„Final Score“ war ein ähnlich gelagerter Film und da war er IMO ganz gut.
Wegen Red Letter Media und ihrem aktuellen Half in the Bag:
Barbarian
Ein netter, kurzweiliger Horror Film mit einem netten Twist und erfrischender Handlung.
Die junge Frau Tess will mitten in der Nacht in ihr bei AirBnB gemietetes Häuschen am Rande von Detroit, doch der Schlüssel fehlt und per Telefon meldet sich keiner der Verantwortlichen. Plötzlich geht im Haus ein Licht an und sie klopft an die Tür.
Es stellt sich heraus dass ein anderer Mann, Keith, das Haus auch gemietet hat, über eine andere App.
Anfangs widerwillig bleibt sie über Nacht, weil alle Zimmer in der Stadt ausgebucht sind.
Keith gibt sich extra freundlich und will krampfhaft nicht verdächtig wirken, was Tess noch paranoider macht.
Hat Tess recht oder ist es doch etwas ganz anderes was in dem Haus vor sich geht?
Alles fängt super Klischeehaft an, man hat so viele Horror Filme im Kopf. Wird es eine Home Invasion, ist Keith ein Killer, kommt ein Torture Porn? Doch der Film geht seinen ganz eigenen Weg.
Ab hier Spoiler:
Natürlich ist Keith nicht der Böse, so viele Warnzeichen wie der arme Typ abgibt, kann er es gar nicht sein. Tess und Keith verstehen sich im Laufe des Abends immer besser, weil sie ein paar Gemeinsamkeiten haben. Sie verstehen sich so gut, dass sie sich sogar am nächsten Abend wieder im Haus treffen wollen, trotz der Doppelbuchung.
Hier wird schnell vom Verdächtigen zum womöglichen Love Interest gewechselt.
Als Tess jedoch wieder ins Haus geht, geht sie in den Keller Klopapier holen und die Tür fällt hinter ihr zu. Schon wieder kommen tausend Klischees in den Kopf. Eingesperrt in den düsteren Raum, bemerkt sie eine geheime Tür die einen langen Schacht enthüllt der zu einem kleinen Rape Dungeon führt.
Ab da schaltet der Film ein paar Gänge hoch.
Keith kommt gerade als Tess am ausflippen ist und hilft ihr aus dem Keller. Doch er will selber rein schauen. Leider kommt danach keine Rückmeldung mehr und Tess geht ihm wiederum hinterher. Man weiß kurz nicht ob Keith sie nur runter locken will oder ob wirklich was nicht stimmt.
Es stellt sich heraus dass der Schacht noch tiefer führt und unten entdeckt sie neben Keith auch noch eine Nackte „Mutanten“ Monster Frau im Stile von THHE die Keith prompt den Schädel einschlägt und Tess einfängt.
Harter Cut zu AJ, ein Schauspieler aus LA dem gerade ein waschechter MeeToo Skandal ins Haus steht. Erstmal lässt der Film es offen ob was an dem Skandal dran ist, aber immer mehr kommt raus was für ein Schleimbeutel AJ ist. Um Geld für Anwälte etc. zu haben muss er Immobilien abstoßen. Zufällig hat er ein paar Häuser in Michigan, wohin er prompt aufbricht. Es stellt sich heraus dass A der Skandal höchstwahrscheinlich stimmt (ein Gespräch mit einem Jugendfreund in dem er es erst herunter spielen wollte, aber es dann im gleichen Zug auch zugibt „erst wollte sie nicht, aber dann doch“ und eine echt jämmerliche Entschuldigungs-Voicemail-Message an die Frau die ihn beschuldigt, wo er auf einmal überhaupt nicht mehr arrogant und herablassend ist) und B das Horror Haus ihm gehört.
Er wundert sich erst über Tess Sachen und geht auch in den Keller. Nur ihn freakt der Rape Dungeon nicht wirklich aus, er freut sich nur über extra Quadratmeter die er beim Verkauf angeben kann. Es folgt eine super weirde Szene wo er das alles ausmisst mit einem Rollmeter. Er schiebt das Rape Bett neben der Kamera einfach weg, als wäre es das Normalste, nur damit er besser ausmessen kann.
