Den hatte ich mir mal zugelegt, nachdem sich Eddy bei Kino+ positiv über den Film geäußert hatte und dann lag der jetzt echt jahrelang auf dem Stapel der ungeschauten Filme.
Ich hatte auch nicht auf dem Schirm, dass der von den „Bone Tomahawk“ Leuten gemacht wurde, was die Gewalt im Film erklärt. Und irgendwie hatte ich immer einen ganz anderen Eindruck vom Film als das, was es jetzt tatsächlich geworden ist.
Ja, so kanns gehn.
Bradley Thomas (Vince Vaughn) verdingt sich nach Problemen mit regulären Jobs als Drogenkurier. Als dann ein Job so richtig schief geht, landet er im Knast. Dort wird er dazu gezwungen, seine Verlegung in ein anderes Gefängnis, Redleaf, zu forcieren. In Redleaf geht es dann aber eigentlich erst richtig los.
Bei dem Brawl hätte ich mehr eine Dauerschlägerei erwartet, etwas das vielleicht mehr Richtung „The Raid“ geht oder so. Stattdessen ist das hier eher ein Grindhouse-Film mit echt harten Splatter-Elementen und einem Vince Vaughn, den man so auch noch nicht gesehen hat.
Und wie schon bei „Bone Tomahawk“ muss ich sagen, dass ich nicht wirklich begeistert von dem FIlm bin, dass ich sofort Bock hätte, den nochmal zu schauen. Aber irgendwie ist der trotzdem faszinierend. Ich kann das schlecht beschreiben, dafür hat mich der Film halt auch auf dem falschen Fuss erwischt.
Eigentlich war ich auf der Suche nach einem anderen Film und bin durch Zufall dann auf dieses ungarische Drama gestoßen. Da mir das Cover gefiel und der Film gute Bewertungen auf IMDb und Letterboxd hat, hab ich mir den dann mal besorgt.
Der Film spielt nach dem zweiten Weltkrieg, und handelt um einen Mann, der der Boss auf dem Marktplatz ist, und glaubt mit Geld alles kaufen zu können.
Besonders den Hauptdarsteller und die Kamera fand ich wirklich hervorragend. Der Film bietet einen faszinierenden Einblick in die sozialen und politischen Herausforderungen dieser Zeit und gleichzeitig die persönliche Suche des Protagonisten nach Glück und Erfolg. Die Handlung ist mitreißend und packend inszeniert.
Mit „Eldorádó“ (auch unter „The Midas Touch“ bekannt) ist Regisseur Géza Bereményi ein tiefgründiges und beeindruckendes Werk des ungarischen Kinos gelungen. 8/10
Bei dem Cover muss ich aber unweigerlich an Freddy Krüger denken.
Seized - Gekidnappt (2020)(Uncut) - Amazon Prime
Scott Adkins spielt Ex-Spezialagent Nero, dessen Sohn entführt wird und er innerhalb einer Zeitfrist für die Entführer mehrere Kartelle zerlegen soll. Sonst stirbt der Sohn. Die Kombo Scott Adkins/Isaac Florentine hat uns schon Filme wie „Undisputed 2+3“ und „Ninja 1+3“ bescherrt. Mit „Seized“ können sie an diese Werke jedoch nicht anknüpfen, bieten aber zumindest solide Action für Zwischendurch. Und auch für Wrestling-Fans gibt es in einer Nebenrolle Ex-WWE-Diva bzw. Lucha Underground-Wrestlerin Maxine/Catrina zu sehen. 5,5/10
Gerade die Intro-Szene mit den Credits ist bis heute richtig, richti gut. Schade, dass der Rest nicht unbedingt daran anknüpfen kann. Snyder macht quasi eine 1 zu 1 Verfilmung der Vorlage, von „Tales of the Black Freighter“ und dem Ende mal abgesehen und bekommt es trotzdem nicht hin, die Vorlage einzufangen. Was am absolut nicht funktionierenden Pacing des Films liegt.
Für mich eine der gelungensten Comic-Adaptionen und auch inszenatorisch fast makellos. Ich finde Snyder als Regisseur für diese Verfilmung sogar die perfekte Wahl. Der Antifaschismus des Comics steht der fortwährenden Glorifizierung der Riefenstahl-Ästhetik Snyders gewissermaßen komplett entgegen. Für mich entsteht dadurch eine intensive stilistische Spannung, die ich sehr interessant finde.
