Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Das sollen ja am Ende 6 Teile werden.
Ich finde die ja faszinierend.
Die Filme wirken wie von einer KI geschrieben und gedreht.
Kein Charakterklischee wird ausgelassen und auch jeder Storyfaden war irgendwo schon mal da in besser, teilweise sind Designs einfach mal aus allen Ecken geklaut.
Das ganze wird aber versucht so schmalzig emotional aufzuladen, das ich einfach nur noch lachen kann.
Also allein Chapeau für die eine Szene die emotional sein soll und im Hintergrund Violinisten im Raum sitzen und das Ganze begleiten.
Natürlich alles in Zeitlupe.

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Respekt an alle die sich das noch antun, wo ohnehin schon eine erweiterte Fassung in ein paar Monden angekündigt wurde.

Und selbst da weiß ich nicht, ob ich die noch gucken will. Den Ground Breaking SciFi-Film, als den Snyder diesen Cut bewirbt, sehe ich da einfach nicht. Am Ende ist’s wieder mal heiße Luft um nix.

Ist halt blöd gelaufen wenn auf den eigentlichen Snyder-Cut kein Schwein mehr Bock haben sollte, aber das Ei hat man sich dann mit diesem beknackten Marketing-Stunt selbst gelegt. Würde da jetzt ein James Cameron oder Ridley Scott ankommen und eine grundlegend andere Fassung eines Films ankündigen, dann könnte da jedenfalls was dahinter sein. Aber die wären eh nicht so dämlich vorher extra eine gekürzte Fassung hinzuklatschen, damit auch Kinder das sehen können… was bei einem Streaming-Portal eh quatsch ist.

So kann Snyder, die paar Credits, die er sich noch mit „Man of Steel“ und seiner JLA-Version ergaunert hat auch das Klo runter spülen.

Wünsche Netflix aber noch viel Spaß mit dem Millionengrab „Rebel Moon - Part 3-9“.

Jeanne Dielman, 23, quai du Commerce, 1080 Bruxelles

Dieser Film fühlt sich wirklich eher wie ein Dokumentarfilm an, wenn man das Leben der verwitweten 40-jährigen Hausfrau Jeanne Dielman über drei Tage verfolgt. Zwischen Kartoffel schälen und Fleisch kneten und Abendessen mit ihrem wortkarten Sohn bis zu den kurzen Szenen, in denen sie Freier als Prostituierte empfängt oder mal auf ein Baby aus der Nachbarschaft aufpasst. Man muss doch sehr viel Geduld haben bei fast 3 Stunden 20 Minuten, da nicht viel bis nichts passiert. Wobei ich nicht abstreiten möchte, dass das Kartoffel schälen und das Fleisch kneten schon eine hypnotisierende Sogwirkung hatte. :joy:

Ich mag Slow-Cinema, ich mag Filme, wo man einer Figur oder Figuren einfach so ein paar Tagen und Wochen folgt, der Film war mir ein wenig zu Slow und ereignisarm. Besonders nervös machte mich auch diese Stille, da es sehr wenig Dialog gibt. Jeanne ist meist alleine, weder ihr Sohn ist so redefreudig und liest meist, die Freier kommen und gehen ohne Worte. Ich habe mir im Nachhinein keine Analyse und Interpretationen. Einzig einem Satz aus einem Review, von einem Crew-Mitglied von Letterboxd hatte ich gesehen: quietly radical. yes, it’s boring, and that’s the point: being a housewife is boring! especially in the 70s, when you don’t have games on your phone!!! Dem würde ich fast zu stimmen. Wie so eine Neuinterpretation wohl heute aussehen würde? :sweat_smile:

Als ich das nun aber so verfolgt hatte, habe ich mir gedacht. Hey, diese Art von Film könnte ich mir heute auch mit Sandra Hüller vorstellen. Da würde gut passen. :smiley: Erinnerte mich an ein paar Stellen fast an The Zone of Interest, wo man von Außen beobachtet und den Alltag sieht.

Ein Film, den ich wohl einmal gesehen habe und damit auch von meiner Liste abhaken konnte. Sicherlich eine Erfahrung, aber ein zweites Mal fühle ich aufgrund der Länge nun eher nicht.