Als er dann aber die 2. Geheimtür zum anderen Gang findet fängt ihn die alte Monster Braut auch sofort und im Verlies-Loch wo er landet treffen wir Tess wieder.
Scheinbar ist die Monster Braut geistig zurück geblieben und will die zwei wie ihre „Babys“ füttern und „umhegen“.
Wieder Schnitt, dieses mal in die 80er. Der alte Besitzer des Hauses fährt durch die Gegend und entführt junge Frauen und bringt sie anschließend in seinen Rape Keller. Man sieht ihn wie er erst ein Opfer aussucht und das meiste wird nur angedeutet.
In einem Satz: Es ist eine Fritzl Situation, nur noch dunkler und absurder.
Wieder zurück in der Gegenwart kann Tess fliehen, doch sie will AJ nicht zurück lassen.
Sie entkommt der Monster Frau nur knapp, ein Obdachloser von dem sie Anfangs noch weg gelaufen ist (er wollte sie vor dem Haus warnen, doch sie hatte eher Angst vor dem Hobo) hilft ihr in letzter Sekunde aus dem Kellerfenster. Lustigerweise will die Polizei ihr nicht helfen. Sie halten sie für verrückt.
Der Obdachlose weiß von der Frau und sagt sie sei nichtmal das Schlimmste da unten.
Also geht Tess alleine zurück. Sie fährt die Monster Braut sogar mit ihrem Auto um. AJ geht derweil immer tiefer in die Schächte, die Frau jagte ja Tess hinterher. Dort findet er den alten Fritzl-Dude und der erschießt sich sofort als AJ von Polizei faselt. Die Monster Frau ist offenbar das Inzest Kind vom Inzest Kind vom Inzest Kind.
Als AJ raus geht und Tess rein passiert das unausweichliche. AJ der Honk schießt Tess mit dem Fritzl Revolver an, weil er Angst hatte und ein Idiot ist. Tess ist ihm nicht böse, aber die Monster Frau ist weg und Nachts kommt sie aus dem Haus raus.
Also gehen sie zum Obdachlosen der gleich gekillt wird. Sie fliehen auf einen Wasserturm und AJ hat die Arschloch Idee hoch Zehn. Er sagt zur Monster Frau " du willst doch deinem Baby hinterher" und wirft die angeschossene Tess vom Dach und Monster Lady springt hinterher.
Man denkt sich noch „WTF?! der Assi überlebt?“ doch Monster Lady hatte Erfolg und konnte ihr Tess-Baby im Fallen fangen und hat ihr damit das Leben gerettet.
AJ wird von der Monster Frau gekillt nach dem typischen letzten Aufbäumen des Killers.
Tess kommt an den Revolver und erschießt die arme Monster Frau in einem erstaunlich emotionalen Moment.
Der Film zeigt wie sehr wir alle bei gewissen Dingen lieber weg schauen, in dem Fall geht es speziell um sexuelle Gewalt. Der alte Vater ist natürlich das offensichtlichste Beispiel, aber AJ ist eine „kleine“ Version von ihm. Beide haben ihren Status und die Umstände ausgenutzt um sich Frauen aufzudrängen. In AJs Fall Geld und Ruhm und beim alten Dude waren es der Zerfall seiner Vorstadtsiedlung und die Leichtgläubigkeit der Frauen. Eine ältere Dame hilft ihm auch noch seine Rape Ausrüstung zu kaufen weil er behauptet ein Baby steht ins Haus (naja, makabererweise stimmt das ja auch ).
Schön ist auch dass der Film das alles zeigt, aber nicht ausspricht. AJ sagt nie „ich bin schuldig“. Vom Rape Keller sieht man nur leere Räume, im Flashback hört man nur Schreie.
