Der Junge und der Reiher (Kino)
Es schmerzt mich ein bisschen, denn ich wollte ihn mögen, aber irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen. Mir haben (bis auf Himi) die Charaktere nichts gegeben, bei der Handlung fehlte mir ein roter Faden (irgendwie ist der Junge nur von Ort zu Ort gesprungen, ohne dass dort was passiert wäre, das zur Geschichte wirklich beigetragen hätte), es gibt mMn viel zu wenig Erklärungen. Das ist in den früheren Filmen besser gelöst, da ergeben sich Hintergrundinfos und Zusammenhänge organischer aus kleinen Details, aus Dingen, die gezeigt oder in einem Nebensatz erläutert werden. Ja, passiert in diesem Film zu einem gewissen Grad auch, aber es ist irgendwie nicht organisch. Hier hatte ich den Eindruck, die Geschichte war nicht wirklich durchdacht und ausgereift.
Und bei alledem dauert es auch noch, bis er in die Gänge kommt. Eigentlich mag ich es, wenn Filme sich Zeit nehmen, um wirken zu können. Aber hier gab es für mich im ersten Drittel nicht viel, das überhaupt hätte wirken können.
Ja, der Film hat auch schöne Szenen, witzige, bedrohliche. Doch es kommt nie an den Zauber eines „Chihiro“ oder eines „wandelnden Schlosses“ ran, nie an die Mystik von „Mononoke“ oder „Nausicäa“, nie an das Abenteuergefühl von „Laputa“.
Leider gab es dazu auch musikalisch nichts, was in Erinnerung bleiben würde. Kein einprägsames Theme, keine Melodien, die etwas auslösen.
Im Vorfeld hatte ich vermieden, mir Trailer oder sonstige Infos zum Film anzusehen. Ich habe nur auf die positiven Stimmen vertraut, die zu vernehmen waren, und deswegen hat mich der Film vlt. auf dem falschen Fuß erwischt. K.A., als ich aus dem Kino raus war, war ich ziemlich ernüchtert und auch ein wenig traurig, dass er mir nicht besser gefallen hat.
Vlt. geb ich ihm noch mal auf Japanisch ne Chance, wobei ich an der deutschen Synchro wirklich gar nichts zu meckern habe, die war wirklich top. Und da bin ich durchaus empfindlich. ^^