Welchen Film habt ihr als letztes gesehen? III

Und dessen Worte sagen in der Situation auch alles.

Ja, das ist weder subtil noch tiefgründig.

Aber das sind Politiker selbst insgesamt nur äußerst selten. Und am Ende bleibt bei allem hochtrabenden Geschwafel nur blanker Überlebenswille bzw. blanke Todesangst. Die Bevölkerung ist da aber schon lange, lange egal … die stirbt regelmäßig zuerst für ihre „Könige“, ob die Menschen nun wollen oder nicht. Das wird für sie entschieden.

Magst du das noch mal genauer erklären. Hab das die Tage gelesen und fand es interessant. Da ich denn Film nun gesehen habe, kann ich es nicht so ganz verstehen.

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Es ist dann halt wirklich nicht anders als in so einem Mittelalter-Fantasy-Setting, wo der Tyrann aus der Burg gezerrt wird oder im Thronsaal geköpft. So sah das Szenario auch aus.

Um im den Vergleich zu bleiben: Daher ist mir diese Kalifornien-Texas-Verbindung weniger wichtig. Früher wurde die Allianz dann durch Heirat, Gold oder Land geschmiedet. Da war man sich auch nicht 100% grün. Dann ist der Feind deines Feindes ab und an dein „Freund“. Ja, man hätte hier einen simplen Grund kurz einwerfen können, wieso sich die einen verbrüdern. Mir hat es nicht gefehlt.

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Es geht ja nicht um die Gründe. Blut fließt immer dann, wenn man es fließen sehen will. DAS ist der wahre Grund. Dann tut man auch einiges dafür, damit es auf jeden Fall auch fließt.

Ich z. B. brauche auch keinen Film, der mir nachweist, dass er „moralisch gut“ ist. Ich begrüße es sehr, wenn das Publikum selbst denken muss und nicht angeleitet wird durch andere, auch nicht durch den Urheber des Werkes selbst.

Wer Anleitung braucht, der sollte einen Film nicht mit einem Proseminar verwechseln.

Er hat „Watchman“ bebildert, er hat ihn nicht geschaffen. Ja, es gibt eine Änderung am Schluss … aber … ja mei.

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Ja okay das stimmt, die Story ist natürlich nicht von ihm :slightly_smiling_face: Ich mag ihn auch mit dem anderen Ende.

Einerseits will der Film eine Abhandlung mit dem Trumpismus sein, andererseits tut er auch alles um politisch unspezifisch zu sein. Es wird nie die Partei des Präsidenten erwähnt, es werden nie seine Motive oder Handlungen genauer erklärt und die Western Front besteht aus 2 Bundesstaaten, die extrem verschieden sind und überhaupt nicht zur politischen Lage passen.
Der Film will so auf Zwang apolitisch sein und gleichzeitig hat er klar Anspielungen auf die Republikaner und zeigt seine Gewaltphantasien gegen Trump - ohne die klar als solche zu benennen. Das ist für mich feige.

Das sehe ich nicht so. Trump ist nur eine Figur, an der sich die schon lange voranschreitende gesellschaftspolitische Spaltung des Landes besonders deutlich zeigt. Er hat die Spaltung - das eigentliche Thema des Films - stark beschleunigt, aber er ist ganz weit weg davon, sie begründet zu haben. Für einen Trump musste erst der Boden bereitet werden … und das ist bereits viel früher geschehen. Daran haben verschiedene Leute mitgewirkt … aus allen politischen Lagern. Trump ist nur der Extremist, der seine Gelegenheit ergriffen hat. Schlimm genug, aber er ist trotz allem eher Symptom als Kranheit.

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Daher finde ich das US-Szenario auch noch so spannend. In anderen Filmen, die in Konfliktgebieten spielen und uns das Grauen gezeigt wird, sieht man es immer meist aus Sicht der US-Amerikaner oder ggf. Europäer. Viel erklärt wird auch nicht immer. Der Otto-Normal-Zuschauer hat eh kein Plan, wer sich da bekämpft und ist auch egal, die töten sich und die einen sind grausam.

In Black Hawk Down, da hat ein Großteil auch nicht gewusst, was da im Land passiert, war aber auch egal, es ging auch nicht um die Menschen dort (ja, das war auch wahre Begebenheiten). In Erinnerung bleibt:

Atto: You shouldn’t have come here. This is a civil war. This is our war, not yours.
General Garrison: 300,000 dead and counting. That’s not a war Mr. Atto. That’s genocide.

