Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Da wollte ich gestern „The Outlaws“ bei prime schauen, haben die den nur in koreanisch. Schön und gut, aber ohne Untertitel :beanwat:
Mit Untertitel oder synchronisiert gibs den nur zum Leihen/Kaufen.
Was solln das schon wieder?

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Girl, you know it’s true (Kino)

Vorweg, das Ganze Ding um Milli Vanilli ging damals an mir vorbei, ich war noch zu jung und mein Interesse für Musik entwickelte sich erst viele Jahre später. Ich kenne die bekannten zwei-drei Songs und wusste, dass sie nicht selbst gesungen haben. Das war’s im Großen und Ganzen.

Den Film fand ich überraschend charmant und menschlich. Niemand wird verteufelt, aber keiner ist unschuldig. Tijan Njie und Elan Ben Ali machen ihre Sache toll, auch wenn mich Robs Kontaktlinsen immer etwas verstört haben. :sweat_smile: Und Schweighöfer als Frank Farian passt einfach wie Faust aufs Auge.

Es war interessant, die Geschichte mal so aufgedröselt zu bekommen. Durch die Mitwirkung vieler damals Beteiligten (Farian, Milli, Headlee, Carmen Pilatus und weitere stehen als Mit-Produzenten im Abspann) gehe ich auch einfach mal von einer recht realitätsnahen Erzählung aus.

EDIT: Zitat aus einem Spiegel-Artikel:

:nun: /EDIT

Am Ende saß ich dann auch mit feuchten Augen im Kino, irgendwie ging mir Rob’s Schicksal - vor allem in Verbindung mit dem Band, dass zwischen ihm und Fab bestand - unerwartet nahe. Mir war auch gar nicht bewusst, dass er tot ist. Gehört hab ich das bestimmt schon mal, aber nicht abgespeichert.

Durch den kürzlichen Tod von Frank Farian bekam der Film dann noch mal eine weitere bittere Note. :beansad:

Den erzählerischen Kniff mit dem Durchbrechen der 4. Wand mochte ich sehr. Passiert viel zu selten, dass die Figuren eines Films sich selbst und ihre Erlebnisse kommentieren. Das bringt eine interessante Ebene rein. Vor allem zum Ende, das war ein schöner Abschluss.

Egal, ob man nun Fan der beiden war/ist, der Film funktioniert mMn nach sehr gut auch ohne Vorwissen wegen seinen interessanten Figuren, den Umständen, in denen sie sich wiederfinden und einem respektvollen Umgang mit den Beteiligten.

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한국어를 배우기만 하면 됩니다.

:beanderp:

Bis 4 zählen kann ich :beanderp:

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The Graduate (Paramount+)

Faszinierend Dustin Hoffman „so jung“ zu sehen. Das er mit 30 Jahren einen 21-jährigen College-Absolventen spielt, der noch keine Idee hat, was er in Zukunft machen will und eine Affäre mit der älteren, verheirateten Mrs. Robinson (Anne Bancroft, sechs Jahre älter als Hoffmann), eine Freundin der Eltern, beginnt, lasse ich mal Außen vor. Immerhin verkörpert er diesen 21-jährigen jungen Mann fabelhaft und „The Graduate“ scheint auch sein erster Leinwandfilm gewesen zu sein. Man würde heute auch sagen, ein neues und unverbrauchtes Gesicht.

Sonst macht der Film halt vieles, was ich heute auch so sehr an Coming-of-Age-Geschichten, auch oft aus der Indie-Szene, mag. Die Story scheint damals revolutionär gewesen zu sein wegen auch der Thematik des jungen Liebhabers und der verheirateten Frau. Sonst ist die Geschichte ruhig erzählt, lustige und humorvolle Szene, Benjamin wird immer wieder zurückgeworfen und kämpt sich am Ende des Films dahin, was er begehrt. Der Soundtrack ist klasse, nur vielleicht auch ein wenig zu oft genutzt über die Länge des Films. :smiley:

