Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

NOPE (2022)
Sehr schön gefilmter Sc fi-Invasion-Flick mit genau dem richtigen Maß an Zurückhaltung. Hier wird nicht übermäßig das erklärt, was da im Detail passiert und auch die Natur dessen, worum es geht, wird nicht näher erläutert. Das einzige, was wir erfahren, ist das, was passiert: Show, don’t tell. Das Etwas sieht fantastisch aus, vor allem gegen Ende ist es eine einzige Wonne für die Augen. Es wird unangenehm, wenn es Blut regnet. Coole Szene!
Fand allerdings, dass sich der Film etwas zu viel Zeit nimmt, um zur Sache zu kommen, und der Sinn eines Subplots hat sich für mich bis zum Schluss nicht erschlossen, was der überhaupt sollte.

3,5

2 „Gefällt mir“

FCK 2020 - Zweieinhalb Jahre mit Scooter (Netflix)

Irreführung. Der Film müsste „FCK 2020 - Zweieinhalb Jahre mit H.P. Baxxter“ heißen. Und wenns endlich richtig interessant sind, wenn sich innerhalb der „Band“ gestritten wird, isses auch schon wieder fast vorbei. Sehr lachen musste ich aber, als die zwei „Bandmitglieder“ im Maritim untergebracht wurden und Baxxter auf der anderen Straßenseite (gut, plus ein bisschen Park) im Parkhotel. Baxxter kann also von seiner Suite aus über den See im Bürgerpark auf das Hotel glotzen, wo seine Minions untergebracht wurden. :rofl:

Letzte Nacht einfach mal hoch intellektuelles Kino mit „Moonfall“ von Roland Emmerich.

Was soll ich sagen, hat mich über weite Strecken gewohnt gut unterhalten. :slight_smile:

Ich mag den Quatsch den er in seinen Filmen abfeiert, und hoffe er macht das noch eine Weile!

Past Lives (Kino, OmU)

Was für ein schöner Film! Sehr ruhig, ziemlich langsam, es passiert oft gerade dann viel zwischen Charakteren, wenn sie nicht miteinander sprechen. Die Mimik erzählt und transportiert so viel, wie in so manchem dialogreichen Film nicht erzählt wird.

Die Geschichte an sich gab es schon oft, eine Erzählung von haben, verlieren, vermissen suchen, finden. Aber die Umsetzung fand ich äußerst gelungen. Im Gegensatz zu meinem letzten Film aus Korea (Die Frau im Nebel) hat hier die Bindung mit den Figuren für mich total funktioniert, die emotionale Verbindung zwischen ihr und ihm war da, sie war nicht nur behauptet.

Dazu konnte ich mich sehr in beide (oder sogar alle drei, wenn man genau ist :smiley: ) Figuren hineinversetzen, die ein oder andere Situation kannte und kenne ich persönlich. Das war alles sehr nahbar, nachvollziehbar und echt. Es ist dann doch erstaunlich, wie unüberwindbar kulturelle Hürden und Differenzen manchmal sind oder wirken und wie man im Gegensatz dazu hin und wieder merkt, dass Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt in gewissen Situationen gleich ticken.

Jedenfalls, „Past Lives“ war eine sehr schöne Kinoerfahrung, die mich emotional komplett abgeholt hat, ohne ebendies mit dem Holzhammer zu versuchen.

1 „Gefällt mir“

Lauf Junge Lauf

Sehr beeindruckende und oft auch unbarmherzige Biografie-Verfilmung Srulik Fridmans, der zu Zeiten des Holocausts aus dem Warschauer Ghetto flieht und sich nun durchschlagen muss. Lange Winter allein im Wald, vermeintlich gute Menschen, die ihn gegen Peanuts ausliefern, gute Leute, die durch ihn selbst Probleme bekommen, da sie ihm helfen, auf der Flucht vor den Nazis, die ihn mit Schusswaffen und Hunden jagen usw. Immer wieder muss er sich mit Lügen versuchen durchzuschlagen, gerät aber immer wieder unter Verdacht. Durch einfaches Hose runterziehen wird er nicht nur einmal entlarvt.

Das Ende ist dann nochmal wirklich stark. Man hört und sieht den heutigen Srulik und wie sich sein Leben nach der Geschichte entwickelt hat.