Aber das alles kümmert niemanden. Die Nachbarschaft ist so desolat dass die Polizei nichts machen will, der Hobo weiß von der Monster Lady, tut aber auch nichts.
Es ist da glaube ich auch eine Anspielung auf den Zerfall des amerikanischen Traums, der gerade Detroit und Chicago hart getroffen hat.
Zusammen mit der ganzen MeeToo Message könnte man glauben der Film würde zu sehr mit dem Zeigefinger wackeln, aber es ist alles so subtil, dass viele das gar nicht mitbekommen (die Kommentare im RLM Review ^^).
Nein, das hier ist in erster Linie ein unterhaltsamer und atmosphärischer Horror Film, der einfach eine coole Botschaft hat, ohne dass die Botschaft den Film überschattet.
Es gibt zwar einige Plotlöcher (wie konnte AJ das Haus kaufen und renovieren ohne dass jemand den Keller durchsucht hat? Warum hat keiner ach Tess oder Keith gesucht, in ihrem Apps steht ja genau wo sie sich eingemietet haben. Bringt Inzest Superpowers? Wie sieht es mit Essen, Trinken und Sanitär Zeug im Keller aus? Der Dude ist viel zu gebrechlich und die Frau geistig behindert.) aber das ist egal, die stören im Moment des Sehens nicht wirklich.
Ich hatte meinen Spaß mit dem Film und kann ihn nur empfehlen.
Ich hatte eh einen Rewatch vor. Und bin derzeit halt KzH. Also Montag Abend angefangen, gestern Abend dann bis zum Ende gekommen. In der Extended Edition.
Die Szene ohne Tränen in den Augen ist impossible
The Wonder (seit heute auf Netflix mit Florence Pugh)
Gutes, langsam erzähltes Drama über das Thema Glaube und Wunder mit Mystery Anstrich.
Florence Pugh wieder auf gewohnt auf hohem Niveau, aber auch die 13 jährige (!) Kíla Lord Cassidy spielt wirklich gut. Dazu kommen teilweise prominent besetzte Nebenrollen (z.B. Ciarán Hinds oder Toby Jones).
Die Anfangsszene hat mich kurz hinterfragen lassen, ob ich hier den richtigen Film angemacht habe
Sicherlich aufgrund der langsamen Erzählweise nicht für jeden geeignet, aber für Fans von z.B. Saint Maud könnte der Film was sein.
Sie hat schon ein gutes Händchen was ihre Rollen angeht, Don’t worry Darling und Wonder - dürfte eine Oscarnominierung geben.
Nächstes Jahr Oppenheimer und Dune, dazu den Zach Braff-Film - wahrscheinlich ebenso.
Sie dreht verhältnismäßig ja nicht viel, aber das was sie macht, das sieht nach einem klaren Plan aus.
Bullet Train amazon (geliehen)
Die Trailer hatten mich eher abgeschreckt. Jedoch haben mich die ganzen positiven Meinungen hier im Forum neugierig gemacht.
Ich kann mich eigentlich nur anschließen. Der Film hat echt Spaß gemacht
Auch heute geschaut. Hat durchaus gefallen und ja, Florence Pugh wie immer sehr stark.
Danach noch:
Guns Akimbo (Netflix)
Unfassbar dummer Film. Aber irgendwie auch lustig. Oder ich habe gerade sowas beklopptes gebraucht. Keine Ahnung.
The Menu
Der Film hat mich unterhalten. Das Szenario ist wirklich so seltsam, die Gerichte. Aber ja, man merkt, da ist ein Exzentriker am Werke. Bis dann das eine Gericht den Abend komplett wandelt. Man kann lustigen Abend mit dem Film haben. Da ich Triangle of Sadness nicht gesehen hab, kann ich das nicht vergleichen.
Ralph Fiennes und Ana Taylor-Joy machen jeden Fall Spaß. Wenn ich erst im Abspann gelesen hatte, Paul Adelstein, hab ich gar nicht erst erkannt. Prison Break ist schon lang her.
