Wo hast du den gesehen?
Im Kino. Lief erstaunlicherweise schon letzte Woche in Deutschland an.
Past Lives werde ich mit Sicherheit auch nochmal ansehen.
Strays hat in den USA auch ein R-Rating bekommen, läuft (soweit ich weiss) diese Woche in Deutschland an, hat aber sehr gemischte Kritiken bekommen und ist wohl in den USA ein ordentlicher Flop.
„Scream 4“.
Hat mir auch bei der zweiten Sichtung sehr gut gefallen. Für mich nach dem ersten Teil vermutlich der zweitbeste der Reihe!
Tenor: Eine Stimme - zwei Welten
Der Sushi-Lieferant und Freizeitrapper Antoine bringt eine Lieferung an die Oper. Dort bekommt er sich mit einem Gesangskursteilnehmer in die Haare und schmettert eine improvisierte Arie. Die Kursleiterin ist von Antoines Stimme beeindruckt und möchte ihn unterrichten. Gegenüber seinen Freunden und seiner Familie versucht Antoine seine neue Leidenschaft zu verstecken.
Eine schöne, kurzweilige Komödie ohne große Überraschungen, aber mit sehr sympathischen Figuren.
Die Hauptrolle wird vom französischen Rapper und Beatboxer MB14 gespielt.
7/10
Excalibur
Immer wenn ich mir Excalibur anschaue merke ich, wie toll ich ihn eigentlich finde, obwohl ich sehr viele Kritikpunkte habe.
Es ist nicht ganz einfach, da Boorman hier in 135 Minuten fast alle populären Szenarien der Artus-Saga abhandeln wollte, von Uther Pendragon, über Excalibur im Stein, die Herrin des Sees, die Tafelrunde, Lancelot und Guinevere, Merlin und Morgana, Mordred, der heilige Gral…
Das ist dann schon ein wenig sehr ambitioniert. Und trotzdem ist Excalibur die für mich beste Umsetzung der Sage, gerade auch, weil sie zu Beginn und zum Ende sehr unbarmherzig und düster erscheint. Wenn Artus dann zur letzten Schlacht zu Carmina Burana ausreitet, ist es um mich geschehen.
4/5
Eye in the Sky
Helen Mirren, Alan Rickman, Aaron Paul und einige andere hochrangige, Militärs und Politiker müssen entscheiden, ob sie Rakten per Drohne auf ein von ihnen ausspioniertes Haus mit mutmaßlichen Attentätern abfeuern, obwohl es wahrscheinlich Kollateralschäden in der Zivilbevölkerung, gerade bei einem Mädchen geben könnte.
Interessanter Prozess, der einen durchaus zum nachdenken anregt, leider war mir das Drehbuch dann aber ein wenig dünn, auch wenn der Rest passt.
3/5
Barbie:
Margot Robbie und viele der Schauspieler machen hervorragende körperliche Komödie mit dem Witz, dass die Barbie Figuren steif und ohne Gelenke agieren. Und dann plötzlich realisiert man, dass diese Bewegungen nur dann so umgesetzt werden, wenn es für einen Witz gebraucht wird, während die Charaktere im Hintergrund oder in vielen Szenen völlig normal agieren.
Und das ist eigentlich ein perfektes Symbol für den ganzen Film: Viele Dinge die einzel, in den Momenten gut funktionieren, aber dann so inkonsequent umgesetzt sind, dass sie nur als einzelne Momente in einem Vakuum dastehen.
Der Film ist nicht schlecht. Er ist vereinzelt wirklich gut geschrieben mit einigen hervorragenden subtilen Witzen. Nur dass der Film und der Humor als ganzes überhaupt nicht subtil ist und darum das Drehbuch als ganzes nicht mit den besten Jokes und den cleversten Kommentaren mithalten kann.
Der Film hat auch ein massives Pacing Problem, welches primär den letzten Akt betrifft. Das Finale zieht sich wie Gummie! Vor allem Kens Ark ist in dieser Schlussphase so unglaublich lange und aufgeblasen, dass ich mit der Zeit den Eindruck bekam, dass die auf irgend eine Pointe hinbauen… aber dem war nicht so. Ehrlich, die ganze Musical-Nummer mit Ryan Goslings Ken ist extrem gut gefilmt umgesetzt… wieder diese „gut im Vakuum“ Sache. Aber ich hatte den Eindruck, dass die Regisseurin sie nur drin liess, weil ihr die Umsetzung gefiel, nicht weil sie der Story oder dem Pacing gut tat. „Kill your Darling“ ist nicht eine Philosophie der ich oft zustimme, aber in diesem Fall sehe ich absolut eine Berichtigung.
