDonagh
mit Colin Farrell, Brendan Gleeson, Kerry Condon, Barry Keoghan
Der Film ist ein zurückhaltendes, kleines Drama mit ein paar witzigen Dialogen, das von einer absurden Meinungsverschiedenheit erzählt zwischen zwei scheinbar anständigen Männern im Jahr 1923 auf einer winzigen Insel vor der Küste Irlands.
Der Film wirkt eher wie ein Theaterstück und in der Mitte des Films ist er ein wenig redundant. Aber unterm Strich hat mir diese kleine Posse gefallen.
Dabei handelt es sich um einen sogenannten „Whodunit“: ein Thriller, bei dem zu Beginn jemand ermordet wird und daraufhin eine Reihe schräger Charaktere nach und nach ihre Motive offenbart. Der Tote war ein unsympathischer Hollywoodregisseur und dementsprechend hatten viele Leute um ihn herum einen Grund für seinen gewaltsamen Tod. Aufgeklärt wird der Fall vom abgehalfterten Inspektor Stoppard (Sam Rockwell) und der jungen, ambitionierten Streifenpolizistin Stalker (Saoirse Ronan).
Witziger Krimi, der mit den Genreklischees und den Erwartungen des Zuschauers spielt. Der Titel bezieht sich mMn daher auch nicht auf etwaige weglaufende Verdächtige, sondern ist eher ein „Schau, so funktionieren diese Geschichten üblicherweise“.
Von mir eine klare Empfehlung für einen amüsanten Filmabend.
Der lief gestern Abend an und es war nur eine Person drin? Schade, hatte mich drauf gefreut, aber dann dürfte der wohl nicht allzu lange laufen und ich habe sehr wenig Zeit die nächsten Wochen.
62. Run Sweetheart Run (2020) - Amazon Prime
Das Geschäftsessen mit einem Kunden mündet für Cherie in einer albtraumhaften Nacht, in der sie vor einem schier unaufhaltbaren Mann verfolgt wird. Offenbar war es kein gutes Omen, dass Amazon Prime den Film erst nach ganzen zwei Jahren raus gehauen hat, denn so ganz zuversichtlich war man mit dem Produkt dann anscheinend selbst nicht gewesen. Denn mal fernab von der final, plump und einseitg vermittelten Holzhammerbotschaft stellt sich bei dem Szenario ohnehin recht schnell Ernüchterung ein, wenn die meisten Gräueltaten nur im Off passieren und man selbst die wahre Identität des Verfolgers nicht zeigen wollte. Da merkt man eben, wo am Budget gespart wurde, und umso verwunderlicher dann die 18er Freigabe, wenn man eben den Großteil nicht zu sehen bekommt. 3/10
Edit:
63. Out of the Dark (2014)
Sarah zieht mit ihrer Familie nach Kolumbien, um dort die Firma ihres Vaters zu übernommen. Doch das neue Zuhause entpuppt sich schnell als Alptraum als die Tochter zuerst unerklärbar krank wird und dann verschwindet. Ganz annehmbarer Spuk-Horror in südamerikanischem Ambiente, der anfangs etwas braucht. 5/10
Bones and All
Regie: Luca Guadagnino
mit Timothée Chalamet, Taylor Russell, Mark Rylance, Michael Stuhlbarg, Chloë Sevigny, David Gordon Green, André Holland
Mhmm. Der Film kommt ja bei vielen Kritikern sehr gut weg. Bei mir hat der Film gar nicht funktioniert . Diese blasse und prätentiöse Geschichte rechtfertig nicht die Laufzeit von 138 Minuten.
Positiv: Mark Rylance wirkt herrlich verrückt, die kurze Begegnung von Michael Stuhlbarg und David Gordon Green hat eine schöne bedrohliche Stimmung und die Kamera von Arseni Khachaturan ist sehr poetisch.
Timothée Chalamet und Taylor Russell sind schön anzusehen und spielen auch nicht schlecht aber ich konnte mich in keiner Sekunde mit den beiden verbinden und ihr Schicksal war mir auch irgendwann egal. Schade und für mich nur ein mittelmäßiger Film.
Wer eine gelungene Mischung aus Coming-Of-Age-Drama und Kannibalen-Horror sehen will, sollte sich stattdessen einfach Raw von Julia Ducournau anschauen.
Oh schade, ich hoffe immer noch, dass der was für mich ist.
Aus irgendeinem Grund bin ich total gepannt auf den Film.
Werde aber sicherlich (aus ebendemselben Grund) wahrscheinlich sehr enttäuscht.
64. Agnes - Face Your Demons (2021)
Na, mal wieder Lust richtig verarscht zu werden? Dann zieht euch „Agnes - Face Your Demons“ rein! Denn was hier vordergründig als Exorzismus-Horror verkauft wird ist im Endeffekt alles andere als das. Den Exorzismus der titelgebenden Agnes in einem Nonnenkloster gibt es zwar, aber auch nur in der ersten Hälfte. Ab dort dreht sich alles um Agnes’ Ordensschwester Mary, die aus dem Kloster austritt und einen relativ normalen Alltag mit Job und Miete zu bewältigen hat. Dabei natürlich immer durchgehend auf einem posttraumatischen Glaubensfindungsstrip. And that’s it. Horror exizstiert in dieser Phase des Films eigentlich überhaupt nicht mehr und was mit Agnes und den Exorzisten passiert ist erfährt man auch nur eher nebenbei. Da wusste man wohl nicht was man machen wollte. Horror oder Drama? Letztendlich hat man sich entschieden beides konsequent zu trennen und separat zu erzählen. Und damit haben die Macher sowohl sich selber, dem Zuschauer als auch dem Film keinen Gefallen getan. 2/10
…nun, komplett crap ist der Film nicht.
Ein paar gute Gags, ein paar wilde Mix-Anspielungen auf so diverse Uncharted Teile.
Aber warum dieser Mischmasch?
Die Spiele sind so gut von der Story her, da hätte man auch direkt nur Teil 1 verfilmen können und den Film besser erzählen können als das erste Spiel war.
Stattdessen erzählt der Film wie Nate und Sully sich treffen, würfelt aber Action-Sequenzen, Story und Szenen aus mehreren Spielen zusammen. Den Zuschauer, mich zumindest, lässt einen bei diversen Szenen die Haare raufen, da die Spiele viel (in mancher Hinsicht) geerdeter waren als der Film.
Allein die letzte große CGI Actionsequenz des Films lässt mich innerlich kochen. Warum solch ein Quatsch sein muss, versteh ich einfach nicht. Da wird der Film wieder zu einem Videospielevorbild gemacht, dass in der Blödheit nicht existiert.