Okay. Mehr muss man nicht wissen. Wer da gegen wen und warum kämpft, hätte am Ende eh keiner gewusst und ist weit weg. Jetzt in Bürgerkriegsszenario in einem Land, in den US-Zuschauer täglich damit konfrontiert sind und auch wir in Europa alles mitbekommen, macht aus so einem Szenario halt einen ganz anderen Film und auf einmal hinterfragt man doch und schüttelt den Kopf.

Bei Black Hawk Down oder auch den weitaus schwächeren Tears of the Sun waren es Soldaten mit der Waffe in der Hand, durch die wir die Geschichte wahrnehmen. In Civil War sind es die Kameras der Kriegsberichterstatter in ihrem eigenen Land. Wie gesagt, es wäre noch ein spannender Kniff gewesen, wenn wir jemand aus einem anderen Land auf diesem Roadtrip begleiten, wie der das als Außenstehender betrachtet. Das hätte den Film für mich nochmal auf eine andere Ebene gebracht.

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Horror Express (Freeve)

Och für Sonntag auf der Couch war der vollkommen in Ordnung. Schön leichte Gruselatmo aus den 70ern

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Ich versteh die Kritik, finde es aber nicht feigen. Für mich macht es den Film universell.
Sammy erwähnt ja einmal kurz Mussolini, Ceausescu und (dritten vergessen) und das nicht ohne Grunde, Geschichte ähnelt sich und immer wieder klappen bestimmte Mechanismen.
Wenn man den Fokus nun zu sehr auf Trump und die Republikaner gesetzt hätte, dann verengt man die Geschehnisse viel zu sehr und man drängt den Zuschauer zu leichten Antworten. So muss man sich selbst Gedanken machen und Szenarien aufstellen.
Natürlich kann die Antwort für ein auch heißen, das ist mir alles zu unrealistisch und Alex Garland macht es sich zu einfach.

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127 Hours (2010) - Disney+
Starke Performance von James Franco über den realen Überlebenskampf von Aron Ralston im Jahre 2003, der mit einem Arm in einer Felsspalte fünf Tage feststeckte. Die Szene gegen Ende, wo er um Hilfe ruft, kickt mich irgendwie jedes Mal.
7,5/10

Body Snatchers - Angriff der Körperfresser (1993) - DVD
IMO mäßige Verfilmung aus den 90ern, wo das Szenario auf eine US-Militärbasis verlegt wurde. Darstellerisch mit Leuten wie Forest Whitaker und R. Lee Ermy durchaus ordentlich besetzt und Gabrielle Anwar ist schon schnuckelig anzusehen. Täuscht aber halt nicht darüber hinweg das das Körperfresser-Szenario recht dröge inszeniert wurde und stellenweise einfach nicht viel passiert.
5/10

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River - The Timeloop Hotel (Blu-Ray)

Eigentlich sagt der Titel schon alles aus. Die Angestelltenund Gäste eines kleinen Hotels in einem abgelegenen Ort stecken plötzlich in einer Zeitschleife fest, die sich alle 2 Minuten wiederholt. Zuerst versucht man herausfinden was überhaupt los ist und dann, wie man wieder aus der Schleife herauskommt. Dazwischen werden noch persönliche Probleme konfrontiert. Die Macher von „Beyond The Infinite Two Minutes“ sind wieder da und wenn das Konzept im ersten Moment nach einer Kopie des ersten Films klingt, hat der hier doch genug Eigenständigkeit und funktioniert sehr gut.

Und bei der Sache mit dem Jäger mußte ich sogar lachen, auch wenn es eigentlich fies ist.

Der Film reizt es auch nicht unnötig aus. War ein echt schönes Ding.

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Die Szene in Kombination mit dem Track ist eine meiner absoluten Lieblingsszenen überhaupt.

