Sie hat ihre Gründe eigentlich gut ausformuliert. Sie kann dem Ding nicht vertrauen. Was können die denn ahnen, was da für mögliche Hintertüren sind? Ob das nicht irgendein Con-Game ist? Ob der andere das Ding tracken kann? Ob das Teil ne Liability wird? So viel Ungewissheit. Und wie soll sie das Ding besonders gut schützen? Es kann ja eh nicht der sinnvolle Ansatz gewesen zu sein, gegen das Ding zu „kämpfen“. Hätte Arni so vermutlich auch predicted.
Da würde ich nicht einmal unbedingt widersprechen, ja. Ich hatte beim Schauen auch oft so die vibes, dass das jetzt auch eine Szene aus einem Samstag-Morgen-Cartoon sein könnte. Ist halt nur leider kein Qualitätsmerkmal, ganz im Gegenteil.
Ich war selten so abgeturned von einem Film. Selten hat eine Geschichte auch in so kurzer Zeit so viel guten Willen bei mir verloren.
Fangen wir mal simpel an: Was hat Terminator 1 so geil gemacht? Cooler Zeitreisen/Scifi-Shit, sinnvolle/starke Action, eine spürbare konstante Gefahr.
Was macht Terminator 2? Für die ersten 30 und die letzten 30 Minuten haben wir den Terminator-Gegenpart, you know, point of the fucking movie. Die restliche Zeit schießt Arnie auf die Autos irgendwelche SEK-Kommandos. Die explodieren dann auch alle ganz schön in lichterloh hellen Farben, aber das ist halt sterbensfuckinglangweilig. Wenn Arnie nicht grade irgendwelche Polizei-Trashmobs weghaut kriegen wir hier dieses Kind serviert.
Versteht mich bitte nicht falsch: Das kann man bestimmt gut finden. Ich weiß nicht wieso man das würde, aber kann man bestimmt. Nur das ist halt nicht die Erwartungshaltung mit der man aus Terminator 1 kommt. Oh Buhu Kind ist mit Waffen aufgewachsen und hatte keine Lust auf Nintendos, ja, super interessant. 10/10 Storytelling, wirklich.
Es ist auch nicht so, als würd ich Kinder prinzipiell nicht leiden können oder so. Es ist nur leider einfach bittere Wahrheit, dass die in 95% der Fällen so geschrieben sind wie der Junge hier. Man gucke sich Ellie aus TloU1 an. Suuuuuper-cooler Charakter, trägt quasi das Spiel. Mega, gerne mehr davon. Der Junge ist halt die Anti-These dazu.
Generell wurden hier so unglaublich viele unglaublich schlechte Entscheidungen getroffen, was das Writing angeht, dass es mir fast ein wenig schade drum ist. Ich will da jetzt gar nicht ins Detail gehen, da könnte man wirklich ein Essay zu schreiben (T1000 will, dass Sarah den Jungen ruft, obwohl er sich auch easy selbst in sie verwandeln könnte // T1000 steht am Ende bereitwillig da und lässt sich abschießen // Arnies Tod ist einfach komplett belanglos, weil er kein Charakter/keine Persönlichkeit ist uvm. ) aber das mit Abstand größte Versäumnis ist tatsächlich, dass man nicht verstanden hat was Teil 1 gut gemacht hat. Die konstante Bedrohung. Das Mitfühlen mit den coolen menschlichen Charakteren.
Ich versuch auch wirklich nicht hier den Contrarian zu machen oder so. Ich hatte Bock auf den Film. Ich fand Teil 1 mega. Ohne diese Fallhöhe wäre ich vermutlich auch nicht so enttäuscht.