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Inception (DVD)

Immer noch ein guter Heist-Film. Beim wiederholten Ansehen fällt allerdings auch auf, wie Ariadne in den Plot reingebaut wurde, um die Fragen des Zuschauers abzufangen. Immerhin gelingt es Nolan das so einzubauen, dass es nicht zu sehr nervt. Aber wenn Ariadne doch in den Flieger muss und doch an allem teilnehmen muss und doch noch bis in den Limbo muss, damit der Zuschauer auch nicht komplett blöde aus der Wäsche guckt, ist das eben irgendwann schon sehr auffällig. Auch, dass die Fragen nicht im Vorfeld in Paris geklärt wurden, sondern erst immer in dem jeweiligen Moment. :smiley:

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Priscilla

Sofia Coppola hat es geschafft, die Langeweile, die Priscilla spürt, auf mich zu übertragen. Ich habe keine Idee, warum sie diesen Film machen wollte. Um uns Priscilla näher zu bringen sicher nicht.

Emotions- und zahnlos. Ab der zweiten Hälfte sich dann auch pausenlos nur noch wiederholend. Nur schöne Bilder und ein gelungenes Set-Design reichen mir nicht.

Aus der Arte Mediathek (noch bis zum 06.05.2024 verfügbar)

Sayonara (1957) mit Marlon Brando

https://www.arte.tv/de/videos/083843-000-A/sayonara/

Ein US Fliegerpilot wird von Korea nach Japan versetzt. Dort trifft er seine Verlobte aus den USA, doch alles kommt anders und er verliebt sich in eine Japanerin.
Dumm nur, das Militär verbietet es, dass Streitkräfte sich mit japanischem „Personal“ vereinigen.

Ziemlich krasser Film, bedenkt man, das er kurz nach dem 2. Weltkrieg spielt.
Hier prallen zwei Welten aufeinander und auch zwei Kulturen mit ganz schön viel Nationalstolz.
Gut gespielt und gemacht, mit schönen Bildern.

U.a. spielen außer Brando noch mit: Patricia Owens, Red Buttons, Ricardo Montalban, James Garner

Persönlich ist mir hier aufgefallen, wie manch aktueller Hollywood Schauspieler sich hier an dem noch jungen Brando hat inspirieren lassen.

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Sleepers (Blu-Ray)
Bestimmt 15 Jahre her, dass ich den zuletzt gesehen habe. Der Cast ist mit Robert de Niro, Brad Pitt, Dustin Hoffman und Kevin Bacon namenhaft besetzt. Besonders Kevin Bacon als sadistischer Wärter ragt hier raus. Die zweite Hälfte des Films kommt mMn nicht an die sehr gute erste ran.
7/10

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Aus der Arte Mediathek

It Follow (2014)

Heftig, das der Film schon 10 Jahre her ist. Und erst letztes Jahr wurde eine Fortsetzung angekündigt. Krasser Film, der nach wie vor schockt. Beim ersten Mal schauen (vor 10 Jahren) war ich nur semi-begeistert. Aber jetzt fand ich ihn ziemlich stark.
Der Soundtrack ist ziemlich retro (80er, sehr Videogame-like). Also auch sehr einzigartig.

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Civil War

Weder das Meisterwerk, welches in ersten Tweets nach der SXSW-Premiere durch die sozialen Medien geisterte, noch ein totaler Reinfall, wie andere Stimmen behaupten. Civil War ist einfach ein intensiver Bürgerkriegsfilm durch die Augen von Kriegsfotografen im Inland.

So sehr apolitisch finde ich es gar nicht in Gesamten. Ja, die Journalisten nehmen keine große Stellung ein, sondern sehen nur das Grauen und folgen den Weg nach D. C. Zu Nick Offermann kann man eine Meinung haben, bei Jesse Plemons (Oh, man. Was für ein Auftritt. Das nur als Ersatz.) ist es ziemlich eindeutig. Natürlich kann man sagen, dass Garland hier hätte mehr machen können, aber was genau? Mir ist es letztendlich ziemlich egal, warum nun Kalifornien und Texas zusammenarbeiten. Ob mir das den Film nun besser oder schlechter machen würde. Vielleicht geht es um Geld, um Steuern, um irgendwas oder doch darum, dass der Präsident einfach Zivilisten tötet.