Ein paar Probleme habe ich damit, dass es sich oftmals nach Abenteuerfilm anfühlt, was auch der ständig präsenten Musikuntermalung geschuldet ist. Ein wenig fehlt mir die Ausweglosigkeit und Tristesse, die immer über der Geschichte schweben sollte.

Trotzdem war ich sehr angetan, gerade auch von den Zwillingen Tkacz, die gemeinsam Srulik bzw. sein christliches alter Ego Jurek verkörpern.

Wirklich berührend und absolut empfehlenswert.

4/5

1 „Gefällt mir“

Habe den Film auch gerade gesehen. Schließe mich da komplett an.

1 „Gefällt mir“

Oft werde ich gefragt weshalb ich noch lineares Fernsehen schaue, dann verweise ich auf eine Woche wie diese, in der ich in dieser Woche vier Filme auf arte (und gerade läuft als Zugabe noch Taxi Driver) und nun diesen auf 3Sat gesehen habe, die ich im Überfluss der ganzen unübersichtlichen Streaming-Plattformen wohl nie finden würde.

2 „Gefällt mir“

Ich gucke eigentlich auch nicht oft lineares Fernsehen. Eigentlich nur wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin und dann lohnt sich immer :smiley:

Dieser Film und Onada waren die Highlights.

Ich habe die TV-Movie App, die ist gratis, da schaue ich Anfang der Woche immer mal auf die Filmhighlights, da verpasse ich nichts, finde aber wirklich immer wieder mal was.

Viel schaue ich auch nicht mehr, wenn dann eher was Live oder die Nachrichten, aber wie gesagt, ohne hätte ich schon einige Perlen verpasst.

Die App lade ich mir mal :+1:

Piranha (2010)

Er ist plump, aber spaßig :smile:
Die digitalen Effekte sehen nicht mehr ganz so gut aus, dafür sind aber die praktischen Effekte richtig gelungen. Greg Nicotero hatte hier u.a. seine Finger im Spiel.
Das Massaker gegen Ende hatte schon was von Braindead :grinning:
Fun Splatter, den man gut mit ein paar Freunden und Bier kombinieren kann.

Richard Dreyfuss hier zu sehen, war auch amüsant.

3 „Gefällt mir“

Das beste sind die bis auf die Knochen abgenagten Beine, die dann noch bewegt werden können, so ganz ohne Muskulatur. :beanlul:

Für mich ein perfekter Film für ne matschige Filmparty - strunzdumm, blutig und kurzweilig.

Stay Alive (2006)
Die Idee, Videospiele in Horrorfilmen zu behandeln, ist eine großartige. Ein Grund, warum dieser Film so abgrundtief scheiße ist, könnte unter anderem sein, dass es zu früh dafür war.

Die Internetliteratur hat erst um die 2010er herum das Potential durchsickern lassen, das in der Verbindung zwischen Horror und Videospiel steckt. Ob es jetzt sowas ist wie BEN DROWNED (2010-2020) oder PETSCOP (2017-2019) - Creepypastas, Analoger Horror … da steckt was verwertbares drin.

Ich will nicht sagen, dass dieser Film gut geworden wäre, hätte man ihn 2016 gebracht, weil die Verantwortlichen keine leidenschaftlichen Spielekenner gewesen sein können, die Darstellung von „Spielern“ peinlich klischeehaft und der Film in jeglicher Hinsicht nur eine billige Geisterbahn ist, aber mit der Grundprämisse hätte man was machen können. Jemand, der sich mit Spielen auskennt, der die besten Creepypastas kennt und sich auch anderweitig gut im Horror auskennt (Eddie M. Angerhubers „House of Horror“ in „Die darbenden Schatten" comes to mind), jemand, der auch subtiler schreiben kann, den braucht man für sowas.

Jetzt hab ich viel geschrieben, das eigentlich gar nichts mit dem Film zu tun hat, weil es zu dem nicht wirklich was zu sagen gibt. Es ist eine billige, sauschlechte Geisterbahn im hässlichen Videospielkleid mit den unglaubwürdigsten Gamer-Nerds, die ich je gesehen hab. Ach, die Musik ist übrigens auch richtig scheiße.

0,5

Tiger Cage 2 Blu Ray

aka Full Contact

Blutige Shootouts und beeindruckende Fights :heart_eyes:
Besonders der Schwertkampf zwischen Donnie Yen und John Salvitti hat mir sehr gut gefallen.

Robin Shou war mir bisher tatsächlich nur aus der ersten Mortal Kombat Verfilmung bekannt. Ihn hier als Gegenspieler zu sehen, war auch irgendwie cool.