Durch die Serie The Bear ist man aber schon komplett wieder im Modus gewesen. Yes, Chef.
Black Adam (5/10)
sicher ganz nice von den specialfx. storytechnisch darf man bei dem genre natürlich auch kein oscarverdächtiges drehbuch erwarten. iwie hatte man den eindruck das alles schon 100x zuvor gesehen zu haben. zumindest auf den inhalt runtergeschraubt. mit 2h spielzeit natürlich viel zu lang.
Barbarian (7.5/10)
erfindet das rad nicht neu war aber auch nicht langweilig. freunde von filmen wie „tusk“ werden auf ihre kosten kommen.
There Will Be Blood
Daniel Day-Lewis spielt nicht Daniel Plainview, er IST es. Was für ein unglaublicher Schauspieler.
Der Film hat einen unheimlichen Sog, der einen nicht loslässt. Großes Kino.
Ich habe jetzt endlich auch mal Eternals geschaut.
Kann mir jemand erklären, worum es im Film am Ende ging?
War für mich 2,5/5
Athena - 2022er-Netflix-Film
Hat schöne La Haine-Vibes hervorgerufen und die Anfangssequenz ist absolut fantastisch.
4/5
@Kazegoroshi da ich mit den Challenges nicht mehr hinterher komme, hau ich das jetzt hier rein.
Thirst amazon prime
Als ich mir die Beschreibung durchgelesen habe, wurde meine Neugier geweckt. Als dann Park Chan-wook in den Credits als Regisseur aufgeführt wurde, wuchs meine Aufmerksamkeit
Worum gehts?
Ein katholischer Prister wird durch ein missglücktes Medizinexperiment zu einem Vampir.
Während er versucht mit der neuen Situation klar zu kommen, verliebt er sich in die Frau seines alten Klassenkameraden.
ich hatte es schon im Gefühl, dass Tae-joo die Situation verschlimmern und dass sie spätestens ebenfalls als Vampir für Chaos sorgen wird.
Für etwas Ekel haben bei mir zwei Sachen gesorgt. Das Küssen von Füßen und das Ablecken von Achseln
Das Ende des Films hat mir gefallen, da es das richtige ist in der Situation.
Causeway
Unerwartet, hatte ich so nicht auf meiner Liste. Aber ein schönes kleines Charakter-Drama von Lila Neugebauer.
Hier kommt Lindsay (Jennifer Lawrence) zurück nach hause, nach dem sie im Afghanistan Einsatz bei einer Explosionen Gehirnverletzungen erlitten hat. Sie kann es aber auch nicht erwarten, schnell genug wieder in den aktiven Dienst zurückzukommen und so weit wie möglich wegzugehen. Durch Zufall lernt James (Brian Tyree Henry) kennen, der auch eine Bürde zu tragen hat.
Jennifer Lawrence mit starker Performance, gern mehr solcher Filme und Rollen wieder. Brian Tyree Henry auch toll, wenn ich überlege seine Rolle in Bullet Train und nun wieder so etwas. Zwei gebrochene Menschen, die sich zur richtigen Zeit finden. Ich bin zuletzt sowieso ein Fan von Filmen, wo Freundschaften entstehen.
Anfang grandios, Ende leider enttäuschend
Snatch (DVD)
Hach ja. Ich liebe den einfach.
Ob es jetzt das Intro ist, in dem die Figuren vorgestellt wurden, Brad Pitt als Gipsy, der nur nuschelt, Tyrone beim Einparken, Brick Top, der so süss ist, dass er keinen Zucker braucht, Bullet Tooth Tony, der nicht gerade sehr subtil ist. Boris der nicht draufgehen will… das ist „Lock, Stock“ mit mehr Budget und dabei ist dann auch tatsächlich ein noch besserer Film dabei rausgekommen. Bis heute bleibt „Snatch“ mein liebster von Guy Ritchie.
Ahh, den wollt ich auch immer wieder mal erneut gucken, das letzte Mal ist irgendwas zwischen 15-20 Jahren her.
Viel Spaß!