Ich glaube, der Hauptgrund warum ich etwas ernüchtert aus dem Kino kam ist, dass ich in den letzten Jahren viele Filme gesehen habe, welche sich mit der Rolle der Frau in einem Patriarchat auseinander setzt und das ist nichts neues oder revolutionäres mehr. Und trotzdem hörte ich über diesen Film von vielen Leuten, wie clever er sei und wie viel Substanz er habe. Und ich habe einfach den Eindruck, dass der Film vermutlich bei einem Publikum besser zieht, der in den letzten Jahren nicht zu oft ins Kino geht und darum etwas verpasst hat, dass die Arthouse- und Indie-Szene dieses Thema schon seit Jahren filmische aufarbeitet.
Dabei wäre „Barbie“ durchaus ein Symbol gewesen, welches sich für diese Thematik anbietet. Und Margot Robbie und Ryan Gosling, sowie Greta Gerwig sind durchaus die richtigen Leute für sowas.
Aber es hätte einfach mehr Fokus gebraucht. Und zumindest eine SPUR mehr Subtilität.
Die grossen Reden die in dem Film die ganze Zeit geschwungen werden und die Art wie jeder Charakter seine inneren Gefühle immer laut aussprechen mussten würde fast mehr in einen japanischen Anime passen, als eine Hollywood-Realverfilmung.
Wie gesagt, ich finde der Film hat durchaus eine Menge guter Momente und sehr gut geschriebene Witze. Aber Schlussendlich bleibt er doch etwas leer und ohne den nötigen Biss.
Fazit: Mangelnder Fokus und ein zu gestreckter dritter Akt sorgt dafür dass diese durchaus lustige Komödie sehr oberflächlich bleibt.
Giraffe (Mubi)
Toller Film! Anna Sofie Hartmann gehört jetzt schon zu meinen Lieblings Regisseurinnen.
8/10
The Wailing (2016)
Südkorea macht ganz besondere Filme, und das beweist dieser Horror-Genremix auch wieder. Ich verstehe nicht, wie die das machen, aber in jedem zweiten ihrer Filme gibt es Zombie-ähnliche Gestalten und es ist immer geil.
Während der Film in der ersten Hälfte noch recht locker ist und an einigen Stellen humorvoll ist, bleibt davon in der zweiten Hälfte nichts mehr übrig. Die letzten 20 Minuten zerreißten mich vor lauter Spannung. Genau wie es dem Protagonisten ergeht, wissen wir nicht, wem wir glauben sollen, und das schafft ein intensives Finale. Wirklich ein grandioser Film aus dem Land der echten Filmkönner. Sehr löblich ist der Verzicht auf allzu viele Jumpscares. Es gibt eine gruselige Szene, die in JEDEM anderen Film zu 100% ein Jumpscare mit einem lauten Geräusch gewesen wäre. Hier absolut nicht - und die Szene ist besser dadurch!
Der einzige wirkliche Kritikpunkt ist m.E. die doch echt beachtliche Laufzeit von 2 Stunden 36 Minuten, auch wenn ich mich schwer damit tun würde, zu sagen, was man jetzt rausschneiden könnte. Ein ganz kleines bisschen muss man sich aber darauf einlassen, dass die Charaktere sehr schnell damit ok sind, an Geister und Dämonen und der Gleichen zu glauben. Das finde ich aber nicht so schlimm, weil der Film in einem abgelegenen Dorf spielt.
Den Film kann man sich auf MUBI oder Home of Horror angucken (bei ersterem nur mit Original-Ton und Untertitel!). Für beide Dienste gibt es kostenlose 7-Tage-Trials.
The Final Destination (Teil 4, 2009)
Ich wusste ehrlich gesagt nicht mehr, welche Teile ich schon gesehen habe. Stellt sich heraus, Teil 4 und 5, die ich jetzt geschaut habe, hatte ich damals schon mal irgendwo gesehen. Ich mag die Idee von Final Destination an sich. Allerdings wird mit der Idee nie genug gemacht, nie damit gespielt, es wird immer nur exakt das Gleiche wiedergekäut. Da auch die Figuren allesamt austauschbaure Langweiler sind, bleiben wirklich nur die Kills übrig. Der im Pool ist schon lustig, auch wenn man den denke ich noch fieser hätte inszenieren können (eine halbe Sekunde länger draufhalten oder so).
