Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Oblivion (Amazon Prime)

Ziemlich stylischer, etwas zu lang geratener Sci-Fi Film.

Ich mag die Thematik und wie die Welt gestaltet wurde. Besonders die Drohnen und ihre Geräusche waren echt unheimlich. Tom Cruise macht seine Sache wie immer absolut solide.

3,5/5

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Road House (2024) - Amazon Prime
Ex-MMA-Fighter Dalton wird angeheuert, um in einer Strandkneipe als Rausschmeißer zu arbeiten, da ein örtlicher Geldsack es auf die Immobilie abgesehen hat, damit er dort eine Luxus-Einrichtung erbauen kann. Und das bringt mich direkt zum größten Plothole vom ganzen Film. Was hindert diesen Aggressor daran die Hütte einfach in 'ner Nacht&Nebel-Aktion abzufackeln? Warum so umständlich mit den ganzen Stressmacher-Goons? Die Kämpfe selber sind überwiegend gut und temporeich inszeniert worden, McGregor ist ordentlich drüber und Gyllenhaal handelt auch mal recht fragwürdig. Kann man gucken, man sollte aber kein totales Klopper-Brett erwarten.
6/10

Vielleicht ne gute Brandschutzversicherung?

Skandal. 5 Punkte zu wenig.

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Naja, schon klar, dass immer noch andere Dinge mit reinspielen.
Mein Argument war mehr, dass ich bei solchen Adaptionen die nicht funktionieren immer denke:
„Vielleicht hätte der Regisseur bessere Arbeit machen können, wenn das Drehbuch besser gewesen wäre…“
Oder: „Das Drehbuch wäre schon gut gewesen, wenn es der Regisseur besser umgesetzt hätte.“
Denn gerade bei Buchverfilmungen sind Drehbuch und Regie so extrem wichtig bei den Entscheidungen wie man was umsetzt und umsetzen kann.
In diesem Fall hat einfach für mich keines der Beiden so richtig funktioniert. Und da beides auf die gleiche Person zurück führt… nun, schlussendlich hat man nur das zum Beurteilen, was auf dem Bildschirm ist.
Aber ja, Point taken. Kann natürlich gut sein, dass da bei der Produktion Dinge schief liefen und er nicht das umsetzen konnte was er wollte. Das würde das letzte Drittel zumindest etwas erklären.