Es wird sich an einzelnen Bildern ergötzt, aber eben erzählerisch nicht auf die Struktur der Vorlage eingegangen. Was natürlich Probleme im pacing also im Erzähltempo nach sich zieht, was auch nicht erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass die 12 Kapitel der Vorlage samt der Nebenhandlungen auf zweieinhalb Stunden eingedampft wurden. Da wäre einfach eine Miniserie besser gewesen, siehe die von Lindelof. Alleine um der Komplexität gerecht zu werden.
Eine Miniserie wäre in der Tat die bessere Wahl gewesen, das stimmt.
Dennoch halte ich das, was Snyder und Team daraus gemacht haben mit für das beste im Bereich der Comic-Adaptionen. Klar wäre es schön gewesen, hätte man sämtliche Querverweise, die Moore in seinem Werk verwendet hat, berücksichtigt. Dann wäre wohl aber nicht mal mehr eine Miniserie ausreichend gewesen.
Nein, ich halte auch das Pacing für angemessen und einen guten Kompromiss, um den Stoff für die Leinwand zu adaptieren.
Aber der Film spaltet ja generell und das ist völlig in Ordnung. Ich bin einfach jemand, der immer wieder viel Spaß mit dem UC des Films hat.
Sollte man den Comic nochmal adaptieren, dann wäre ich für eine Animationsserie inkl. dokumentarischen Einschüben zu Rhetorik und Zitaten innerhalb der Vorlage. Aber bitte nicht inkl. der unsäglichen Fortsetzungen der letzten Jahre. Diese waren einfach nur frech und traten die Vorlage und deren Intention mit Füßen.
Mich beschleicht so das Gefühl das mit Godard und mir wird nix mehr. Es ist alles furchtbar. Bei Le Mépris/Contempt konnte ich zumindest noch verstehen, dass man ihn mag und fand grad die Metafilm-Nummer ganz cool und es gab schöne bilder, auch wenn mich die Beziehungskiste und Charaktere, bis auf Fritz Lang, alle angekotzt haben. Band à part… Die Tanznummer war nett.
Kimitachi wa Dō Ikiru ka (Der Junge und der Reiher):
Der erste Miyazaki den ich im Kino auf einer grossen Leinwand sehen konnte! Und Mann, das ist ein Erlebniss!
Die Studio Ghibli Filme sind einfach immer wunderschön anzuschauen und dieser Film ist dabei keine Ausnahme! Er sieht toll aus, die Geräuschkulisse ist genial gelungen und der Film hat, wie alle Filme dieses Studios, eine tolle Atmosphäre!
Inhaltlich ist der Film sehr sonderbar. Miyazakis Filme sind immer so wunderschön fantastisch. Manchmal erzählen sie eine klare Story in einer kohärenten Welt (einer Fantasy-Welt zwar, aber trotzdem einer Welt mit klaren Regeln) wie in „Prinzessin Mononoke“. Und dann gibt es Filme wi Dinge einfach so ein bisschen passieren und man einfach akzeptieren muss, dass alles irgendwie geht und dass, falls die Welt wirkliche Regeln hat, sie dir nicht klar erklärt werden und es auch nicht darum geht sie ganz zu verstehen. Wie, z.B. in „Chihiros Reise ins Zauberland“.
„Der Junge und der Reiher“ gehört ganz klar zur zweiten Gruppe von Filmen. Nach dem erstmaligen Schauen würde ich fast behaupten es sei Miyazakes am meist „und dann passierten einfach Dinge“ Film. Sachen passieren einfach. Die Welt in welche der Protagonist reinfällt ist so eigenartig und ohne klare Richtlinien, dass es im Prinzip mehr ein „Alice im Wunderland“ Trip gleichkommt als wirklich einer kohärenten Story.
Und wie sehr man den Film mag hängt davon ab, wie sehr man solche Dinge mag.
Das Ende zeigt dann zwar doch, dass der Film eine gewisse Geschichte mit Regeln (wenn auch versteckten) erzählen will, aber alles was zwischen dem Anfang und Ende liegt scheint mehr Dicht an Symbolik zu sein, und weniger an wirklicher Story.
Ich glaube der grösste Schwachpunkt den ich in dem Film sehe ist, dass es dem Film trotz aller Freiheiten die er sich erlauben kann zu nehmen es trotzdem einige offensichtliche Schwächen bezüglich der Darstellung gewisser Charaktere hat.
Im dritten Akt kommt ein Charakter vor, der dort eine einigermassen Zentrale Rolle spielt (der Wellensittich König), der aber völlig aus dem nichts kommt.