Final Destination 5
Obwohl es keine keine 24 Stunden her ist, dass ich den gesehen habe, weiß ich schon gar nicht mehr so viel. Was ich bei der Anfangssequenz auf der Brücke gedacht habe … ja, wenn so eine Brücke einstürzt, ist der erste Impuls sicherlich, auf der Brücke Richtung festem Boden zu fliehen. Aber sobald die Lage aussichtsloser wird, müsste ein Sprung ins Wasser doch irgendwann mal eine Idee sein, die man zumindest in Erwägung zieht. Ja, die Brücke stürzt ein, weswegen dich von oben einiges erschlagen kann, aber man kann ja auch seitlich abspringen. Mir ist natürlich klar, dass ein Sprung ins Wasser aus dieser Höhe ebenfalls tödlich ausgehen kann, aber ein kontrollierterer Sprung weg von der Brücke hat bestimmt eine etwas höhere Überlebenschance als ein Sturz mitten auf der Brücke, wo dir Autos und Geröll direkt folgt. Also mich hätte der Überlebensinstinkt wahrscheinlich irgendwann zu so einer Idee verleitet.
Wie auch immer, eigentlich ist alles wie immer, nichts besonderes. Einer nach dem anderen verreckt. Eine Abwandlung ist glaube ich, dass diesmal eine Figur durch Morde versuchen will, die Reihenfolge zu brechen.
Ich weiß schon nicht mehr, wieso ich dem gestern einen halben Stern mehr gegeben habe als dem 4. Vielleicht aufgrund des netten „ein Kreis schließt sich“-Moments ganz am Ende.
First Blood, 1982
Erstaunlich guter Film. War mir nicht sicher was ich von Rambo zu erwarten hab. Hatte halt hier und da mal Ausschnitte als Kind gesehen von irgendwelchen Rambos. aber das müssen irgendwelche späteren Teile gewesen sein. Der erste spielt ja ausschließlich in den USA. Action ist cool, Film ist durchgehend spannend und auch wenn die Message ein wenig on the nose ist, ist das in sich doch stimmig. Über weite Teile hinweg hat der Film jetzt von Stallone keine große schauspielerische Leistung abverlangt, aber als es drauf ankam hat er imo auch gut delivered.
Wenn man möchte kann man bestimmt einige Schwachsinnigkeiten in dem Film finden, aber für ein Werk von 1982 find ich die eigentlich alle zu verzeihen. Der Film schafft definitiv das, was er sich vornimmt.
8/10
Primal Rage (2018) - Amazon Prime
Frisch aus’m Knast wird Max von seiner Frau Ashley abgeholt. Auf der Heimfahrt baut man aber einen vermeintlichen Unfall und gerät ins anliegende Unterholz. Dort lauern nicht nur lüsternde Hinterwäldler auf Jagd-Tour, sondern auch ein Monster a’la Bigfoot. Schnitt jetzt bei der Zweitsichtung immerhin gnädiger ab als noch damals bei der Erstsichtung, wo ich mich schon gefragt habe, ob die das ernst meinen da einfach 'n Typen im Zottelkostüm durch den Wald rennen zu lassen. Denn mehr ist’s eigentlich nicht was hier als ultimative Bedrohung daher kommt. Es ist tatsächlich Scheiß-Bigfoot, der von einem Mann im Affenkostüm verkörpert wird. Glaube ohnehin der Film wurde nur als Vorwand genommen, um zu zeigen was für geile Handmade-Splatter-Effekte man zaubern kann. Hinzu halt noch ein wenig Indiana-Tamtam und eine Waldhexe (na klar, wo ein Bigfoot ist kann eine Waldhexe nicht weit sein), deren kleine Pisstrommel sich wie ein ganzes Orchester anhört und durch den ganzen Wald hallt.
5/10
To Catch A Killer
Letztens bei iTunes US ausgeliehen und scheint im Oktober auch in die Kinos zu kommen. Hat mir atmosphärisch sehr gefallen, schon länger keinen Crime-Thriller mit Mördersuche in der Form gesehen. In der Silvesternacht in Baltimore erschießt ein Scharfschütze 29 Menschen, Shailene Woodley als einfache Streifenpolizistin ist als Erste vor Ort und steigt auch in die FBI-Ermittlungen mit ein.