Dune (2021):
Erstmal die negativen Dinge.
Wie schon beim ersten Mal schauen muss ich sagen dass die letzte Stunde des Filmes definitiv schwächer ist als die vorherigen 90 Minuten. Diese letzte Stunde hat einfach kein sehr gutes Pacing mehr. Lustigerweise ist das vermutlich der einzige Aspekt, wo die 1984-Version die Story flüssiger erzählt. In der Lynch-Version fliehen Paul und seine Mutter nachdem sie gefangen genommen wurden direkt in die Wüste, wo sie dann erst dem Wurm und dann den Fremen begegnen. Die 2021-Version hat da einen ganzen Zwischenteil, wo sie nochmals Duncan und Kynes treffen… Und ehrlich, für mich bringt dieser ganze Abschnitt den Film so richtig zum Stillstand und gewinnt nicht wirklich viel. Alles, was man dort erfährt und sieht hätte man mit einigen einfachen Änderungen woanders einbauen können. Und ich finde wirklich, dass es einfach besser fliesst, wenn die beiden Protagonisten nach der Flucht einfach in der Wüste gestrandet sind.
Und der Schluss wo sie dem Wurm gegenüber stehen und die Fremen treffen, das ist mir schon im Kino aufgefallen, sieht einfach unglaublich dunkel aus. Ich weiss schon, es spielt im Morgengrauen, alles klar… aber es sieht für mich nicht „dunkel“ aus im Sinne davon, dass die Lichtverhältnisse in der Szene „dunkel“ sind, sondern es wirkt fast so als seien sie bei besserem Licht gefilmt worden und dann mit einem Filter dunkler gemacht worden oder so. Ist nicht einfach zu erklären, woran das liegt dass ich diesen Eindruck habe, ich kann nur sagen, dass es mir jetzt beide Male aufgefallen ist, und ich mir sowas von Villeneuve einfach nicht gewohnt bin. Denn seine Film sind immer absolut fantastisch beleuchtet.
Und zu guter Letzt: Irgendwie habe ich Mühe damit den Regeln der Schilde zu folgen. Wenn ich es recht verstehe, dann dringen Klingen nur durch, wenn sie langsam aber beharrlich drücken. Nun… während Kampfsszenen sieht man immer wieder Klingenstreiche wo die Schilde rot aufleuchten, aber die Streiche sehen etwa gleich schnell und kurz aus wie die Hiebe welche blau leuchten. Habe ich da was verpasst? Oder hat man bei der Choreo einfach nicht darauf Rücksicht gegeben?
Denn ehrlich, das ist ein eigenartiges Versäumniss in einem Film, der sonst eigentlich so fantastisches visuelles Storytelling betreibt!
Und das macht dieser Film einfach: Visuelles Storytelling, fantastisch gemacht!
Denis Villeneuve zeigt einmal mehr, wie absolut brilliant er darin ist, komplexe, grosse Geschichten auf die Leinwand zu zaubern! Der Mann hat ein Händchen wie kein zweiter, wenn es um spektakuläre, komplexe SciFi Filme geht, welche im Zentrum absolut menschliche Geschichten sind.
„Arrival“, „Blade Runner 2049“ oder jetzt „Dune“… seine SciFi Filme haben alle dieses absolut tolle Auge für Details, für Atmosphäre, für eine glaubwürdige Welt. Und auch für diese seltsame Melancholie welche durch all seine Charaktere durchdringt.
Der Cast dieses Filmes ist einfach fantastisch und ich glaube ich habe ihm beim ersten Mal schauen viel zu wenig Beachtung geschenkt. Aber Timothée Chalamet ist hervorragend in der Hauptrolle, und vor allem bringt er diese tolle Verknüpfung zwischen Entrücktheit auf der einen Seite, aber dann auch Freundlichkeit und Wärme wenn er mit anderen Menschen interagiert mit sich. Eine perfekte Mischung für diesen Charakter.
Rebecca Ferguson passt perfekt in die Rolle der Lady Jessica welche diesen Balanceakt gehen muss, zwischen mächtiger, dominierender Matriarchin und verletzlicher Mutter die um ihren Sohn fürchtet.
Und Oscar Isaac, wenn auch weniger oft im Film, funktioniert unglaublich gut als der Vater, der Ambitionen, Prinzipien und für einen der grossen Familienführer ein extrem weiches Herz hat.
Der Film ist einfach voller toller Rollen, welche alle in diesem bizarren, Kult-durchwobenen Universum immer wieder eine Menge Menschlichkeit durchscheinen lassen.
Und dann muss ich natürlich auch noch loben, wie absolut gelungen die Erzählung als ganzes funktioniert. Der Film verliert sich nie in irgendwelche extremen Lore-Analysen oder zu viel Exposition. Er präsentiert das, was der Zuschauer verstehen muss explizit genug, dass man allem Folgen kann, und lässt dann visuelle und erzählerische Details der Welt die Tiefe verleihen, welche in der Literaturvorlage zweifellos Seiten über Seiten füllt.
Ach, und natürlich will ich das nicht ungenannt lassen: Der Film sieht einfach ungeheuer gut aus! Die Kulissen, die Effekte, die ganzen Bilder… man kann sich kaum Satt sehen! Niemand in der Industrie inszeniert Etablierungs-Shots so gut wie Villeneuve!
Der Film ist eine absolute technische und erzählerische Errungenschaft einer ungeheuer schwierig zu erzählenden Story!

Fazit: Wunderbar umgesetzt! Die letzte Stunde hat ein Paar Längen, aber ansonsten ein absolutes Meisterwerk!