Die grösste Schwäche ist aber eine der zentralen Beziehungen des Filmes. Die Beziehung zwischen dem Protagonisten und seiner Stiefmutter wurde für mich viel zu wenig beleuchtet bevor es in den Turm geht. Dadurch verliert ein grosser Teil der Story für mich etwas den emotionalen Zug.
Ich mochte den Film insgesamt durchaus. Aber ob er bei mir in Zukunft weit oben an der Spitze mitspielt was Studio Ghibli Filme angeht, das weiss ich noch nicht so wirklich.
Fazit: Wunderschön animiert mit tollen und kreativen Ideen. Aber mit einer etwas schwachen zentralen Beziehung.
Habe ihn gestern im Kino gesehen und sehe das sehr ähnlich wie du. Es sind wie immer wunderschöne, farbenprächtige Bilder und es gibt wieder toll designte Tier-und Fabelwesen. Aber die Story ist irgendwie diffus erzählt.
The Holdovers:
Mann, das ist mal wieder ein toller Film!
Sehr „klassisch“ in seiner Art. Es geht um diese schwierigen Charaktere (primär zwei Hauptcharaktere) welche durch bestimmte Umstände viel Zeit miteinander verbringen müssen und sich dadurch mehr kennen und zu schätzen lernen.
Der Film ist voll und ganz, 100%, rein um Charaktere und deren Interaktionen gebaut. Es gibt keine Action, kein Spektakel, nichts dergleichen. Man hat einfach eine Handvoll Charaktere und verbringt Zeit mit denen. Und tut dies extrem gern, denn die Charaktere sind einfach so toll geschrieben!
Die beiden Hauptcharaktere stechen hier speziell raus. Beide lernt man kennen und sofort wird einem klar gemacht: Das sind keine sympatischen Leute. Die Menschen in ihrem Umfeld mögen sie nicht, und das mit gutem Grund. Und sie wollen offenbar auch nicht gemocht werden.
Und trotzdem, in den gleichen Szenen, sind auch Details mit eingeflochten, welche dem Zuschauer sofort zeigen, dass da doch etwas sympatisches vorhanden ist. Dinge, die man doch mögen kann. Paul Giamattis Charakter zum Beispiel wird von Anfang an deutlich gezeigt als jemand, der nicht mit seinen Mitarbeitern freundlich interagiert, der seine Schüler nicht mag, der findet dass, wenn sie schlecht in seinen Prüfungen sind, das so ist weil SIE zu faul und zu verwöhnt sind… nicht weil ER etwas falsch macht. Und sie verdienen auch absolut keine zweiten Chancen oder etwas Rücksicht. Und dann lernt man in einer Unterhaltung, dass der Hauptgrund wieso ihn sein Boss nicht mag ist, dass er in der Vergangenheit sich geweigert hat dem Sohn eines Senators und Geldgeber der Schule eine bessere Note zu geben um ihn nicht durchfallen zu lassen. Das ist ein interessanter Moment, denn in all den negativen Aspekten welche der Charakter hat, DIESES Element lässt einen aufhorchen… denn so sehr man seine Einstellung sonst nicht mag, die Tatsache, dass er konsequent ist und auch für wichtige Leute keine Ausnahme macht IST eine positive Eigenschaft für die man ihn bewundern kann. Und das ganze ist so elegant zusammen geknüpft, so gut geschrieben, dass es einfach flüssig zu einem packenden Geschichte über komplexe Charaktere wird.
Ich kann das Drehbuch nicht genug loben. Aber auch die Schauspieler muss man hier absolut applaudieren. Paul Giamatti und Dominic Sessa haben so verdammt starke Chemie zusammen, die funktionieren einfach so hervorragend, dass jede Szene mit den beiden einfach ein Vergnügen ist.
Der Film hat mir einfach durch und durch gefallen. Ich glaube den einzigen direkten Kritikpunkt hätte ich bezüglich des Schnittes, wo ich finde es gibt einige Szenenübergänge, wo man die vorherige Szene vielleicht eine Sekunde länger hätte atmen lassen können. Wobei das vielleicht drei, vier Momente in dem ganzen Film sind, nichts was das Gesamtbild stören würde. Und das Gesamtbild stimmt bei diesem Film einfach. Er ist emotional, er ist unterhaltsam, er ist lustig, er hat einfach sackstark geschriebene Charaktere. Ich denke, man muss eine gewisse Toleranz für die klassisches Erzählstruktur haben, wo man die groben Züge der Story schon im voraus etwas erahnen kann. Aber wenn man diese Toleranz hat oder diese Aspekte sogar mag, dann hat man hier einen wirklich fantastischen Film, der genau das bietet.