Für mich war der Film so eine Mischung auch aus Zodiac / Seven was die Ermittlung und Suche nach den Tätern angeht, aber hat durch Shailene Woodley’s Charakter Eleanor auch so eine kleine Note von Sicario, da sie wie Emily Blunt in eine komplett neue Umgebung drin ist und alles aufnimmt und beobachtet.
Die Inszenierung des Beginns, der ersten Schießerei, und auch im späteren Verlauf ein Handlungsort fand ich gut. Die Szene in der Mall, wo man sich erst denkt, dass das 2-3 Tote waren und wenn Eleanor ankommt, da durch Leichen und Blut marschiert und man noch die Videoaufnahmen sieht, realisiert man erstmal was das ebenfalls für ein Massaker war.
Das Finale lässt ein wenig nach, aber generell habe ich damit auch nicht das größte Problem. Kann man die Motive des Täters im Film kritisieren und schwach finden? Ja, sicherlich. Aber was sind denn gut erklärte Motive? Waren die von John Doe in Seven glaubwürdiger? Sind die Motive im realen Leben von Serienkillern und Massenmördern für uns als Zuschauer nachvollziehbarer? Nein. Hier hat der Täter eben diesen Grund für sich gefunden, hat selbst durch seine Lebensgeschichte ein Traumata, Probleme, welche sich durch sein ganzes Leben zieht und das reicht mir hier eigentlich. Besser als wenn stumpf nur getötet wird.
Gern wieder mehr so Crime-Thriller mit so einer aussichtslosen Note bei der Jagd nach dem Mörder
Nachdem ich nach First Blood Blut geleckt habe (sorry, konnt nicht anders :3) hab ich mir die anderen Rambo Teile auch noch angesehen. Also zumindest so zum Teil. Teil 2-4 hab ich mehr oder weniger durchgeskipped, weil die alle einfach nur unterschiedlich bescheuert oder leider auch ungenießbar schlecht sind. Mit zwei kann man bestimmt noch irgendwie Spaß haben, 3 war fürchterlich und vier hat das Franchise nochmal auf ein neues Tief gebracht. Meine Meinung zu den Teilen ist aber auch mit Vorsicht zu genießen, insbesondere bei Teil 4 hab ich insgesamt vielleicht 20 Minuten gesehen und den Rest durchgeskipped.
Dementsprechend war auch meine Erwartungshaltung für Rambo 5: Last Blood. Aber, wer hätte das gedacht, Teil 5 ist tatsächlich ziemlich fucking gut.
Die Figur Rambo wurde sinnvoll weitergedacht. Es wurden neue Grundsätze etabliert und das, in meinen Augen, auch sehr gelungen. Ich fand die Dynamik zwischen der „Tochter“ und ihm schön umgesetzt. Fand auch den Kniff cool, dass er nicht einfach so eine Familie aufgebaut hat, sondern quasi hier die Tochter vor dem Vater gerettet hat und dann einfach rein platonisch mit der Großmutter zusammengelebt hat. War iwie wholesome
Darüber hinaus ist der Film erfrischenderweise auch sehr konsequent/unverzeihlich. Ich hab nicht erwartet, dass sie die Tochter wirklich sterben lassen. Und dass sie auch wirklich zeigen, unter welchen Umständen sie da in der Gefangenschaft leben muss. Erst durch diesen Horror und dieses unbequeme funktioniert der restliche Film dann auch so gut.
Ich finds auch schön, wie die Figur Rambo einfach auch als no-nonsense Protagonist auftritt. Gibts ja viel zu häufig in Hollywood, wo dann ewig rumgeeiert wird. Rambo stürmt einfach mal das Bordell mit einem Hammer. Oder bedroht die Freundin der Tochter.
Und das Ende ist dann einfach die Kirsche auf der Torte. Ich saß da über weiter Strecken mit einem dicken Grinsen und hab mehrfach hörbar aufatmen müssen Als der Typ von der Falle aufgespießt wird und Rambo ihm dann noch mit der Shotgun den Kopf wegschießt - Perfektion. Das schöne ist dann ja auch in dem Moment, dass die Gewaltdarstellungen an und für sich natürlich auch gut funktionieren, aber den eigentlichen Wert ziehen die ja daraus, dass er dem Menschenhändler da wirklich Panik machen will. Und das schafft er
Ich könnt tatsächlich noch im Detail einige andere Punkte aufzählen die mir erstaunlich gut gefallen haben. Der Film funktioniert natürlich nur als Teil einer Serie, als weiterentwicklung von John Rambo. Losgelöst hätte der mich sicherlich weniger gepackt. Aber das kann man dem jetzt nicht unbedingt anlasten.
