El Camino:
Nach „Breaking Bad“ hatte ich nie so wirklich Lust auf den Film. Hatte immer die Befürchtung, dass es eine unnötige Fortsetzung sei, einfach nochmals etwas, was man raushaute, um das Franchise weiter zu ziehen. Aber nachdem „Better call Saul!“ mir bewiesen hat, dass die Macher wirklich wissen, wie das Franchise weiterzuziehen ist, und ich erst kürzlich „Breaking Bad“ mal wieder geschaut habe, wollte ich dem Ding doch eine Chance geben.
Leider muss ich sagen, dieser Film geht dann doch eher in die Richtung, die ich befürchtet habe…
Der Film ist alles in allem einfach unnötig. Und über weite Strecken fand ich ihn ehrlich gesagt auch einfach langweilig. Man streckt einfach zwei Stunden um zu erzählen, was mit Jessie passiert ist, nach seiner letzten Szene in „Breaking Bad“. Etwas, was ich gar nicht wirklich wissen wollte (fand sein Ende eigentlich extrem gelungen, wenn auch verstörend, wie er so manisch in die Nacht rast) aber auch etwas, wo die Macher irgendwie nicht genau wussten, wie man damit wirklich Zeit füllen kann.
Weswegen genau das passierte, was ich befürchtet hatte: Der Film wird mit Red-Con Elementen vollgequetscht, damit man irgendwie Charaktere und Plotelemente hat, welche hier einen Plot zusammen schustern kann.
Oh, Jessie wurde als von Todd mal zu einem Ausflug mitgenommen? Warum? Nun, ahm… damit Jessie weiss, wo Todd wohnte, damit er dort nach Geld suchen kann. Ok…
Oh, die Nazis haben also einen Kumpel beauftragt die Schienen im Labor einzurichten… und das machte er, während Jessie einfach… angekettet daneben stand? Damit er den Typen dann kennt, nur um zum Schluss noch einen Showdown zu haben? Ok…
Ehrlich, das ganze wirkt extrem überkonstruiert. Und führt zum Schluss auch nicht wirklich zu was. Die neuen Charaktere die man kennen lernt sind genauso platt und uninteressant wie es die Nazi-Antagonisten in „Breaking Bad“ schon waren (ein Aspekt, den ich in der Serie schon eher schwach fand… dazu brauchte ich wirklich keine Zugabe). Die alten Charakere scheinen nur da zu sein, damit man Fanservice hat.
Ich meine, der Film ist ok. Aaron Paul spielt extrem gut. Das visuelle Storytelling ist wieder sehr gut gemacht (auch wenn ich nicht finde, dass sich der Stil sonderlich für das Bildformat eignet, dass hier gewählt wurde). Aber wenn ich bedenke, wie toll ich die beiden Serien dieses Universums finde ist ein „ist ganz ok“ wirklich nicht gut genug.
Fazit: Unnötiges Sequel mit einer Menge unnötigem Red-Con. Aaron Paul ist gut und er sieht hübsch aus. Aber über weite Strecken recht langweilig.