Und jetzt freue ich mich auf den zweiten Teil morgen im IMAX! :grin:

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Nene, schon allein die fehlenden Türklinken wären die 5 Punkte Abzug wert. :smiley:

Funny Games (amazon prime)

Wenn ich ihn mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es „unangenehm“.
Diese permanent höfliche Art der zwei Psychos macht einen ja wahnsinnig und das ist ja auch gewollt. Auch schön wie mit der Erwartungshaltung des Zuschauers gespielt und durch das Durchbrechen der 4. Wand direkt angesprochen wird. Der Twist gegen Ende unterstreicht das nochmal.
Die längere Szene im Wohnzimmer hätte man mMn etwas kürzen können.

Der Song ist ja ein echter Ohrwurm-Garant :kappa:

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Haneke hat selbst mal gesagt, dass er mit dem Film den Zuschauer damit konfrontieren wollte, dass Gewalt nicht konsumierbar ist. Ist ihm mMn gelungen.

Diese Art von Filmen kann ich heute nicht mehr schauen, sehe aber den Wert darin.

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So 3-4x im Jahr habe ich noch Lust auf diese Art von rohem Realismus. Würde mich schon mal interessieren, woher dieses gelegentliche „Verlangen“ kommt.

Wobei ich da auch meine Grenzen habe. Alles was über Filme wie Funny Games oder Irreversible hinausgeht, verstört mich zu sehr. Und da gibt es sicher noch eine ganz andere Kategorie.

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:beanlurk:

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Poor Things

Ich kann mit so künstlerischen Filmen nur wenig anfangen. Emma Stone spielt die Rolle aber schon wahnsinnig stark. Bei ihrer Oscarrede hat sie ja ihre Tochter erwähnt, bei ihr wird sie sich wohl auch eine Menge für den ersten Teil des Films abgeschaut haben.
Bin auch kein Fan von übermäßigen und unnötigen Sexszenen auch wenn es hier immerhin zur Geschichte passt aber das hier war schon sehr viel.
4/10

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Das waren keine Sexszenen, das war wildes Gehopse mit (und ohne) Duncan Wedderburn.

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Hab „Poor Things“ nach kurzer Zeit abgebrochen. Konnte nicht allzu viel mit anfangen. Scheint halt so was wie 'ne Pinochio-Story zu sein, wo eine künstliche Figur menschlich wird. Hat halt nur ins Frankenstein-Thema verlegt.

Ist ein feministischer Film … aus männlicher Perspektive … deswegen so viel wildes Gehopse mit (und ohne) Duncan Wedderburn. Vor allem das wilde Gehopse ohne Duncan Wedderburn ist für Bella Baxter eine Stufe auf dem Weg zur Befreiung vom Patriarchiat. Das Patriarchiat muss gewissermaßen kaputtgehopst werden, damit die Frauen frei sein können.

Death by Snusnu?

Ganz genau!

nach einer Empfehlung bei Kino+

Predestination bei amazon freevee (ist doch schon einiges an Werbung was man da schauen muss)

Eigentlich sollte man gar nix schreiben, von daher frage ich mich gerade, wieso ich den Post hier begonnen habe. Schon das Genre ist eigentlich zu viel, denn das verrät der Film im 1. Drittel auch nicht.

Ok es ist ein Zeitreise-Scifi-Thriller-Mindfuck, der quasi das Henne-Ei-Problem im Endstadium abbildet. Schon ein schönes Gedankenspiel. Trotzdem bleibt für mich am Ende die Frage: woher kam die 1. Jane? Sie kann nicht aus dem „Nichts“ entstanden sein.

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Das ist die Sache mit Filmen welches dieses Zeitreisekonzept haben:
Geschlossener Loop. Es „kommt“ von nirgends, es existiert geschlossen und selbsterhaltend innerhalb dieser Schlaufe.