Ganz ehrlich? 9/10. Richtig guter Action Film.
Teil 1 kommentiert und danach innerhalb von etwa 4 Stunden Teil 2-5 durchgeschaut/-skippt?
Na das ist mal eine ordentliche Dosis
vielleicht wäre „Son of Rambow“ noch was zum Abrunden.
Gibt es kostenlos bei freevee
Danke für den Tip, hatte grade mal kurz in den Trailer geschaut. Ich glaub da sollte man bestenfalls ein wenig empfänglich sein für so „kindliche niedlichkeit“ oder sowas, was bei mir leider nicht so zieht. Konzept hört sich aber sehr unterhaltsam an.
Hab grad mal Hot Shots 2 angemacht, der ja auch Rambo parodiert. Hab den, wenn überhaupt, nur mit deutscher Synchro vor 20 Jahren oder so gesehen, weiß da also auch nichts mehr von.
E: Oh Gott, das war schlimm. Ich will nicht sagen, dass alle Gags schlecht waren, ein paar gute gabs schon Der Limousinen-Fahrer, „The word ‚sabotage‘, what does it mean“? aber insgesamt sind 90% der Gags einfach nur cheap und werden dann häufig auch noch viel zu lange ausgeschlachtet. 2/10, mit Liebe.
Sophia, der Tod und ich (SneakPreview, Kino)
Am Montag lief bei mir in der Sneak das Spielfilm-Regiedebüt von Charly Hübner (unter Vorlage des Buchs von Thees Uhlmann). Wir begleiten hier Reiner, welcher recht plötzlich seinen eigenen Tod trifft, der ihn eigentlich mitnehmen soll. Dass weiß er aber zu verhindern und so kommt eines zum anderem und plötzlich finden sich beide auf einer Reise wieder, welche ihn stets mit dem unausweichlichem konfrontiert.
Der Film besticht durch seinen oftmals recht plötzlichen Humor, hektischen Momente und Szenen, bei denen man sich wirklich fragt in welche Richtung der Film nun auf einmal will.
Am Ende ist es aber natürlich ein klassisches Drama aus dem deutschen Lande, welches bekanntes gut zeigt und auch die Komödie nicht zu kurz kommen lässt. Pluspunkte gibt es von mir für den norddeutschen Einschlag und die ordentliche Nutzung von Örtlichkeiten und Dialekt.
3/5
Rififi an Karfreitag (The Long Good Friday)
Wirklich starker, düsterer Gangsterfilm aus 1980, in dem Bob Hoskins eine Mischung aus dem GoodFellas-Pesci und dem Casino-Joe Pesci spielt.
Gangsterboss Harold Shand möchte im London Ende der 70er anständig werden und hat schon Verbindungen zur amerikanischen Mafia, die ihn unterstützen möchte aufgenommen, die kurz vorm Abschluss stehen. Dazu besticht er sowohl einen Stadtrat als auch den Polizeichef. Als am Karfreitag plötzlich mehrere Bomben hochgehen und Morde passieren, bei denen auch Harolds engster Kreis zu den Opfern zählt, geht es darum, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Harolds Frau Victoria (Helen Mirren) gibt ihm den entscheidenden Tipp.
Hier werden keine Gefangenen gemacht. Es geht durchaus rasant und wenig zimperlich zu. Auch fragt man sich, ob und wann es denn nun vorüber ist und wer denn noch auf welcher Seite ist.
Man sieht man kurz einen blutjungen Pierce Brosnan in seiner ersten Kinorolle.
4/5
Die schönen Wilden
In der ersten Szene heiratet eine junge Französin sofort einen älteren Italiener in Caracas. Noch in der Hochzeitsnacht überlegt sie sich, dass sie doch keine Lust auf das Eheleben mit ihm hat und flüchtet. In der Folge stolpert sie von einer kuriosen Situation, in die nächste, immer auf der Flucht vor ihrem frisch angetrauten. Dabei sucht sie sich immer wieder Hilfe bei verschiedenen Personen und muss sich auf so einige fragwürdige Abmachungen einlassen.