Hello darkness , my old friend

The Conversation (Paramount+)

Der Film ist 50 Jahre alt. Das interessante hier ist wirklich, wenn man sieht wie ein Abhör- und Überwachungsspezialist in den 70er gearbeitet hat. Ob das alles akkurat ist, habe ich natürlich keine Ahnung. Wenn man diesen Film heute, im Jahr 2024, so drehen würde, wäre auch genug Technik-Schnickschnack dabei, wo man es für ein Film anpasst. Die Arbeit an sich würde ähnlich sein, aber doch so anders. :smiley:

Generell sehr langsam und sehr ruhig. Wird nicht für jedem etwas sein, wenn Gene Hackmann seiner Arbeit nachgeht und nach und nach verfolgt fühlt. Das Ende sehr interessant aufgelöst.

Das Leben der Anderen (ARD-Mediathek)

Apropos Abhören. Nach dem es letztens hieß, dass Das Leben der Anderen in der ARD-Mediathek ist, habe ich mir den Film zum ersten Mal angesehen.

Ulrich Mühe wirklich toll in der Rolle, mir hat die Geschichte auch gefallen. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass das ein wenig romantisiert ist und einige Historiker es damals auch ansprachen. Jemand in der Position von HGW XX/7 hätte sich wohl bei der Stasi ggf. nicht so gewandelt, auch wenn es wohl Leute gab. Und auch so freie Hand zu bekommen, kann ich mir bei so einem Staat und so einer Sicherheitsbehörde nicht vorstellen. Wer seine Bürger so überwacht, wir auch im eigenen Hause lieber vier oder sechs Augen haben statt zwei Haben - allein schon um auf die Finger des eigenen Mitarbeiters zu gucken.

How to Blow Up a Pipeline (Amazon geliehen)

Interessante und aktuelle Thematik basierend auf den gleichnamigen Roman, in denen zwei Freudinnen aus Long Beach den Plan fassen eine Öl-Pipeline in Texas in die Luft zu sprengen. Guter Cast, spannend erzählt.

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Meine Werkschau von Melville ist nun auch abgeschlossen. :beanfriendly:

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Sein letzter Film Un Flic (oder deutsch „der chef“ :cluelesseddy: wenn schon übersetzt, dann doch bitte „ein Bulle“… :eieiei:) war leider recht enttäuschend. Trotz deutlich kürzerer Laufzeit als die filme zuvor hat er sich deutlich länger angefühlt. Der Einstieg mit dem Banküberfall im strömenden Regen war zwar noch sehr cool, im Anschluss wurde aber irgendwie alles so beliebig und wenig nachvollziehbar. Die ewiglangen Sequenzen mit/in dem Modell-Helikopter und -Zug waren schon ne kleine Geduldsprobe.
Im Anschluss gabs dann noch die Doku aus den extras der cercle rouge bd. War nett, auch melville selbst in ein paar Ausschnitten zu sehen und hören, die meiste zeit wars aber ne klassische talking heads dok.

Jetzt wird noch kurz ein bisschen seichte kost eingeworfen und dann geht’s weiter mit Godard und Bergman… :beanlurk: könnte anstrengender werden als Buñuel und Melville… :smiley:

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Mittwoch= Sneaktag
Heut kam „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“

Ich glaube, die Reaktion auf die ersten paar Sekunden in der Sneak gingen bei meiner Kino-Freundin und mir noch nie so weit auseinander wie heute. Sie spontan an den Kopf gehauen und „Och nee“, während ich verzückt gequietscht hab und sehr leuchtende Augen bekommen habe. ich hatte den Film gar nicht auf dem Schirm, aber Voodoo Jürgens höre ich phasenweise rauf und runter und war vor ein paar Jahren auf einem Konzert.