Der Soundtrack von Richard Yuen ist :fire:.
Dann hab ich mal nachgeschaut, weil mir die Musik so bekannt vorkam. Yuen hat ebenfalls die Musik u.a. für Karate Tiger 3 + 5 und Red Force gemacht. Manche Stücke sind sich sehr ähnlich und andere sind 1zu1 in mehreren Filmen zu hören :sweat_smile:

Die Synchro zieht einem echt die Schuhe aus :ugly:

3 „Gefällt mir“

Brimstone (2016)

Auszug aus der Inhaltsangabe von filmstarts.de
Auf der Flucht vor ihrer düsteren Vergangenheit hat sich Liz (Dakota Fanning) in einem gottesfürchtigen Dorf versteckt, wo sie den Witwer Eli (William Houston) geheiratet hat, sich um die beiden gemeinsamen Kinder kümmert und als Hebamme arbeitet. Doch als ein durch eine Narbe entstellter Reverent (Guy Pearce) in den Ort einzieht, bricht die junge Frau in Panik aus. Sie weiß, dass er hinter ihr her ist.

Der Film ist quasi ein niederländischer Western.
Ich dachte ja, ich hab schon alles mal gesehen/gehört was so im „Namen Gottes“ für eine Scheiße angestellt wurde, selbst in der Zeit noch, aber der Film war echt nur schwer zu ertragen.

Ich weiß auch nicht wie ich den Film einordnen soll. Er sieht gut aus, ist in meinen Augen sehr stark gespielt, manches leider unlogisch bzw schlecht geschrieben und ich will ihn nie wieder sehen. Wird mir aber in Erinnerung bleiben und das nicht wegen den der Kit Harington minirolle.

John Wick Kapitel 4 (2023)

Gekauft bei Amazon Video.
Da ich erst die Trilogie sah, kam mir der Film gerade recht.

Der wohl schönste Film der Reihe, visuell. Ich mochte auch die frischen Settings und die neuen Charaktere, allen voran Donnie Yen, Scott Adkins und den Tracker. Auch die ganzen Gegenspieler wurden stark inszeniert. Keanu, wie immer auch beeindruckt, was er leistet. Auch wenn ihm in Sachen Dialogen für die ganze Reihe beinahe schon ein 80s Actioncharakter Profil gegeben wurde (wenig Worte, viel Draufhaun).

Doch irgendwie war mir der Film zu lang. Vielleicht lag es an meinem zu wenigen Schlaf gestern oder an meiner Laune. Ich fand den Film für 2h50 einfach zu vollgestopft und lang. Es wird sich endlos lang Zeit gelassen für etliche, lange Actionsequenzen. Es ist, wie auch die Teile zuvor, ein reiner Actionschlauch. Sequenz um Sequenz. Und dann glaubt man am Ende zu sein, dann kommen noch 3 lange Sequenzen.

Ich wurde gut unterhalten, klar. Doch jetzt darf auch mal Schluss sein. Die Gerüchte von Zu- und Absagen für einen fünften Film braucht es nicht. Das Amazon Prime jetzt noch die „Continental“ Serie bringt, naja, mal schauen.
Ich bin jetzt einfach erstmal satt von soviel Action.

Bei einer sehr schön inszenierten Sequenz fühlte ich mich an Hotline Miami erinnert.

2 „Gefällt mir“

Ist keine Amazon Prime-Serie sondern ein Peacock-Serie, die halt hier bei Amazon läuft. Aber die Idee gab es auch schon seit sie Part 3 geschrieben haben.

Talk to me

Nach Schröcks Lobeshymnen auf den Film hab ich meine „noch ein generischer Horrorfilm“-Haltung noch mal überdacht und ihn mir gestern angesehen. Bin noch nicht ganz zu einem abschließenden Urteil gekommen, aber er hat mir schon mal besser gefallen als Smile.

Die Jumpscare-Dichte ist tatsächlich angenehm niedrig, es werden einige Klischee-Moves vermieden und es passieren unerwartete Dinge. Dazu ist die Mystik, die etabliert wird, erfreulich unkompliziert und geheimnisvoll gleichzeitig.

Allerdings hat der Film bei mir auch etwas gebraucht, bis ich mich drauf einlassen konnte. Gefühlt die erste halbe Stunde fand ich zäh und war schon geneigt, auf die Uhr zu gucken. Diesen Drang kann ich normalerweise sehr gut abschalten, selbst bei langen langsamen Filmen.