Ich kann aber verstehen, warum dies nun manchen US-Filmzuschauer oder Kritiker stört. Letztendlich ist ein Bürgerkrieg so nah, man kennt sich in dem politischen Gefilde aus. Auch wir kennen die Seiten, die angespannte politische und gesellschaftliche Situation. Das alles wissen wir oder die, dann aber nicht, wenn man mal wieder ein Kriegsfilm oder Bürgerkriegsfilm in Westafrika, in Ostafrika oder im Mittleren Osten verfilmen. Ja, da kommt eigentlich auch noch US-Soldaten hinzu, ein Söldner, Diplomat oder wer auch immer und beobachtet das treiben. Rebellen, Gruppierungen, Präsident, König, Diktator Terroristen, ist auch alles Schall und Rauch. Durch Völkermord, Vergewaltigungen und Kindersoldaten werden oft Gut und Böse leicht getrennt. Wie und wer gegen wen, wissen doch viele auch gar nicht oft. Daher fand ich das Szenario in den USA, auch die Attacke in D.C. sehr interessant. Noch besser wäre gewesen, hätte Garland hier auch noch EU-UK-Force als Einsatztruppe vor Ort gehabt, die ganz egal, welche Amerikaner sich da bekämpfen, für den Frieden da sind. :sweat_smile:

Ich möchte nicht damit absprechen, dass man das kritisieren kann. Auch darf man der Meinung sein, dass Garland hier noch mehr hätte rausholen können. Aber ich sehe dann halt nicht, was der Film uns politisch und gesellschaftlich dann hätte groß zeigen sollen, für einen besonderen Aha-Effekt.

Die Szenen und Orte, die in diesem Roadtrip abgefahren werden, sind stark und spannend. Die Jesse Plemons-Szene, ist in meinen Augen eine Wucht. Im Trailer kam das schon so furchteinflößend. Dieses „What kind of American are you?“, mit dem Wissen des Massengrabs im Film, das penetrante Nachfragen, schmunzeln. Eine Häuserkampfszene und aber auch der Schluss in Washington D.C. Auf dem Roadtrip hätte man aus den Charakteren ein wenig mehr rausholen können, da der Cast mit Dunst, Moura und Spaeny doch stark ist. Das Ende selbst fand ich nicht so überragend. Lee rettet da der naiven Jessie da leben. Sie liegt dort, es geht einfach weiter, um die letzten Worte vom Präsidenten zu hören und dann gibt es den Todesschuss. Zu sehr Drama hätte dann in der Szene wohl auch nicht gut getan. Schlussendlich war das Ziel zum Präsidenten zu kommen…

Kein großer und tiefgründiger Anti-Kriegsfilm, dafür durch die Action und dem US-Szenario aber durchaus ein sehenswerter Film.

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Zwei Filme, einer kann fast nicht besser sein, einer fast nicht schlechter

  1. Rebel Moon Part 2 - dümmer geht es fast nicht mehr, dämliche Dialoge, Protagonisten die ein nicht egaler sein können und eine strunz dumme Story. Im Grunde erzählt Teil 2 die Geschichte von Teil 1 einfach noch mal. :simonhahaa: Mittlerweile kann ich es nicht fassen das Zack Snyder mal Watchman geschaffen hat.

  2. Civil War - ich war nach dem Film wirklich fertig, es passiert so viel obwohl gar nicht so viel passiert. Bilder in den man ertrinken kann, Momente die nur vorbeiziehen, aber so viel erzählen. Konnte meine Gedanken erstmal nur schwer ordnen und werde sicher noch lange über diesen Film nachdenken.
    Für mich das nächste Meisterwerk diese Jahr, der Anti-Kriegsfilm des frühen 21. Jahrhunderts. Man kann nur hoffen das es nicht dazu kommt.

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Auf „Civil War“ bin ich sehr gespannt!

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Music

Der Film von Angela Schanelec ist mit Sicherheit künstlerisch wertvoll für eine Zuschauerschaft. Ich musste mich da doch durchkämpfen und ohne Lesen von Kritiken hätte mich dieser Ödipus-Mythos wohl nicht zu 100% erschlossen. Die ersten 30 Minuten war gefühlt auch kein richtig langer Dialog, schöne Landschaft aber auch ein Punkt im Film hatte sich mir nicht so ganz erschlossen und ich hatte nochmal zurückgespult. Was war der Grund/Impuls den Anruf zu tätigen. War der Auslöser des Suizid dann nur, dass sie halt dachte, dass er den anderen getötet hatte. Oder hat sie das auch mit dem Sohn-sein erschlossen?