Der Film hat genau die Stimmung übertragen, die auch seine Musik und seine Bühnenpräsenz ausstrahlt – ranziges, aber unglaublich authentisches und charmantes Kneipenfeeling. Und Apropps Authentizität – da kann das deutsche Kino offensichtlich eine ganze Menge vom östereichsichem Film lernen. Und wo wir schon dabei sind – Hollywood auch. Zum Beispiel eine Szene, wo zwei Leute gleichzeitig anfangen zu sprechen und so ein awkward „ja ok wer redet jetzt“ Moment entsteht – sowas machen Filme normalerweise nicht. Dieser Film schon. Und ich liebe ihn dafür.

Und die Kino-Freundin war nach dem Film auch überzeugt.

So. und jetzt weiß ich, was die nächsten Tage bei mir mal wieder in Dauerschleife laufen wird :beanaww:

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Killers of the Flower Moon

Was eine bittere Story.
Aber wie unendlich lang ist bitte dieser Film? Irgendwie wollte Scorsese hier etwas zu viel ist mein Eindruck.
Und trotz dem vielen was da so gezeigt wurde, hab ich den Eindruck mir fehlen Infos oder ich habe etwas verpasst.
Die Osage kommen mir oft viel zu naiv, oder wie soll ich es formulieren, friedlich vor.
Der Typ der erst die eine Schwester heiratet und dann die nächste, Frauen die sich trotz besseren Wissens an die weißen Männer heran schmeißen. Osage-Männer, gerade jüngere gibt es in dem Film irgendwie kaum. Ich hab das nicht wirklich verstanden.

Dann hat der Film allgemein auch so einen lockeren Ton und Humor, der zum Thema gar nicht so passen mag. Auch die Zeiträume die da so vergehen kann man kaum einschätzen. Da stirbt die eine, dann die andere. Auf einmal sind Kinder da, die dann auch schon laufen. Dann sind es 3 Kinder. usw.

Die Dialoge zwischen Ernest Burkhart und seinem Onkel Hale, da rollt es einem zunehmend die Nägel hoch. Soll man das wirklich glauben? War der so drauf? Eine Mischung aus treudoof und eiskalt, der bis zum Schluss nicht weiß, ob er seine Frau und Kinder liebt, oder nur die Kohle will?
In einer Fiktion nimmt man das hin, aber hier musste ich immer wieder daran denken, das es ja so oder ähnlich ablief.

Sicher ein wichtiger Film, auch richtig gut gespielt, aber ich muss den wohl erstmal sacken lassen.
Ich glaube aber auch nicht, dass ich den in den nächsten 10 Jahren nochmal sehen muss.

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Alles verstanden :beanfriendly:

Auf jeden Fall anders. Godard hat aber wirklich ein paar absolute Kracher dabei, gerade zu Beginn der Nouvelle Vague Anfang der 60er. Mit Bergmann werde ich bis auf ganz wenige Ausnahmen auch gar nicht warm.

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P2

Ich fand den ganz gelungen. Tiefgaragenwachmann Wes Bentley lässt Rachel Nichols, die in dem zum Parkhaus gehörenden Bürogebäude arbeitet nicht mehr gehen, er stalkt sie schon lange und kennt sie in und auswendig.

An Weihnachten ist das Parkplatz leer, als Workaholic Angelas Auto nicht mehr anspringt. Zum Glück ist da aber noch der hilfsbereite Wachmann Thomas.

Klar, das Szenario hat man ähnlich schon ein paar Mal erlebt, aber dieser reale Horror funktioniert sehr gut. Ein durchgeknallter Typ könnte einen mit Leichtigkeit genau das erleben lassen. Gefangen auf Parkdeck 2, nur mit dem Psychopathen und seinem Rottweiler.

Durchgehend spannend und mit ein paar sehenswerten Gewaltspitzen. Dazu ist Rachel Nichols hier keine Scream Queen, sondern agiert trotz der bedrohlichen Kammerspielsituation sehr nachvollziehbar.