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Dune - Part 2:
Auf jeden Fall ein RIESIGER Film! In jeglicher Hinsicht.
Es passiert sehr, sehr viel. Man lernt eine Menge neuer Charaktere kennen, sieht viele neue Orte, lernt eine Menge über die Welt!
Wie schon im ersten Teil weiss Villeneuve extrem gut wie er die Welt technisch umzusetzen hat. Durfte den Film in IMAX sehen und es war einfach unglaublich bildgewaltig!
Die Schauspieler machen alle zusammen eine hervorragende Figur! Timothée Chalamet macht wieder einen fantastischen Job, mit einer, in diesem Teil, extrem komplexen Figur mit vielen Facetten. Wer mich aber fast am meisten überzeugt hat ist Zendaya als Chani. Im ersten Teil hatte sie relativ wenig zu tun, und das was sie zeigte war eher monoton. Nicht ein „Fehler“ von ihr, die Rolle gab in dem Film einfach noch nicht viel her. In diesem Film ist sie jetzt aber extrem zentral und trägt ihre Rolle unglaublich stark! Was auch wichtig ist, denn das Ende würde absolut nicht funktionieren, wenn man ihren Charakter und ihre Beziehung mit Paul nicht abkaufen würde.
Die Story ist auch wieder sehr gut erzählt. Weil dieses Universum einfach so dicht und komplex zu sein scheint muss Villeneuve extrem gut überlegen, was er wie zeigen will und kann und er macht es wie im Vorgänger wieder hervorragend. Ich kenne das „Dune“-Universum (abgesehen vom David Lynch Film) nicht wirklich. Weswegen er die Story wirklich verständlich erzählen musste, dass ich dem Ding folgen konnte… und ehrlich: Das hat er geschafft!
Das einzige was ich kritisieren muss ist, dass der Film dann unterm Strich vielleicht doch etwas sehr voll ist… und er trotzdem nicht überall die nötige Zeit investieren konnte. Das Finale wirkte dann doch etwas überhastet. Wie einfach Paul und seine Armee in den Thronsaal kommt und einfach mal alle gefangen nehmen konnte war dann doch nicht so richtig glaubwürdig.
Ehrlich gesagt, als es langsam in den dritten Akt ging dachte ich: „Kommt jetzt dann ein Schnitt und ein To Be Continued?“
Denn ehrlich, es wirkte schon ein bisschen so, als hätte der Film zu dem Zeitpunkt schon eine Menge erzählt und geht dann plötzlich ins Finale rüber, und ich fragte mich: „Wo nehmen sie jetzt die Zeit her?“
Und gewisse Dinge hätte man eleganter zusammen fügen können. Manche Charaktere hätte man in den ersten Film schon reinbringen können, jetzt wo ich weiss worauf diese zwei Filme rauslaufen denke ich, hätte man da gewisse Dinge umstrukturieren können, damit der zweite Teil nicht so überfüllt wirkt.
Hier ein Beispiel: Als man im ersten Teil nur einen der Neffen des Baronen sieht dachte ich, das sei clever. Man hat also seine beiden Neffen genommen und zu einem Charakter verknüpft? Macht Sinn, es braucht nicht zwei dieser Charaktere. Aber dann kam in diesem Teil der zweite Neffe (der natürlich der wichtigere der beiden ist, das verstehe ich schon) doch noch ins Spiel… und ich hatte den Eindruck, wenn man Feyd-Rautha im ersten Film die Funktion von Glossu gegeben hat, dann hätte dieser Charakter über die ganzen Filme vermutlich einfach eine stärkere Präsenz gehabt. Ich sage nicht, dass seine Rolle in diesem Film nicht funktioniert, aber ich glaube da war das Potential vorhanden die ganze Story kompakter zu machen. Und ich denke, da gibt es noch ein Paar andere Beispiele wo das der Fall wäre.
Aber egal, ist im Nachhinein immer einfach zu sagen. Und ehrlich, wenn man schaut, was diese beiden Filme geschafft haben, was für eine komplexe Story sie erzählen und wie gut das ganze als gesammter Narrativ funktioniert, dann kann man Villeneuve wirklich nur applaudieren. Diese Filme sind wirklich eine Errungenschaft und beide Teile fantastisch.

Fazit: Qualitativ auf einem ähnlich hohen Level wie der erste Teil. Die Story hat wirklich Nuancen und ist spannend erzählt. Grosse Leistung.

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