Da muss ich akzeptieren, wohl kein Film für mich. :sweat_smile:

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Perfect Days

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Ich habe Hirayama gerne dabei zugesehen, wie er seiner Arbeit nachgeht, seinen Feierabend verbringt und im Alltag immer wieder neuen Menschen begegnet. Neben Hirayama lernt man gleichzeitig auch das (vermutlich) typische Leben in Tokio kennen. Und bis auf kleine Unterschiede stellt man fest, dass wir doch alle mit ähnlichen Bedürfnissen, Marotten, Hobbies, Träumen und Geschichten durchs Leben und vor allem den Alltag gehen. Und wie Hirayama schwanken auch wir zwischen der Zufriedenheit über unseren Alltag und großen Selbstzweifeln, ob man eigentlich so lebt, wie man es sich vorgestellt hat.

Der Film hat mich aufgrund der dünnen Handlung emotional nicht vollständig abgeholt, aber die Natürlichkeit der Figuren und des gezeigten Alltags hat mich bis zum Ende am Ball gehalten.

Achso und die größte Erkenntnis für mich war, dass es Sitzduschen gibt!

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Ich hab den ja leider immer noch nicht gesehen.
Ein Bekannter von mir war wahnsinnig begeistert von dem Film und ist aus dem Schwärmen garnicht herausgekommen. Also dachte ich, ich empfehle den einem Freund von mir, der neben mir im Kino saß, als der Trailer zu Music lief. Der geht momentan unfassbar viel ins Kino und erschließt sich gerade sehr das Arthousekino, also dachte ich, easy - ich hab nur gutes über den Film gehört, den kann ich ruhigen Gewissens da reinschicken.
Dann bekam ich zwei Tage später folgende Nachricht:

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Fühlte sich für mich so lang an wie „Jeanne Dielman, 23, quai du Commerce, 1080 Bruxelles“ am Freitag, nur ist der Film 90 Minuten kürzer und ich hab noch weniger erschlossen. :smiley:

Also ja, kann ich nachvollziehen, dass der Film spaltet. Läuft aktuell bei MUBI in Deutschland btw, wer den Dienst nutzt.

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Jeanne Dielman hab ich auch noch vor mir. Aber ich hoffe da auf eine etwaige Kinovoführung, ich finde, man kann sich im Kino dann schon nochmal besser auf solche Filme einlassen, wenn man denen „Ausgeliefert“ ist. Wo man sich dann zuhause auch mal gerne ablenken lässt, aufs Handy schaut oder Abbricht, weil man doch nicht in der richtigen Stimmung ist, oderoderoder.
Ich find manchmal ist das schon von Vorteil einer Seherfahrung, wenn man eben nicht auf der gemütlichen Couch zuhause hockt, sondern sich eben bewusst in diese künstliche Situation des Kinosaals begiebt, und sich dem eben aussetzt.
Das ist generell einer der Reize eines Kinobesuchs IMO, eben diese Ausgeliefertheit, in der man sich dem Film gegenüber sieht. Egal, ob jetzt bei einem langsam erzählten ein Arthousefilm oder dem Mainstreamblockbuster.

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Ich mochte den. Etwas sperrig, aber nicht zu sehr.

Gute Umschreibung.

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Genauso!

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Das sehe ich tatsächlich auch so. Ich muss aber auch sagen als ich 2001: Odyssee im Weltraum vor zwei Jahren im Kino gesehen hab zum ersten Mal, war ich nicht abgelenkt, aber an einigen Parts hatte ich Hummeln im Hintern und fühlte mich nervös, weil sich das für mein Geschmack zog und halt bei aller künstlerischen Wucht und Zeitpunkt des Drehs nicht komplett vereinnahmt hat es mich nicht.

Wenn ich den Film aber mit Jeanne Dielmann denke, der nochmal eine Stunde länger geht, gar nicht so verschiedene Parts hat, vergleiche… boah, da würde ich persönlich auch zu knabbern haben. :grimacing: Mit Sicherheit kann das unfair gegenüber den Film sein, aber nun ja.

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