3/5

Dark Blue

Ich bin großer Fan von Ron Sheltons Werk, aber so düster wie in Dark Blue sind seine Filme eigentlich nie gelagert. Also wer einen „Weiße Jungs bringen’s nicht“, „Annies Männer“ oder „Tin Cup“ erwartet, der wird hier überrascht. Auch seien Copfilme wie „Hollywood Cops“ oder „Bad Boys II“ sind etwas ganz anderes.

Dark Blue spielt im Jahre 1992 nach den Rodney King Aufständen und auch innerhalb der Polizei gibt es auf einmal zwei Lager. Mittendrin Kurt Russel (in einer seiner besten schauspielerischen Leistungen) und Scott Speedman, die hinter ihrem Captain Brendan Gleeson stehen, der wiederum tritt gerade gegen Ving Rhames um den Posten des Polizeipräsidenten von L.A. an, der dieses Amt als erster Afroamerikaner bekleiden möchte. Hier sind Lügen und Intrigen an der Tagesordnung.

Sehr gut besetzter, hochspannender Copthriller mit sehr actionreichem Showdown. Gerade die Bilder um die Straßenaufstände sind unglaublich beeindruckend, schockierend und frustrierend zugleich.

In einer anderen Review habe ich was von „Mischung aus L.A. Confidential und Training Day“ gelesen und das geht auf jeden Fall in die richtige Richtung.

Irgendwann hab ich den schonmal gesehen, muss aber schon sehr lange her sein, aber einige Szenen und gerade der Schluss kamen mir dann doch wieder sehr bekannt vor.

3.5/5

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Napoleon

Ich sollte Historienfilme nur noch im Kino und nicht mehr zu Hause schauen.
Für einen 2,5h-Film hab ich knapp 4h gebraucht und hab in der Zeit genug Wikipedia-Artikel gelesen um ne Bachelor-Arbeit zu schreiben. :smiley:

3,5/5

Es gab Untertitel, und für die war ich sehr dankbar :smiley: Aber im Laufe des Films musste ich tatsächlich immer weniger lesen.

Aaaber – gibt ein paar Textzeilen in den Liedern, die ich dank Untertitel gestern zum ersten Mal verstanden habe :beanjoy:

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Nyad:
Überrascht mich extrem, dass ich von dieser Geschichte noch nie gehört habe. Denn es ist tatsächlich spektakulär!

Eine Frau in ihren 60ern schimmt von Kuba nach Florida… in ihren 60ern!!! WTF?! Echt unglaublich!

Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr faszinierend und die echten Leute auf denen sie basiert auch.
Die Schauspieler sind alle sehr gut gewählt, wenn man am Schluss die echten Bilder sieht. Und sie machen auch alle sehr gute Arbeit mit ihren Rollen.
Mir gefällt auch die Regiearbeit extrem gut! Der Film ist sehr stark gefilmt, aber die Regie bleibt insgesamt eher zurückhaltend und subtil. Ich sage es so, weil man es gerne mit „unspektakulär“ oder so verwechseln könnte, aber das wäre falsch. Der Film ist SEHR gut in Szene gesetzt und die Bilder machen genau das, was sie sollen: Die Story auf tolle Art zu erzählen und mit Bildaufbau und Schnitt den Text, das was der Film explizit sagt, zu unterstützen und zusätzliche Nuance reinzubringen.
Womit ich etwas Mühe habe ist das Drehbuch. Der Film ist leider einfach sehr, sehr generisch aufgebaut. Typisch Hollywood halt, wer schon Amerikanische Filme gesehen hat weiss genau, wie es laufen wird. Erster, zweiter, dritter Akt, der Tiefpunkt am Ende des zweiten Aktes wo sich alle Charaktere emotional anbrüllen und man danach in den dritten Akt geht wos nochmals so richtig episch wird… Der Film überrascht einfach nicht damit, wie er diese Geschichte erzählt. Der Tiefpunkt bezüglich generischem Storytelling kommt zum emotionalen „Tiefpunkt“, wo einer der Charaktere ein Radio einschaltet und GENAU IN DER SEKUNDE jemand in dem Radio eine Gedichtszeile vorliesst, welche zuvor in der Story schonmal symbolisches Gewicht hatte. Der Moment ist so dumm dass sogar der Charakter so reagierte, als könne sie es nicht glauben wie cheesy das gerade war…
Und dann gibt es noch diesen Aspekt des Plotes, der mit einem Traume in ihrer Kindheit und Jugend zu tun hat. Wie dieser Aspekt gehandhabt wird halte ich für nicht so gelungen. Die Protagonistin sagt zwar, dass sie das nicht definiere und dass sie nicht durch diese Opferrolle getrieben wird… .das Problem ist, dass ich das dem Film nicht abnehme. Du kannst in einem Film nicht die ganze Zeit zeigen, wie eine Person in ihren dunkelsten Momenten gedanklich immer an einen bestimmten Ort geht und dann sagen, dass das nicht ein treibender, definierender Aspekt ist. Ich verstehe, warum man den Aspekt nicht einfach ignorieren wollte und ich glaube ich verstehe auch, warum es so gezeigt wird wie es ist… aber in meinen Augen war das eher eine Fehlentscheidung.
Aber nichts davon trübt darüber hinweg, dass dieser Film eine absolut solide, spannende Geschichte ist, welche ich empfehlen würde und welche, alles in allem, wirklich sehenswert ist.