Wirklich sehr temporeiche kleine Komödie mit viel gute Laune Potenzial und einer bestens aufgelegten Catherine Deneuve. In den 70ern gab es viele dieser seichten europäischen Filme in schöner Kulisse. Für gerade mitten in der Nacht mal genau das richtige. Damals liefen die gerne am Wochenende auf den Dritten.
3/5
Maurice der Kater (Blu-Ray)
Basierend auf der Geschichte von Terry Pratchett, gelingt es dem Animationsfilm leider nur bedingt, die Vorlage einzufangen. Ok, rein Budgettechnisch kann das nicht mit den Produktionen aus den USA mithalten, aber das sieht hier einfach langweiliger aus als bei Wall-E und der Film ist 15 Jahre alt. Am besten kann man den Film beschreiben, dass sich die Macher echt Mühe gegeben haben. Es reicht am Ende nur nicht. Als Kinderfilm ist der ok, was ja auch an sich zur Vorlage passt, in der Pratchett eine Parodie auf den Rattenfänger von Hameln abgeliefert hat. Irgendwie war es aber für mich einfach ein bisschen enttäuschend.
Freaks Out (Blu-Ray)
Das war dagegen mal richtig, richtig gut. Israel der Magier führt einen Zirkus durch Italien, mitten im Zweiten Weltkrieg. Dabei sind Fulvio der Wolfsmensch, Cencio der Albino, Mario der menschliche Magnet und Matilde, das elektrische Mädchen. Diese Freaks landen dann in Rom, wo Israel verschwindet. Bei der Suche nach Israel werden die vier getrennt. Matilde landet dann bei Widerstandskämpfern, während die anderen drei beim Zirkus Berlin landen, der selbst von einem Freak geführt wird. Franz (Franz Rogowski) hat sechs Finger an jeder Hand und kann die Zukunft voraussehen (wenn er sich ordentlich mit Drogen zuknallt). Gleichzeitig versucht Franz, seinen Wert zu beweisen, den er als Freak gegenüber den Nazis eigentlich nicht hat.
Das war mal eine handfeste Überraschung, denn mit so einem Film (thematisch, inhaltlich) habe ich dann auch nicht gerechnet. Also Dank an Kino+, sonst hätte ich den nie angeschaut.
Hitchcock (arte)
Lief gestern Abend auf arte, ein Film über die Dreharbeiten an „Psycho“, mit Anthony Hopkins als Alfred Hitchcock, Helen Mirren als seine Frau, Alma Reville und noch einem ganzen Haufen anderer Stars. Manchmal wirkt der Film ein bisschen unrund, vor allem wenn Hitchcock anscheinend in Dialoge mit Ed Gein eintritt, aber Hopkins und Helen Mirren sind jeweils ein Brett, rein schauspielerisch.
Creed III (Prime)
Puh. Sieht an sich schick aus. Aber man weiss von Minute 1 an, worauf es hinausläuft. Eben dass sich Adonis und Jonathan Majors am Ende auf die Schnauze hauen. Dabei wirkt Majors’ Figur am Anfang noch ein bisschen wie ein Kaninchen, dass aus dem Hut gezaubert wird, damit Adonis wieder einen Konflikt hat… die Storybeats sind halt etwas arg vorhersehbar. Und etwas viel product placement hat der Film auch. Insofern… wirklich schlecht ist der Film nicht, dafür ist das zu routiniert gemacht und sieht zu gut aus, aber es ist auch nicht gerade frisch und neu.
NOPE (2022)
Sehr schön gefilmter Sc fi-Invasion-Flick mit genau dem richtigen Maß an Zurückhaltung. Hier wird nicht übermäßig das erklärt, was da im Detail passiert und auch die Natur dessen, worum es geht, wird nicht näher erläutert. Das einzige, was wir erfahren, ist das, was passiert: Show, don’t tell. Das Etwas sieht fantastisch aus, vor allem gegen Ende ist es eine einzige Wonne für die Augen. Es wird unangenehm, wenn es Blut regnet. Coole Szene!
Fand allerdings, dass sich der Film etwas zu viel Zeit nimmt, um zur Sache zu kommen, und der Sinn eines Subplots hat sich für mich bis zum Schluss nicht erschlossen, was der überhaupt sollte.