Triangle of Sadness:
Hmmm… bin ein bisschen zwiegespalten hier.
Auf der einen Seite ist der Film ziemlich abgefahren und unterhält über weite Strecken sehr gut. Die Charaktere sind meistens so richtig schön unausstehlich und nervig, sodass es richtig schön ist zuzusehen, wenn es ihnen mies geht. Der Film hat vor allem in den ersten zwei Kapiteln sehr viel Humor, die Schauspieler machen einen guten Job.
Auf der anderen Seite ist mir der Film dann wiederrum etwas zu… offensichtlich symbolisch. Ich meine, es von Anfang bis zum Schluss deutlich, dass der Film etwas zu sagen hat, dass es eine ganze Menge Gesellschaftskritik ist, dass er sich über gewisse Dinge lustig macht. Aber das ist nicht irgendwie subtil in den Film reingeflochten, sondern einfach klar, mit dem Dampfhammer aufgedrückt.
Und das Problem das ich dann damit hatte war, dass ich nie so richtig im Film als Erzählung drin war. Was in den ersten zwei Kapiteln in Ordnung ist, weil die „Story“ da eh sehr lose ist und man mehr Charaktervignetten erhält anstatt wirklich eine zusammenhängende Geschichte.
Was vermutlich auch absichtlich gemacht ist, ich meine der Moment wo das Schiff überfallen wird und untergeht ist SO derb einfach „Ah, ja, wir müssen das Schiff in die Luft jagen damit sie irgendwie auf die Insel kommen… nicht lange damit aufhalten. Bum. Schiff kaputt. Insel.“
Das Problem ist, dass dann der dritte Akt doch plötzlich wieder eine Art Story erzählen will, und da muss ich ganz ehrlich sagen, dass es für mich dann ziemlich schnell anfing auseinander zu fallen. Der dritte Akt ist in meinen Augen wirklich eher schwach… und dabei ist es relativ offensichtlich, dass dieses Kapitel die „Auflösung“ sein sollte, der Moment wo die ganze Kritik von vorher aufgenommen wird und in einen neuen Kontext gelegt wird. Weswegen es für mich ein massives Problem war, dass ich zu dem Zeitpunkt ziemlich ausgecheckt war.
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass mich zu dem Zeitpunkt der Film auch politisch etwas verloren hat.
Ich meine, es war durchaus unterhaltsam zu schauen, wie der vorher mies behandelte Charakter plötzlich die Kontrolle übernimmt… aber das hörte bei mir dann auf wirklich lustig zu sein, als sie ihre Macht ausnutzte um jemanden zum Sex zu zwingen.
Und hier muss ich einfach sagen, dass ich den Film vielleicht auch nicht ganz verstanden habe. Denn ehrlich, dieses Plotelement fand ich relativ verstörend, einfach weil ich nicht drum rum kam mir zu überlegen, wie extrem das vermutlich für viele Zuschauer auch in so einer Komödie wohl zu weit ginge, wenn es ein Mann wäre, der eine Frau mit Essen zum Sex zwingt…
Aber macht der Film das bewusst? Denn er hat viele Dinge, welche mir den Eindruck geben, als haben die Macher da durchaus absichtlich die Rollen vertauscht, aber ich verstehe einfach nicht was die Aussage sein soll.
Aber ob ich jetzt die Politik dieses Filmes mag oder verstehe oder nicht verstehe… ich kann nur sagen, dass ich die ersten beiden Kapitel sehr unterhaltsam und gelungen fand, und das dritte Kapitel mir dann einfach zu lange wurde, und ich irgendwann das Interesse verlor. Vielleicht ist er auch schlicht und ergreifend zu lange.
Fazit: Bin etwas gemischter Meinung hier. Ist auf jeden Fall ein gut gemachter Film, aber er ist zu lange und der dritte Akt funktioniert für mich überhaupt nicht.