Fazit: Tolle Schauspieler, gute Regiearbeit und eine fantastische, echte Geschichte. Das Drehbuch hätte etwas kreativer sein dürfen.

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Virus auf Amazon

Gespoilert, weil nicht jeder den Gore sehen will, denke ich :sweat_smile:

Noch nie was von dem Film gehört und eigentlich nur angemacht, weil Jamie Lee Curtis mitspielt.

Allein wegen den Body Horror Effekten hat sich das mehr als gelohnt! Die sind echt großartig und man ist schon immer gespannt, welches Wesen denn nun als Nächstes um die Ecke kommt.

An der Story selbst krankt der Film dann aber recht und hat doch so einige Löcher, die selbst mir auffallen. Das ist nie ein gutes Zeichen :sweat_smile:.

6/10

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Ich weiß nicht, ob es naiv war. Am Ende sind die Osage ein reiches Volk konnten aber damit nichts anstellen, da ihnen ein weißer Vormund aufgetragen worden ist, da sie „nicht fähig gewesen sein“ mit Geld umzugehen. Vielleicht war auch für die Frauen über einen weißen Ehemann als Vormund der bessere gedachte Weg, um Geld auszugen oder zu nutzen statt irgendein Anwalt in der Stadt. Die Zahl von Anwälte stieg rapide dort nach den Gesetz. Ob das für Ehen geht konnte ich nirgends lesen.

Erstmal müssen die nichts Böses denken. Dating und Liebe ist dann Dating und Liebe. Wenn man sich dann in einen von denen verguckt. Im Film hat Ernest Burkhart alles versucht. Auch über William Hale hätten die erst nichts Böses erhanen müssen. Er gibt sich als Freund und Wohltäter.

Als dann langsam bewusst wird, dass da was im Busche ist, war doch auch die Stimmung gar nicht so friedlich unter den Osage. Nur was macht man, wenn niemand hilft, niemand glaubt und die die helfen wollen, dann auch noch ausgeschaltet werden? So ein Komplott zu jener Zeit (Rassismus, Korruption), mit der Angst jederzeit um die Ecke gebracht zu werden, ist denke ich gar nicht so eine einfache Situation.

Die Enkelin sagte in einen Interview, dass er voll unter den Einfluss von Hale stand und wohl alles gemacht hätte.

Aber ja, in den Kopf solcher Menschen wird man wohl nie reingucken können und alle Beweggründe verstehen. Ein Opfer ist er zumindest nicht.

Gucke den aufgrund der FX mittlerweile immer wieder gerne. Das dumme Drehbuch kann ich dabei glücklicher Weise heute immer gut ignorieren.