Irgendwann war ich dann aber doch drin und wurde ganz gut unterhalten.

1 „Gefällt mir“

Robocop (2014)
An das Original kommt’s natürlich nicht ran, aber ganz so übel, wie es oft gemacht wird, finde ich das Remake jetzt nicht - ob man es jetzt wirklich gebraucht hätte oder nicht sei mal dahin gestellt. Zumindest hat der Film ein paar gute Ansätze und Ideen, die jedoch nicht vollends weiter verfolgt und bestenfalls angerissen wurden. Glaube der größte Kritikpunkt damals war, dass dem Film die Blutrünstigkeit der Vorlage fehlte (Remake ist hier immerhin ab 12). Ja, etwas mehr Gewalt hätte dem Film sicherlich nicht geschadet, aber so wie er ist ist er immerhin noch ok und die Darsteller machen allesamt einen guten Job.
5/10

Ghostbusters: Legacy (2021)
Unabhängig vom Titel schreit der Film einfach „Ich bin ein Legacy-Film, also habt mich gefälligst lieb, ihr Nerds“. „Ghostbusters: Kids“ wäre eh der bessere Titel gewesen. Der Film gibt sich jedenfalls bemüht besser zu sein als die Girlbusters von 2016, scheitert dabei aber auf seine eigene Art und Weise eine gute Weiterführung des Franchises zu sein. Ich meine der Melissa McCarthy-Vehikel hat immerhin noch versucht irgendwie innovativ zu sein (ohne es wirklich zu sein), aber „Legacy“ macht hingegen nix anderes als bereits dagewesenes neu aufzukochen. Selbst die Gegner sind die gleichen wie im Original. Wer kommt in der obligatorischen Fortsetzung? Vigo? Lasst euch mal eigene Ideen einfallen und versucht nicht ständig mit ollen Kamellen sich an die Fanbase ranzuwanzen. Und IMO schlägt das in keinem anderen dieser sogenannten, neuzeitlichen Legacy-Filmen rein wie hier. Qualitativ sicherlich kein schlechter Film, er hat durchaus seine 1-2 Momente und auch die Erwachsenen-Darsteller (die Kinder sind mir halt wieder viel zu altklug) geben sich bemüht, aber unter’m Strich ist’s wieder mal nur alter Wein in neuen Schläuchen geworden.
5/10

2 „Gefällt mir“

Phase IV (Blu-Ray)

Saul Bass ist ja vor allem für sein grafisches Design bekannt, für die unzähligen Filmplakate, die er entworfen hat. Er hat allerdings auch ein Mal Regie geführt, eben bei „Phase IV“. Und das ist ein echt surreales Ding geworden. Ist es ein guter Film? Nein. Ist es ein interessanter Film? Das schon.

Zwei Forscher stecken irgendwo in den USA in einer Forschungsstation in der Wüste. Hier sollen Sie Ameisen erforschen, die sich seit einer Weile echt seltsam verhalten und unter anderem geometrische Strukturen errichtet haben. Als dann eine Frau dazu stößt, eine der letzten Einwohnerinnen der Gegend, die sich nicht evakuieren lassen wollten, nimmt der Film etwas Fahrt auf, denn die Frage ist, wer erforscht hier wen? Die Forscher die Ameisen oder umgekehrt?

Auf der Blu-Ray ist auch das von Bass angestrebte Ende mit drauf. Vielleicht ganz gut, dass das nicht am fertigen Film dran war. Das ist alles schon sehr abgefahren, sehr psychedelisch. Also typisch für die 1970er.

Pakt der Wölfe (Blu-Ray)

Die neu restaurierte Fassung von Arthaus läuft gleich im Director’s Cut. Dazu sind die Szenen, die bisher nur mit UT vorlagen, auch nachsynchronisiert worden. Vielleicht ist der Film bis heute etwas lang, auf der anderen Seite ist das für mich aber Christophe Gans bester Film und die Mischung aus Martial Arts, Western, Horror und Kostümdrama funktioniert bis heute. Jedenfalls für mich. Dazu kommt halt ein knackscharfes Bild auf der Blu-Ray. Dafür fällt jetzt aber eher auf, dass das CGI der Bestie nicht unbedingt sooo gut gealtert ist.

3 „Gefällt mir“