Wenn man den Fokus nicht auf Trump lenken wollte, hätte man das Setting anders aufbauen müssen oder ne klarere Geschichte erzählen sollen, die nicht so sehr auf Trump passt. Alles an diesem Film hat nach Trump geschrien, aber dann lässt man genau so viel offen, dass es doch nicht ganz klar ist (was es meiner Meinung nach dennoch ist). Das hat mich schon sehr gestört. Wenn man ne universellere Story erzählen will, dann soll man das machen. Stattdessen geht man 90% Realität und um dann in den letzten 10% zu sagen „Ne, war gar nicht so gemeint“. Da macht es sich der Film extrem leicht, weil er versucht die Realität in den USA auszublenden und bloß bei niemandem zu sehr anzuecken. Vor 10 Jahren hätte sowas vllt noch funktioniert, aber imho ist sowas heute sogar gefährlich. Weil er eben keine klaren politischen Aussagen trifft, kann man da quasi alles reinlegen und den Film für so einiges umfunktionieren. Wenn das die Absicht war, okay, aber für mich wirkte es eher als wenn man sich einfach nicht getraut hat das faschistische Kind beim Namen zu nennen.
Die Auseinandersetzung des Films mit dem Thema Kriegsjournalismus, was für ein abgebrühter Junkie man fast sein muss um so einen Beruf ausüben zu können etc, das fand ich echt gut. Genauso wie die Bildsprache, Kamera etc. Im Vakuum betrachtet, ist das ein grandioser Film, aber wir leben in einer Welt, in der die Geschehnisse des Film ein realistisches Zukunftsszenario sind. Das kann ich dabei nicht ausblenden.

Wobei ich hier schon zuletzt eine Stimme von einem Journalist gelesen hatte, dass man sich vor diesen Figuren vor Ort lieber fernhält, falls man wieder nach hause will. Gerade Wagner Moura’s Charakter passt da für mich in diese Kategorie. Aber in diesem Setting und Film sind diese natürlich interessanter.

Ein Punkt fand ich noch interessant, dass in dem Setting und einem Land wie der USA dann ungewohnt wäre, dass nur professionelle Journalisten herumrennen, wo doch heute jeder da dann mit Handy und sozialen Medien Kriegsberichterstatter sein könnte.

Hier noch eine Spoiler-Meinung bei Threads, wo eine Reuters-Fotografin noch etwas zu einer Szene sagt und die kann ich komplett nachvollziehen, da sie sich falsch anfühlt.

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Naja oder man stellt sich die frage, warum passt es so auf Trump obwohl es nicht um ihn geht.

Fast jeder erkennt doch die parallelen, ich sehe wirklich nicht wo ein Trumpf und eine Typ in Büffelehelm den Film besser gemacht hätten.
Für mich ganz im Gegenteil.

Red Rocket

Hat mir sehr gut gefallen. Simon Rex, alter. Wenn man seine Filmographie anschaut und da dann dieses ganze Scary-Movie-Zeug angezeigt bekommt und er diese Bombe raushaut. So eine gute Auswahl von Sean Baker. Suzanna Son als Strawberry war auch gut.

Story und Setting war mal anders, erfrischend anders. Der Charakter Mikey „Saber“ Davies ist natürlich eine arme Socke irgendwie, mit diesem Adult-Filmstar-Stempel in der kleinen Heimatstadt in Texas. Auf der anderen Seite natürlich aber auch verwerflich wie er sich dann die Zukunft mit Strawberry vorstellt und hofft mit ihr wieder einen Fuß ins Porno-Business zu bekommen. Einige amüsante Sprüche aber auch dabei, wenn über seinen Job und Awards spricht.

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Bin bei MUBI auf eine Reihe von um die 20-minütigen Kurzfilme von Suzan Pitt gestoßen. Richtig schön und abgefahren. :smiley:

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Civil War:
Da bin ich jetzt sehr hin und her gerissen.
Der Film hat eine ganze Menge Dinge, welche wirklich fantastisch sind.
Die Schauspieler sind durchs Band genial. Kirsten Dunst in der Hauptrolle zeigt eine sehr nuancierte Darstellung einer Frau, welche in ihrem Leben so viel durchgemacht und schlimmes gesehen hat, dass sie sehr kalt und abgestumpft worden ist… aber nur oberflächlich, denn die Rolle erlaubt es ihr durchaus zu zeigen, dass unter diesem Kern noch immer eine Frau steckt welche das Schöne in der Welt sehen könnte.
Cailee Spaeny ist auch hervorragend als junge Nachwuchsjornalistin. Und Wagner Moura hat einige unglaublich emotinale Momente die unter die Haut gehen.
Der Film ist auch unglaublich gut inszeniert. So viele Szenen sind so extrem intensiv, so geladen und angespannt dass es kaum auszuhalten ist. Und die Soundkulisse ist oft fast erschlagend, mit Momenten die so unglaublich konsequent inszeniert sind, dass sie in die Knochen gehen!
Und trotzdem, trotz all dem, bin ich jetzt im Nachhinein etwas enttäuscht und kam etwas leer aus dem Kino… und seit ich ihn gestern gesehen habe ist der Film bei mir bereits wieder etwas in den Hintergrund meiner Gedanken gerutscht, weil er in meinen Augen einfach nicht genug her gibt.
Mein Problem ist, dass ich keine Ahnung habe, was der Film genau sagen will.
Die Story geht um einen Bürgerkrieg in der USA, wo ein Präsident in seiner dritten Amtszeit wie ein Diktator herrscht. Interessant, oder? Schneidet vermutlich die Momentane Situation in der USA etwas an? Nun… irgendwie nein. Denn Alex Garland scheint davor zurückzuschrecken, konsequente Seiten aufzeigen zu wollen. Der Film hält sich fast explizit davon fern, zu diskutieren, wie es zu der Situation kam oder irgendwelcher Seite die Schuld zuzschieben. Es geht auch nicht um historischen Kontext, darum WIE die USA zerfallen ist. Der Krieg ist im vollen Gange, und der Sieger wird die Seite sein, welche den Gegner ausschalten kann.
Das MUSS nicht unbedingt ein Problem sein. Mit dem Finger auf eine Seite zeigen und erklären „du bist Schuld“ ist oft zu einfach und je nachdem was ein Film aussagen will kann es gut sein, die „Seiten“ und die „Gründe“ vage zu lassen. Im Falle der USA im Moment bin ich zwar, mit meinen Ansichten, der Meinung, dass wir durchaus klar sagen können, wer Schuld an der Abwärtsspirale ist. Aber ich verstehe, wenn jemand einen Film machen will, der sich von diesen Themen fern hält.
Nur muss der Film dann diese Fragen durch etwas anderes ersetzen. Und hier hat „Civil War“ das Problem, dass er das nicht tut. Denn so viele anderen Themen wie der Film anschneidet, so wirken alle Themen und Ideen irgendwie halbgar. Die Protagonisten sind Kriegsfotographen und der Film spricht zwischendurch ein bisschen an, wie wichtig diese Arbeit sein kann… aber zum Schluss, im dritten Akt scheint er dann plötzlich in die Richtung zu gehen, dass diese Leute auch irgendwie Teil des „Spektakels“ sind und einfach den Thrill und den „perfekten Shot“ wollen. Also… was ist es jetzt? Ein Film der uns zeigt wie wichtig Informationstransparenz ist, oder ein Film der uns zeigt, wie die Medien ihre eigenen Probleme hat, welche sie mitverantwortlich machen? Der Film scheint nichts davon so richtig aufzuarbeiten, stattdessen sind Themen, Ideen, Konzepte einfach „da“, und der Film macht nichts wirklich damit.
Unter anderem leidet die Geschichte dann halt auch darunter, dass sie als „Road Movie“ erzählt wird. Ein Genre, dass ich in der Regel nicht sonderlich mag. Denn meistens sind diese Geschichte sehr episodisch erzählt, Dinge passieren einfach, aber man könnte sie gerade so gut in eine andere Reihenfolge stecken, und viel ändern würde sich an der Story nicht. Gute episodische Filme vermeiden das und bauen die „Episoden“ oder „Kapitel“ durchaus aufeinander auf. Aber „Civil War“ hat lange Strecken wo Dinge einfach passieren und man könnte die Szenen zufällig neu durchmischen und hätte den gleiche Effekt. Wodurch die Erzählung keinen richtigen Fluss erhält.
Der Grund warum ich dem Aspekt der Story und des Inhaltes gegenüber so derb kritisch bin ist, dass ich dies wirklich absolut für den Schwachpunkt des Filmes halte. So stark die Einzelteile des Filmes auch sind, so sehr blieb mir schlussendlich, beim Rauslaufen aus dem Kino, nur ein Schulterzucken übrig.
Denn die einzige Aussage, welche der Film in meinen Augen wirklich macht, die einzige wirkliche Stellung die der Film einnimmt, ist: Ein Bürgerkrieg wäre echt scheisse.
Ok. Danke. Ich glaube das verstehe wir alle. Aber vom Macher von „Annihilation“ und „Ex Machina“ hätte ich etwas mehr erwartet.
Man soll jetzt nicht denken, dass ich den Film absolut nicht empfehlen würde. Die Umsetzung alleine ist so gut, dass ich es für einen Film halte denn man dann doch im Kino sehen sollte. Aber ich halte es für einen Film der Schlussendlich weniger ist als die Summe seiner Teile.

Fazit: Tolle Schauspieler, tolle technische Umsetzung, fantastische Atmosphäre in all den Einzelteilen. Leider mit mangelnder Klarheit bezüglich Story und ohne den nötigen Tiefgang.

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