Black Panther 2 - Wakanda forever (Kino)
Hat mir besser gefallen als der erste Teil, auch wenn anscheinend kein einziger Marvel-Film komplett ohne gewisse festgefahrene Struktur- und Plot-Punkte auszukommen scheint. Außerdem laufen gewisse Ansätze mit voranschreitender Handlung ins Leere, was ich bisschen schade fand. Dann wiederum gibt es spannende Aspekte und Wendungen, die ihn recht interessant machen.
BP2 nimmt sich angenehm viel Zeit, für seine Länge hat er erstaunlich wenig Action (fand ich gut), verzichtet großteils auf Albernheiten (auch gut), hat schöne Charakterentwicklungen und -profilierungen (auch wenn die teilweise recht abrupt nicht weiterverfolgt werden), sieht insgesamt recht schön aus (auch wenn der „Massenkampf“ zum Ende eher das Modell Narnia war, anstatt HdR ) und bietet durch das afrikanische Setting wieder interessante Schau- und Hörwerte.
Erstaunlich fand ich, dass BP2 einen sehr sympathischen „Antagonisten“ aufwies, den ich nicht mal per se als solchen einordnen würde. Das hat mir gefallen, ebenso wie Shuri und ihre Darstellung durch Letitia Wright. Da bin ich tatsächlich ein bisschen gespannt drauf, was da noch kommt in ein paar Jahren.
Schade fand ich, dass aus der jungen Wissenschaftlerin nach deren Rettung quasi nichts mehr gemacht wurde, außer sie in einen Kampfanzug zu stecken. Ebenso der „Redemption-Arc“ von Okoye. Kam mir persönlich vorgeschoben vor und wurde auch nur halbherzig abgehandelt.
Unnötig fand ich so manche Designentscheidung, nicht nur objekt-, sondern auch storybezogen. Ich mein, dieses Schiff am Ende war doch ein einziger Griff ins Klo, das Design fernab von jeglicher Nützlichkeit und nur so gebaut, damit man einen „sinnvollen“ Ort hat, an dem man gegen Wassermenschen kämpfen kann. Wobei ich auch diesen Endkampf ziemlich lächerlich fand. Den hätte es überhaupt nicht gebraucht, mMn. Vor allem wegen der Handvoll Leute, die da involviert waren.
Auch die Szene, als die Lebendigkeit der Unterwasserstadt gezeigt wurde - es wirkte alles so nach „tut mal so, als wäre das hier eine blühende Gesellschaft, verhaltet euch aber nicht so, wie es im Wasser sinnvoll wäre, sondern so, wie ihr es an Land tun würdet“. Ich bezweifle, dass ein Markt, wie er da dargestellt wurde, unter Wasser auf diese Art funktionieren würde. Da hätte es bestimmt elegantere Wege gegeben, der Existenz des Volkes mehr Fleisch zu geben. Aber zumindest wurde es versucht und nicht nur gesagt „hier, Gesellschaft unter Wasser, nimm einfach an, die haben einen Tagesablauf“.
Dazu die erwähnten losen Fäden bei der Charakterisierung und -entwicklung diverser Figuren. Aber gut, wenn man unbedingt eine Massenschlacht drin haben will, muss man sowas eben kürzen/vereinfachen, wenn man den Zeitrahmen nicht komplett sprengen will, nehme ich an.
Zum Schluss noch: Das umgestaltete Marvel-Intro fand ich ne schöne Idee, auch generell wurde mit Bosemans Tod auf eine gute Art und Weise umgegangen, denke ich. War bestimmt nicht leicht für alle Beteiligten und die Planung bzw. Umarbeitung des Films.