Fazit: Unglaublich gut geschrieben und mit zwei sehr starken Schauspielern in den Hauptrollen.
Jap. Hab ja mal hier und da früher in den Film reingezappt, wenn der mal im Fernsehen lief. Der Film läuft auch immer in genug Essays mit oder bei Toplisten. Das bedeutet aber auch, dass ich halt viele Szenen kenne, was den etwas überraschungsarm macht und der arbeitet ja nunmal auch mit Jumpscares, die in erster Linie aber von der Katze verursacht werden. Ripley ist hier noch weit von der Actionheldin entfernt, die Sie später wird (wie bei Linda Hamilton und Terminator 1). So ist das ein Serienkiller in einem Haus (wobei das Haus halt ein Raumschiff ist und der Serienkiller das Alien).
Nett = kann man echt gut anschauen. Man muss den Film aber wohl unbelastet und am besten in einem dunklen Kino sehen, damit der seine volle Wirkung erhält und beides ist mir nunmal nicht gegeben.
Und hätte man zu Anfang auf Ripley gehört, wäre das alles nicht passiert. Gut, Ash hat andere Befehle und hätte die Quarantäne so oder so aufgehoben. Trotzdem.
Ma Dong-Seok und ein Sidekick in der Endzeit gegen einen irren Wissenschaftler.
Südkorea wurde von einem riesigen Erdbeben platt gemacht. Die Überlebenden leben in kleinen Camps. Nam-san und sein Sidekick sorgen in einem der Camps als Jäger für Nachschub. Bis eines Tages eine Gruppe von Leuten auftaucht und Familien mit Kindern für ein Wohnprojekt sucht, eines der wenigen Häuser, dass noch steht und in dem es noch ausreichend Frischwasser gibt.
Natürlich haben die Leute Dreck am Stecken und nachdem Nam-san und der Sidekick auf eine ehemalige Söldnerin treffen, machen die sich auf, ein Mädchen zu befreien.
Der Film bietet erstaunlich viel Splatter, damit habe ich nicht gerechnet. Dem gegenüber stehen allerdings die Sets und die Kamera. Die Sets sind erstaunlich voll mit allem außer Skeletten. Da haben es die Ausstatter oder die CGI Leute irgendwie komisch gewichtet. Und die Kamera schaltet bei den Actionszenen immer auf Shakycam. Ausgerechnet Shakycam.
Der Film ist nun bei Amazon Prime und Schröck sagte ja, dass der Regisseur wohl nächste Folge bei Kino+ ist. Genre-Film, Thriller, junge Frau im Kofferraum. Mehr muss man denke ich auch nicht wissen.
Macht viel aus dem Szenario, so dass einem nicht langweilig wird. Wie bei so vielen anderen Filmen, wo man auf engen Raum beschränkt ist, muss man was bieten. Von den Bildern und Kamera klappt das, auch wenn ich nie so ein großer Fan bin, wenn die Hauptdarstellerin oder Hauptdarsteller größtenteils in so einem engen Raum liegt. Hier ist der Kofferraum ziemlich geräumig.
Da es auch in der Filmbeschreibung bei Amazon steht, sehe ich das mal nicht als Spoiler an: Die Telefonate funktionieren für mich nicht. Wenn ich im Drama-Bereich Locke mit Tom Hardy gesehen habe oder den dänischen Film in der Notrufzentrale The Guilty haben die mich mehr bei der Stange gehalten oder klangen glaubwürdiger. Die Telefonate zwischen Malina und der Polizistin sind mir irgendwie nicht authentisch genug, auch seitens der Polizistin nicht so rübergebracht, wie ich es mir gewünscht hätte. Wieso auch Malina im Kofferraum alles vorne im Auto hören kann, der Entführer aber nicht ihre Telefonate hört, muss man so akzeptieren. Mit dem Smartphone hat man zumindest etwas geschafft, wo ich schmunzeln musste. Als auf einmal es Probleme mit dem Empfang und dem Datenvolumen gab. Tja, immer genug Datenvolumen haben!
Sonst von der Story her nichts Neues oder Überraschendes, was man so noch nicht als Thriller gesehen hat. Kann man aber mal angucken, insbesondere wenn ich zuletzt Retribution, welcher auch nichts Neues oder Überraschendes macht und an einigen Stellen unglaubwürdig ist.