Ist ein bisschen wie beim Porno, zwischen blöden Dialogen gibt es dann die „guten“ Szenen - nur mit Gewalt. :grimacing:

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Der Pate

Ich tue mir in den letzten Tagen ein bisschen was Gutes und rewatche einige meiner Favoriten.

Man merkt zu jeder Sekunde, wieviel Arbeit in diesem Film steckt. Dazu Al Pacino mit einer unglaublichen Performance.

Gewalt, Korruption und Macht unter dem Deckmantel einer angeblichen Familienehre.

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„seichte Kost“ hat er gesagt… :beanderp:

Ms .45 war mir tatsächlich ein bisschen „zu seicht“ für das Thema und am Ende auch durch die Wahllosigkeit ein bisschen weird, Spaß gemacht hat er trotzdem. The Woman fand ich klasse, kann mich allerdings nicht an den ersten teil der Trilogie erinnern, obs wirklich aufeinander aufbaut. Eine Familie die durch toxische Maskulinität terrorisiert und zu Mittätern an Vergewaltigung und Folter gemacht wird.
Die Leiche der Anna Fritz, einer Prominenten, liegt in der gerichtsmedizin, eine Gruppe zugekokster Dullis beschließt, sich an der leiche zu vergehen, doch plötzlich wacht sie wieder auf. :beanlurk: Prinzipiell feiner Film und er baut auch ne nette Spannung auf, viel drüber nachdenken sollte man aber nicht. :smiley:

Und zu I Spit on Your Grave 2 habe ich etwas ausführlicher in unserer Film-Themen-Challenge geschrieben, da das Thema der Woche Rape and Revenge lautet. :beancomfy:

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May December:
Das war ein ungemütlicher Film.
Aber in einem angebrachten Sinne. Das Thema ist ungemütlich und es soll auch so sein, dass man sich in der Gesellschaft dieser Leute nicht so richtig wohlfühlen kann. Keiner der Hauptcharaktere ist wirklich sympatisch. Manche sind einfach unsympatisch, andere können einem leid tun, manchmal wechselt es für die gleiche Figur hin und her.
Die Schauspieler sind sehr gut gewählt und machen alles in allem eine gute Figur. Natalie Portman ist hervorragend als eine Schauspielerin welche Julianne Moore’s Charakter in einem Film spielen soll. Perfektes Casting. Die beiden sehen sich nicht wirklich ähnlich, aber es gibt gewisse Szenen wo gewisse Überschneidungen wahrgenommen werden können, genauso wie es in Hollywood-Casting für Filme die auf realen Begebenheiten basieren oft der Fall ist.
Julianne Moore spielt die Figur im Zentrum des Dramas extrem gekonnt und auch wenn man, auf dem Papier, schon früh einen Geschmack dafür entwickelt wo man ihr gegenüber steht, so macht setzt sie es hervorragend um, dass man verstehen kann warum der Rest der Welt sich ihr gegenüber so verhält wie sie es tut.
Was mich etwas störte waren gewisse Momente im Skript. Die Story ist eigentlich mit einer Menge Subtilität erzählt und hat einen langsamen Aufbau wo dem Zuschauer Geduld aber auch Aufmerksamkeit abverlangt wird.
Und dann gibt es zwischendurch immer wieder vereinzelte Szenen, welche so plump und so direkt sind, dass sie irgendwie völlig aus dem Rahmen fallen.10%, 20% weniger Text und mehr Subtext in den Momenten wäre schön gewesen. Wobei ich sagen muss, dass der eine oder andere Moment so explizit war, dass es in mir Erwartungen weckte, welche dann subversive genau NICHT erfüllt wurden. Vielleicht war da also mehr Absicht dahinter als ich dachte, wobei das nur bei manchen Momenten so zutrifft.

Fazit: Interessante Geschichte, gute Schauspieler und insgesamt elegant erzählt. Leider mit gewissen eigenartigen Aussetzern, aber insgesamt durchaus sehenswert.