3 Filme hab ich mir gegönnt auf dem Red Lotus Festival in Wien.
Night Courier ( Saudi-Arabien, 2023 )
Regie: Ali Kalthami
Aus dem Programmheft:
Der absolute Überraschungshit an den saudi-arabischen Kinokassen zu Jahresbeginn 2024 übertraf nicht nur alle Erwartungen der Produktionsfirma des Films: ein zeitgenössischer Film Noir, angesiedelt in einem Riad, das buchstäblich von ewiger Nacht umfangen ist. Gemeinsam mit dem eher gutmütigen Fahad, der einen kranken Vater zuhause hat, hasten wir durch die Hauptstadt – auf der fieberhaften Suche nach Verdienstmöglichkeiten, die es erlauben, für die kostspielige Behandlung des Vaters aufzukommen. Und wir verstricken uns mit ihm gemeinsam tiefer und immer tiefer in eine rasante Abwärtsspirale, die direkt in die Fänge der Unterwelt führt und Fahads Integrität bis aufs letzte infrage stellt. Ob ein richtiges Leben im Falschen möglich ist, – oder, wie der Regisseur des Films es formulierte, Wahrhaftigkeit in einer Welt, in der Zynismus eine Art Überlebensstrategie darstellt – lässt sich im Kino doch noch immer am besten reflektieren. Ein Thriller, der seinem Namen und dem arabischen Kino alle Ehre macht.
Mein kurzes Fazit:
Ich finde ja das der Film mehr Charakterstudie als als Thriller ist. Der Look hat mich erinnert an Nightcrawler.
Die Handlung ist nicht ohne Längen und losen Enden, was dazu geführt hat, daß ich ein wenig weggedriftet bin. Der Film hat mich jetzt nicht weggeblasen ist aber ein interessanter kleiner Film der eine Facette Saudi-Arabiens enthüllt, mit der ich überhaupt nicht vertraut war.
Kitty the Killer ( Thailand , 2023 )
Regie; Lee Thongkham
Aus dem Programmheft:
Dina aka Kitty the Killer erledigt ihre Aufträge in aller Regel im Hand- (oder Schwert)-Umdrehen, um sich dann im Auto, das am Ort des Geschehens schon für sie bereit steht, ihre Schuluniform anzuziehen und gleich wieder ganz das ‚unschuldige‘, gerade einmal in die Pubertät gekommene Mädel von nebenan zu mimen. Doch dann gibt es Ärger in Dinas ein klitzekleinwenig eintönigem Killerinnen-Alltag: Keng, ihr engster Vertrauter und ‚Wächter‘, fällt bei der Agentur in Ungnade und muss sich einem letzten – wie sich herausstellt – erbitterten Kampf stellen. Aber bevor er sich endgültig verabschiedet, gibt er seinen Ring und einige Basics an eine Zufallsbekanntschaft weiter, die fortan über Dina wachen soll. Die Graphic Novel-Vorlage von Kitty the Killer ist unübersehbar und trägt so einiges zum Vergnügen an dem Film bei – wie selbstredend auch die meisterliche Choreographie der Kampfszenen und so manche Wendungen des Plots (entsprechende Casting-Entscheidungen inklusive). Und dann sind da noch diese Masken, die einige der Protagonistinnen tragen. Hach. Ein Fest für alle Perchten-Liebhaberinnen! In short: Thai martial arts cinema is back. Go for it!!
Mein kurzes Fazit:
Dieser Film versucht so viele Genreelemente wie möglich in seine Erzählung aufzunehmen. Geheimgesellschaften, sexy Mädchenmörder, Kinder, Schurken und Helden, Action, Komödie (der nervigste Teil vom Film), ein Hauch Romantik, einige Superhelden-Ideen und ein bisschen Verrat, um der Geschichte ein wenig Tiefe zu verleihen. Was unterem Strich nicht wirklich funktioniert.
Viel zu lang und langweilig.
The Goldfinger ( Hongkong, China , 2023 )
Regie: Felix Chong
Aus dem Programmheft:
Felix Chongs The Goldfinger, ist nicht zuletzt eine Hommage an Tony Leung und Andy Lau, die hier ihre Rollen als Leinwandgegner aus Infernal Affairs mit einer Lust am Spiel wieder aufnehmen, die dir Tränen des Vergnügens in die Augen treibt, ist ein Funken sprühender Blockbuster über einen legendären Finanzskandal im Hongkong der frühen 1980er Jahre. Die Geschichte der Carrian Group, einem Firmenkonglomerat, das in kürzester Zeit zu ungeahnten Höhenflügen aufstieg, bevor es unter Betrugsvorwürfen und dem mysteriösen Mord an einem Wirtschaftsprüfer in sich zusammenfiel.
Ein hochspannender Krimi mit einigem Augenzwinkern, keine einzige Sekunde zu lang, zu oppulent oder zu verrückt, der das Publikum mit den verschlungenen Pfaden seiner Geschichte und seinen hypnotischen Charakteren auf Trab hält.
Mein kurzes Fazit:
Der Film ist eine solide aber glatte und leicht flache Crime/Korruption-Saga der Ereignisse aus den 80iger Jahren . Deutlich inspiriert von Wolf of Wall Street ( aber ohne dem Humor, Tempo und Sex ).
Das Zusammentreffen von Andy Lau und Tony Leung hätte einen besseren Film verdient. Das Ende fühlte sich ein wenig überstürzt an.